Wann kommt sie, Nikons erste Profi-Spiegellose? Mit welchen technischen Daten können wir rechnen? Nikon selbst heizt mit einer speziellen Webseite seit Sonntag die Spannung an, lässt aber noch keine Details heraus. Die haben jetzt findige Köpfe im Programm-Code der Webseite gefunden – darunter das wahrscheinliche Ankündigungsdatum. Auch sind erste Fotos aufgetaucht, die weitere Hinweise auf die Kamera geben.
Aktualisiert, 25.07.2018, 10:00 Uhr: Nikon bestätigt soeben in einer kurzen Pressemitteilung die Entwicklung einer spiegellosen Systemkamera mit Kleinbildsensor. Wir haben den Beitrag unten um diese Pressemitteilung ergänzt.
Seit gestern kursieren weitere Fotos durchs Web, die wahrscheinlich Nikons kommende Profi-Spiegellose zeigen. Nach allem, was man darauf erkennen kann, ähnelt die noch namenlose Spiegelose der Alpha-7-Familie von Sony. Allerdings tritt sie rundlicher auf, das Design wirkt recht organisch (siehe auch unser Titelbild).
Hier ist angeblich Nikons kommende Spiegellose im Einsatz. Gut zu erkennen sind die fließenden Formen sowie der recht große Bajonettdurchmesser.
Auffallend ist zudem der im Verhältnis zum Gehäuse große Bajonettdurchmesser. Damit scheint festzustehen, dass Nikon auf alle Fälle ein FX-Modell in Petto hat, also eines mit Kleinbildsensor. Auch der vielfach kolportierte große Bajonett-Durchmesser scheint möglich.
Laut Thom Hogan, einem intimen Kenner der Nikon-Szene, war es übrigens bei Nikon selber lange umstritten, ob man zunächst mit einem APS-C- oder Vollformatmodell in den Ring treten soll. Hogan ist sich aber sicher, dass Nikon ebenfalls eine Spiegellose mit Halbformatsensor bringen wird.
Im Code von Nikons Webseite ist ein Hinweis auf das Präsentationsdatum der Profi-Spiegellosen aufgetaucht.
Neues gibt es auch zum Ankündigungstermin: Demnach soll Nikon sein neues spiegelloses System am 23. August offiziell vorstellen. Das Datum hat die japanische Webseite Nikoshita aus dem Programm-Code von Nikons Teaser-Webseite extrahiert.
Pressemitteilung der Nikon Deutschland GmbH:
Entwicklung einer spiegellosen Vollformatkamera der nächsten Generation und NIKKOR-Objektive mit neuem Bajonett – für eine neue Dimension der optischen Leistungsfähigkeit
Düsseldorf, 25. Juli 2018 – Nikon freut sich, die Entwicklung einer spiegellosen Nikon-FX-Vollformat-Kamera und von NIKKOR-Objektiven mit einem neuen Bajonett bekanntgeben zu können.
Die spiegellose Kamera und die NIKKOR-Objektive mit dem neuen Bajonett werden eine neue Dimension der optischen Leistungsfähigkeit eröffnen. Die spiegellose Kamera ist das Ergebnis der hochentwickelten Fähigkeiten von Nikon in den Bereichen Optik und Fertigungstechnik, resultierend aus unserer über 100-jährigen Geschichte, sowie unserer herausragenden Bildverarbeitungstechnologie.
Das Know-how, das durch die Entwicklung der digitalen Spiegelreflexkameras von Nikon entstanden ist, hat ebenfalls wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen.
Mit dieser neuen spiegellosen Kamera und den NIKKOR-Objektiven geben wir Fotografen die Fähigkeit an die Hand, Bilder lebensechter und mit größerem Detailreichtum aufzunehmen, als je zuvor.
Zudem wurde ein eigener Bajonettadapter für die neue spiegellose Kamera entwickelt. Dieser kann auch mit den NIKKOR-Objektiven mit F-Bajonettanschluss verwendet werden, die Teil des Nikon-Digital-SLR-Systems sind und damit die Auswahlmöglichkeiten für Fotografen erweitern.
