Pentax bringt mit der Pentax 17 eine analoge Kamera für Bilder im Hochkant-Smartphone-Format. Das erreicht der Hersteller, indem die „17“ pro Aufnahme nur das halbe Format eines Kleinbildfilms belichtet. In der Kamera ist das gesammelte Knowhow der Analogtechnologie verbaut. Die 25 mm F/3.5-Festbrennweite basiert auf einer Optik aus dem Jahr 1994. Die Pentax 17 ist ab sofort für rund 550 Euro erhältlich.
Die Pentax 17 wird manuell bedient. Das Einlegen des Films wird durch eine Automatikfunktion unterstützt, der Film wird dagegen manuell transportiert und zurückgespult. Ein Zonenfokussystem bietet sechs Modi von nah bis unendlich. Der Sucher ist laut Pentax hell und hat einen Albada-Rahmensucher. Die Kamera arbeitet mit einer Belichtungsautomatik die sich siebenfach einstellen lässt. Mit dem Belichtungskorrekturrad kann zusätzlich auf spezielle Lichtsituationen reagiert werden. Die Filmempfindlichkeit lässt sich von 50 bis 3200 ISO einstellen.
Pressemitteilung von Ricoh Imaging Europa:
PENTAX 17 – Kompakte Filmkamera mit fester Brennweite – entwickelt für die Aufnahme von Fotos im Halbformat
RICOH IMAGING COMPANY, LTD. freut sich, die Markteinführung der PENTAX 17 Kompakt-Film-Kamera bekannt zu geben. Zusätzlich zu der unverwechselbaren Bildqualität, die nur eine Film-Kamera bieten kann, bietet dieses neue Modell dem Benutzer den Spaß und die Spannung der manuellen Kamerabedienung, die für die Film-Fotografie einzigartig ist, wie z. B. das manuelle Spannen mit dem Filmtransporthebel, die manuelle Einstellung des Fokusbereichs mit dem Zonenfokussystem, und der manuellen Rückspulung mittels Rückspulkurbel.
Im Dezember 2022 kündigte RICOH IMAGING das Projekt PENTAX Film Camera Project an, aufgrund dessen die PENTAX 17 entwickelt wurde. Mit ihr wollen wir Fotografinnen und Fotografen die Möglichkeit geben, ihre Originalität und Kreativität auszudrücken, indem ein gewisser Spielraum für die manuelle Bedienung gelassen wurde, anstatt eine vollautomatische Kamera zu entwickeln
Die Beliebtheit von Film-Kameras hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Speziell junge Fotografinnen und Fotografen, die zum ersten Mal mit diesem Kameratyp in Berührung kommen, begeistern sich für dieses unverwechselbare und etwas nostalgische Bedienprinzip, das sich so sehr von dem der Digitalkameras unterscheidet.
Im Gegensatz zu diesem jüngsten Trend nehmen die Fähigkeit, das Know-how und die Technologie erfahrener Fachingenieure für die Konstruktion von Film-Kameras an ihre jüngeren Kollegen weiterzugeben, von Jahr zu Jahr ab. Da die Technik von Digitalkameras und der analogen Kameras sehr unterschiedlich ist, wurden sogar Ingenieure, die sich bereits im Ruhestand befinden, eingeladen, ihr Wissen zu teilen und sogar an der Planung der PENTAX 17 mitzuwirken.
In die Entwicklung der PENTAX 17 floss so das umfangreiche Know-how und die Technologie ein, die RICOH IMAGING / PENTAX im Laufe der letzten Jahrzehnte in enger Zusammenarbeit zwischen Experten und jüngeren Ingenieuren aufgebaut hatte. Als Reminiszenz an viele erfolgreiche Produkte finden sich an der PENTAX 17 viele Details aus der PENTAX Geschichte wieder. Hier sei beispielsweise der Transporthebel erwähnt, der von der Auto 110 stammt, oder der Schriftzug, dessen Typografie die Kenner des Systems von der PENTAX 67 kennen.
Die PENTAX 17 lässt den Fotografen die Welt der Film-Kameras – den Ursprung der Fotografie – in vollen Zügen genießen. Sie ist ein ideales Modell nicht nur für Film-Kamera-Enthusiasten, die seit Jahren mit der analogen Fotografie vertraut sind, sondern auch für junge Menschen, die sich zum ersten Mal an der Film-Fotografie versuchen möchten.
