Mit dem Laowa 24mm f/14 Macro Probe stellt Venus Optics ein Makro-Objektiv mit bis zu 2facher Vergrößerung vor. Seine Besonderheit ist ein mit 40 Zentimeter extrem langer Tubus, der fast schon an ein Endoskop erinnert. Das soll es ermöglichen Objekte zu fotografieren, denen sich der Fotograf mit einem herkömmlichen Makro-Objektiv nicht ausreichend näher kann. Das sehr spezielle Objektiv wird vorraussichtlich im Oktober auf den Markt kommen und rund 1500 US-Dollar (exklusive lokaler Steuern) kosten.
Als Hauptanwendungsgebiet für das neue Laowa 24mm f/14 Macro Probe sieht Venus Optics Aufnahmen aus der Perspektive eines Käfers. Damit der Fotograf trotz der sehr geringen Arbeitsdistanz von zwei Zentimeter (ab Frontlinse) einen angemessenen Motivabstand einhalten kann, verfügt das Objektiv über einen extrem langen Tubus von 40 Zentimeter. Rings um die Frontlinse hat Venus Optics LEDs angeordnet, die das Motiv bei Bedarf zusätzlich beleuchten. Der vordere Teil des Laowa 24mm f/14 Macro Probe darf übrigens untertauchen, er ist wasserdicht.
Das Laowa 24mm f/14 Macro Probe eignet sich für Kameras mit Kleinbildsensor und wird mit rein mechanischen Anschlüssen für Canon EF, Nikon F und Sony FE verfügbar sein – gegen einen kleinen Aufpreis auch mit Arri-PL-Mount.
Der maximale Abbildungsmaßstab beträgt 2:1, das Laowa 24mm f/14 Macro Probe lässt sich aber auch auf unendlich fokussieren. Venus Optics sieht übrigens die geringe Lichtstärke von f/14 nicht als Nachteil – schließlich sorgt sie stets für eine große Tiefenschärfe.
Derzeit läuft noch eine Kickstarter-Kampagne für das Laowa 24mm f/14 Macro Probe, die ihr Finanzierungsziel längst erreicht hat. Damit dürfte feststehen, dass das außergewöhnliche Objektiv ab Oktober an den Handel gehen wird. Ob es auch hierzulande einen Vertrieb finden wird, ist derzeit noch ungewiss. Ebenso zu welchem Preis es kommen könnte. Venus Optics rechnet mit einem Netto-Preis von 1500 US-Dollar.
Ich staune! Dieses kommende Laowa-Objekitv macht genau das, was ich schon vor 40 Jahren mit einem Endoskop gemacht habe, dass auf ein 200mm-Objektiv adaptiert wurde. Ich habe mir schon lange diese wundervollen Effekte wiedergewünscht – jetzt sind sie wieder realisierbar für einen relativ kleinen Preis. Das mal ein Hersteller auf so einen Spezialeffekt kommt, hätte ich nicht gedacht – ich gratuliere!
so ein teil gabs schon früher. um zb. architektur-modelle aufzunehmen. hab wo ein infoblatt. der bekannte embryo-hasselblad-fotograf Nielsson hatte später ebenfalls eine ähnliche konstruktion im einsatz.
Interessant. Lauter alte Leute hier. So wie ich.
"Endoskope" waren damals übrigens medizinische Geräte mit flexiblem Hals aus einem Glasfaserbündel. Die technischen Dinger mit starrem Hals und Stablinsen nannten sie "Toroskop" oder so ähnlich. Google findet aber nichts dazu und bietet statt dessen "Horoskop" on. Na ja.
