Nikon ist ohne Schwung in das aktuelle Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal ist der Umsatz marginal gestiegen, der operative Gewinn jedoch zurückgegangen. Im Geschäftsbereich „Imaging Products“ verzeichnet Nikon Umsatz- und Gewinneinbrüche. Etwas besser läuft es mit DSLRs und Wechselobjektiven.
Bei Nikon ist zum 30. Juni das erste Quartal des Geschäftsjahres 2018 zu Ende gegangen, die Quartalszahlen liegen jetzt vor. Der Umsatz ist bezogen auf das entsprechende Vorjahresquartal mit 170,3 Milliarden Yen (1,3 Milliarden Euro) um lediglich ein Prozent gestiegen. Gleichzeitig ging der Gewinn um 5,6 Prozent zurück und beträgt nun 12,4 Milliarden Yen (95 Millionen Euro).
Mit einem Umsatz von rund 91 Milliarden Yen (700 Millionen Euro) trägt der Geschäftsbereich „Imaging Products“ mehr als die Hälfte zur gesamten Geschäftstätigkeit von Nikon bei. Da ist es umso bitterer, dass die Umsätze hier um 3,5 Prozent zurückgegangen sind. Und Besserung ist nicht in Sicht: Für das gesamte aktuelle Geschäftsjahr erwartet Nikon mit den Imaging Products einen Umsatz von 345 Milliarden Yen – im Vorjahr waren es noch 383 Milliarden Yen.
Die Prognose bleibt stabil: Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnet Nikon bei den Imaging Products mit einem leicht rückläufigen Umsatz aber zunehmenden Gewinnen.
Nikon geht weiterhin von einem schrumpfenden Markt aus und rechnet zudem mit einem Verlust an Marktanteilen. Bei den Systemkameras prognostiziert Nikon einen Rückgang der Marktanateile von 26,5 Prozent in 2017 auf nunmehr 23,4 Prozent. Bei den Kompaktkameras erwartet Nikon im aktuellen Geschäftsjahr einen Marktanteil von 22,1 Prozent gegenüber 25,3 Prozent in 2017.
Unter diesen nicht ganz einfachen Bedingungen erwartet Nikon dennoch steigende Gewinne im Bereich „Imaging Products“. Prognostiziert sind 27 Milliarden Yen, was einer Umsatzrendite von rund sieben Prozent entspricht. Dazu beitragen sollen kräftige Kostenreduzierung und die Konzentration auf hochwertige und damit hochpreisige Produkte.
" Bei den Systemkameras prognostiziert Nikon einen Rückgang der Marktanteile von 26,5 Prozent in 2017 auf nunmehr 23,4 Prozent"
Wundert das jemand? Ich gehe davon aus, dass Nikon unter 20% fällt. Die Kameras sind zwar nciht schlechter als die von Canon, aber man kann sich nicht nach unten orientieren, denn der Kunde vergleicht mit oben. Da stehen Sony, Panasonic, Olympus und Fuji mit innovativen Systemen. Die Altkunden bewegen sich erst unmerklich,aber je weiter die Technologielücke klafft, desto mehr wechseln. Je mehr Freunde/Bekannte gewechselt haben, desto mehr sehen sie, was sie verpassen. Eine Art Lawine, die Nikon begraben wird, wenn sie nicht ganz schnell was tolles herausbringen.
Was für eine Technologielücke? Mir konnte jedenfalls noch niemand einen überzeugenden Grund nennen auf Spiegellos zu wechseln. Es würde mich wirklich mal interessieren was , bei professioneller Arbeitsweise, der große Vorteil sein soll.
Das Problem von Nikon scheint mir darin zu bestehen, dass gute Kameras zu bauen, nicht mehr ausreicht.
Es gibt zu viele sich gering unterscheidende Modelle.
Gemeinsam mit Canon verweigert man sich Designinnovationen und baut Kameras, die vom Design beinen "Haben-Wollen-Reflex" auslösen. Im Gegensatz dazu, bauen Olympus (z.B. PEN F), Pentax (z.B. KP), Fuji (praktisch alle X-Modelle) Kameras, die Kaufanreize von ihrer äußeren Anmutung wecken.
Ich fotografiere weiterhin gern mit Nikon (D600 und D5500). Manchmal nehme ich auch eine kleine, leichte Systemkamera (A6000, PEN E-P5, X-A3) mit.
All diese Kameras machen gute Bilder. Mit jeder dieser Kameras kann man professionell fotografieren.