„It’s time for film!“
Die wichtigsten Merkmale der PENTAX 17
- Aufnahmeformat 17mm x 24mm – Halbformat
Die PENTAX 17 nimmt Bilder im Halbformat auf. Hierbei werden zwei Bilder im Format 17 mm x 24 mm im ursprünglichen Kleinbildformat (36 x 24 mm) aufgenommen. Bei normaler Kamerahaltung werden die Bilder im Hochformat aufgenommen, was den großen Vorteil hat, dass die Bilder direkt nach der Entwicklung und dem Scannen „smartphonekompatibel“ geliefert werden, und so direkt in den Communities geteilt werden können. Ein weiterer großer Vorteil für die Kernzielgruppe sind die geringeren Kosten, denn die Preise für Film und Entwicklung bleiben gleich, bei doppelter Bildausbeute. Denn auf einen 24er Film können so 48 Bilder und auf einem 36er Film sogar 72 Bilder aufgenommen werden.
*Wer bis jetzt noch nicht weiß, woher die Bezeichnung der Kamera kommt, schaue sich nochmal das Aufnahmeformat an.
- Manuelle Kamerabedienung – einzigartig bei Film-Kameras
Die PENTAX 17 verfügt über einen manuellen Filmtransport, der auf den Mechanismen der SLR-Film-Kameras der Marke PENTAX basiert. Für das Filmeinlegen wurde ein einfaches Automatik-Ladesystem entwickelt. Damit werden Fehler, insbesondere für Benutzer, die zum ersten Mal eine Filmkamera benutzen, vermieden. Und mit dem Filmtransporthebel kann der Benutzer den Filmtransport und das Aufziehen des Verschlusses genießen. Die Bildkontrolle erfolgt über ein Bildzählwerk, welches bis zu 72 Aufnahmen zählt. Die Rückspulung erfolgt ebenfalls manuell über eine Rückspulkurbel. Daneben befinden sich weitere Bedienelemente wie z.B. die Belichtungskorrektur über ein Belichtungskorrekturrad oder die Einstellung der ISO-Empfindlichkeit über das ISO-Einstellrad.
- Neu entwickeltes Festbrennweitenobjektiv mit bewährter Optik und neuester Beschichtungstechnologie
Die PENTAX 17 verfügt über ein neu entwickeltes 25-mm F3,5-Festbrennweitenobjektiv (entspricht einem 37-mm-Objektiv im 35-mm-Format). Es basiert auf der Optik der erfolgreichen PENTAX Espio Mini (aus dem Jahr 1994 ), und wurde so überarbeitet, dass es perfekt zum Halbformat passt. Es ist außerdem mit einer HD-Vergütung (High Definition) versehen – einer bewährten Mehrschichtvergütung von PENTAX-Objektiven, um die Klarheit und Schärfe von Bildern im Halbformat zu optimieren. Das Vorbild für die universell einsetzbare Brennweite lieferte die RICOH Auto Half – ein Bestseller im Halbformat.
- Zonenfokussystem zur einfachen Einstellung der Aufnahmeentfernung
Viele Kompaktkameras der Fotogeschichte verfügten über ein gleichermaßen simples und präzises Zonenfokussystem. Wir erinnern uns gern auf die Symbole: eine Person, zwei Personen und Wald. Das Zonenfokussystem der PENTAX 17 bietet jetzt sechs Fokuszonen, die jeweils durch Markierungen gekennzeichnet sind, von Nahaufnahmen bis zu Unendlich. Um die Schärfe der Kamera einzustellen, muss der Benutzer lediglich die für die Motiventfernung am besten geeignete Markierung auf dem Zonenfokussierring auswählen. Die PENTAX 17 bietet sogar eine 25 Zentimeter Makroeinstellung. Und damit jeder schnell den richtigen Abstand zum Motiv findet, dient die im Lieferumfang enthaltene Handschlaufe zur korrekten Distanzmessung.
- Heller optischer Sucher für die Bildgestaltung
Der optische Sucher der PENTAX 17 verfügt über einen hellen Albada-Rahmensucher, der über eine zusätzliche Markierung für den Parallaxenausgleich im Nahbereich verfügt. Dadurch wird die Bildkomposition auch im Nahbereich ein Erfolg. Im Sucher werden die Symbole des Zonenfokussystems zur besseren Kontrolle der Scharfeinstellung eingeblendet. Direkt neben dem Sucher befinden sich Kontrolllampen, die verschiedene Funktionen, z.B. für die Blitzbereitschaft zeigen, oder mahnen, den Objektivdeckel zum Fotografieren zu entfernen.
