Popular Photography, eine der ältesten und auflagenstärksten Fotozeitschriften der Welt, wurde mit der aktuellen März/April-Ausgabe eingestellt. Auch der Online-Auftritt von „Pop Photo“ wird in absehbarer Zeit verschwinden, seit letzten Freitag gibt es keine neuen Inhalte mehr. Urs Tillmanns von fotointern.ch blickt etwas wehmütig zurück.
Popular Photography ist – oder war – eine der ältesten und auflagestärksten Fotozeitschriften der Welt, die auch außerhalb Amerikas stark beachtet und von vielen Lesern regelmäßig gekauft wurde. Sie wurde 1937 gegründet und erschien seit nunmehr 80 Jahren ununterbrochen regelmäßig. Mit der kommenden März/Aprilausgabe stellt Popular Photography ihr Erscheinen ein.
Eigentlich hätte Popular Photography dieses Jahr ihr 80jähriges Bestehen feiern dürfen. Nun wird es zugleich auch das Todesjahr. Das ist eine traurige Botschaft vor allem für die älteren Jahrgänge, für die Pop Photo während Jahrzehnten – als es noch kein Internet gab – eine der wichtigsten Informationsquellen überhaupt war.
Für sie sind die Namen der damaligen Verleger, Redakteure und Journalisten unvergessen, wie zum Beispiel Sid Holtz, Norman Goldberg, Michele Frank, Burt Keppler, Cora Write Kennedy oder Arthur Goldsmith. Dem Schreibenden sind sie auch persönlich in bester Erinnerung, traf man sich doch regelmäßig an der Photokina in Köln, an den PMA-Messen in Amerika oder bei großen internationalen Presse-Events. Ihre Artikel hatten Gewicht in der Branche und ihre persönlichen Ansichten hatten manchen Hersteller dazu gebracht, seine Marketingideen doch nochmals zu überdenken.
Dann kam das Internet. Das Leseverhalten der Konsumenten wurde ein anderes. Man wartet nicht mehr bis anfangs Monat die neueste Ausgabe von Pop Photo endlich den Weg über den Atlantik geschafft hat, sondern man ist weltweit und zeitgleich über alle Neuheiten informiert. Damit brach nicht nur die Druckauflage von einst über einer Million Exemplare noch auf rund 350’000 Hefte ein, sondern es kam gleichzeitig der wirtschaftliche Rückgang der Kameraindustrie hinzu, mit drastischen Einsparungen bei den Inserateschaltungen.
Popular Photography ist nicht mehr – und damit ist eine gewichtige Stimme der internationalen Fotopresse für immer verstummt. Schade – die Branche hat einen starken Pfeiler verloren.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf fotointern.ch, photoscala gibt ihn hier mit freundlicher Genehmigung wieder.
Ich hatte längere Zeit in den USA gelebt und u.a. eine Pop Photo gekauft. Ein Mal war genug. Extrem amerikanisch und reisserisch aufgemacht, wenig brauchbarer Inhalt.
Die Collage oben zeigt die Beispiele sehr anschaulich:
248 ZOOM LENSES COMPARED!!! (alles in Versalien gebrüllt, mit 3 Ausrufungszeichen)
9 PROS SHOW HOW TO USE ZOOMSII (alles in Versalien gebrüllt, mit 2 Ausrufungszeichen)
HOT DEALS – GET MORE! SPEND LESS? (alles in Versalien gebrüllt)
THE SECRETS TO ASSISTING (alles in Versalien gebrüllt)
Photo Secrets From A Pro (Jedes Wort mit Versalien am Anfang, obwohl das im Englischen nicht korrekt ist und viele Amerikaner das auch nicht wissen)
Und so weiter…
Es dauerte ein paar Jahre, dann setzte diese Pest auch in Deutschland ein.
Mich wundert es nicht, dass die Menschen oftmals dieser reisserischen Art überdrüssig wurden und ihre Abonnements gekündigt haben. Das wird auch in Deutschland die Zukunft sein.
Erschwerend kommt hinzu, dass Fotos zu einer kostenlosen Ramschware geworden sind, zumindest für den Grossteil der Gesellschaft.