Es ist halt schade, dass Nikon gegenwärtig keine Systemkameras als Ergänzung zu seinem Spiegelreflexsystem anbietet.
Eine Technologielücke sehe ich nicht.
Die Technik, die in den Spiegelreflexkameras von Nikon verbaut wird, sollte sich leicht in Systemkameras einbringen lassen.
Nikon wirkt im Markt uninspiriert und irgendwie pessimistisch und das obwohl sie immernoch nach meiner Wahrnehmung die besten Spiegelreflexkameras in allen Teilbereichen des Marktes bauen.
Canon verdient mit weniger innovativen Spiegelreflexkameras gutes Geld.
Das 1 System war ungünstig positioniert mit seiner Sensorgröße, den Preisen für neue Modelle und der Modellvielfalt. Es aufzugeben, vernichtet Vertrauen. Einzelne Modelle (1 AW, 1J5) hätten ruhig weitergeführt werden können. Die elektronischen Innovationen des 1 Systems würden größeren Systemkameras von Nikon Alleinstellungsmerkmale bescheren.
Canon iteriert sich mit seinen Systemkameras auch so langsam zum Erfolg. Nikon gibt verzagt das 1 System auf und kündigt neue Systemkameras an.
Sie verwechseln etwas: Systemkameras sind alle Kameras mit Wechselobjektiven, mit und ohne Spiegel.
Wat der Bauer nit kennt, dat frisst er nit!
…ein wahres Wort! Grosse Ankündigung der D850 und dann warten und warten, so was dummes ist mir noch nicht unter gekommen.
Und was dann kommt,ist mehr beim Nikon Service wie im Einsatz. Nee danke
Ich habe auf jeden Fall auch gewechselt zu Sony bevor der ganze Kram keinen Cent mehr Wert ist. So weckt man Ängste Nikon!
Deshalb gibt es auch so viele Sonys auf dem Gebrauchtmarkt.
In jeder Nikon schlägt ja schon ein SONY Herz! Es gibt da ganz sicher mehr 100 Jahre NIKON-Krempel auf dem Gebrauchtmarkt, als von SONY, da bin ich mir aber ganz sicher!
DSLM? Bislang habe ich noch keinen überzeugenden Grund für einen Wechsel von DSLR zu DSLM gefunden. Die Kameragehäuse sind kleiner und leichter, aber die Objektive sind – bei gleicher Sensorgröße wie bei DSLR – genau so groß und schwer, dabei aber i. d. R. deutlich teurer, ohne dabei besser zu sein. Außer einem schnelleren Liveview, besonders einem schnelleren AF im Liveview, bieten die DSLM absolut gar nichts, was man als gravierenden Vorteil und Grund für einen Systemwechsel ansehen könnte.
Falls es sich zu den DSLM-Fans noch nicht herumgesprochen haben sollte: Der komplette Markt für hochwertige und hochpreisige Kamerasysteme, sowohl DSLR als auch DSLM, schrumpft seit fünf Jahren dramatisch.
Nikon schlägt sich angesichts der Marktsituation noch relativ gut, den anderen Herstellern geht es übrigens nicht besser, wenn man sich deren Kamerasparte ansieht.
„Der komplette Markt für hochwertige und hochpreisige Kamerasysteme, sowohl DSLR als auch DSLM, schrumpft seit fünf Jahren dramatisch.“
Nein, das ist so nicht korrekt. Der Markt für spiegellose Systemkameras (DSLM) wächst. Im letzten CIPA-Quartal um gut 70 Prozentpunkte.
Der Gesamtmarkt schrumpft natürlich, und während er schrumpft, verlagern sich die Verkaufszahlen zugunsten den Spiegellosen. In dieser Situation von 'Wachstum' zu sprechen ist mindestens irreführend. Wenn die Hersteller morgen keine Spiegellosen mehr anbieten würden, dann 'wächst' der Markt der Spiegelreflexkameras also plötzlich? Kunststück. Blendwerk. Zählen tut am Ende echtes Wachstum (Gewinn), und davon kann am Kameramarkt, trotz höheren Anteilen eines bestimmten Kameratyps, nicht nicht die Rede sein, oder?
Und zur "Technologielücke" hat "Thomas Papenbreer" weiter oben schon die richtige Frage gestellt. Ich bin schon auf die Antworten gespannt, sofern sie denn kommen sollten. Diese oft genannten "Technologiesprünge" sollten vielleicht besser einfach "persönliche Vorlieben" genannt werden.
