Leica will sich gerade neu erfinden. Weg vom mechanisch-optischen, hin zum optisch-digitalen Unternehmen. Das hat Vorstandschef Matthias Harsch vergangene Woche angekündigt. Der Umbau wird rund 100 Mitarbeitern am Hauptsitz in Wetzlar ihre Stelle kosten. Dafür könnten bis zu 40 Software-Experten neu eingestellt werden.

Matthias Harsch Neuer CEO Leica Camera AGLeica sieht sich derzeit einer zweiten digitalen Revolution gegenüber. So hat es jedenfalls Vorstandschef Matthias Harsch (Bild links) vergangene Woche gegenüber der Wetzlarer Neuen Zeitung(Pay) geäußert. Zukünftig will sich Leica stärker auf „Computational Imaging“ konzentrieren, also auf Software, die den Kameras Künstliche Intelligenz verleihen – und so den Anschluss an die Smartphone-Fotografie halten. Den Einstieg in die Digitalfotografie hatte Leica seinerzeit übrigens verschlafen. Sie sei „nur ein Intermezzo“, war der der damalige Leica-Chef Hanns-Peter Cohn 2004 überzeugt.

Bis zu 40 Neuanstellungen plant Leica für den weiteren Umbau zum optische-digitalen Unternehmen. Vor allem Software-Experten sind gefragt. Im Gegenzug sollen 80 bis 100 Stellen in der klassischen Kameraentwicklung abgebaut werden. Zudem verspricht Leica-Chef Harsch ein mehrere Millionen Euro schweres Investitionsprogramm, um die Objektiv-Produktion in Wetzlar auf den neuesten technologischen Stand zu bringen.