Bei den Sony World Photography Awards 2018 stehen die zehn Sieger des Offenen Wettbewerbs fest. Darunter sind drei Deutschte: Manuel Armenis (Street), Klaus Lenzen (Bearbeitete Fotos) und Andreas Pohl (Architektur). Manuel Armenis wird zudem mit dem National Award ausgezeichnet. Alle zehn Sieger haben noch die Chance, bei der Preisvergabe am 19. April in London als „Open Photographer of the Year“ ausgezeichnet zu werden.
Pressemitteilung von Sony Deutschland:
Drei Deutsche gewinnen bei den Sony World Photography Awards 2018
Im Offenen Wettbewerb der Sony World Photography Awards haben es drei Fotografen aus Deutschland in ihrer Disziplin ganz nach oben geschafft: Manuel Armenis, Klaus Lenzen und Andreas Pohl gewinnen in den Bereichen „Architektur“, „Straßenfotografie“ und „Bearbeitete Fotos“.
Berlin, 20. März 2018. Aller guten Dinge sind drei. Das gilt auch für die Sony World Photography Awards. Denn in diesem Jahr haben drei Kandidaten aus Deutschland den jeweils ersten Platz innerhalb des Offenen Wettbewerbs belegt. Manuel Armenis aus Hamburg gewinnt mit dem Foto „Alte Freunde“ nicht nur die „Straßenfotografie“-Kategorie, sondern auch den „National Award“. Für die Jury ist sein Foto aus allen deutschen Einsendungen in den zehn Kategorien des Offenen Wettbewerbs das beste. Gisela Kayser, Geschäftsführung und künstlerische Leitung des Freundeskreises Willy-Brandt-Haus, hat sein Foto am meisten begeistert. Von Juli bis September 2018 wird sein Bild mit den Werken der anderen Gewinner im Herzen von Berlin im Willy-Brandt-Haus zu sehen sein.
Als „National Award“ Gewinner wird Manuel Armenis nicht nur bei der offiziellen Preisverleihung am 19. April in London dabei sein. Genau wie die übrigen beiden Gewinner erhält er eine Kamera-Ausrüstung von Sony. Zudem haben die drei Deutschen die Chance, in London als „Open Photographer of the Year“ ausgezeichnet zu werden. Der Titel ist mit 5.000 Dollar Preisgeld dotiert. Die Sony World Photography Awards gehören zu den größten und abwechslungsreichsten Fotowettbewerben der Welt. Im elften Jahr haben Fotografen aus mehr als 200 Ländern rund 320.000 Fotos eingereicht.
Manuel Armenis: „Straßenfotografie“ und „National Award“
Manuel Armenis lebt in Hamburg. 1971 in Mannheim geboren, widmet er sich heute vornehmlich der Straßenfotografie. Sein Ziel: Menschen und ihr Leben in der Stadt dokumentieren. Seine Werke wurden bereits in vielen verschiedenen Ländern ausgestellt – unter anderem in Australien und den Vereinigten Staaten. „Das Bild „Alte Freunde“ habe ich im Frühling 2017 in Hamburg gemacht. Die ältere Dame gehört zu den anmutigsten Menschen in der Nachbarschaft. Immer stilvoll, positiv, mit einem Lächeln auf den Lippen. Nie beschwert sie sich über irgendetwas. Und das, obwohl der Alltag ihr einiges abverlangt. Immer ist sie mit ihrem besten Freund unterwegs – ihrem kleinen Hund.“
Er sei unendlich froh darüber, bei den Sony World Photography Awards gleich zwei Auszeichnungen entgegennehmen zu können, sagt Manuel Armenis. „Das ist eine totale Überraschung. Ich bin so dankbar, dass meine Bilder so gut angekommen sind.“
Klaus Lenzen: „Bearbeitete Fotos“
Klaus Lenzen war Bankangestellter und ist heute passionierter Fotograf. Der Ratinger hat bereits verschiedene nationale und internationale Preise gewonnen – auch schon bei den Sony World Photography Awards. Seine Bilder überzeugen durch einen besonderen Minimalismus. Gerade Formen, Farben und Strukturen vermag er auf einzigartige Weise einzufangen. „Ich bin von der Auszeichnung total überwältigt“, erklärt er. „Mit meinem Foto ,Every breath you take‘ die Kategorie ,Bearbeitete Fotos’ zu gewinnen, hätte ich nicht erwartet. Zudem bin ich ja auch noch in der Kategorie Stillleben unter den Top Ten auf der Shortlist und habe in der „Motion“ Kategorie auch noch eine besondere Erwähnung erhalten. Keine Frage: Das sind die größten Auszeichnungen, die ich bisher erhalten habe.“
