Adobe kündigt heute umfangreiche Updates für Lightroom (Classic) und Photoshop an. Beide Programme erhalten vor allem neue Funktionen zur automatischen Auswahl und Retusche von Bildelementen, die von künstlicher Intelligenz unterstützt werden. Photoshop erhält zudem unter anderem einen Neural Filter zur automatischen Restauration historischer Fotos, in Lightroom kommen Automatiken für die Porträtretusche hinzu.

Update, 19.10., 13:30: Pressemitteilung von Adobe nachgereicht

Heute beginnt in Los Angelos die Adobe MAX, die dreitägige Entwicklerkonferenz von Adobe. Inzwischen ist es Tradition, dass Adobe zum Start der MAX seine jährlichen Updates für die Creative Cloud Applikationen präsentiert. Und so gibt es heute viel Neues auch zu Photoshop und Lightroom. Beide Programmen erhalten neue, leistungsstarke Funktionen, die auf künstlicher Intelligenz basieren.

Photoshop: Künstliche Intelligenz vereinfacht Auswahl

Bereits seit fünf Jahren setzt Adobe künstliche Intelligenz in seinen Programmen ein, um Arbeitsabläufe zu erleichtern und zu beschleunigen. Etwa mit dem vor zwei Jahren in Photoshop eingeführten Objektauswahl-Werkzeug. Mit dem heutigen Photoshop-Update (auf Version 24.0) hat Adobe die Leistungsfähigkeit dieses Werkzeugs deutlich gesteigert. Es erkennt jetzt auch komplexe Objekte und Bildpartien wie etwa den Himmel, Gebäude, Wasserflächen und diverse Landschaftsformationen wie Berge, Straßen etc.

Von der Auswahl zum Löschen eines unerwünschten Objekts ist es nur ein kleiner Schritt, doch dann wird die Retusche der Lücke nötig. Das kann die neueste Photoshop-Version nun ebenfalls automatisch übernehmen. Dazu hat Adobe das pfiffige Objektauswahl-Werkzeug mit dem Befehl „Inhaltsbasierten Füllen“ kombiniert – einfach nach der Auswahl die Tastenkombination [Shift]+[Delete] drücken. Das neue „Ein Klick Löschen und Füllen“ funktioniert unabhängig davon, mit welchem Werkzeug zuvor die Auswahl erstellt wurde.

Photoshop 24 bringt außerdem einen neuen Neural Filter „Foto Restoration“. Er verspricht alte, vergilbte Fotos aufzufrischen und Beschädigungen wie Risse und Kratzer zu restaurieren.

Weitere Verbesserungen durch das neue Photoshop-Update: Die Hilfslinien erhalten eine Reihe neue Konfigurationsmöglichkeiten, die Funktion „Share for Review“ hat Adobe erweitert. Ferner führt Adobe neue fotorealistische Strukturen für die 3D-Funktion ein.

Deutlich ausgebaut wird auch Photoshop für iPad. Zu den Neuerungen zählen eine Funktion zum automatischen Entfernen des Hintergrunds, das Inhaltsbasierte Füllen oder erweiterte Auswahlautomatiken für Porträts.

Viel Neues gibt es ferner in Adobe Camera Raw (ACR). Der Raw-Konverter erhält die erweiterten Maskierungs- und selektiven Bearbeitungsfunktionen, die Adobe ebenfalls mit dem jetzigen Lightroom-Update einführt.

Lightroom: Selektives Bearbeiten jetzt noch einfacher

Auch in Lightroom und Lightroom Classic baut Adobe die KI-gestützten Maskierungs- und Bearbeitungsfunktionen weiter aus. Bislang konnte Lightroom bereits den Himmel und das nicht näher spezifizierte Motiv automatisch auswählen.

Neu hinzugekommen sind nun die Möglichkeit zur automatischen Auswahl von Personen, Objekten sowie des Bildhintergrunds. Findet Lightroom bei der Personensuche markierte Personen im Bild, ist es möglich, diese gezielt (und einzeln) auszuwählen. Einzelne Objekte lassen sich ganz einfach auswählen, indem man sie zunächst grob mit dem Pinsel markiert oder ein Rechteck darum aufzieht.

Lightroom erhält neue Möglichkeit zur automatischen Auswahl von Personen, Objekten oder des Bildhintergrunds.

Seit dem Juni-Update gibt es in Lightroom adaptive Presets. Diese Vorgaben wirken sich nur auf bestimmte Bildpartien aus, etwa den Himmel einer Landschaftsaufnahme. Mit dem heutigen Update werden diese adaptiven Presets deutlich erweitert. Jetzt kommen Vorgaben wie Zähne weißen, Augen aufhellen oder Teint absoften speziell für die 1-Klick-Porträtretusche. Außerdem ist es nun in Lightroom für Desktop möglich, die Stärke einer Vorgabe global mit einem Regler anzupassen.