Nikon wird mit der Einführung der neuen, spiegellosen Kamera sowie der fortlaufenden Entwicklung von digitalen Spiegelreflexkameras weiterhin führend im Imaging-Bereich sein und den Verbrauchern die Wahlmöglichkeit bieten, die einzigartigen Werte beider Systeme zu genießen.
Spezielles Material zu diesem Produkt finden Sie hier.
Weitere Details, inklusive des Einführungsdatums und der unverbindlichen Preisempfehlung, werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.
Weitere Informationen zu Nikon und seinen Produkten finden Sie unter www.nikon.de.
Im Gegensatz zur Konkurrenz, die Gewinnschwächen im Foto- (vornehmer "Imaging-") Bereich im z.B. Druckersegment wenigstens zeitweise ausgleichen kann, ist Nikon zum Erfolg verurteilt. Hoffentlich werden die hochgespannten Erwartungen erfüllt.
Hoffentlich bringt sie auch Gewichtsvorteile bezugnehmend auf Spiegelreflexkameras.
Ich würde diesbezüglich die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Die Luft im Spiegelkasten wiegt nicht viel, was fällt sonst noch weg? Spiegel, evtl. Verschlußmechanik, Pentaprisma, Mattscheibe…
Dafür mehr hochintegrierte Elektronik, evtl. leistungsfähigerer und damit größerer Akku. Die wesentlichen Abmessungen gibt das Sensorformat und die Handhabbarkeit vor. Man will das Teil ja auch noch vernünftig halten können. Also nix mit deutlich leichter, höchstens geringfügig…
Nun ja, mit den wenigen Informationen ist es eigentlich zu früh für Kommentare.
Wenn man das Bild anschaut, bekommt man den Eindruck, dass endlich das Segment
"Spiegellos" ernsthaft designet wurde, Vorbei ist die Zeit des Zigaretten-Schachtel-Designs.
Bin ich froh, dass ich meine Sonys vor einigen Wochen verkauft habe…
Zigarrenschachtel-Design bei Spiegellos? Da können Sie Fuji, Panasonic oder Olympus nicht meinen. Leica hat ein sehr kantiges Design. Sony hat nicht diese übertrieben runden Formen, aber vernünftige Handgriffe.
Wenn Sie Ihre Sonys (mehrere gleich) vor Wochen verkauft haben, womit knipsen Sie dann jetzt?
Es ist zu früh für Kommentare wegen der wenigen Kommentare und gleichzeitig bist Du froh, Deine Sony verkauft zu haben. Wegen der in Aussicht gestellten Nikon?
Warum???
Dem kann ich nicht ganz folgen. Was ist an Sony auszusetzen bzw. was ist schlecht an dem Format einer Fuji X-Pro2 und mit einer X-T 2 hat man sogar ein Spiegelreflexfeeling. Die meisten Leute die ich kenne, fotografieren mit einer bestimmten Kamera, weil die Ergebnisse überzeugen und es dort die Objektive gibt, die sie bevorzugen. Dass sich jemand wegen des Designs eine Kamera kauft, kommt wohl am meisten daher, dass man sich lieber mit einem Prestige Objekt schmückt, statt auf Ausstattung und Bildqualität Wert zu legen.
Zitat:
»Mit dieser neuen spiegellosen Kamera und den NIKKOR-Objektiven geben wir Fotografen die Fähigkeit an die Hand, Bilder lebensechter und mit größerem Detailreichtum aufzunehmen, als je zuvor.«
Was genau heisst 'lebensechter', wie wird das definiert oder gemessen?
Wie muss ich mir ein 'lebensechteres' Foto vorstellen?
War alles, was Fotografen bisher geschaffen haben, nicht 'lebensecht'?
Warum ist diese Herabsetzung bestehender Fotografenleistungen erforderlich?
Entweder hat der Fotograf die Fähigkeit und Erfahrung, gute Fotos zu machen, oder eben nicht. Grossartige Fotos – sogar für Titelbilder moderner Hochglanzmagazine – kann ein guter Fotograf, der sein Handwerk (!) gelernt oder studiert hat, auch mit einer Kodak Box/Brownie oder Kodak Medalist machen.