Andreas Pohl: „Architektur“
Andreas Pohl lebt und arbeitet in Berlin. Wenn er nicht fotografiert, ist er in der Wissenschaft tätig. Im Dezember 2009 kaufte er seine erste „richtige“ Kamera. Seit 2014 experimentiert er mit Graufiltern und Langzeitbelichtungen. Die meisten seiner Bilder sind schwarzweiß. „Das Bild ,Der Mann und der mysteriöse Turm‘ habe ich im Januar 2017 am späten Nachmittag kurz vor Sonnenuntergang aufgenommen“, erinnert sich der Fotograf. Zu sehen ist ein Turm des ehemaligen Deutschen Luftfahrtzentrums. In den 30er Jahren wurde dort an Modellflugzeugen gearbeitet. Heute ist das Areal Teil des wissenschaftlichen Campus‘ in Adlershof. „Ich kenne den Turm bereits seit vielen Jahren und wollte ihn immer schon im Schnee fotografieren. An diesem Tag war das Wetter perfekt. Nur wenige Studenten waren vor Ort. Nach ein paar Aufnahmen hatte ich das entscheidende Bild.“ Dass sein Foto bei den Sony World Photography Awards ausgezeichnet wird, mache ihn besonders glücklich und ein wenig stolz, sagt er. „Das gibt mir das Gefühl, dass ich in der Fotografie den richtigen Weg eingeschlagen habe. Das motiviert mich noch mehr. Ich möchte mich noch mehr weiterentwickeln.“
Insgesamt werden heute die Namen von insgesamt 63 National Award Gewinnern und der Sieger der zehn Kategorien innerhalb des Offenen Wettbewerbs veröffentlicht. Der Gesamtsieger des Offenen Wettbewerbs und die Gewinner der Profi-Kategorien werden am 19. April 2018 bekannt gegeben.
Die Gewinner der 10 Kategorien des Offenen Wettbewerbs sind:
- Architektur: Andreas Pohl, Deutschland
- Kultur: Panos Skordas, Griechenland
- Bearbeitete Fotos: Klaus Lenzen, Deutschland
- Landschaft & Natur: Veselin Atanasov, Bulgarien
- Bewegung: Fajar Kristianto, Indonesien
- Portrait: Nick Dolding, Großbritannien
- Stillleben: Richard Frishman, USA
- Straßenfotografie: Manuel Armenis, Deutschland
- Reise: Mikkel Beiter, Dänemark
- Wilde Tiere: Justuna Zduńczyk, Polen
Das Siegerbild in der Kategorie Straßenfotografie lässt mich ratlos zurück. Ja, die Aufnahme ist gut. Doch bei der Auseinandersetzung mit der inhaltlichen Ebene kommen mir Zweifel. Was stellt das Bild da? Augenscheinlich ging es dem Fotografen um Humor und Ironie: Der kleine Hund zieht die ältere Frau an der langen Leine. Was ich aber sehe ist eine ältere Dame, die sichtbar mühsam, vom Alter gebeugt und sich am Rollator festhaltend, ihren Weg geht.
Wo aber bitte ist in diesem Bild die Empathie für die fotografierte Dame zu spüren. Ich sehe kein Merkmal das darauf hindeutet. Ging es dem Fotografen – was ich ihm nicht unterstellen will – nur um das Originelle oder ging es ihm um mehr? Ich will hier nicht moralinsauer argumentieren. Doch für "lustige Szenen" dienen solche Motive nicht!
Ich sagte es schon, dass Bild ist formal gut. Besitzt es doch die formalen Merkmale, die Straßenfotografie ausmachen. Doch als Siegerbild taugt es nicht.Denn eine sehr gute Fotografie zur Straßenfotografie zeigt auch die Empathie, die der Fotograf / die Fotografin den dargestellten Personen entgegenbringt.
Ein Physiotherapeut oder Orthopäde würde feststellen, dass der Rollator falsch eingestellt ist.
"straßen fotografie" wie man sie schon zu oft gesehen hat und die sich immer der selben muster/ideen bedient: angucken, vielleicht kurz schmunzeln und übermorgen schon nicht mehr daran erinnern. manchen gefällt sowas, mir nicht so 😀