Es dauerte ein paar Jahre, dann setzte diese Pest auch in Deutschland ein……
Deshalb habe ich seit über 10 Jahren keine einzige Fotozeitschrift mehr im Abo! Wenn mir mal eine Ausgabe gefällt, dann kaufe ich sie mir.
In den letzten zwölf Monaten habe ich nur zwei ganz hochwertige Fotozeitschriften gekauft.
Wenn ich die letzten Jahre mal aus Langeweile – gegen besseres Wissen – eine Fotozeitschrift gekauft habe, stand nur drin, was mir eh hinlänglich bekannt war. Oder ich stieß teilweise auf Beiträge, die von Halbwissen nur so strotzten. Und auf Fotozeitschriften mit "schönen Bildern" kann ich ebenfalls leicht verzichten.
@ Saumhuhn
volle Zustimmung meinerseits. Nur daß ich die „schönen Bilder“ in Zweifel ziehen möchte. Die finde ich zumindest in den mir bekannten Zeitschriften so gut wie nicht (mehr).
Auch mir ist aufgefallen, wenn ich hin und wieder, in der Bahnhofsbuchhandlung oder am Flughafen, durch diverse Fotozeitschriften blätterte, wie niveaulos die Beiträge waren. Offensichtlich mangelt es den Autoren nicht nur an Fachwissen, sondern auch an der Motivation gute Texte zu schreiben. Meist finden sich mehr oder weniger abgeschriebene Pressemitteilungen; mit anderen Worten: als Beiträge verkleidete Werbung.
In meinen Augen bestehen seit gefühlt zwanzig Jahren Fotozeitschriften zum weit überwiegenden Teil aus nicht nachvollziehbaren Tests, Ranglisten und Beiträgen die durch (bestenfalls) Halbwissen geprägt sind. Offensichtlich traut man es den eigenen Lesern nicht mehr zu längere Texte mit qualifiziertem Inhalt zu verstehen.
Aus diesen Gründen habe ich nicht das geringste Bedauern, wenn solche Erzeugnisse mehr und mehr vom Markt verschwinden bzw. keine Käufer mehr finden.
Gerne wäre ich bereit den einen oder anderen Euro zu bezahlen wenn ich wirklich qualifiziert informiert werden würde. Etwa mit Artikeln und Beiträgen die nicht das Gefühl aufkommen lassen direkt aus der Marketingabteilung des Herstellers zu stammen. Für in Zeitschriften umgeschriebene Pressetexte zu kaufen bin ich ehrlich gesagt zu geizig. Dafür trinke ich lieber einen Kaffee.
Dass Sie für qualifizierte Informationen den einen oder anderen Euro ausgeben würden, lese ich natürlich gerne.
Wie man beim schnellen Durchblättern einer Zeitschrift feststellen kann, dass deren Inhalte aus mehr oder weniger abgeschriebenen Pressemitteilungen besteht, interessiert mich ebenfalls sehr. Ich kann das nämlich nicht. Und ich kann auch die Aussage nicht bestätigen. Meine Kollegen von der "Print"-Fraktion leisten in der Regel einen tollen Job.
Sehr geehrter Herr Viethen,
so sehr ich ihre Meinung schätze und auch verstehe daß sie ihre Kollegen in Schutz nehmen, ein wenig Selbstkritik bzgl. des aktuellen Journalismus, insbesondere der Printmedien, ist hin und wieder nützlich und hilfreich.
Nicht der Leser muß die Journalisten verstehen, nein, der Journalismus muß sich an den Bedürfnissen und den Wünschen der Leser orientieren. Daß die Printmedien ein aussterbendes Gewerbe sind hat seine Gründe. Wenn man die schwindende Zahl der Leser durch ein Herunterschrauben der sachlichen und fachlichen Qualität der Beiträge zu kompensieren versucht dann sägt man sich selbst den Ast ab auf dem man sitzt. Man beschleunigt die Abwärtsspirale.
Nicht nur mir, sondern auch vielen Kollegen die ich spreche geht es so, daß sie auf so gut wie alle Fotozeitschriften zwischenzeitlich gerne verzichten. Keiner von uns kann unserem fotografischen Nachwuchs heute eine sog. Fachzeitschrift empfehlen. Das war einmal anders.
