Sony legt seinen Jahresbericht vor, Canon hat bereits ein Quartal des aktuellen Geschäftsjahres hinter sich. Der Corona-Ausbruch hinterlässt darin tiefrote Spuren. Der Ausblick auf die kommenden Monate fällt bei Canon und Sony recht unterschiedlich aus. Nikon, Fujifilm und Olympus haben unterdessen ihre für jetzt geplanten Jahresabschlüsse auf Ende des Monats verschoben.  

Lief das Kamerageschäft bei Sony bis Anfang 2019 oft besser als beim Wettbewerb, musste der Elektronikriese im zurückliegenden Geschäftsjahr ebenfalls Federn lassen: knapp 9 Prozent Umsatzrückgang heißt es unterm Strich. Dabei hat Sony offenbar die Folgen der Corona-Krise noch gar nicht bilanziert. Als Grund für die rückläufigen Zahlen des „Electronics Products & Solutions“-Segments (in dem die Imaging-Sparte vor einem Jahr aufgegangen ist) nennt Sony Covid-19 jedenfalls nicht.

Dabei zeigt ein Blick auf die aktuellen Quartalszahl von Canon, mit welche Wucht Corona die Kamerahersteller treffen kann: Um 27 Prozent ist im ersten Quartal 2020 bei Canon Imaging der Umsatz eingebrochen. Der Hauptgrund: Bei Canon hat der Corona-Ausbruch schon früh die Produktion behindert. Ein Problem, das bei Sony mit Produktionsstädten in China und Malaysia offenbar weniger stark aufgetreten ist.

Prognose derzeit nicht möglich

Canon wie Sony wagen derzeit keine Prognose für den weiteren Geschäftsverlauf in 2020. Sony weist daraufhin, dass der mehrwöchige Shutdown im stationären Handel den Kameraabsatz signifikant einbrechen lässt – am stärksten übrigens in Europa. Produktionsengpässe erwartet Sony nicht.

Canon will seinen Imaging-Bereich mit einer Reihe von Maßnahmen stärken. Die Zulieferketten sollen optimiert werden, ferner will sich Canon auf Modelle für professionelle Fotografen und erfahrene Amateure spezialisieren. Konkret verspricht Canon noch für dieses Jahr neben der bereits angekündigten EOS R5 neu „Produkte in einem populären Preisbereich“ sowie neun neue RF-Objektive.

Jahresbilanz verschoben

Nikon wird sein Ergebnis des aktuellen Geschäftsjahres am 28. Mai bekanntgeben. Vorab hat der Kamerahersteller bereits mitgeteilt, dass Umsatz und Ergebnis die Prognose von Anfang Februar nicht erfüllen werden. Damit wird Nikon das zum 31. März beendet Geschäftsjahr 2020 mit noch geringerem Umsatze und Ertrag abschließen als 2019.

Fujifilm hat die Veröffentlichung seines Jahresabschlusses auf 22. Mai verschoben, Olympus auf den 29. Mai.