Ich empfinde solche Aussagen nicht nur grenzwertig, sondern übergriffig. Sie machen ein Unternehmen und/oder seine Produkte nicht sonderlich sympathisch – das genaue Gegenteil stellt sich bei mir ein, obwohl ich u.a. Kameras von Nikon einsetze.
Marketing Blabla bitte ignorieren, Kamera, wenn verfügbar, selber in die Hand nehmen, dann urteilen.
… wie so oft ist das einfach nur Marketing-Bla Bla. Noch besser, noch größer, noch schöner, noch bunter, noch … lebensechter!
Volle Zustimmung, Marketing ist manchmal mehr als übertrieben. Bei der Zielgruppe kann Nikon doch nicht glauben, die sind alle doof.
"Lebensechter und mit größerem Detailreichtum" kann doch nur heißen: Noch bessere Bildstabilisierung, noch besserer Autofokus, noch besserer Weißablgleich, noch weniger verschobene Farben, oder? Also, dafür reicht meine Fantasie bei dem Marketing-Text noch durchaus. Im Übrigen scheint es sich zu bewahrheiten, dass F-Objektive hoffentlich ohne Einschränkungen verwendet werden können. Ich rechne mit einer einzigartigen Kamera und gleichzeitig damit, dass die Werte des Spiegelreflexsystems dadurch nicht geschmälert werden. Spannende Zeit!
Zitat:
»kann doch nur heißen: Noch bessere Bildstabilisierung«
Ein Stativ ist immer besser als eine Bildstabilisierung.
Zitat:
», noch besserer Autofokus,«
Scharf ist scharf, wenn man es kann.
Zitat:
» noch besserer Weißabgleich«
Weiss ist weiss, wenn es denn in der Szene vorkommt. Wo ist ein Weiss in einer Landschaftsszene auf einer Vulkaninsel oder im subtropischen Regenwald?
Zitat:
»noch weniger verschobene Farben, oder?«
Was genau sind verschobene Farben, können Sie das detailliert ausführen?
KodaK Medalist – eine tolle Kamera. Ein ganz aktueller Bericht über diese schöne alte (ab 1947) amerikanische Kamera findet man hier:
https://kenrockwell.com/kodak/medalist-ii.htm
Angesichts der schwindenden Umsätze im DSLR-Bereich, muss Nikon endlich reagieren, sonst verliert die Fa. immer mehr
Marktanteile. Aber vielleicht geht Nikon jetzt den richtigen Weg und nicht so halbherzig wie Canon mit seiner M-Serie.
Wettbewerb belebt den Markt. Sony benötigt mal für die 35mm-Sensor-Kameras der Alpha 7/9-Serie endlich Konkurrenz, damit die Preise vor
allem für die Objektive (GM-Serie) mal wieder realistisch werden. Dann wünsche ich Nikon viel Erfolg.
Nkon wird hier Sony sicher preislich nicht unterbieten und das kann Jahre dauern, solche Spitzenobjektive zu entwickeln wie sie Sony bereits hat…
…abgesehen davon ist sowas wie Eyefokus softwaremäßig nicht mal eben aus dem Ärmel zu schütteln. Nikon wird brauchen, um hier aufzuholen, wenn sie es überhaupt schaffen, da diese Firma eine begrenzte Manpower hat und finanziell eingeschränkt ist.
Leichter als bei DLSR wird vielleicht ein starkes Weitwinkel, aber die mit dem Riesenbajonett angestrebten superlichtstarken Optiken werden nicht leichter werden und Normal- und Telezooms letztlich sogar alle etwas länger als im DSLR Bereich, da ja da kürzere Auflagemaß längenmäßig ausgeglichen werden muß. Ich rechne mit -200g beim Body, -300g bei Superweitwinkel, +100g je bei Normal und Telezooms. Das bedeutet, das Gewicht wird kein Umsteigegrund werden.