Die Fujifilm X-M5 ist eine kompakte und leichte spiegellose Systemkamera, die sich sowohl für Fotografen als auch für Vlogger eignet. Mit nur 355 Gramm inklusive Akku und Speicherkarte gehört sie zu den leichtesten APS-C-Kameras des Fujifilm X-Systems. Neben einem 26-Megapixel-X-Trans-CMOS-4-Sensor hat die X-M5 einen flexiblen, dreh- und schwenkbaren Touchscreen und gute Videoeigenschaften mit bis zu 6,2K/30p im Gepäck. Fujifilm verzichtet zugunsten der kompakten Bauweise auf einen elektronischen Sucher und eine sensorbasierte Bildstabilisierung, bietet aber eine elektronische Stabilisierung für Videoaufnahmen. Der Autofokus mit KI-gestützter Objekterkennung und die hohe Serienbildrate ermöglichen die Aufnahme von actionreichen Motiven. Wir haben die Fujifilm X-M5 in der Praxis und im CHIP Testlabor unter die Lupe genommen.
Fujifilm X-M5
- Sensor: 26 MP APS-C, CMOS
- Serienbildrate: 20 Bilder/s ohne Crop, 30 Bilder/s mit Crop
- ISO-Bereich: 80 – 51.200
- Kürzeste Verschlusszeit: 1/32.000 s
- Bildstabilisierung: nein
- Video: 6,2K 30p, Full HD 240p
- Display: 3,0 Zoll, 1,04 Mio. Bildpunkte
- Sucher: nein
- Speichermedien: 1x SDXC (UHS-I)
- Gewicht: 355 g
- Preis: ca. 900 Euro
- www.fujifilm-x.com
Auf den ersten Blick wirkt die X-M5 wie eine klassische „Kompakte“: Sie ist nur 112 Millimeter breit und 69 Millimeter hoch und kleiner als Fujifilms High-End-Kompaktkamera X100VI. Darüber hinaus ist sie mit einem Gewicht von lediglich 355 Gramm inklusive Akku und Speicherkarte die derzeit leichteste APS-C-DSLM des Fujifilm-X-Systems. Die sehr kompakten Abmessungen haben in der Praxis Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen gehört zweifellos, dass die Fujifilm X-M5 kaum Platz in der Foto- oder Reisetasche beansprucht und auch in größeren Jackentaschen Platz findet. Gerade auf Reisen, bei denen beim Handgepäck auf jedes Gramm geachtet werden muss, ist es hilfreich, wenn die Kamera kaum ins Gewicht fällt. Dazu bietet Fujifilm im X-System viele sehr kompakte Festbrennweiten an und verkauft die X-M5 im Kit mit dem nur 63 x 65 Millimeter kleinen, ausfahrbaren und motorisierten Fujinon XC 15–45 mm f/3,5–5,6 OIS PZ.
Die kleine Gehäusegröße kann jedoch ungünstig sein, wenn man große Hände hat. Hält man die Kamera nur mit der rechten Hand, bleibt rechts neben dem Display kaum Auflagefläche für den Handballen. Außerdem ist die Wölbung an der Griffvorderseite zugunsten der kompakten Gehäuseabmessungen sehr klein, sodass die Kamera nicht so stabil in der Hand liegt. Vor allem dann nicht, wenn mit größeren und schwereren Objektiven gearbeitet wird. Wir empfehlen daher, die Kamera mit beiden Händen zu halten.

Für Vlogger: Obwohl nur wenig Platz am Gehäuse zur Verfügung steht, ist die X-M5 mit Klinkensteckern für Mikrofon und Kopfhörer ausgestattet. Bild: Fujifilm
Bedienung auf kleinem Raum
Es ist bemerkenswert, dass es Fujifilm gelungen ist, in dem kompakten Gehäuse, das neben den eingangs erwähnten Maßen für Breite und Höhe nur 39 Millimeter tief ist, nicht nur einen 26 Megapixel auflösenden X-Trans-CMOS 4-Sensor im APS-C-Format unterzubringen, sondern auch ein nach links schwenkbares und nach vorne und hinten neigbares 3,0 Zoll Touchdisplay. Im Gegensatz zu den meisten anderen X-Systemkameras muss man hier auf eine am Sensor verbaute Bildstabilisierungseinheit verzichten. Sonst hätte die Kamera wohl nicht so kompakt gebaut werden können. Die X-M5 bietet daher nur eine elektronische Bildstabilisierung. Auch auf den sonst bei Fujifilm üblichen elektronischen Sucher wurde verzichtet. Die Motivauswahl erfolgt somit ausschließlich über das Display.