Eine weitere große Neuerung: Lightroom erhält mit dem heutigen Update ein erweitertes Ausbessern-Werkzeug. Es erlaubt die Retusche komplexer Bildstrukturen und funktioniert ganz ähnlich wie das entsprechende Werkzeug in Photoshop. Ebenfalls neu: Fotos lassen sich jetzt direkt in der Vorher-/Nachher-Ansicht bearbeiten, in Lightroom Classic lassen sich auf Wunsch von Linkshändern das linke und rechte Bedien-Panel tauschen.

Pressemitteilung von Adobe Deutschland:

KI-basierte Funktionen erleichtern kollaboratives Arbeiten und sorgen für effizientere Workflows in Adobe Photoshop und Lightroom

Im Rahmen der Kreativkonferenz Adobe MAX stellt Adobe heute neue Funktionen für Adobe Photoshopvor, die die App intelligenter, kollaborativer und benutzerfreundlicher machen. Die Anwendung bekommt neue, KI-basierte Funktionen, zum Beispiel für eine noch präzisere Objektauswahl, sowie optimierte kollaborative Workflows. Durch Remote Work und Home Office arbeiten viele Teams heute dezentral, gleichzeitig wächst die Anzahl der Kanäle und damit der Bedarf nach immer neuem Content. Effiziente und nahtlose Workflows sowie der Austausch sowohl innerhalb eines Teams als auch im Austausch mit Kund*innen sind deshalb heute wichtiger denn je.

„Unser Ziel ist es, Kreative optimal in ihren Workflows zu unterstützen. Der erweiterte Funktionsumfang für Photoshop für iPad und Photoshop im Web ermöglicht maximale Flexibilität für orts- und geräteunabhängiges Arbeiten“, so Scott Belsky, Chief Product Officer und Executive Vice President, Adobe Creative Cloud. „Wir haben Photoshop um eine Reihe intelligenter Funktionen ergänzt, um komplexe und repetitive Aufgaben zu automatisieren und Fotokünstler*innen mehr Zeit für das zu geben, was wirklich zählt: ihre Kreativität.“

KI-basierte Funktionen beschleunigen Workflows

KI-basierte Funktionen übernehmen kleinteilige oder repetitive Aufgaben und reduzieren so zeitintensive Arbeitsschritte auf wenige Klicks. Folgende neue Funktionen für Photoshop für Desktop, Photoshop für iPad und Photoshop für Web sorgen für noch effizientere Workflows:

  • Verbesserte Objektauswahl: Anwender*innen können jetzt auch in Photoshop für Web mit der Maus über Objekte fahren, um diese auszuwählen. Die verbesserte Funktion liefert noch präzisere Ergebnisse für Elemente wie Himmel, Vordergrund, Motive und Haare.
  • Entfernen und Befüllen mit einem Klick wählt Objekte aus und entfernt sie aus Bildern. Die entstehende Lücke wird mithilfe der Funktion „inhaltsbasierte Füllung“ automatisch passend zur Umgebung geschlossen. Mit dem neuen Tool ist dafür nur ein Arbeitsschritt nötig. 
  • Der Neural Filter für die Fotorestauration ist jetzt auch in Photoshop für Web verfügbar (Beta-Version). Das Tool ermöglicht es, alte oder beschädigte Fotos zu reparieren. Mithilfe von maschinellem Lernen werden Kratzer und kleine Mängel auf alten Fotos korrigiert. 
  • Inhaltsbasierte Füllung für iPad: Bisher nur in der Desktop-Version verfügbar, kommt die Funktion „inhaltsbasierte Füllung“ jetzt aufs iPad. Die Funktion ermöglicht es iPad-Nutzer*innen, einen Teil eines Bildes auszuwählen und dann mithilfe der KI automatisch den umgebenden Hintergrund auszufüllen. 
  • „Hintergrund entfernen“ für iPad spart Zeit, indem die wichtigsten Motive schnell vom Hintergrund isoliert werden. Anwender*innen können das Hauptmotiv mit einem einzigen Klick auswählen und anschließend den Hintergrund entfernen. 
  • Hintergrund entfernen (Photoshop für Web, Beta) entfernt Bildhintergründe mit einem Klick.
  • Verbesserte Maskierungen und Pinsel(Beta-Version) in Photoshop für Web beschleunigen und vereinfachen präzise Bildbearbeitungen direkt im Browser.

