Die japanische Kamera-Industrie bleibt im ersten Quartal 2022 deutlich hinter den Absatzzahlen des Vorjahres zurück. Eine langfristige Erholung von den Folgen der Corona-Krise ist weiterhin nicht in Sicht. Immerhin: Der Wert der im Jahr 2022 produzierten Kameras konnte auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden.

Die japanische Kamera-Industrie hat im ersten Quartal 2022 rund ein Viertel weniger Kameras ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus den Veröffentlichungen der CIPA hervor. Weiterhin stark rückläufig sind die Absatzzahlen bei den Kompaktkameras, aber auch DSLR und spiegellose Systemkameras wurden weniger ausgeliefert.

Die CIPA-Daten nennen keine Gründe für die weiterhin schwachen Absatzzahlen. Hierzulande ist aus der Branche zu hören, dass die Nachfrage derzeit höher ist als Ware herangeschafft werden kann. Unter diesen Bedingungen scheinen die Hersteller die knappen Transportkapazitäten eher für besonders hochwertige Produkte zu nutzen: In Europa ist die Anzahl der 2022 ausgelieferten Kameras gegenüber dem Vorjahr auf 69 Prozent gesunken, der Wert jedoch lediglich auf 93 Prozent.

Deutlich besser als bei den Kameras lief es bislang bei den Objektiven. Zwar sind auch hier die Auslieferungszahlen leicht zurückgegangen, der Wert der ausgelieferten Objektive liegt indes bei 119 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Interessant hier: Während in Japan vor allem Objektive für kleine Sensorformate (APS-C und kleiner) Geld in die Kasse spülen (111 Prozent gegenüber Vorjahr), sind es in Europa Optiken für Kleinbildbild und größer (136 Prozent).