Nach Huawei jetzt auch Sharp – der japanische Elektronikriese erhält für sein neues Smartphone Aquos R6 ebenfalls Entwicklungshilfe von Leica. Der Kamerahersteller aus Wetzlar hat bei Smartphone-Kamera mit 20 Megapixel-Sensor im 1-Zoll-Format mitgeholfen, das Objektiv firmiert als „Summicron 1:1.9/19 ASPH.“. In Europa wird das Smartphone mit dem Leica-Schriftzug auf dem Objektiv allerdings nicht zu haben sein, Sharp wird das Aquos R6 nur auf dem Heimatmarkt Japan anbieten.
Ein Smartphone mit 1-Zoll-Sensor für die integrierte Kamera, das gab es schon einmal mit dem Panasonic Lumix CM1. Richtig erfolgreich war das Modell nicht, der Nachfolger kam in Europa schon gar nicht mehr auf den Markt.
Jetzt bringt Sharp mit dem Aquos R6 erneut ein Smartphone mit 1-Zoll-Kamera, jedoch von vorneherein nicht nach Europa – der japanische Elektronikriese hat erst Anfang des Jahres sein Handy-Geschäft hierzulande aufgegeben. Mitgeholfen bei der Entwicklung hat Leica, das starke Weitwinkelobjektiv ziert der Schriftzug „Summicron 1:1.9/19 ASPH.“. Der Bildwandler löst 20 Megapixel auf, er scheint von Sony zu kommen.
Deuten sich hier nach Smartphones mit Tripple- und Quad-Kameras und winzigen Sensoren eine Trendumkehr an? Der eine oder andere Handyfotograf würde sich ein Smartphone mit relativ großformatigem Bildsensor sicherlich wünschen – und dabei wohl auch einen Kamerabuckel wie beim Sharp Aquos R6 in Kauf nehmen.
Pressemitteilung der Leica Camera AG:
Die Leica Camera AG und Sharp Corporation kündigen Technologiepartnerschaft im Bereich der Smartphone-Fotografie für den japanischen Markt an.
Wetzlar, 17. Mai 2021. Die Leica Camera AG und Sharp Corporation haben heute ihre langfristig angelegte Technologiepartnerschaft bekannt gegeben und das erste Smartphone AQUOS R6 „co-engineered with Leica“ dem japanischen Markt vorgestellt. Beide Unternehmen arbeiten eng im Bereich Optical Engineering sowie der Entwicklung von innovativen Lösungen zusammen, um das bestmögliche Bildergebnis im Segment der Smartphone-Fotografie zu erzielen.
Das AQUOS R6 „co-engineered with Leica“ wurde exklusiv für den japanischen Markt entwickelt. Es besticht durch einen für Smartphones außergewöhnlich großen 1-Zoll-Sensor, der in Verbindung mit der integrierten Leica Objektiv-Technologie neben einer ausgezeichneten Bildqualität auf dem Endgerät auch für eine hervorragende Druckqualität sorgt.
Seit der Gründung im Jahre 1912 zeichnet sich Sharp kontinuierlich für Innovationen in zahlreichen Produktkategorien verantwortlich. Mit modernsten Technologien und höchsten Ansprüchen an Qualität und Design stehen die Produkte von Sharp im Bereich Consumer Electronics für beste Unterhaltung, höchsten Komfort und neue Perspektiven.
Bereits seit über 100 Jahren ist die Marke Leica Synonym für anspruchsvolle Fotografie, beste Bildqualität und deutsche Ingenieurskunst. Das Unternehmen fertigt Kameras und Objektive der Spitzenklasse und überzeugt mit seinen Präzisionswerkzeugen sowohl Profifotografen als auch Fotografie-Einsteiger bei allen fotografischen Anwendungen. Fester Bestandteil der Leica Markenkultur sind die vielfältigen Aktivitäten zur Förderung der Fotografie – das Traditionsunternehmen unterstützt und fördert seit jeher sowohl etablierte Fotografen als auch aufstrebende junge Talente in aller Welt.
