Der Bund professioneller Porträtfotografen (bpp) steht für Qualität und Gemeinschaft in der Porträtfotografie. Mit einer neuen Geschäftsleitung setzt der Verband verstärkt auf Weiterentwicklung, Innovation und Vernetzung. Im Interview spricht Marita Konway über zukünftige Impulse für den bpp, die Bedeutung der Zertifizierung und die geplante Intensivierung der Mitgliederkommunikation. Zudem gibt sie exklusive Einblicke in das kommende „bpp Summer Light Festival“, das als großes Branchenevent neue Maßstäbe setzen soll.​

Photoscala.de: Der bpp steht für Qualität und Gemeinschaft in der Porträtfotografie. Mit dir in der Geschäftsleitung übernimmst du die operative Führung des Verbandes. Welche neuen Impulse willst du setzen, um den bpp für Berufsfotografen noch attraktiver zu machen?

Marita Konway: Der bpp ist bereits heute eine starke Gemeinschaft professioneller Fotografinnen und Fotografen in Deutschland. Unsere Aufgabe ist es nicht, alles neu zu erfinden – im Gegenteil: Wir schätzen die wertvolle Basis sehr, die die Gründer Michael Belz und Wolfgang Kornfeld geschaffen haben. Bewährtes zu erhalten und gleichzeitig den Verband zukunftsorientiert weiterzuentwickeln – das ist unser Ansatz.

Ein zentrales Ziel ist es, dem bpp ein noch klareres Profil und eine stärkere Positionierung zu verleihen. Unser Slogan „Connect. Create. Succeed.“ bringt genau das auf den Punkt: Wir sind ein verlässlicher Partner für unsere Mitglieder, bieten ihnen eine Plattform zum Austausch und helfen ihnen, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Gerade in einem Marktumfeld, das von stetigem Wandel geprägt ist, werden wir unsere Mitglieder noch intensiver begleiten – sei es in geschäftlichen Herausforderungen oder in der kreativen Weiterentwicklung. Dazu werden wir unsere Kommunikationskanäle optimieren, gezieltere Ansprachen entwickeln und neue Formate im Bereich Weiterbildung etablieren. Unser klares Ziel ist es, dass unsere Mitglieder nicht nur „bestehen“ sollen, sondern in dem, was sie tun und lieben, erfolgreich sind.

Doch unser Blick geht über den bpp hinaus. Wir wollen nicht nur unsere eigene Gemeinschaft stärken, sondern uns als verlässlichen und starken Partner in der gesamten Fotografie-Branche etablieren. Unser Anspruch ist es nicht nur, den Wandel der Branche zu begleiten, sondern aktiv daran mitzuwirken. Dazu gehört auch eine engere Zusammenarbeit mit anderen europäischen Verbänden, um gemeinsame Synergien zu nutzen und die Interessen der Berufsfotografen auf einer noch breiteren Ebene zu vertreten.

Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der kreativen Beteiligung unserer Mitglieder. Wir werden sie intensiver in spannende Projekte einbinden, um den Austausch und die Inspiration innerhalb des Verbands weiter zu fördern. Denn wir sind überzeugt: Je stärker unsere Mitglieder vernetzt sind, desto größer ist der Mehrwert für jeden Einzelnen – sowohl auf geschäftlicher als auch auf kreativer Ebene.

Zertifizierung als bpp-Fotograf

Photoscala.de: Die Zertifizierung als bpp-Fotograf hat sich als wichtiges Qualitätsmerkmal etabliert. Planst du in deiner Rolle Neuerungen oder Erweiterungen, um Mitglieder noch besser im Markt zu positionieren?

Marita Konway: Die Zertifizierung als bpp-Fotograf ist und bleibt ein zentrales Element unserer Qualitätsphilosophie. Sie dient nicht nur als Nachweis für hohe fachliche Kompetenz, sondern auch als wichtiges Unterscheidungsmerkmal in einem wettbewerbsintensiven Markt. Unser Anspruch ist es, diese Zertifizierung kontinuierlich weiterzuentwickeln und an die sich wandelnden Anforderungen der Branche anzupassen.

In Zukunft werden wir die Kriterien noch weiter schärfen und um zusätzliche Aspekte erweitern, die für moderne Berufsfotografinnen und -fotografen von Bedeutung sind. Dazu gehören unter anderem Nachhaltigkeit in der Fotografie, innovative Bildbearbeitungsmethoden sowie neue technische Standards, die die Qualität und Effizienz der fotografischen Arbeit weiter optimieren. Unser Ziel ist es, unseren Mitgliedern nicht nur ein Zertifikat an die Hand zu geben, sondern sie als ganzheitliche, zukunftsorientierte „Bildkünstler“ zu positionieren – Kreative, die mit ihrem individuellen Stil, ihrer Expertise und ihrem hohen Qualitätsanspruch in einem dynamischen Marktumfeld herausstechen.

Darüber hinaus werden wir die Sichtbarkeit der Zertifizierung weiter erhöhen, sowohl innerhalb der Branche als auch für Endkunden. Wir arbeiten an Maßnahmen, die das bpp-Zertifikat als anerkanntes Qualitätssiegel noch stärker in der öffentlichen Wahrnehmung verankern. Denn letztendlich geht es darum, dass unsere Mitglieder von dieser Auszeichnung nicht nur in ihrem professionellen Umfeld profitieren, sondern sie auch gezielt zur Positionierung und Kundenansprache nutzen können. Wir sind bestrebt, all unsere Mitglieder zu 5-Sterne-Fotografen zu entwickeln, um ein einheitliches, hohes Qualitätsniveau innerhalb der People- und Porträtfotografie in Deutschland zu etablieren und aufrechtzuerhalten. Mit der Förderung der Mitglieder auf dieser Ebene schaffen wir Vertrauen beim Endkunden und tragen so zum Erfolg unserer Mitglieder bei.