Unsere einhellige Meinung ist, daß in aller Regel der Informationsgehalt auf dem Niveau der Presseinformation basiert. Meist zeilenfüllendes Geschreibsel das sich aus den technischen Angaben der Hersteller von selbst ergibt. Wenn sich doch einmal ein Bericht zu einem Thema findet, dann kann man froh sein wenn das Halbwissen der Autoren auf technische Belange beschränkt bleibt. Fotografie in Zeitschriften beschränkt sich so gut wie ausschließlich auf technische Fragen.
Kritische Berichte findet man so gut wie keine. Allenfalls Vergleiche die das eine oder andere Gerät als das bessere darstellen. Meist aber unter Zugrundenahme nicht nachvollziehbarer Kriterien.
Pardon, daß ich die aktuelle Situation am Zeitschriftenmarkt so hart kritisiere. Aber ohne das Erkennen der Fehler ist eine Besserung nicht möglich. Wenn die sog. Fachzeitschriften überleben wollen dann sollten sie, bzw. deren Redakteure sich selbstkritisch hinterfragen was sie schreiben bzw. wie sie berichten. Reißerische Titelblätter zumindest genügen nicht.
Herr Vieten, mir geht es genau so. Was die Fotomagazine in Deutschland abliefern, animiert mich nicht mal mehr dazu, in der Städtischen Bibliothek die Ausgabe durchzublättern. Photoscala, dpreview und dein paar andere machen da einen wesentlich besseren Job.
Das ist traurigerweise auch in anderen Special-Interest-Bereichen so, auch in der Tagespresse, und bei früher so tollen Magazinen wie z.B. GEO.
Es gibt nur noch relativ wenige Printmedien, die was taugen, sprich nicht das Niveau mehr oder weniger an das Privatfernsehen annähern.
Warun haben die Franzosen mit Chasseurs d'images und Réponses Photos beide für meine Begriffe ausgezeichnete Blätter im Angebot und wo liegt genau das Problem dass andere das nicht hinkriegen, ich ertappe mich oft selbst dabei, dass ich Zeitschriften durchblättere und einfach nur den Kopf schüttele. Bin ich dann doch auf einen reißerischen Titel reingefallen ist der Frust zuhause umso größer ….
Na ja. Wenn man die älteren Ausgaben von Chasseur d'Images und Réponses Photo mit den neueren vergleicht, haben die auch recht stark an Tiefgründigkeit und Professionalität nachgelassen. Allerdings ist das m.E. nicht den Journalisten selbst verschuldet, sondern dem aktuellen Zeitgeist. Man muss Folgendes bedenken:
Früher (zu analogen Zeiten) gab es keine Konkurrenz durch das Internet und waren die Produktzyklen deutlich länger. Ein bestimmtes Kameramodell wurde erst nach 2-4 Jahren durch ein neueres ersetzt und wenn dann mal ein neues Modell da war, standen die Foto-Zeitschriften verhältnismäßig wenig unter Druck, als Erste über die Neuheiten zu berichten. Die Erscheinungstermine waren in etwa gleich und da gab es ja auch wegen Redaktionsschluss gewisse "Vorlaufzeiten". Das heißt konkret, dass die Kamerahersteller die Redaktionen schon mindestens 3-4 Wochen im Voraus informiert haben, damit man Zeit genug hatte, die News SORGFÄLTIG vorzubereiten und mit etwas mehr Tiefgründigkeit als heute über die Neuerungen zu berichten.
Heutzutage ist das natürlich ganz anders. Die Hersteller rücken die Informationen aus Angst vor Leaks im allerletzten Moment (manchmal erst am Tage der offiziellen Produktvorstellung) raus und dann versucht jeder Redakteur eiligst einen Artikel zu redigieren und zu veröffentlichen, bevor ihm die "Show" von sonst jemandem (und sei es nur ein Blogger der irgendwo draußen oder im Netz etwas aufgeschnappt hat) gestohlen wird. Denn wir wissen alle: Der Erste der die Informationen preis gibt (und das ist meistens jemand im Internet), der hat sozusagen gewonnen. Danach interessiert die News kein Schwein mehr; wer will schon 5 Euro oder mehr für eine Foto-Zeitschrift ausgeben, wenn er/sie die Informationen schon Tage/Wochen vorher im Internet findet!?! Ähnlich sieht es bei den Tests aus; bis endlich erste Testgeräte vom Hersteller zu Verfügung gestellt werden, ist wegen der ultrakurzen Produktzyklen fast schon das Nachfolgemodell angekündigt und/oder hatte jemand irgendwo auf der Welt mehr Glück bzw. einen besseren Draht zur lokalen Niederlassung des jeweiligen Herstellers gehabt und die Kamera schon ausführlich getestet.
