Fujifilm hat dieser Tage im Rahmen des „X Summit Shibuya“ den Schleier von der kommende X-Pro3 gelüftet. Die Spiegellose mit dem einzigartigen Hybridsucher wird eine Reihe von Innovationen mit auf den Weg bekommen, unter anderem ein Gehäuse aus Titan. Vieles ist aber noch offengeblieben, sodass die für den 23. Oktober erwartete Präsentation X-Pro3 noch die eine oder andere Überraschung parat haben dürfte.

Eine kleine Schar ausgewählte Fotografen durfte dieser Tage schon einmal einen ausführlichen Blick auf die X-Pro3 werfen – Fujifilm hatte zum „X Summit Shibuya“ eingeladen. Dabei drehte sich fast alles um den jüngsten Spross der X-Familie, die X-Pro3; sie wird am 23. Oktober erwartet.

Gehäuse aus Titan

Für das Gehäuse der X-Pro3 greift Fujifilm auf das Leichtmetall Titan zurück, das äußerst widerstandsfähig und leicht ist, allerdings nur sehr schwer verarbeitet werden kann. Damit dürfte die X-Pro3 spürbar weniger wiegen als ihre Vorgängerin. Es wird zudem zwei weitere Ausführungen geben, bei denen das Gehäuse zusätzlich beschichtet ist und damit in etwa so unempfindlich gegen Kratzer wird wie Saphir.

XPro3-Preview-GRAVUR

Ein Laser hat hier soeben die Typenbezeichnung in die Top-Platte der X-Pro3 aus Titan eingraviert.

Eigenwilliger Kontrollmonitor

Es wurde ja bereits seit einiger Zeit spekuliert, dass die X-Pro3 keinen rückwärtigen Monitor mehr haben könnte. In Tokio hat Fujifilm jetzt bestätigt, dass das durchaus angedacht war. Letztendlich wurde die Idee dann doch als zu radikal verworfen.

Ein herkömmliches Display hat die X-Pro3 dennoch nicht erhalten. Der Monitor ist unten am Gehäuse angeschlagen und springt erst an, sobald er ausgeklappt wird. Die eigenwillige Konstruktion sorgt dafür, dass das Display kaum verwendet werden kann, wenn der Fotograf in den Sucher blickt. Fujifilm möchte auf diese Weise mit der X-Pro3 wieder stärker das analoge Feeling bei der Arbeit mit der Kamera betonen. Und die Kamera so auch weiter von der X-T3 abrücken.

XPro3-Preview-MONITOR

Der unten angeschlagene Monitor lässt um 180 Grad klappen. Fujifilm sieht ihn vor allem für den Schuss aus der Hüfte oder für Überkopf-Aufnahmen vor.

Damit der Kamerarücken nicht gänzlich leer bleibt, sind die Ingenieure von Fujifilm auf eine pfiffige Idee gekommen: Sie habe ein kleines Status-Display quasi auf die Rückseite des Displays gepflanzt. Es ist ähnlich dem mit der X-H1 eingeführten, kann aber zudem noch die aktuelle Filmsimulation auf herrliche „analoge Weise“ anzeigen.

XPro3-Preview-STATUSDISPLAY

Das Statusdisplay stellt auf Wunsch die gewählte Filmsimulation so dar, wie früher, als man noch den Deckel der Filmschachtel in den Halter eingeschoben hat.

OVF und EVF verbessert und weiterentwickelt

Bei der X-Pro-Serie kombiniert Fujifilm seit je einen optischen (Mess-)Sucher mit einem elektronischen Sucher. Beide Suchertypen wurden nun abermals verbessert. Der optische erfasst einen nochmals größeren Bildbereich (weit über den Bildkreis des Objektivs hinaus). Und beim elektronischen Sucher hat Fujifilm nicht nur Auflösung, Helligkeit und Bildrate erhöht, sondern auch den Farbraum erweitert.

Was Fujifilm noch verrät und was weiter offenbleibt

Mit der X-Pro3 wird es einige neue Funktionen geben, die ganz in der Tradition von Fujifilm sicherlich für die aktuelle Modellpalette per Firmware-Update nachgereicht werden. Dazu zählen Fokus-Bracketing, erweiterte Belichtungsreihen speziell für HDR-Aufnahmen und die Möglichkeit, bis zu neun Aufnahmen in einer Mehrfachbelichtung zu kombinieren.

Noch offen bleiben die technischen Daten. Kein Wort von Fujifilm zur Sensorauflösung, Serienbildrate etc. pp. Das wird wohl erst am 23. Oktober bekannt gegeben, wenn Fujifilm die X-Pro3 in aller Öffentlichkeit mitsamt Preisangaben präsentieren wird. Es bleibt also spannend.

Weiterführende Informationen: Live from Tokyo: X Summit SHIBUYA 2019, offizielle Aufzeichnung bei YouTube. Die Abbildungen in diesem Beitrag sind Screenshots aus der Übertragung entnommen.