Leica bringt für die Modelle M10-P, M10-R und M10 Monochrom eine neue Firmware, die die Kameras zur Korrektur perspektivischer Verzerrungen befähigt. Sogenannte „stürzende Linien“ entstehen, wenn die Kamera nicht lotrecht aufs Motiv gerichtet wird. Leica kann das Anhand der Lagesensoren in der jeweiligen Kamera und mit der neuen Firmware gleich korrigieren.

Pressemitteilung der Leica Camera AG:

Neue Firmware für die Leica M10-P, M10-R und M10 Monochrom:

Computational Imaging ermöglicht Korrektur perspektivischer Verzerrungen. 

Wetzlar, 29. Januar 2021. Die neue Firmware für die Kameramodelle Leica M10-P, M10-R und M10 Monochrom führt die Funktion „Leica Perspective Control“ (kurz LPC) ein. Besitzer der genannten Kameras können nach dem Update die Funktion „Perspektivkorrektur“ aktivieren, die die integrierten Lagesensoren nutzt, um zu erkennen, ob die Kamera gerade oder nach oben respektive unten geneigt gehalten wird. Auf Basis dieser Informationen ist es möglich, die bekannten stürzenden Linien, die speziell bei Architekturaufnahmen störend sein können, durch die Nutzung von Computational Imaging automatisch zu korrigieren. Der Begriff Computational Imaging bezeichnet digitale Verfahren der Bildgewinnung.

Im Display der Kamera visualisiert ein Rahmen, wie das Bild beschnitten wird, um die Korrektur der perspektivischen Verzerrung zu erzielen. Die Rohdaten von Aufnahmen im DNG-Format werden dabei nicht verändert, sondern nur um Korrekturhinweise ergänzt, die in Adobe Lightroom oder Adobe Photoshop automatisch angewendet werden – selbstverständlich mit der Möglichkeit, die Perspektivkorrektur auch wieder zu verwerfen. In der Kamera erzeugte JPEG-Bilder werden hingegen perspektivisch korrigiert gespeichert.

Gegenüber der alternativ möglichen manuellen Korrektur der Verzerrung in der Nachbearbeitung hat Leica Perspective Control mehrere Vorteile: Aufgrund der Automatisierung ist sie bedeutend schneller als das manuelle Vorgehen. Da man bereits vor der Aufnahme einen korrigierten Rahmen einblenden und sich korrigierte JPEG-Bilder unmittelbar nach der Aufnahme ansehen kann, lassen sich der korrekte Bildausschnitt und das zu verwendende Objektiv deutlich besser bestimmen. Da sich die Korrektur nicht an sichtbaren Details im Bild, sondern an den Daten der Lagesensoren orientiert, lassen sich auf Wunsch auch Bilder entzerren, die keine geraden Linien enthalten.

Die Perspektivkorrektur mittels Leica Perspective Control ist zunächst für die Modelle Leica M10-P, M10-R und M10 Monochrom im Rahmen eines Firmware-Updates erhältlich, das alle Besitzer der genannten Modelle kostenlos unter www.leica-camera.com laden und entsprechend der Anleitung dort einfach selbst installieren können.