- Sieben Aufnahmemodi für unterschiedliche Anwendungen
Die PENTAX 17 verfügt über eine Belichtungsautomatik, die die Verschlusszeit aufgrund der Belichtungsmessung zwischen 4 Sekunden und 1/350 Sekunden anpasst. Neben der Vollautomatik, bei der alle Belichtungseinstellungen von der Kamera ausgewählt werden, bietet sie sechs weitere Aufnahmemodi, darunter: Bokeh oder Slow-Speed-Synchronisation, die sich besonders für Dämmerungsaufnahmen eignet, und Bulb, die sich für Nachtaufnahmen oder z.B. Feuerwerke anbietet. Die PENTAX 17 verfügt außerdem über ein unabhängiges Belichtungskorrekturrad, mit dem der Benutzer die Belichtungsstufe schnell ändern kann, um auf spezielle Motive zu reagieren (z.B. Gegenlicht) oder um kreative Absichten auszudrücken.
- Hochwertiges Gehäuse mit viel Liebe zum Detail
Das Gehäuse der PENTAX 17 hat ein klassisches Design, das an das traditionelle Aussehen von Film-Kameras erinnert. Die obere Kamerakappe und die Bodenpartie sind aus einer soliden, aber sehr leichten Magnesiumlegierung gefertigt, um die Steifigkeit des Gehäuses zu optimieren. Es gibt sogar ein 40,5-mm-Filtergewinde, welches es dem Benutzer ermöglicht, Filter zu montieren, um beispielsweise eine besondere Wirkung bei SW-Fotos zu erzeugen.
- Weitere Merkmale
- Eine große Auswahl an ISO-Filmempfindlichkeiten (50, 100, 125, 160, 200, 400, 800, 1600 und 3200)
- Memoryhalter auf der Rückseite, in den die Lasche der Filmpackung gesteckt werden kann, um auf einen Blick zu sehen, welcher Film gerade verwendet wird
- Drei Trageriemenösen für die horizontale und vertikale Aufhängung der Kamera, um dem Aufnahmestil des Benutzers gerecht zu werden
- Kompatibilität mit dem optionalen Kabelschalter CS-205, der für Langzeitbelichtungen im Bulb-Aufnahmemodus sehr nützlich ist
Die PENTAX 17 ist ab sofort erhältlich. Der empfohlene Verkaufspreis beträgt €549.99 bzw. 599,00 CHF
Lieferumfang
Art. Nr. 54457 – Handschlaufe O-ST191
Art. Nr. 39944 – Objektivdeckel O-LC40.5
Lithium Batterie CR2
Optionales Zubehör
Art. Nr. 37248 Kabelauslöser CS-205
Technische Daten: Pentax 17
MODELLBESCHREIBUNG | |
Kameratyp | Kompaktkamera für 35-mm-Filme mit Abbildung im Halbformat und fester Brennweite |
Bildformat | 17 x 24 mm |
Kompatibler Film | 35-mm-Film (mit J135-Patrone) |
Filmeinzug | Mechanischer Filmeinzug, mit Filmladeautomatik |
Filmtransport | Manuell, per Schnellaufzugshebel |
Filmrückspulung | Manuell, per Rückspulkurbel |
Filmzählwerk | Fortlaufende Zählung bis maximal 72 Aufnahmen mit automatischer Rückstellung |
OBJEKTIV | |
Brennweite | HD PENTAX 25 mm (entspricht 37 mm im 35-mm-Format) |
Objektivkonstruktion | 3 Elemente in 3 Gruppen |
Bildwinkel | 61° (diagonal) |
Maximale Vergrößerung | 0,128x (bei 0,25m) |
Filterdurchmesser | ø 40,5 mm |
SUCHER | |
Typ | Albada-Leuchtrahmensucher |
Sehfeld | ca. 80% |
Maximale Suchervergrößerung | 0,38x |
Sucheranzeige | Leuchtrahmen mit Nahaufnahme-Parallaxenausgleich Symbol der Zonenfokusauswahl Rechte Seite neben dem Suchers Blaue Lampenanzeige: Anzeige des Warnsystems, Orangefarbene Lampenanzeige: Anzeige des Blitzsystems |
FOKUSEINSTELLUNG | |
Methode | Manuell, in sechs Fokuszonen (∞, 3m, 1.7m, 1.2m, 0.5m, 0.25m) |
VERSCHLUSS | |
System | Elektronischer Programm-AE-Verschluss |
Verschlusszeit | 1/350 s - 4 s |
Belichtungssteuerung | Vollautomatik, Standard, Blendenpriorität (Bokeh), Tagessynchronisation Max. 4 Sek., Langzeitbelichtung, Langzeitsynchronisation Maximale Länge 1/30 Sek. |
BELICHTUNGSSTEUERUNG | |