Es ging aber nicht darum, ob der Gesamtmarkt schrumpft, sondern Ihre Aussage, "Der komplette Markt für hochwertige und hochpreisige Kamerasysteme, sowohl DSLR als auch DSLM, schrumpft seit fünf Jahren dramatisch". Und das stimmt einfach nicht. Die Spiegellosen wachsen, im ersten Halbjahr 2017 hat die japanische Kameraindustrie ein Plus von 12 Prozentpunkten im Vergleich zu 2016 ausgeliefert.
Es war zwar nicht meine Aussage, aber es ist doch eindeutig was gemeint war:
Nehmen wir an, Sie haben letztes Jahr 500 DSLR und 200 DSLM verkauft. DIeses Jahr 300 DSLR und 400 DSLM, ja, dann wächst natürlich die Anzahl der Spiegellosen, aber ich nenne das noch nicht Wachstum, und in der Realität ist eben nicht einmal die Gesamtzahl aller Systeme gleich geblieben, sondern gesunken. Sie reden vom Wachstum reiner Stückzahlen, und das ist auch dann schon das einzige was stimmt, aber ohne den Zusammenhang der verkauften Gesamtsysteme ist es sinnlos da von "Wachstum" zu sprechen, insgesamt findet ein Verlust statt.
CIPA-Zahlen sagen aber leider nichts aus über den Verkauf zum Endkunden. Die Ware könnte auch in den Läden und Lagern der Tochterunternehmen liegen bleiben.
Oder gleich von der Rampe in den Mülllaster gekippt werden. Doch wer hätte etwas davon?
Über die Vor- Nachteile von optischen, elektronischen Suchern wurde schon genügend diskutiert. Nikon könnte wie Pentax mit ihrer neuen KP das Thema elegant umschiffen und ebenfalls einen Hybriden bauen. Es lohnt die Pentax Technik nachzulesen.
Auf den Punkt gebracht: Elektronischer Verschluss und dessen Vorteile über das Display, mechanischer Verschluss und Vorteile des optischen Suchers auf der anderen Seite.
Warum kann Nikon das nicht genau so machen? Wenigstens so lange bis eine „echte“ elektronische Vollformat Spiegellos funktioniert.
So schlecht geht es Nikon gar nicht mehr, es sah schon mal schlimmer aus. Sie erwarten zumindest eine Umsatzrendite, auch wenn die nur halb so hoch ist wie bei Canon und auch niedriger als bei Sony.
Das Wichtigste ist geschafft, Nikon ist nicht mehr die Ein-Produkt-Firma, die nur von Kameras leben muss. Fast die Hälfte des Umsatzes kommt bereits aus anderen Bereichen. Auf mehreren Beinen steht man stabiler. Denn die Prognose für den Kameramarkt bleibt gedämpft. Der gerade erlebte Zwischenspurt im letzten Quartal ist der Nachholbedarf, der durch das Kumamoto-Erdbeben im April 2016 entstanden ist – sagt der Sony-Geschäftsbericht, und Sony ist die Firma, die am meisten von diesem Zwischensprint profitiert hat (Marktanteil im Quartal Apr – Jun 19% zu 14% vor einem Jahr). Mit diesen 19% liegt Sony immer noch hinter Nikon (23%). Alle drei großen Hersteller (Canon 39%, Nikon 23%, Sony 19%) erwarten einen weiteren Rückgang des Marktes, sowohl für Kameras mit Wechselobjektiven als auch für Kompaktkameras. Innerhalb der Wechsel-Kameras verschieben sich die Anteile aber immer mehr zu denen ohne Spiegel.
Wenn die drei großen zusammen 79% Marktanteile haben, bleiben für die anderen (Casio, Fujifilm, Olympus, Panasonic, Ricoh/Pentax, Sigma und Xacti/Sanyo) noch zusammen 21% übrig. Ja, Olympus und Panasonic brennen ein Feuerwerk nach dem anderen ab. Aber was Nachhaltiges, Marktanteil und Gewinne, schaut dabei bis jetzt nicht raus. Olympus ist wohl die Nummer vier im Markt, schreibt aber, so die Geschäftsberichte, seit etlichen Jahren Verluste im Geschäftsbereich Imaging. Zum Glück ist der Imaging-Bereich relativ unbedeutend für den Konzern geworden, nur noch so 11% Umsatzanteil, so dass sie sich den Verlust derzeit noch leisten wollen. Panasonic und Pentax dagegen hatten in ihrer letzten Jahresbilanz Umstrukturierungen und Einsparungen für den Bereich Imaging angekündigt, Fuji hält sich bedeckt.