Shigeru Kobayashi, General Manager der SHARP Personal Communications Division: „Wir sind sehr stolz heute das AQUOS R6 mit dem weltweit größten 1-Zoll-Kamerasensor für Smartphones der Öffentlichkeit vorzustellen. Sharp hätte diesen Meilenstein nicht ohne den großartigen Beitrag der Leica Camera AG erreicht. Mit dieser langfristig angelegten Partnerschaft werden die beiden Unternehmen großartige Smartphones mit hervorragenden Kameras auf den Markt bringen.“
„Sharp und Leica eint das Traditionsbewusstsein gepaart mit dem Bestreben nach technischen Innovationen auf höchstem Qualitätsniveau. Ich freue mich sehr über die Partnerschaft mit Sharp und das daraus resultierende neue Smartphone AQUOS R6 ‚co-engineered with Leica’, sagt Dr. Andreas Kaufmann, Mehrheitseigentümer und Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG.
Matthias Harsch, CEO der Leica Camera AG, ergänzt: „Die strategische Technologiepartnerschaft zwischen Sharp und Leica demonstriert die Leidenschaft beider Unternehmen, die Grenzen des technologisch Machbaren kontinuierlich zu erweitern. Basierend auf einem gemeinsamen Premiumanspruch und der Verpflichtung zu kompromissloser Qualität ist das AQUOS R6 ‚co-engineered with Leica‘ das Ergebnis unserer erfolgreichen Zusammenarbeit: ein Smartphone, das den sehr hohen Kundenanforderungen im japanischen Markt in jeder Hinsicht mehr als gerecht wird.“
Ja klar: das lag ja förmlich in der Luft.
Der 1" Sensor mit 20 Mpx ist für ambitionierte Fotografen, die ein Immerdabeiwerkzeug brauchbar nutzen, das Beste, was es geben kann. Wobei ein Sensor, der sowohl die Eigenschaften des Einzollers als auch die Eigenschaften des Samsung ISOCells aufbringt, vermutlich der Endpunkt dieser Entwicklung wäre. Das derzeitige 1"-Design ist doch schon etwas in die Jahre gekommen.
Was man bei dem Ding hier nicht gebrauchen kann, ist das an den Displaykanten gerundete Design, anstatt einem ordentlichen displayschützenden Case, das auch harten Einsatz verträgt. Dass diese Geräte maximal dünn sein müssen, existiert nur in der von Featuritis verseuchten Gedankenwelt der Produktentwickler, ist aber nicht wirklich ein brauchbares Entwicklungsziel.
Wenn man kurz den Taschenrechner zur Hand nimmt und bei einem 1"-Sensor (13,2 x 8,8 mm) mit einer Bilddiagonale von 15,86 mm rechnet, dann ergibt sich en Blickwinkel von 45,3° was nicht einem starken Weitwinkel entspricht.
Die Angabe 19mm auf dem Objektiv ist kleinbildäquivalent zu verstehen.
Da es die unterschiedlichsten Sensorformate gibt, wäre es endlich an der Zeit, statt imaginären Brennweiten Bildwinkel anzugeben.
Dann müsste der Bildwinkel aber rund 100° sein.
Der Blickwinkel berechnet sich mit:
Winkel = 2• (arc tan ((15.82/2) / 19) = 45,3°. Das ist per Definition die "Normalbrennweite".
Wenn man sich die Frontlinse anschaut dann muss das auch, in Relation zur Lichtstärke betrachtet, die wirkliche Brennweite sein. Sonst wäre bei einem dermaßen kompakten Objektiv 1:1,9 nicht realisierbar.
Wie Scotty aus Raumschiff Enterprise schon meinte: "I can't change the rules of physics!"
Das wäre aber arg ungewöhnlich, denn auf den Objektiven, so sie denn beschriftet sind, wird immer die reale Brennweite angegeben.
1 Zoll Sensor war so etwas für gegobene Ansprüch bei den Immerdabeikameras. 20 MP reicht allemale aus. Schlecht finde ich das Teil nicht. Hatte damals versucht die Panasonic CM 1 zu kaufen. Die war aber schon weg vom Markt.
Da muss auch das Betriebssystem neben der Kamera einwandfrei laufen.War damals nicht so klar.
Das maximal technisch Machbare muss in der Praxis nicht unbedingt das Optimum für alle Nutzer sein. Bei den normal üblichen Bildwinkeln, bei denen ein Porträt noch nicht zur Karikatur wird, ist starkes Cropping erforderlich, was den Nutzen eines 1"- Sensors relativiert.
Allerdings ist es ein tolles Werkzeug für diejenigen, der ein 1-Zimmer-Appartment zu einem Saal aufwerten möchten;-)).