Mein Beitrag soll jetzt nicht als großes Jammern verstanden werden. Aber die Tatsachen sind nun mal so: Die Zeiten, wo man als Redakteur ausgiebigst Zeit hatte, in aller Sorgfalt eine Kamera-News oder einen Test vorzubereiten, sind passé. Die Qualität der Berichterstattung leidet unter der Schnelllebigkeit des Marktes. Davon sind ALLE Medien (Print-Medien und Online-Medien) länderübergreifend betroffen; eine Besserung ist auch nicht in Sicht, weil alle (Kamerahersteller, Medien, Konsumenten/Leserschaft etc.) mindestens einen Gang zurückschalten müssten. Und das will niemand tun bzw. da will niemand den ersten Schritt tun…! Amen.
Hallo DingDongDilli,
aus ihrem Beitrag entnehme ich, daß ihnen offensichtlich an einer Fotozeitschrift in erster Linie an Technik gelegen ist. Speziell an neuester Technik.
Das ist wiederum der Grund wieso ich dem Sterben der Printmedien keine große Träne nachweine. Pressetexte (aus Mangel an Zeit) abschreiben oder neu formulieren geht im Internet besser. In meinen Augen sind insbesondere deutsche Fotozeitschriften viel zu technikverliebt. Gerade das gute Verhältnis zwischen Fotografie als Kunst, Freizeitbeschäftigung, Kommerz u.a. neben der reinen Technik war ein Grund wieso der C.I. in der Vergangenheit lesenswert war. Es wurde über neue Geräte berichtet, aber weder reißerisch noch oberflächlich, unkritisch und als Schwerpunkt des Heftes. Oftmals, da der C:I. nur 10 mal pro Jahr erscheint, auch alles andere als zeitnah.
Für mich als potentiellen Käufer üben aktuelle Zeitschriften keinen Kaufanreiz (mehr) aus. Ich würde aber gerne mein Geld für Hefte mit guten Fotos, kritischen und hintergründigen Berichten u.a. ausgeben. Ich liebe Papier, blättere gerne auch in älteren Jahrgängen und finde Fotos in gedruckter Form ansprechender als auf einem Monitor. Darum von mir ein klares JA zur gedruckten Zeitschrift. Aber nur dann, wenn sich das Niveau deutlich nach oben bewegt.
Mag sein, dass Sie und Ihresgleichen da die löbliche Ausnahme darstellen, aber IMHO sind die deutschen Fotozeitschriften so technikverliebt, weil die deutsche Leserschaft das genau so verlangt!
So weit ich mich erinnere, haben sich deutsche Fotozeitschriften immer dann besonders gut verkauft, wenn sie reißerische Schlagzeilen wie "Alle Photokina-Neuheiten schon vor der Photokina enthüllt!", "der große Systemvergleich", "Wer ist besser: Canon oder Nikon?", "Blick in die Glaskugel: Welche Kameramodelle bringen Canon, Nikon, Pentax, Minolta & Co. nächstes Jahr?!?" o.ä. trugen. Ich wage mal zu behaupten, dass hier das Angebot der Nachfrage folgt und die deutschen Fotozeitschriften so techniklastig sind, weil die deutschen Konsumenten so/zu viel Wert auf die Technik legen. Ist ja auch ein allgemeiner Trend, der nicht nur die Fotobranche betrifft; auch andere Fachzeitschriften (z.B. Auto-Magazine, Computer-Magazine, Koch-Zeitschriften etc.) sind sehr techniklastig.