Nikon hat allerdings noch eine große Hürde zu überwinden, die Ausweitung der Produktpalette in die spiegellose Welt. Ich glaube nicht, dass die DSLRs (digital single lens reflex) aussterben werden, aber ohne DSLM (digital single lens mirrorless) wird man das nächste Jahrzehnt nicht als großer Anbieter überstehen. Angekündigt hat Nikon ja schon, dass sie eine spiegellose Kleinbild-Kamera bringen wollen.
Olympus Imaging ist aktuelle wieder in der Gewinnzone.
Stimmt, aber nur ausnahmsweise. Im ersten Quartal, Apr-Jun, ihres Geschäftsjahres hatten sie 5,9% Umsatzrendite. Für das laufende 2. Quartal erwarten sie aber nur noch 0,7%, für die zweite Jahreshälfte 0,0%, macht dann 1,6% für das laufende Geschäftsjahr. Leben kann man davon nicht, und auch nicht aufgelaufene Verluste ausgleichen.
Warum so gut in Apr-Jun? Sony hat in seinem Quartalsbericht Versicherungszahlungen wg. Erdbeben als außergewöhnliche Erträge ausgewiesen. Das könnte auch bei Olympus der Fall sein (Vermutung).
Der erwartete Jahresumsatz von Olympus Imaging beträgt 64 Mill. Yen, das wären dann schlanke 8,4% des erwarteten Konzernumsatzes. Zum Vergleich: Nikon erwartet 345 Mill Yen Umsatz (s. oben), Canon 1119 Mill., jeweils Imaging Division.
Nur zur Info: Olympus schreibt inzwischen keine Verluste mehr im Image-Bereich. Olympus hatte schon "immer" nur einen einstelligen oder niedrigen zweistelligen Marktanteil, das war schon zu Analogzeiten so. Pentax ist ein Trauerspiel: vom ehemals Marktführer zu inzwischen völlig unbedeutend.
Wenn Sony von 14 auf 19 Prozent aufholt, gleichzeitig Nikon von 27 auf 23 Prozent absackt, dann sagt das wohl alles. Nikon wird nicht untergehen aber weiterhin schrumpfen und bald an Stelle 3 stehen.
Canon, Fuji, Nikon, Olympus, Panasonic, Sony – die werden wohl als Konsumkameramarken überleben. Leica als Luxusmarke. Pentax? Lebt solange, wie sich Ricoh/Tamron eine "eigene" Kamera leisten wollen, so ähnlich wie bei Sigma.
Ich hoffe auf möglichst viel Wettbewerb!
Der Markt wird schrumpfen, weil alle Staaten weltweit die Steuerschrauben anziehen und somit weniger Residualeinkommen verfügbar sein wird. Die Kamera, die jetzt 3 Jahre 'alt' ist, wird auch noch die nächsten 3 Jahre halten, schliesslich war sie mal das Top-Modell (oder die Zweitplatzierte). Man sehe und staune: Gute Fotos kann man immer noch damit machen.
Eine ähnliche Situation hatten wir schon mal im Automarkt: Die Einkommen sanken, die globale Finanzkrise überrollte die Welt, die Menschen kauften weniger neue Autos. Die 'alten' Kisten wurden länger gefahren, bis die Bundesregierung die Abwrackprämie erfand, weil die KFZ-Industrie 'systemimmanent' ist.
Das wird bei Kameras wohl weniger passieren, zumal sie aus dem Ausland kommen.
Nikon: Damit arbeite ich ab und an und bin zufrieden damit. Nachdem ich kürzlich nur die Kamera und ein Objektiv privat auf einer Reise mit längerer Tour mitgenommen hatte, wurde mir klar: Den Klotz nehme ich nicht wieder mit auf langen Touren. Aber Nikon hat ja nichts Anderes im Sortiment, ergo wird es eine kleine, feine XYZ werden, die RAW bietet. So in der Richtung Fuji X 100 s, die reicht für private Zwecke vollkommen aus. Ein Smartphone wäre mir zu fummelig, eine Spiegellose wie die A 6xxx zu gross. Hätte ich schon eine kleine Privatkamera, würde ich keine neue anschaffen. Oder ich lasse nochmal meine Rollei 35s überholen, packe ein paar Diafilme rein und es ist Ruhe im Karton.
Soll heissen: Es ist eine recht hohe Marktsättigung erreicht, nur wollen die Kamerahersteller das nicht wahr haben. Die werden auch die nächsten 5 Jahre nicht begreifen, dass es kein unbegrenztes Wachstum mehr gibt.