Panasonic hat soeben angekündigt, Anfang 2019 zwei spiegellose Kleinbildkameras herauszubringen: S1R mit rund 47 Megapixel und S1 mit 24 Megapixel Auflösung. Beide Kameras erhalten das Leica-L-Bajonett, womit das System vom Start weg aus acht Kleinbildobjektiven von Leica bestehen wird. Hinzu kommen drei weitere Objektive, die Panasonic noch in 2019 beisteuern will. Preise nennt Panasonic derzeit nicht, bei den detaillierten technischen Informationen gibt sich das japanische Unternehmen ebenfalls bedeckt.
Update 30. September, 12:40 Uhr: Bilder vom Prototyp der Lumix S1R hinzugefügt.
Die Gerüchte kursieren bereits seit Wochen, jetzt ist es offiziell: Panasonic wird nach Sony, Nikon und Canon ebenfalls ein spiegelloses Kleinbildsystem bringen. Auf den Markt kommen soll das Lumix S-System Anfang nächsten Jahres, zunächst mit zwei Kameras: S1R mit rund 47 Megapixel und S1 mit 24 Megapixel Auflösung.
Dabei ist Panasonic ein regelrechter Coup gelungen: Die Japaner statten ihr neues System mit dem L-Bajonett von Leica aus. Clever, denn so werden dem Lumix S-System vom Start weg acht Kleinbildobjektiven von Leica zur Verfügung stehen. Panasonic selbst will mit drei Objektiven starten, einem „Referenzobjektiv“ 50/1.4, einem Standardzoom 24-105 sowie einem Telezoom 70-200.
Von Leica gibt es bereits diese SL-Objektive:
- 1:3.5-4.5/16-35 ASPH.
- 1:2.8-4/24-90 ASPH.
- 1:2.8-4/90-280
- 1:2/35 ASPH. (ab Anfang 2019)
- 1:1.4/50 ASPH.
- 1:2/50 ASPH. (ab Anfang 2019)
- 1:2/75 ASPH.
- 1:2/90 ASPH.
Hinzu kommen noch die Objektive der TL-Serie für APS-C-Sensoren, vier Festbrennweiten und drei Zooms. Panasonic hat es zwar noch nicht bestätigt, aber es darf davon ausgegangen werden, dass die Adapter für Leica-Objektive der M-, S- und R-Objektive ebenfalls an der S1R und S1 funktionieren dürften.
Und damit nicht genug: Panasonic hat soeben bestätigt, dass auch „L-Mount Alliance“-Partner Sigma für die Lumix S (und damit die Leica SL?) besteuern wird. Weitere Informationen dazu erwarten wir noch im Laufe des heutigen Tages.
Bei den technischen Daten hält sich Panasonic momentan sehr bedeckt. Soviel ist immerhin zu erfahren: Das Lumix S-System richtet sich nicht nur an professionelle Fotografen und anspruchsvolle Amateure, sondern auch an Videofilmer. So werden S1R und S1 in 4K-Auflösung mit 60p (60 Vollbilder/Sekunde) filmen. Ebenfalls an Bord ist der Dual IS – die Kameras sind mit einem Bildstabilisator ausgestattet, die Objektive (teilweise) auch. Gespeichert wird auf schnellen XQD- oder SD-Karten, die Lumix-S-Kameras haben zwei entsprechende Kartenschächte.
Panasonic verspricht zudem, dass die Kameras der Lumix-S-Serie mit den derzeit besten elektronischen Suchern und einer besonders kurzen Blitzsynchronisationszeit ausgestattet sein werden.
Mock-up macht wuchtigen Eindruck
Panasonic hat photoscala bereits vor der photokina 2018 ein Mock-Up der Lumix SR1 gezeigt. Aufnahmen von der sicherlich schon recht seriennahen Designstudio hat Panasonic leider nicht gestattet, aber in die Hand nehmen konnten wir sie. Die Kamera fällt ausgesprochen groß aus. Laut Panasonic unter anderem auf ausdrücklichem Wunsch vieler Berufsfotografen, für die ein größeres Gehäuse eine bessere Ergonomie bietet. So ganz nebenbei gibt das auch den nötigen Platz für die gewiss nicht geringen Maßnahmen zur Wärmeabfuhr – Aufnahmen in 4K 60p dürften den Sensor kräftig einheizen.
Das Display wird bei den Kleinbildkameras der Lumix S-Serie nicht nur klapp- sondern auch drehbar angeschlagen sein. Außerdem gibt es einen kleinen Joystick zur Steuerung der AF-Felder. Auf der rechten Kameraschulter ist ein üppig bemessenes Statusdisplay vorgesehen. Links thront ein Moduswählrad, das von einem Ring zur Wahl des Bildfolgemodus eingefasst wird. Die Objektive von Panasonic weisen einen Blendenring auf.
