Immer mehr Flughäfen rüsten ihre Sicherheitsschleusen auf neuartige CT-Scanner um, auch in Deutschland. Der Airport München wird bis zum Sommer die bisherigen Röntgengeräte durch die modernen Computertomographen ersetzen. Sie bringen für Flugpassagiere deutlich mehr Komfort, Filme und Fotopapier werden hingegen bereits bei einem Durchgang durch die Geräte ruiniert – davor warnen jetzt Kodak Alaris und Ilford unabhängig voneinander. Können Fotografen zukünftig überhaupt noch mit analogem Material fliegen?

Im Dezember 2019 ist am Airport München ein Pilotprojekt erfolgreich zu Ende gegangen. Getestet wurden neuartige CT-Scanner an den Passagierkontrollen. Sie liefern dem Sicherheitspersonal auf Knopfdruck ein dreidimensionales Abbild von Koffer- oder Tascheninhalt. Für Urlauber und Geschäftsreisende bedeutet das deutlich mehr Komfort bei der Kontrolle, denn elektronische Geräte und Flüssigkeiten können zukünftig im Koffer bleiben.

Für Fotografen haben die neuen Computertomographen dagegen schlimme Folgen – wenn sie Filme oder Fotopapier im Handgepäck haben. Denn wie jetzt Kodak Alaris und Ilford unabhängig voneinander getestet haben, ruinieren CT-Scanner an den Sicherheitskontrollen analoges Material bereits beim ersten Durchgang.

Sicherheitskontrollen in den USA mit Alternativen für Analog

In den USA, wo viele Airports bereits auf die neuen CT-Scanner umgestellt haben, haben die Behörden jetzt auf die Gefahr für Filme reagiert. Wie die für die Passagiersicherheit zuständige Transportation Security Administration (TSA) Kodak Alaris mitgeteilt hat, können Passagiere an Flughäfen mit CT-Scannern Ihre Filme in einem Plastikbeutel durch die Sicherheitsschleuse bringen und dann von Hand inspizieren lassen. Eine Liste der US-Airports mit den neuen Scannern hat die TSA hier veröffentlicht.

Und in Deutschland? Hierzulande plant vorerst nur der Flughafen München CT-Scanner für seine Sicherheitsschleusen einzuführen. Bis zum Sommer 2020 soll die Umstellung abgeschlossen sein. Wie aber sollen dann Fotografen ihr Filmmaterial noch unbeschadet durch die Kontrollen bringen? Das Aufgabegepäck ist jedenfalls keine Alternativen, hier werden die schädlichen CT-Scanner schon länger eingesetzt.

Fotografen sollten Filme von Hand kontrollieren lassen

photoscala hat bei der Regierung von Oberbayern nachgefragt, sie ist für die Sicherheit am Flughafen München zuständig: Wie kommt analoges Material zukünftig heil in den Flieger? Grundsätzlich, so Pressesprecherin Verana Gros, müsse auch Filmmaterial durch die Röntgenkontrolle. Aber: „Auf Wunsch des Fluggastes kann eine alternative (zum Beispiel manuelle) Kontrolle durchgeführt werden.“

Diesen Wunsch sollten Fotografen mit analogem Material generell an der Kontrollstation äußern. Denn wie Ilford herausgefunden hat, sind die CT-Scanner am Heathrow Airport für alle Filme des Herstellers schädlich – unabhängig von deren ISO-Empfindlichkeit.