Das habe ich vor einigen Wochen dazu in einem amerikanischen Forum geschrieben. Das ist alles, was ich noch weiss:
"I used such "unusual" and "never seen before" lenses in the mid 80s of the last century. Vendors were Olympus and some forgotten german brand. The portfolio included different angles of view, straight view, angled view, right angled view, different length and thickness of the tube and so on. Another option was an included optical fibre for illumination of the object area. The camera side had a standardized flange, which snapped into adapters for several filter threads of the used relay lens. Therefore it could be mounted to photo, film or videocameras of any kind. The resulting lens speed was "get closer with the spotlight please" and the optical quality, well let's call it a "compromise". However, the BBC used them for an environmental docu soap about a pickle spaceship from outer space (no joke), which landed in some terrestrial garden. They used the lenses to copy the actors into a background scenario of giant carrots, earthworms like a boa and snails as big as a Volkswagen Beetle.
More intended applications were technical inspection of hollows and a virtual walk through an architectural model. Therefore a lens with right angle view got a little wheel mounted, so you could drive through the model with a video camera to create a demonstration video for the client. The video gave him an impression like he was walking or driving around the final building. Clients are like kids, by the way, they need such kind of assistance to realize what you are talking about.
But where did that devices vanish away and why doesn't Google know about them? Well, technology evolves. Today you have tiny video cams doing the same job in brilliant HD for a fraction of the price and gear effort."
Sher richtig! Und der "forgotten german brand" war garantiert Karl Storz aus Tuttlingen. Da hatte ich meine Endoskope her. Hauptsächlich benutzte ich eines mit 30 Grad gedrehtem Winkel. Das sind aber sicher Konstruktionen, die auch heute noch im Medizinsektor gang und gäbe sind. Und gerade die Storz-Endoskope und -Boroskope ragten (und ragen?) über alle anderen qualitätiv hinaus, weil sie pantentierte Stablinsen "nach Hopkins" enthielten. Das konnte Olympus natürlich nicht aufweisen.
Die Endoskope, die ich auf 200mm-KB-Objektive adaptierte, leuchteten den gesamten KB-Bildkreis aus. Sie waren starr, ohne flexiblen Glasfaserhals. Ich konnte damit sogar beispielsweise in einem aufgeschraubten Prismenfernglas "spazierengehen".
Die billigen Abarten dieser Konstruktion werden nach wie vor bei Fertigern in der Materialprüfung und bei der Kfz-Inspektion eingesetzt.
Ich denke Storz könnte sein. Es war ein kurzer Name. Das mit "Endoskop = flexibel, vorwiegend für den Medizinbereich" und "Boroskop = starr für die Industrie" hat mir der Olympus Typ so erklärt. Es ist aber klar, dass "Endoskop" ein allgemein bekannter Begriff ist, während "Boroskope" nur die Leute kennen, die damit arbeiten.
Heute wird da wie gesagt viel Videotechnik eingesetzt. Wer je ein Handy zerlegt hat, weiss wie klein man heute eine sehr brauchbare Kamera bauen kann. Das geht mittlerweile runter bis zu Aldi Spielwaren für ein paar Euro, bestehend aus einer billigen Wegcam am Schwanenhals mit einer LED zur Beleuchtung und einer USB Schnittstelle zum Notebook. Kann immerhin nützlich sein, wenn einem beim Basteln eine Schraube in die Autotür gefallen ist.
Auch Alzheimerpatienten haben manchmal helle Momente:
Diese Geräte hießen "Boroskop". Dann klappt's auch mit der Glasgugel.
Langsam lichtet sich der Schleier immer mehr. Diese Boroskope waren Vorsatzoptiken, das heisst man konnte sie auf ein Objektiv montieren oder auch direkt durch sehen, z. B. in der Hohlrauminspektion. Das Laowa Dingsda hat hingegen die Relaisoptik eingebaut, das heisst es kommt direkt an die Kamera.
Ja, genau: Alles richtig. Karl Storz ist übrigens Weltmarktführer. Wo auch immer operiert wird – Karl Storz ist dabei. Welches Kriegsgebiet auch immer – Karl Storzens Endoskope sind schon angeschafft worden. Das ist eine milliardenschwere Firma, nur – ausserhalb der Medizinszene völlig unbekannt.