Micro-Four-Third-Objektive werden sich übrigens nicht an die Lumix S adaptieren lassen. Für Panasonic kein Problem, denn das MFT-System (Lumix G) wird weitergeführt. Ganz neu und ebenfalls heute angekündigt: Das Leica DG Vario Sumilux 10-25/F1.7.
Bildergalerie: Panasonic Lumix SR1 (Prototyp)
Pressemitteilung von Panasonic Deutschland zur Lumix S-Serie:
Eine Klasse für sich: Die neue LUMIX S Serie
Zwei spiegellose Vollformat-Systemkameras mit Leica L-Bajonett
Hamburg, September 2018 – Panasonic hat zwei neue spiegellose Systemkameras mit Kleinbild-Vollformat-Sensor entwickelt, die Modelle LUMIX S1R und S1. Diese Modelle sind als weltweit erste*1 mit einer 4K 60p Video-Aufzeichnungsfunktion und einem Dual I.S. Bildstabilisierungssystem ausgestattet. Mit beiden Kameras wird Panasonic die LUMIX S Serie im Frühjahr 2019 weltweit einführen.
Die neu entwickelten S Serie-Kameras LUMIX S1R und S1 zeichnen sich durch die folgenden wesentlichen technischen Merkmale aus:
- Die neu entwickelten Vollformat-Sensoren sorgen mit effektiv 47 Megapixel Auflösung für die LUMIX S1R und 24 Megapixel für die LUMIX S1 zusammen mit dem neuen Venus Engine Prozessor für beindruckende Bildqualität und kreative Gestaltungsfreiheit.
- Sie unterstützen als erste*1 spiegellose Vollformat-Systemkameras die Videoaufzeichnung in 4K 60p.
- Sie bieten als erste*1 spiegellose Vollformat-Systemkameras ein Dual I.S. Bildstabilisierungssystem mit Verwacklungskorrektur in Kamera und Objektiv und ermöglichen so Aufnahmen von dunklen oder entfernten Szenen aus freier Hand, die normalerweise ein Stativ oder andere Hilfsmittel erfordern würden.
- Die Kameras der LUMIX S Serie verfügen über einen doppelten SD- und XQD-Speicherkarteneinschub für professionelle Ansprüche bei Foto und Video und einen stabilen, um drei Achsen schwenkbaren LCD-Monitor für eine komfortable Handhabung.
- Ein Leica L-Bajonettanschluss erlaubt nicht nur die Verwendung neuer LUMIX S Objektive, sondern erschließt auch das weitere Angebot an Objektiven der „L-Mount Alliance“-Partner*2 Leica und Sigma.
Panasonic wird sein Line-up an kompatiblen Objektiven zu Kameras der S Serie mit L-Bajonettvon Beginn an zügig ausbauen. Das Angebot soll bis 2020 mehr als zehn Objektive umfassen, darunter eine 1,4/50mm-Festbrennweite, ein Standardzoom 24-105mm und ein Telezoom 70-200mm. Weitere Leica- und Sigma-Objektive vergrößern das Angebot zusätzlich. Prototypen der neuen Kameras und Objektive wird Panasonic auf der photokina 2018 vorstellen
Spiegellose Systemkameras – eine Erfolgsgeschichte
In den 100 Jahren seit seiner Gründung hat Panasonic zahlreiche Produkte für fast jeden Lebensbereich entwickelt. Dabei stehen stets die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden im Mittelpunkt, um deren Leben einfacher und komfortabler zu machen. So hat Panasonic mit seinem Konzept der spiegellosen Systemkameras in den letzten zehn Jahren auch die Foto-Branche mit Produktinnovationen weiterentwickelt. Beispiele sind etwa die LUMIX G1, im Jahre 2008 die weltweit erste*3 digitale Systemkamera mit Wechselobjektiven, später die weltweit erste*4 Kamera, die 4K Videoaufzeichnung unterstützt, gefolgt von den ersten Kameras, die mit dem Dual I.S. (Image Stabilisation) System ausgestattet sind, das die Stabilisierung sowohl innerhalb der Kameraeinheit als auch innerhalb des Objektivs kombiniert.
Dank der rasanten Fortschritte der digitalen Technologien in den letzten Jahren, neuer Entwicklungen im Medienbereich und der gemeinsamen Nutzung von Fotos und Videos über soziale Netzwerke genießen immer mehr Menschen eine Mischung aus Fotos und Videos und die damit verbundenen erweiterten Möglichkeiten der Gestaltung multimedialer Inhalte. Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden, bedarf es eines neuen Kameratyps, der überholte Grenzen zwischen Foto und Video überwinden hilft.
