In einem Interview mit der Fotografin Stephanie Belton haben wir ihr sechs Fragen gestellt, um herauszufinden, wie man Unternehmensfotografin wird.

Die Expertin hat uns geantwortet und erklärt, was Sie in diesem Fotogenre erwartet und welche Herausforderungen ein eigenes Fotobusiness mit sich bringt.

Interview mit Stephanie Belton

Wie kamen Sie zur Unternehmensfotografie, und was machen Sie sonst?

Porträtfotografie war schon immer meine Leidenschaft, und so habe ich 2006 mein eigenes Unternehmen gegründet, das sich auf Unternehmensfotografie und Personal Branding spezialisiert hat. Außerdem betreibe ich ein Studio für professionelle Porträtfotos in St. Albans in Hertfordshire. Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, unterrichte ich gerne Fotografie und betreue angehende Fotografen. Und schließ- lich biete ich auch eine Reihe von Kursen an, die Sie auf meiner Website finden können.

Was bedeutet es, ein Unternehmensfotograf zu sein? Können Sie uns einen Überblick über Ihre typische Woche geben?

Zunächst einmal arbeite ich hauptsächlich wochentags und während der Schulzeit, was das Gegenteil von Hochzeitsfotografie ist – das ist ideal für mich, da es sich perfekt mit dem Familienleben vereinbaren lässt. In einer typischen Woche empfange ich normalerweise Geschäftsleute und andere Berufstätige in meinem Studio, um individuelle Fotos für ihre Websites und LinkedIn-Profile zu machen. Ich besuche auch Firmenkunden in ihren Geschäftsräumen, um neue Mitarbeiter zu fotografieren oder überzeugende Bilder für ihre Website und sozialen Medien einzufangen. Dazu gehören Teamfotos, Aufnahmen von Geschäftsaktionen, die die Zusammenarbeit zeigen, sowie von Firmenveranstaltungen wie Podiumsdiskussionen und Konferenzen.

Gibt es Aspekte, die Sie bei Ihrer Arbeit als Herausforderung empfinden?

Am herausforderndsten – aber auf eine gute Art und Weise – finde ich die Arbeit an einem Briefing. Man muss genau verstehen, worum es in dem Unternehmen geht, die Markenwerte und die Botschaft, die das Unternehmen vermitteln will … Kein Job ist wie der andere. Eine weitere Herausforderung ist die Arbeit mit Menschen, die kamerascheu sind. Die meisten Headshot-Sitzungen beginnen mit der gleichen Warnung: „Ich hasse es, fotografiert zu werden.“ Aber genau hier kann ich den größten Beitrag leisten – ich sorge dafür, dass sich die Leute wohlfühlen, verwende das schmeichelhafteste Licht und mache die Erfahrung so schmerzlos wie möglich. Ich liebe es, die Erleichterung in den Gesichtern der Menschen zu sehen, wenn sie ihr Foto auf meiner Kamera sehen.

Belton ist es wichtig, dass Ihre Kunden glücklich mit den Porträts sind.

Belton ist es wichtig, dass Ihre Kunden glücklich mit den Porträts sind. Foto: Stephanie Belton Photography

Welche Ausrüstung nutzen Sie?

Im Laufe der Jahre habe ich meine Ausrüstung verschlankt, um sie so tragbar wie möglich zu machen. Deshalb bin ich auf eine spiegellose Kamera umgestiegen, die Sony A9, und das war ein echter Wendepunkt. Sie ist nicht nur leicht, sondern kann auch geräuschlos fotografieren – perfekt für Konferenzen. Für die portable Ausleuchtung habe ich meine Godox-AD200-Blitze.

Wie kommen Sie zu Ihren Aufträgen?

Die meisten meiner Aufträge erhalte ich durch Mundpropaganda und über meine Website. LinkedIn ist die perfekte Plattform, um die Arbeit von Unternehmen vorzustellen und mit bestehenden und potenziellen Kunden in Kontakt zu treten. Viele Kunden buchen mich mehrmals im Jahr.

Belton betreibt ein professionelles Fotostudio.

Belton betreibt ein professionelles Fotostudio. Foto: Stephanie Belton Photography

Ihr Tipp an angehende Fotografen?

Verfeinern Sie Ihre Porträtfotografie-Fähigkeiten, und lernen Sie, mit Blitzlicht zu arbeiten, damit Sie nicht dem natürlichen Licht ausgeliefert sind. Man muss nicht gleich ein Vermögen für die Ausrüstung ausgeben. Ich habe einfach mit einem einfachen Blitzgerät und einer billigen Softbox angefangen und meine Fähigkeiten von da an ausgebaut. Knüpfen Sie Kontakte und sorgen Sie dafür, dass jeder in Ihrer Umgebung weiß, was Sie tun – sie könnten Ihre nächsten Kunden sein.

Weitere Informationen zur Unternehmensfotografin Stephanie Belton finden Sie auf ihrer Webseite: www.stephaniebelton.com sowie ihrem Instagram: @stephaniebelton