Seit mehr als 60 Jahren gibt es die World Press Photo Awards. Ausgezeichnet werden Fotografen, die im vergangenen Jahr Ereignisse oder Themen von hoher journalistischer Relevanz sichtbar gemacht haben. Mehr als 4000 Fotografen hatten sich mit rund 74.000 Bildern an den World Press Photo Awards 2020 beteiligt. Insgesamt vergab die Jury 44 Preise. Dieses Jahr musste allerdings die traditionelle Preisverleihung in Amsterdam ausfallen – wegen Corona.
Bildergalerie: Die Hauptgewinner in den Kategorien für Einzelfotos
Photo of the Year
Das Welt-Pressefotos des Jahres 2020 entstand während einer Demonstration in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum. Aufgenommen hat es der japanischen AFP-Fotografen Yasuyoshi Chiba am 19. Juni 2019. Das Foto zeigt, wie ein junger Mann inmitten weiterer Demonstranten im Dunklen inbrünstig ein Gedicht rezitiert – erhellt wird das Bild nur von den Handys der Umstehenden. Das Foto transportiert die Macht der Jungend und der Kunst, es verfüge über „poetische“ Qualität, erklärte die Jury.
© Yasuyoshi Chiba/AFP/World Press Photo
Zeitgenössische Themen
Ein Geschäftsmann verstaut am Ende des Ausstellungstages Panzerabwehrgranaten. Mit diesem Foto von der Internationalen Verteidigungsmesse IDEX in Abu Dhabi gewann Nikita Teryoshin aus Russland den ersten Preis der Kategorie „Zeitgenössische Themen“.
© Nikita Teryoshin/World Press Photo
Umwelt
Eine Eisbärenmutter und ihr Junges nahe dem deutschen Forschungsschiff Polarstern. Fotografiert hat sie die ungarische Fotografin Esther Horvath am 10 Oktober 2019.
© Esther Horvath/The New York Time
Nachrichten/Reportage
Während der Proteste in Hong Kong hält ein Mann ein Poster in die Höhe. Fotografiert hat AFP-Mann Nicolas Asfouri aus Dänemark.
© Nicolas Asfouri/AFP
Natur
Der belgische Fotograf Alain Schröder hat dieses Foto eines toten Orang-Utan-Babys auf Sumatra aufgenommen. Das Affen-Baby wurde wie seine Mutter von Bauern erschossen, die die Lebensräume der Orang-Utans für ihre Palmöl-Plantagen immer weiter einengen.
© Alain Schroeder/World Press Photo
Porträt
Als bestes Einzelporträt wurde diese Aufnahme des polnischen Fotografen Tomek Kaczor ausgezeichnet. Das Foto entstand in einem Flüchtlingszentrum in der polnischen Stadt Podkowa Leśna. Es zeigt die traumatisierte 15-jährige Jesidin Ewa, die unter dem sogenannten Resignationssyndrom leidet.
© Tomek Kaczor/World Press Photo
Vielleicht liege ich ja mit meiner Meinung völlig falsch, aber ich fand es noch nie gut, mit dem Leid von Menschen einen Fotowettbewerb zu veranstalten.
Ich denke, ja es ist ein schwieriges Gebiet der Fotografie. Nur sollte auch der Sinn und Zweck von Pressefotografie bedacht sein. Wäre dieser bloß Gewinn zu erzeugen oder zu maximieren indem man Leid instrumentalisiert, dann wäre ich bei Ihnen.
Ich denke aber die Geschichte hat gezeigt, dass eben auch mutige Pressefotografen nötig sind, die durchaus unter Gefahr Bilder machen, die dann etwas verändern. Weil sie zeigen wo etwas nicht stimmt denke ich, dass diese Bilder zu machen notwendig ist.
Wenn nun aus diesen Bildern die besten herausgesucht und die Fotografen dafür gelobt werden, halte ich das für legitim.