Beste Voraussetzungen dafür bietet das Panasonic Konzept der digitalen spiegellosen Systemkameras mit Wechselobjektiven. Mit den Kameras der neuen LUMIX S Serie, die dem Kunden einen besonderen Mehrwert bieten, erweitert Panasonic sein Angebot in diesem Bereich nach oben. Die Kameras zeichnen sich durch eine professionelle Bedienbarkeit und Robustheit aus. Zugleich vereinen sie zahlreiche Technologien von Panasonic, die über ein Jahrhundert lang im Bereich der Unterhaltungselektronik und seit zehn Jahren bei den digitalen spiegellosen Systemkameras entwickelt und verfeinert wurden, wie digitale Technologien der Bild und Signalverarbeitung, optische und Wärmedispersionstechnologien und mehr. Die Kombination dieser Faktoren bringt den Anwendern in Fotografie und Videografie einen neuen, praktischen Mehrwert.
Hinweise
*1 Weltweit erste spiegellose Vollformatkameras mit 4K 60p/50p Videoaufnahmen. Was die Einbeziehung des Dual I.S. Bildstabilisierungssystems betrifft, so gilt dies für digitale Vollformatkameras. (Stand 25.09.2018)
*2 Die „L-Mount Alliance“ ist eine strategische Kooperation zwischen Leica Camera, Panasonic und Sigma
*3 Digitale Systemkameras mit Wechselobjektiven (Stand 12. 9. 2008)
*4 Die digitale Systemkamera GH4 mit 4K Video (07.02.2014) und die digitale Systemkamera GX8 mit Dual I.S. (16.07.2015)
Im Gegensatz zu den Canikon Gurken eine echt interessante Kamera. Das man sie jetzt vorstellt, aber bis zur Auslieferung wartet, hat strategische Gründe. Man braucht einfach noch Zeit, die Schwachstellen der Mitbewerber auszumerzen und in dei Kamera zu implementieren. Damit ist die Lumix die einzige Kamera, die mit Sony auf Augenhöhe ist. Leider verlässt die Kamera mit ihrer Größe das eigentlich kompakte DSLM-System. Da stellt sich wiederum die Frage, warum ein Umstieg von DSLR auf DSLM? Größen- und Gewichtsmäßig hat es bisher Sony am Besten gelöst.
Sudel Eddi.
naja die grösse spielt zb für mich schon eine rolle, genauso wie all die vorteile eines spiegellosen systems. und in die richtung wirds auch gehen in zukunft. große kleine und mittelgroße vollformat cams , spiegellos mit all den digitalen schwubidu dens schon gibt und noch geben wird
Zitat aus dem Artikel: Laut Panasonic unter anderem auf ausdrücklichem Wunsch vieler Berufsfotografen, für die ein größeres Gehäuse eine bessere Ergonomie bietet.
Als Sony-Nutzer kann ich das durchaus nachvollziehen, mein A 7 R II dürfte handlicher sein…
Dann kann man an der Sony doch den Handgriff mit zweitem Akku anschrauben. Leider kann man bei der Panasonic nichts abschrauben, wenn man es zur Abwechslung gern kompakt hätte.
Also doch. In verschiedenen Rumors war die Vollformat avisiert. Schöne Kameras in Verbindung mit Leical- und Sigmalinsen. Nur, das ist eine abgehobene Preisklasse die ich mir nicht leisten will. Sehr interessant finde ich den selbst entwickelten Sensor von Panasonic. Der könnte auch in den kleinen Lumixen Verwendung finden. Die Konkurrenz für Sony tut gut.
Jetzt warte ich noch auf die Vollformatkompaktkamera von Zeiss. Am 27.9. soll sie vorgestellt werden. Voll Zeiss mit Festbrennweite und eventl. Messsucher. Freue mich schon auf den Besuch der Photokina.
Panasonic hat auch heute trotz intensiver Nachfrage keine Informationen über den Sensorhersteller der Lumix-S-Serie herausgegeben.
Nikon Z, Canon R, Leica SL, Panasonic Lumix S, Fuji 50S – alle sehen fast identisch aus. Das ist wie bei den Autos: Hatte früher noch jede Marke ein markantes und eigenes Gesicht, sehen aus der Distanz heute inzwischen alle gleich aus. Industrie 4.0 (wenn es denn funktioniert) ist die Massenproduktion für den Massen-Geschmack. Das einzige Unterscheidungskriterium ist offenbar der Preis geworden.
Ich weiss, dass ich die Frage, wer denn überhaupt noch richtig fotografieren gelernt hat und es kann, nicht stellen darf. Inzwischen ist es mir egal, wer da vorgibt, etwas zu können, weil ich erfahren habe, dass die meisten Halbjahres-Zyklus-Modell-Käufer genau das nicht können.