Kollaboratives Arbeiten innerhalb einer Anwendung

Homeoffice und Remote Work machen nahtlose kollaborative Workflows wichtiger denn je. Mit „Share for Review“ (in der Beta-Version) können Photoshop-Nutzer*innen Dateien jetzt freigeben und teilen:

  • Die Funktion bietetzwei Optionen: Anwender*innen können eine Datei zur Live-Bearbeitung freigeben und diese gemeinsam mit Dritten bearbeiten („zum Bearbeiten einladen“) oder eine Datei teilen, um Feedback einzuholen („Share for Review“). 
  • Das Feedback von Kolleg*innen und Kund*innen fließt in Photoshop zurück. Kreative können Kommentare und Markierungen direkt in der Anwendung einsehen, ohne zwischen verschiedenen Apps hin- und herwechseln zu müssen. 
  • Kommentare werden geräteübergreifend synchronisiertund können von Ersteller*innen geräte- und ortsunabhängig eingesehen werden. 
  • Feedbackgebende können die Datei direkt im Browser öffnenund Anmerkungen sowie Markierungen für spezifische Bereiche setzen. Ein Creative Cloud-Abonnement wird dafür nicht benötigt. 
  • „Share for Review“ ist auch für Adobe Illustratorin der Beta-Version verfügbar.

„Kreativität ist Teamwork. Homeoffice und Remote Work sind das New Normal der Arbeitswelt, nahtlose digitale Workflows für kollaboratives Arbeiten unter Kolleg*innen und für Projektabstimmungen mit Kund*innen sind deshalb unerlässlich“, so Scott Belsky, Chief Product Officer und Executive Vice President, Adobe Creative Cloud. „Mit unseren Funktionen und Tools wollen wir Menschen überall auf der Welt darin unterstützen, Projekte flexibel und ortsunabhängig gemeinsam zu bearbeiten.“

Adobe Camera to Cloud-Integration lädt Bilder direkt von der Kamera in die Cloud

Adobe Camera to Cloud (powered by Frame.io) ermöglicht es, Dateien automatisch vom Set in die Cloud zu übertragen. Postproduktionsteams können so direkt mit der Arbeit am Material beginnen. Heute stellt Adobe eine neue Camera to Cloud-Integration vor, die in ausgewählten Kameras von Fujifilmintegriert ist. Mit der neuen Integration werden Medien ohne Zwischenschritte direkt von den Kameras in organisierte Frame.io-Ordnerstrukturen übertragen.

„Mit der nativen Integration von Adobes Camera to Cloud in Fujifilm-Kameras entfällt ein Arbeitsschritt zwischen Produktion und Postproduktion“, so Victor Ha, Vice President of Electronic Imaging and Optical Devices, Fujifilm North America. „Wir sind überzeugt, dass diese Technologie innerhalb des nächsten Jahrzehnts Standard wird.“

Neue Funktionen für Adobe Lightroom

Auch die Fotografie-Anwendung Adobe Lightroom wird um neue Funktionen ergänzt:

  • Das verbesserte Maskierungs-Toolermöglicht eine noch präzisere und schnellere selektive Anpassung. 
  • Personen auswählen erkennt Menschen automatisch und erstellt Maskierungen für Bereiche wie die Haut des Gesichts, Körpers, Iris und Pupillen sowie Lippen, Zähne und Haare. 
  • Mit der Funktion„Objekte auswählen“ stehen Anwender*innen mehrere Auswahlmethoden für Gegenstände zur Verfügung. Grobes Kritzeln auf dem Foto oder das Ziehen eines Auswahlrahmens über ein Objekt reichen aus, Lightroom präzisiert die Auswahl automatisch. 
  • Adaptive Voreinstellungen sind auf das Foto zugeschnittene Optimierungen, die mit einem einzigen Klick oder Tippen gesamte Porträts oder einzelne Merkmale mit Voreinstellungen wie Augenverbesserung, Zahnaufhellung oder Augenbrauenverdunkelung verbessern können. 
  • Inhaltsbasiertes Entfernen beschleunigt Korrekturen und ermöglicht leistungsstarke Bildbearbeitungen, z. B. das Entfernen von Flecken und Beschädigungen oder einer Hundeleine.

Verfügbarkeit

Die neue Desktop-Version von Photoshop ist ab sofort verfügbar, Photoshop für iPad kann ab heute aus dem App Store von Apple heruntergeladen werden. Photoshop für Web (Beta) ist in begrenztem Umfang in über 20 Märkten kostenlos erhältlich, darunter Ägypten, Algerien, Australien, Ghana, Griechenland, Hongkong, Israel, Irland, Jordanien, Kanada, Kenia, Malaysia, Marokko, Neuseeland, Nigeria, Saudi-Arabien, Singapur, Thailand, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigtes Königreich und Vietnam.