APS-C-Sensor: Der X-Trans CMOS 4 Sensor im APS-C-Format löst mit 26,1 Megapixel auf. Er ist nicht stabilisiert, daher empfehlen sich stabilisierte Objektive. Bild: Fujifilm
Durch das Menü wird mittels Joystick navigiert. Da neben und über dem Display nur wenig Platz zur Verfügung steht, sind die Tasten recht klein. Die drei Tasten oberhalb des Displays für Drive/Papierkorb, Wiedergabe und die Belichtungs- und Fokusspeicherung sind noch recht gut zu bedienen. Die sehr kleine Q-Taste für das Schnellmenü oben auf der Kamera ist eher ungünstig platziert und daher mit dem Zeigefinger nicht gut zu erreichen. Die vier Einstellräder der X-M5 sind dagegen sehr gut zu bedienen. Neben zwei Rädern für die manuelle Belichtungssteuerung verfügt die Kamera über ein Modusrad und ein Rad speziell für die Filmsimulationsmodi, die den Look analoger Filme simulieren. Damit bietet die Kamera DSLM-Einsteigern und Hobbyfotografen einen schnellen Zugang zu kreativen Effekten. Zum Speichern der Fotos und Videos ist die X-M5 mit einem Schacht für SDHC/SDXC-Karten (UHS-I) ausgestattet.
Zwei Beispiele der insgesamt 20 Filmsimulationsmodi der Fujifilm X-M5
Das linke Bild wurde mit dem Filmsimulationsmodus „Velvia“ für lebendige Farben aufgenommen. Das rechte Bild zeigt das Ergebnis mit dem Filmsimulationsmodus „Acros“ für kontrastreiche Schwarzweißaufnahmen. Bilder: Thomas Probst
Gute Objekterkennung und 20 B/s mit 26 Megapixel und AF-C
In Verbindung mit dem X-Prozessor 5 bietet die Fujifilm X-M5 ein modernes Autofokussystem mit KI-basierter Objekterkennung. Neben Augen und Gesichtern von Menschen erkennt die X-M5 auch Hunde, Katzen, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge und Züge. Für die Serienbildfunktion stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Ist der geräuschlose elektronische Verschluss aktiviert, schafft die Kamera sehr gute 20 JPEG- oder RAW-Bilder pro Sekunde bei voller 26-Megapixel-Auflösung und kontinuierlicher Schärfenachführung (AF-C). Im CHIP Testlabor erreichte die X-M5 305 JPEGs oder 43 RAW-Bilder in Folge. Mit dem mechanischen Verschluss schafft die Kamera acht JPEG- oder RAW-Bilder pro Sekunde – ebenfalls bei 26 Megapixel und AF-C. In diesem Fall speicherte die Kamera 51 RAWs in Folge. Im JPEG-Modus konnten wir keine Begrenzung der Bildfolge feststellen. Zusätzlich bietet die Fujifilm die Möglichkeit, mit dem elektronischen Verschluss bis zu 30 Bilder pro Sekunde aufzunehmen. In diesem Fall allerdings mit einem 1,25-fachen Crop, also einem Beschnitt des Bildes.
Aus dem Testlabor
Schärfe & Details
Der X-Trans-CMOS-4-Sensor der Fujifilm X-M5 löst mit 26 Megapixel auf und erreicht im CHIP Labor vergleichbare Messwerte wie das Schwestermodell X-S20 mit gleicher Sensorauflösung. Die maximal gemessene Auflösung der X-M5 bei niedrigster ISO-Empfindlichkeit liegt bei guten 2.238 Linienpaaren pro Bildhöhe (Lp/Bh). Bei ISO 400 steigt die Auflösung leicht auf 2.283 Lp/Bh, was man auch in den Laborbildern sieht. Hier scheint die Kamera leicht intern nachzuschärfen. Anschließend sinkt die Auflösung wieder etwas, bleibt aber bis ISO 6.400 mit 1.835 Lp/Bh auf einem guten Niveau. Ab ISO 3.200 sieht man den Bildern an, dass der interne Rauschfilter stärker eingreift und bei steigender ISO-Empfindlichkeit zunehmend mehr Details verloren gehen.

Aufgenommen mit der Fujifilm X-M5 und dem Fujinon XC 15-45 mm F3.5-5.6 OIS PZ bei 68 mm (KB), ISO 2.500, f/5,6 und 1/60 Sekunde. Bild: Thomas Probst
Bildrauschen
Der APS-C-Sensor der X-M5 liefert im CHIP Testlabor ein sehr gutes Rauschverhalten bis einschließlich ISO 1.600. Bei ISO 3.200 tritt erstmals leichtes Rauschen auf, wenn das Bild am Monitor auf 100 Prozent vergrößert wird. Bei ISO 6.400 wird das Rauschen deutlicher. Anders sieht es bei Ausdrucken im A3-Format aus. Hier muss man sich bis einschließlich ISO 12.800 keine Gedanken über Bildrauschen machen.
Kompakte DSLM für Vlogger
Die X-M5 zeichnet hochauflösende Videos mit bis zu 6,2K/30p auf. Hinzu kommen unter anderem 4K/60p und Zeitlupenaufnahmen in Full HD mit 240p. Dass Fujifilm trotz des sehr kompakten Gehäuses zwei separate 3,5-mm-Klinkenbuchsen für Mikrofon und Kopfhörer untergebracht hat, zeigt, dass auch Vlogger als Zielgruppe angesprochen werden sollen. Unterstrichen wird diese Ausrichtung durch den zusätzlichen „Vlog“-Modus, der über das Modusrad angewählt werden kann und auf dem Display große Touch-Buttons für Videoaufnahme, Fokuswahl, Wiedergabe und Menü anzeigt. Die Bitraten für Videoaufnahmen können auf niedrige 8 Mbit/s und 25 Mbit/s eingestellt werden, um die Videos schneller an mobile Endgeräte zu senden oder auf Social-Media-Plattformen hochzuladen.