Polemik wird uns nicht weiter bringen. Ja, es stimmt, unser Vorbild Adam Amsel ist tot und uns ging es auch schon mal besser. Wahrlich, ich aber sage euch, zeigt mir _irgend_ein_ Auto des 20. Jahhunderts und ich sage euch, aus welchem Jahrzehnt es stammt. Es war schon immer so, dass Autos, Kameras, Radios oder Toaster von verschiedenen Herstellern zu gleicher Zeit weit mehr Ähnlichkeit hatten, als irgend ein Gerät des gleichen Herstellers mit dem selben Modell vor zehn Jahren. Etwas anderes wäre überhaupt nicht massentauglich. Die Geschichte ist voll von innovativen Produkten, welche Jahre oder Jahrzehnte zu früh kamen und vom Markt rigoros abgelehnt wurden.
Im übrigen hat Panasonic – um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen – absolut alles richtig gemacht. Nikon ist mit Sicherheit jahrelang mit einer eigenen FX-MLC in Deckung geblieben, um nicht schon wieder, wie damals bei der AF Einführung, gegen Canon den Kürzeren zu ziehen. Jetzt wurden sie vom Markt heraus geprügelt und suchten ihr Heil in einer großmauligen Vorwärtsstategie, genau so wie es der Markt heute verlangt. Und Canon setzt nicht nach, sondert wirft gerade mal ein MeeToo Produkt in den Ring. Ooops, alles gut gegangen. Doch wehe, das Schicksal nimmt seinen Lauf im Internet, wo Nikon neben Pentax und – bis heute – Leica die wenigsten Freunde hat. Echte und vermeintliche Unzulänglichkeiten werden zum globalen Shitstorm aufgebauscht. Akkulaufzeit? Unbrauchbar. Autofokus? Auch unbrauchbar. Keine SD Karten aus dem Kaugummiautomaten? Unprofessionell. Nur eine Speicherkarte? Selbstmörderisch.
Hätte man aber trotzdem alles aussitzen können. Aber dann kommt ein Spritzgusshersteller, stellt einen Holzdummy ("MockUp") auf den Tisch und sagt: "Da sind zwei Speicherkarten drin". Und das Netz jubelt frenetisch. Wie gut die Kamera wirklich sein wird, weiss wohl nur Panasonic, aber einen besseren Start wird sie allemal haben.
Tja, Nikon. Es ist wieder passiert. Und im Gegensatz zur Konkurrenz gibt es keine Flachbildfernseher und keine Druckerpatronen, welche die Nikon Aktie retten könnten. Bleibt nur die vage Hoffnung auf eine angebliche Parallelwelt neben dem Internet namens "Realität" und jene sagenumwobenen Fabelwesen namens "Fotografen", welche angeblich mit echten Kameras echte Bilder machen.
Habe ich am Anfang etwas über Polemik geschrieben? Oh weh, jetzt ist es mir selber passiert. Na ja, aber doch nicht absichtlich, oder?
… selten so einen ausgemachten Unsinn gehört (oder gelesen).
Industrie 4.0 bedeutet beispielsweise: weg vom Fließband (Henry Ford) hin zur modularen Produktion, bei der sich auch kleine Chargen lohnen … vernetzte Maschinen (smart factories), die den eigenen Verschleißzustand kennen und selbstständig Ersatzteile und Servicetechniker organisieren.
Mit dem von Ihnen beschriebenen Technischen Design hat das rein gar nichts zu tun.
Wenn man von den ersten Daten ausgeht, dann werden die beiden Panasonic KB-Kameras denen von Canon und Nikon weit überlegen sein:
kombinierter Stabi in Gehäuse und Objektiv
ausgereifter AF (die G9 zeigt, dass Panasonic AF ohne Spiegel beherrscht)
die ersten Videodaten zeigen, wie hilflos hier Nikon und Canon agieren (OK, Panasonic ist schon lang im Profi-Videobereich unterwegs)
kein falscher Geiz mit nur einem Kartenslot
Der Sensor ist natürlich der Knackpunkt, aber selbst wenn er nicht auf Sony/Nikon-Niveau sein wird, Canonbildqualität schafft Panasonic bestimmt.
Somit bekommt Sony doch noch ernsthafte Konkurrenz.
Mit dem Einstieg ins "Vollformat" verabschiedet sich Panasonic in diesem Segment auch vom sonst propagierten nativen Seitenverhältnis 4 : 3 !
Das wird offenbar als Selbstverständlichkeit hingenommen, "Vollformat" eben. Dabei hätte ein Seitenverhältnis des Sensors von 16 : 9 wegen der Bedeutung der Videofunktion doch nahe gelegen.