Ein Smartphone, bei dem die Fotofunktion nicht nur Beiwerk ist, das wünscht sich Leica-Eigner und Vorsitzender des Aufsichtsrats Andreas Kaufmann. In einem ausführlichen Gespräch mit dem Nachrichtensender CNBC Asia deutete Kaufmann zudem an, wie ein künftiges Huawei-Smartphone mit Leica-Kameras aussehen könnte.
Leica und Smartphones, das ist nicht neu. Letztes Jahr hat der chinesische Handyhersteller Huawei mit dem P9 ein Smartphone vorgestellt, dessen doppelte Kamera von Leica entwickelt wurde. Zuvor hatte Leica offenbar eine Kooperation mit Apple gesucht, war in Cupertino aber abgeblitzt. Die Kooperation mit Huawei könnte jedoch nur ein Vorspiel dessen sein, was Leica tatsächlich plant: ein eigenes „Leica Phone“.
Das Huwawei P9 ist das erste Smartphone, dessen Doppelkamera in Zusammenarbeit mit Leica entwickelt wurde.
Das jedenfalls hat Andreas Kaufmann, Miteigner und Aufsichtsratsvorsitzender bei Leica, kürzlich in einem Gespräch mit dem Nachrichtensender CNBC Asia angedeutet. Für Kaufmann sind heutige Smartphone-Kameras weit von den tatsächlichen Bedürfnissen der Fotografen entfernt. Ein Smartphone würde zwar als Foto- oder Videokamera verwendet, ist aber eigentlich gar nicht dafür konstruiert.
Ohne näher ins Detail zu gehen, sagte Kaufmann, dass er sich ein Smartphone von Leica wünsche, welches nicht mit den üblichen Problemen zu kämpfen hätte. Kaufmann stellte aber auch klar, dass das „Leica Phone“ vor allem seine persönliche Vision ist. Ob das Unternehmen überhaupt in der Lage ist, sein Wunsch-Smartphone zu entwickeln, könne er nicht sagen.
Überraschend konkret wurde Kaufmann dagegen über die zukünftigen Pläne von Leica und Huawei: „Sind zwei Kamerasysteme eigentlich ausreichend für ein Smartphone?“, stellte Kaufmann in den Raum und schob dann noch nach: „Das könnte ein Hinweis auf die Zukunft sein“. Das sieht ganz danach aus, als habe sich Leica für das nächste Huawei-Smartphone die Kampaktkamera Light L16 als Vorbild genommen.
16 Kameramodule, wie sie in Smartphones verwendet werden, zeichnen im Light L16 mit 52 Megapixel Auflösung auf.
Neuer Leica-CEO wird am 1. September vorgestellt
Nicht beantworten wollte Andreas Kaufmann die Frage, wer Oliver Kaltner als Vorstandsvorsitzender der Leica Camera AG nachfolgen wird. Bestätigt hat Kaufmann nur, dass ein Nachfolger gefunden sei, vorstellt wird der neue Leica-CEO am 1. September.
Andreas Kaufmann in der CNBC-Sendung Managing Asia:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von player.cnbc.com zu laden.
Zitat:
»Für Kaufmann sind heutige Smartphone-Kameras weit von den tatsächlichen Bedürfnissen der Fotografen entfernt«
Ganz und gar nicht: Wenn ich fotografieren will, nehme ich eine Kamera.
Wenn ich telefonieren will, nehme ich ein möglichst kleines und altes Telefon, das gern eine Woche mit einem Akku und diversen Gesprächen durchhält, ohne Spuren zu hinterlassen.
Mein 'tatsächliches Bedürfnis' wären Objektive, die sauber gerechnet wurden, d.h. dass man die Aufnahmen später nicht mehr durch eine Objektivkorrektur jagen muss, damit die Verzeichnung rausgerechnet wird.
Ein Objektiv das keine Korrektur benötigt, könnten sie einfach nicht tragen.
Ein Summicron ist durchaus tragbar und benötigt effektiv keinerlei nachgeordnete Schönrechnerei. Dafür ist es halt teuer.
Bei einem "Reisezoom" mit 18-300mm Brennweite gebe ich Ihnen allerdings völlig Recht. Das wäre mit anständiger Lichtstärke und ordentlicher Abbildungsleistung vermutlich 100kg schwer und 100k€ teuer.
Zitat 'Franz': "und benötigt effektiv keinerlei nachgeordnete Schönrechnerei."
Genau darum ging es vermutlich. Und diese Objektive gibt es, alt wie neu. Allerdings ist es eben bei vielen neuen Objektiven so nicht mehr der Fall und gewisse Korrekturen werden komplett via Elektronik erledigt. So z.B. auch bei der Leica Q. Sie können das DNG gar nicht mehr verwenden ohne eine nachgeordnete Korrektur, sie benötigen zwingend passende Profile in der Software. Das 'Bedürfnis' sind eben Objektive, bei denen das nicht zwingend notwendig ist und ich somit auch freie Wahl im Raw Konverter habe ohne aufwendig Profile anfertigen zu lassen.
Und was das Bedürfnis eines Fotografen an eine Smartphone Kamera angeht: Erstmal braucht man überhaupt das Bedürfnis für ein Smartphone! Vielleicht müßten als erstes einmal die Bedürfnisse für eine normale Digitalkamera erfüllt werden, das wäre mal was. In einigen Punkten sind die ja nicht einmal auf dem Niveau der Analogen angekommen.
Das ist schlicht falsch. Sehen Sie sich mal Grossformatobjektive an. Ich habe diverse, und nicht eins davon verzeichnet. Alle sind erheblich kleiner als die Glasklötze für meine DSLR.
Selbstverständlich verzeichnet auch ein GF Objektiv. Nur eben nicht in dem Maße wie irgend ein KB.
Und würden Sie sich mit 5,6 bei einem KB zufrieden geben? Wohl kaum…
Doch, klar. Ich blende eh ab, weil ich in meinem Job immer eine gewisse Schärfentiefe brauche.
Und jetzt zeigen Sie mir bitte ein paar Quellen, in denen klar dargelegt wird, welches GF Objektiv von Schneider, Rodenstock/Linos, Fuji, Nikon, Cooke oder Doktor verzeichnet.
Und Apple macht den Job mit der Bildverarbeitung doch echt gut. Schonmal die Bokeh-Funktion ausprobiert? Es ist wahr, dass es "uncool" ist, ein crappy Bild technisch so aufzubereiten, dass es sehr gut aussieht, aber schlussendlich mach ich die Bilder ja nicht um Technik anzuwenden, sondern um den Moment festzuhalten …