Messmethode | Belichtungsmessung der Bildmitte |
Messbereich | EV1,5 bis 16,5 (ISO100) |
Belichtungssteuerung | Auto, Programmautomatik mit / ohne Blitz, Aufnahmen mit langer Verschlusszeit, Bokeh, Bulb-Aufnahmen, Langzeit- Blitzsynchronisation langsame Synchroaufnahmen, Synchroaufnahmen bei Tageslicht |
Belichtungskorrektur | ±2EV (1/3EV-Schritte) |
Filmempfindlichkeit | Manuelle Einstellung ISO50, 100, 125, 160, 200, 400, 800, 1600, 3200 |
BLITZ | |
Eingebauter Blitz | Leitzahl ca. 6 (ISO 100 m) deckt den Bildwinkel des 25-mm-Objektivs ab |
Blitzmethode | Automatischer Blitz (bei Vollautomatik) Manueller Blitz (bei Tagessynchronisationsaufnahmen, Langzeitsynchronisationsaufnahmen) |
Blitzreichweite | Ca. 0,24 bis 2,2 m (bei ISO 100) |
Aufladezeit | Ca. 8 Sekunden |
Ladeanzeige | Orangefarbene Lampe neben dem Sucher: Blinken während des Ladevorgang an (blinkt), Leuchten bei Blitzbereitschaft |
BETRIEBSUMGEBUNG | |
Betriebstemperatur | 10 bis 40°C |
Luftfeuchtigkeit | bei Betrieb 85 % oder weniger (keine Kondensation) ACHTUNG: Die Kamera ist nicht wetter- oder regengeschützt |
EXTERNE SCHNITTSTELLE | |
Anschluss | Kabelauslöser (ø 2,5 mm) |
STROMVERSORGUNG | |
Batterie Verwendet | 1 x 3 V Lithiumbatterie [CR2 oder gleichwertig] |
Lebensdauer der Batterie | Ca. 10 Patronen bei Verwendung eines 36-fach belichteten Films (bei Verwendung frischer Batterien und 50% Blitzaufnahmen) |
Bei Pentax hat sich richtig Gedanken gemacht, es gibt sogar eine Entfernungseinstellug "Messer & Gabel. 🙂
Ich bin gespannt, wie gut die Kamera ankommt.
Erinnert mich an meine "Agfa Optima 1035 Sensor" aus den frühen 80er-Jahren, die es damals als junger Schüler für ca. 250 DM (125 EUR) gab, und mich fortan auf meinen ersten Berg- und Radtouren begleitete.
Mehrfachvergütetes 40 mm f/2,8 Objektiv, kürzeste Verschlusszeit 1/1000 Sek. und "echte" Bilder im vollen Kleinbild-Format 36 x 24 mm, die für querformatige Bilder auch nicht wie bei einer Halbformatkamera stets ungewohnt hochkant gehalten werden musste.
Wo ist da der Fortschritt nach 45 Jahren für 550 EUR? Die (löbliche) CR2-Lithiumbatterie?
Zitat: "… die es damals … für ca. 250 DM (125 EUR) gab …"
Hallo GEL,
woher haben Sie diese alternative Fakten (bzgl. des EUR-Preises)?
Beispielrechnung:
250 DM im Jahr 1981 haben im Jahr 2024 einen Wert von ca. 325 EUR.
Siehe auch:
– https://www.altersvorsorge-und-inflation.de/euro-rechner.php
– https://www.lawyerdb.de/Inflationsrechner.aspx
Weitere Gründe für den höheren Preis:
1. Die Anzahl verkaufter Kameras sinkt insgesamt, sodass die Preise höher werden.
2. Der Markt für Analog-Kameras ist sehr klein, sodass die Preise höher werden.
3. Da mittlerweile nur sehr wenige Hersteller Analog-Kameras herstellen, ist es
sehr schwierig an die Bauteile zu kommen, sodass einige Bauteile extra für diese
Kamera hergestellt werden müssen und die Preise deswegen ebenfalls ansteigen.
P.S.:
"Wo ist da der Fortschritt …"
Manche Menschen wollen technischen Fortschritt, andere Menschen wollen Spaß
beim Fotografieren haben.
Bei Einführung des Euro-Bargeldes im Jahr 2002 gab es für 100 DM rund 50 EUR. Eine schwindelerregende Inflation ist in meiner kurzen Überschlagsrechnung nicht berücksichtigt.
Olympus hatte das Halbformat-System 1983 vom Markt genommen. Über den Grund darf spekuliert werden 😉 Wahrscheinlich waren halbformatige Hochformatbilder im Smartphonestyle noch nicht erfunden, denn bereits 1979 brachte Olympus mit der XA eine vollformatige Kompaktkamera mit Zeitautomatik auf den Markt.