Dass die deutschen Fotozeitschriften so techniklastig sind, hat mich persönlich irgendwann (als ich selbst mal vor Jahrzehnten zur "Erleuchtung" gekommen bin und endlich verstanden haben, dass die fotografische Praxis wichtiger ist als die Kameratechnik) auch nur noch gestört. Weshalb ich mich dann auch von deutschen Fotozeitschriften abgewandt habe und dann eher solche Titel wie Chasseur d'Images, Réponses Photo oder die englische Fotozeitschrift "Practical Photography" (die besonders in den 90ern damals noch unter Chefredakteur Will Cheung sehr praxisorientiert war) gelesen hab. Später wollte ich selbst ein praxisorientiertes Fotomagazin (dessen Schwerpunkt auf die Vermittlung von Location-Tips gelegen hätte) herausgeben, aber mangels Interesse von den unterschiedlichsten Parteien her wurde das Projekt nie realisiert.
Deshalb glaube ich, dass der Leser z.T. auch selbst Schuld daran ist, dass die deutschen Fotomagazine so techniklastig sind. Das sieht man auch in Fotoforen, wo die absolute Mehrheit der Diskussionen sich um technische Aspekte dreht. Da sollte niemand sich was vormachen; die Schuld da alleine auf die Medien abzuschieben, ist mir da ein klein bisschen zu heuchlerisch…
Ich möchte sie in ihrer Begeisterung für die Zeitschriften in meiner Muttersprache ja nicht mindern. Aber ich hatte 25 Jahre ein Abo der C.I. Auch der Bilderjäger baute in den letzten Jahren deutlich ab. So hatte er vor ca. 10 Jahren noch durchschnittlich 200 Seiten, heute gibt er sich mit ungefähr 150 Seiten zufrieden.
Und JA, er war zumindest in Europa die mit Abstand beste Fotozeitschrift. Kritisch und teils bitterböse in den Texten. Gefüllt mit wirklich guten Fotos und nicht all zu techniklastig. Die Beiträge waren inhaltlich besser und umfangreicher. Kein Vergleich zu dem deutschsprachigen Zeitschriften.
Erschreckend ist z.B. aber auch beim C.I. der Rückgang der inhaltlichen und grafischen Qualität bei „portfolio“. Neuerdings werden dort Druckseiten dadurch gespart daß Text zwischen die Bilder gesetzt wird. Es finden sich sogar oftmals mehrere (kleine) Fotos auf einer Seite. Das war einmal anders. Ich kann mich noch an Doppelseiten erinnern.
Was wurde z.B. aus den Rubriken „Leçon de Photo“ et „30 jours d'agences“? Antwort: ersatzlos gestrichen. Die Bilder kamen von Berufsfotografen. Dafür dürfen jetzt die Leser „le défi du mois“ mit Bildern füllen. Auch so kann man Kosten sparen. Das fördert aber nicht die Qualität der Zeitschrift.
Man sieht: auch einstige Leuchttürme stellen mehr und mehr ihr Licht unter den Scheffel. Heute stirbt „Popular Photography“, in nicht all zu ferner Zukunft hoffentlich die eine oder andere deutsche Fotozeitschrift und die Franzosen husten auch schon hörbar.
Hallo, leider habe ich meine erste Photozeitschrift erst vor +- 14 Jahren gekauft, also kann ich nicht mitreden ob die C.I. vor 25 besser war oder nicht, meine erste französischsprachige Zeitschrift war Réponses Photo und ich war erstaunt wie gut eine Photozeitschrift sein wann, C.I. kaufe ich mir auch manchmal wenn auch seltener weil mir Réponses Photo einfach besser liegt, wäre mal interessant zu wissen wie die beiden Magazine 1:1 übersetzt in Deutsch auf dem deutschen Markt laufen würde.
(…)
Bin ganz froh, dass diese amerikanische Zeitschrift mal den Anlass hergibt, allgemein über Fotozeitschriften zu reden.
(…)
Aber bitte nicht hier. Zur Erinnerung ein kleiner Auszug aus den Regeln zu unseren Kommentaren:
"Die Kommentar-Funktion ersetzt kein Internet-Forum. Bleiben Sie daher bitte eng am Thema des Artikels, den Sie kommentieren möchten."
Hier kann ich Ihnen absolut nicht folgen.
Der Untergang von Popular Photography ist doch kein isoliertes Ereignis, das bspw. dadurch Zustande gekommen ist, dass die Inhaber mehr Geld entnommen als eingenommen haben.
Was erwarten Sie denn für Kommentare, die eng am Thema des Artikels sind?
