Wer kennt nicht das berühmte Napalm Girl aus dem Vietnamkrieg 1972? Aber nur wenige kennen den Fotografen Nick Út. Ein Filmemacher behauptet nun, er habe das Foto gar nicht gemacht.

Die Dokumentation The Stringer behauptet, dass das weltberühmte Foto des „Napalm Girl“ von einem anderen Fotografen als von Nick Út aufgenommen wurde, nämlich von einem NBC-Fahrer namens Thanh Nghe. Diese These basiert auf Aussagen des ehemaligen AP-Fotoeditors Carl Robinson, der angibt, dass Út und Nghe auf Anweisung seines Chefs Horst Faas vertauscht worden seien. Die Associated Press (AP) widerspricht entschieden und hält an der offiziellen Geschichte fest, die Út als Fotografen des Pulitzer-prämierten Bildes aus dem Vietnamkrieg bestätigt.

Napalm Girl von anderem Fotografen – Fotograf will sich wehren

Nick Út will sich wehren. Unterstützt von Kollegen wie David Kennerly, der eine Spendenaktion auf gofundme.com für seine Anwaltskosten ins Leben gerufen hat, plant er eine Verleumdungsklage gegen die Filmemacher. Kennerly bezeichnet die Doku als Angriff auf die Wahrheit. Es bleibt die Frage: Cui bono? Wem nützt es, die Urheberschaft eines Fotos infrage zu stellen, das seit Jahrzehnten die Schrecken des Krieges symbolisiert? Hier geht es nicht nur um einen Namen unter einem Bild – es geht um die Integrität des Fotojournalismus und der Kriegsfotografen.