Dank der Pentax 17 gibt es zukünftig wieder zunehmend halbformatige Bilder – im zeitgemäßen Smartphonestyle!?
Rollei 35 (1966), Minox 35 (1974), Agfa Optima Sensor (1976), Olympus XA (1979) als Beispiele für Menschen, die mit formatigem Mehrwert jede Menge Spaß beim Fotografieren haben können.
Ach ja, offenbar wird Ricoh vom Verkaufserfolg der Pentax 17 gerade mächtig überrollt:
https://pentaxrumors.com/2024/06/21/ricoh-japan-issued-a-temporary-order-suspension-for-the-new-pentax-17-film-camera/
Bei Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002 gab es für 100 DM rund 50 EUR. Eine schwindelerregende Inflation war in meiner kurzen Überschlagsrechnung nicht berücksichtigt.
Olympus hatte das Halbformat-System 1983 vom Markt genommen. Über den Grund darf spekuliert werden 😉
Wahrscheinlich waren halbformatige Hochformatbilder im Smartphonestyle nicht mehr "cool" genug, denn bereits 1979 brachte Olympus mit der XA eine vollformatige Kompaktkamera inkl. Zeitautomatik auf den Markt.
Rollei 35 (1966), Minox 35 (1974), Agfa Optima Sensor (1976), Olympus XA (1979) als Beispiele für Menschen, die mit formatigem Mehrwert auch jede Menge Spaß beim Fotografieren haben können.
Ach ja, offenbar wird Ricoh vom Verkaufserfolg der Pentax 17 gerade mächtig überrollt:
https://pentaxrumors.com/2024/06/21/ricoh-japan-issued-a-temporary-order-suspension-for-the-new-pentax-17-film-camera/
Da hat Pentax eine Menge alter Ideen eingebaut/wiederentdeckt.
Schade, dass eine Zeitautomatik nicht vorhanden ist.
Ein klassischer Selbstauslöser auch nicht,
Aber, man muss nicht nörgeln, insgesamt – gut gemacht.
Was die Labors aus den belichteten Filmen, mit dem 17×24 Halbformat
machen, das bleibt "spannend".
Halbes Negativformat, kein Autofocus – bei einem Preis von 549,- ist mir unklar, für wen das interessant sein soll. Angesichts des reichhaltigen Angebots an gebrauchten Analogen.
Aber es freut mich doch, das die schon oft totgesagten Pentax weiterhin Kameras auf den Markt bringen, mögen sie noch so eigensinnig sein.
Wenn ich einen analogen Look für meine Fotos erziehlen möchte,speziell in SW,benutze ich eine Iilford Einwegkamera ,bestückt mit HP5plus. Satte Schwärzen,reales Korn und den Charme das analogen inbegriffen.
"Die Agfa Optima Sensor electronic 1035 verfügte über eine besser vergütete Optik, einen mechanischen Selbstauslöser mit rund 10 Sekunden Vorlaufzeit, eine Leuchtdiode an der Frontseite, Angaben zur Entfernung im Sucher sowie einen größeren Meßbereich als die Agfa Optima Sensor electronic 535.
Objektiv: Solitar 1:2,8/40 mm (4 Linsen, mehrfach vergütet)
Verschluß: 15 sek. bis 1/000 stufenlos, Agfa Paratronic
Blendenbereich: 2,8 – 22
Abmessungen: 104 x 70 x 56 mm
Gewicht: 255 g
Batterien: 3 x Alkali/Silberoxidzelle 625G
Produktionsort: München"
[Quelle: https://www.edition-oldenburg.de/agfa_optima.html]
Größeres Bildformat und dennoch kompakter, leichter, mit sowohl kürzeren als auch längeren Verschlusszeiten und sowohl größeren (lichtstärker) als auch kleineren Blendenöffnungen als eine Pentax 17 aus dem Jahre 2024!
Zur Agfa Optima vergleichbar kompakte vollformatige Konkurrenzprodukte waren damals Rollei 35 bzw. Minox 35 sowie halbformatig die Olympus PEN-F-Reihe (1960-1983).
Back to the future!?
Ein 3-Linser mit 37mm Brennweite für 550 Euro?Halbformat dürfte den meisten gar nicht mehr bekannt sein.
"Pentax" gehört seit 2011 zur "Ricoh Gruppe". Der Büromaschinenhersteller aus Fernost hatte den Pentax Konzern vom Glashersteller "Hoya" damals erworben