Mit ihrem Vlog-Modus und dem optional erhältlichen Stativ-Handgriff TG-BT1 eignet sich die Fujifilm X-M5 gut für Vlogger. Bild: Fujifilm
Darüber hinaus bietet Fujifilm optionales Zubehör für Vlogger an. Der Lüfter „FAN-001“ für rund 199 Euro kühlt die Kamera beim Filmen und ermöglicht so längere Aufnahmezeiten. Der Stativ-Handgriff TG-BT1 für rund 173 Euro ist ein vielseitiges Mini-Stativ, das wahlweise auch als Handgriff für Vlogs und Selfies genutzt werden kann. Per Bluetooth kann beispielsweise die Videoaufnahme der Kamera direkt am Griff gestartet und gestoppt werden.
Kleiner Akku aus der X-T50
Ihren Strom bezieht die Fujifilm X-M5 aus dem kleinen 1.260 mAh-Akku NP-W126S, den wir aus der X-T50 kennen. Der reicht für bis zu 560 Fotos oder 82 Minuten Video. Geladen wird der Akku über den USB-C-Anschluss der Kamera.
Unser Fazit: Fujifilm X-M5 im Test
Die Fujifilm X-M5 ist eine gute Einsteigerkamera, für alle, die sich eine möglichst kleine und leichte DSLM mit guter Foto- und Videobildqualität wünschen. Wer eher große Hände hat und/oder sich einen elektronischen Sucher wünscht, greift dagegen vielleicht besser zur etwas größeren X-T30 II zum ähnlichen Preis.
Was uns gefällt …
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Gute Kantenschärfe
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Geringes Bildrauschen bis ISO 1.600
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Leicht und kompakt
- 20 Bilder pro Sekunde mit 26 MP und AF-C
- Vlog-Modus
… und was nicht so gut ist
- Wenig Platz beim Halten mit einer Hand
- Kein Sucher (dafür ist sie kompakter)
- Kein interner Bildstabilisator
Technische Daten: Fujifilm X-M5
Maximale Auflösung | 6.240 x 4.160 Pixel |
Effektive Pixel | 26,0 Millionen |
Sensor (Typ / Größe) | CMOS / 23,5 x 15,6 mm |
Bajonett / Crop-Faktor | Fujifilm X / 1,5-fach |
Bildstabilisator / Kompensation | ━ / ━ |
Sucher (Art) | keinen |
Bildfeld-Abdeckung / Vergrößerung (auf KB) | ━ / ━ |
Display (Größe / Auflösung) | 3,0 Zoll / 1.040.000 Subpixel |
Touchscreen / beweglich | ● / ● |
Verschlusszeiten / Bulb | 1/32.000–900 s / ● |
Kürzeste Blitzsynchronisation | 1/180 s |
ISO-Bereich (ohne / mit Erweiterung) | 160–12.800 / 80–51.200 |
Bildformate | JPEG, RAW, RAW+JPEG, HEIF |
Serienbildgeschwindigkeit (max. / mit AF-C / mit AF-S) | 30 / 20 / 20 Bilder pro Sekunde |
Maximale Video-Auflösung / Zeitlupen | 4.160 (30p) / 1.080 (240 fps) |
Video: manuelle Blende / ISO / Fokuspunkt wählbar / AF-C | ● / ● / ● / ● |
Video: RAW / flaches Bildprofil / Bildstabilisierung | ━ / F-Log, FLog2, HLG / elektronisch |
Blitzschuh / Blitzsynchron-Anschluss | ● / ━ |
WLAN / Bluetooth / GPS | ● (a/b/g/n) / ● / ━ |
Speichermedium (Schacht 1 / 2) | SDXC (UHS I) / ━ |
USB / HDMI-Ausgang | 3.2 / micro-HDMI |
Mikrofon- / Kopfhörerklinke | ● / ● |
Akkutyp / Energie | NP-W126S / 9,1 Wh |
Gehäuse abgedichtet | ━ |
Abmessungen (B x H x T) | 112 x 67 x 38 mm |
Gewicht Body | 355 g |
Bestimmt ne prima Kamera, aber ohne Sucher nichts für mich.
Für's Bikepacking geh ich vom Format lieber auf Mft runter und hab bei meiner Pana G110 noch einen Sucher mit an Bord – und viele noch kompaktere, leichtere Objektive in der Auswahl. Kamera mit Objektiv + 2 Wechselobjektive passen neben Geldbörse, Handy und Powerbank in meine Lenkertasche.
Ja, schön die Kamera. Sie hat mehr als ein Mensch braucht. Nur, wo ist der Sucher?
so für immer dabei ne feine Sache ( leider nicht Lieferbar zur Zeit )