Die Bedeutung des persönlichen Austauschs

Photoscala.de: Du betonst die Bedeutung des persönlichen Austauschs mit den Mitgliedern. Wie willst du die Kommunikation innerhalb des bpp verbessern? Und wie erfolgt die Abstimmung mit der neuen Leitung um Caleb Ridgeway und Sebastian Weissmann?

Marita Konway: Die Kommunikation und der persönliche Austausch mit unseren Mitgliedern sind das Herzstück des bpp. Sie sind es, die unsere Gemeinschaft ausmachen. Unser Ziel ist es, ihre Bedürfnisse noch besser zu verstehen, sie auf ihrem Weg zu mehr Erfolg und Zufriedenheit zu begleiten und ihnen eine noch stärkere Stimme zu geben. Deshalb werden wir aktiver kommunizieren, präsenter sein und gezielt auf die Anliegen unserer Mitglieder eingehen.

Führungswechsel beim bpp 2025: Kornfeld übergibt an neues Team. Zu sehen hier Caleb Ridgeway, Marita Konway und Sebastian Weissmann.

Führungswechsel beim bpp 2025: Kornfeld übergibt an neues Team. Zu sehen hier Caleb Ridgeway, Marita Konway und Sebastian Weissmann. Foto: bpp.

Dabei setzen wir sowohl auf den Ausbau unserer bestehenden Kommunikationskanäle als auch auf neue Formate, die den Austausch untereinander erleichtern. Unser Fokus liegt auf unseren Mitgliedern – aber wir möchten auch diejenigen Fotografinnen und Fotografen erreichen, die noch nicht Teil des bpp sind. Wir möchten sie für die Vorteile einer starken Gemeinschaft begeistern, ihnen eine Plattform für den Austausch in Alltagsfragen bieten und sie dabei unterstützen, ihre Fotografie kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die enge Zusammenarbeit mit unseren Industriepartnern. Wir arbeiten an einem neuen Programm, das eine noch stärkere Vernetzung ermöglicht und Partnerschaften aufbaut, von denen beide Seiten gleichermaßen profitieren.

Die Abstimmung innerhalb unseres Führungsteams – insbesondere mit Caleb Ridgeway und Sebastian Weissmann – ist dabei sehr eng. Wir stehen in regelmäßigem Austausch zu operativen wie auch strategischen Themen. Als Team ergänzen wir uns mit klar definierten Schwerpunkten: Caleb bringt seine Expertise im fotografisch-künstlerischen Bereich ein und kümmert sich um politische Themen innerhalb der Branche. Sebastian verantwortet maßgeblich die strategische Planung und den Ausbau unserer Industriepartnerschaften. Ich selbst konzentriere mich weiterhin auf unser Marketing und die Unternehmenskommunikation.

Darüber hinaus wollen wir nicht nur die Kommunikation innerhalb der Branche (B2B) stärken, sondern auch unsere Mitglieder noch besser in ihrer B2C-Kommunikation unterstützen. Es ist uns wichtig, ein größeres Bewusstsein für hochwertige Fotografie zu schaffen und potenziellen Kundinnen und Kunden zu zeigen, woran sie Qualität erkennen.

bpp Summer Light Festival

Photoscala.de: Das angekündigte „bpp Summer Light Festival“ soll ein großes Branchenevent werden. Kannst du bereits Einblicke geben, welche Schwerpunkte und Highlights die Teilnehmer erwarten? Wird es eine Plattform sein, um eure neue Strategie gemeinsam mit der bpp-Leitung vorzustellen?

Marita Konway: Das bpp Summer Light Festival wird sich an das bpp Workshop Lab von 2023 anlehnen und dennoch eine Premiere sein – unser Eventformat kombiniert Inspiration, Weiterbildung und Branchenaustausch miteinander. Es greift auch Elemente unserer bpp Convention mit auf und schafft damit eine Plattform, die sowohl fachlichen Tiefgang als auch kreativen Freiraum bietet.

Wir werden wieder praktische Workshops mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten wie zum Beispiel Elena Peters, Sascha Hüttenhain, Thomas B. Jones, Martin Krystynek, Robert Maschke und vielen mehr organisieren, aber auch Fachvorträge und eine umfangreiche Industriepräsentation.

Besonders stolz sind wir auf die Vielfalt der Themen – wir werden verschiedene fotografische Genre aus dem Portraitbereich ins Visier nehmen, als auch verschiedene Techniken neben der Fotografie, wie zum Beispiel Videografie oder Dauerlicht. Auch Marketingthemen, Bildbearbeitung und Druck finden Berücksichtigung.

Natürlich ist das Festival auch eine ideale Gelegenheit, unsere neue Strategie und Ausrichtung vorzustellen, die sowohl unseren Mitgliedern als auch der Branche zeigt, wie der bpp sich weiterentwickeln wird.

Gleichzeitig bleiben wir unserer bpp-Tradition treu – auch das Netzwerken, der persönliche Austausch und das gemeinsame Feiern werden nicht zu kurz kommen. Bei unserer sommerlichen bpp Award Night werden wir unter anderem die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen bpp Photo Contest als auch des bpp Young Photo Award küren.

Besonders freuen wir uns darüber, dass auch Wolfgang Kornfeld beim Summer Light Festival mit dabei sein wird. Übrigens ist das Summer Light Festival nicht nur für bpp Mitglieder, sondern für alle professionellen Fotografinnen und Fotografen.