Sowas wie: „Schade das Popular Photography eingestellt wird?“
Oder: „Das Blatt hat mich noch nie interessiert, weil es voll mit Werbung und dazu noch auf englisch ist?“
Wie Sie selbst geschrieben haben: “Das ist eine traurige Botschaft vor allem für die älteren Jahrgänge, für die Pop Photo während Jahrzehnten – als es noch kein Internet gab –eine der wichtigsten Informationsquellen überhaupt war.
„– als es noch kein Internet gab –“. Genau dies ist der springende Punkt.
Auch ich habe den Erwerb mehrerer Fotozeitschriften eingestellt, als die Information über das Internet schneller, umfassender (z.B. dpreview) und vor allem zielgerichteter möglich war.
Wenn „saumhuhn“ den Untergang von Popular Photography in den Kontext zu Fotozeitschriften im Allgemeinen setzt, so ist das meines Erachtens eng am Thema, bei dem Popular Photography lediglich ein Name ist, der einen allgemeinen Trend symbolisiert.
ROG
Danke!
Wenn ich in eine Zeitschrift schaue, dann will ich einen Nutzen haben.
Das heißt, dass die Zeitschriften eigene Prüfungen und Tests von Foto-Werkzeug leisten oder wenigstens in Auftrag geben müssen.
Da will ich das erfahren, was vom Hersteller verschwiegen wird.
– Lens Flares
– Verlauf der Vignette (gleichmäßig oder wie bei Sony wellenförmig
– Ich will die RAWs-Fotos sehen
– Transmission der Objektive
– Förderliche Blende
– Schärfeverlauf von der Mitte zum Rand
– Rauschverhalten und Textur
– Treffsicherheit des Autofokus, insbesondere auch bei den einfachen Fokusmessfeldern außerhalb der Bildmitte
– Dezentrierungen
– Qualität des Reparatur-Service
– Zuverlässigkeit des Weißabgleichs
– Lichtempfindlichkeit des Autofokus
– Lebensdauer / Reparaturanfälligkeit
– Stabilität von Stativen
Schaut man sich um, dann sieht es gerade im Deutschsprachigen Raum sehr dünn mit Qualifizierten Tests aus.
Was geboten wird, ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, mehr oder weniger nur Werbung. Je nachdem, was an den Kameras gerade nicht getestet wird, wird eine andere eher nicht so tolle Kamera "Testsieger".
Und fotografisch? Wird da was geboten?
Das sieht doch eher aus, als wenn man wirkliches Wissen lieber nicht vermittelt, um sich nicht Konkurrenz heran zu züchten.
Da ist es doch nur logisch, dass das nicht gekauft wird.
Eben. Wenn der Hersteller noch ein wichtiger Inserent ist, wird man sich hüten, allzu hart mit den Prüflingen ins Gericht zu gehen. Somit lesen sich Testberichte wie Arbeitszeugnisse, welche laut höchstrichterlicher Rechtsprechung wohlwollend formuliert sein müssen.
Aha. Die Expertin will RAW Fotos sehen, und das auch noch in einem – gedruckten – Magazin.
Was die Expertin nicht weiss: RAW Fotos sind sehr dunkel, kontrast- und farblos.
Um sie zu betrachten, muss man entweder das eingebettet JPEG ansehen oder einen RAW Konverter nutzen – in beiden Fällen hätten bereits Algorithmen gegriffen, die das Original verändert haben.
Die meisten anderen Ihrer Wünsche werden von DxO oder dpreview bedient.
Es gibt eine analoge Fotozeitschrift, die eigentlich vormacht, wie man ein hochwertiges Magazin gestalten kann, übrigens vom leider mittlerweile verstorbenen Gründer dieses Forums. Diese ist eine der wenigen, die ich mir kaufe. Denn die Zeitschriften unterscheiden sich ansonsten kaum und wiederholen sich. Zeitschriften, die ich mir kaufe, hole ich mir auch gern nach einigen Jahren nochmals hervor.
Spannend vor diesem Hintergrund ist das Experiment, eine Fotozeitschrift speziell für Frauen auf den Markt zu bringen. Denn wie beim Auto gibt es auch hier grundsätzliche Unterschiede in der Ansprache. Spürbar auch hier, dass es kaum Frauen gibt, die sich zu Wort melden, vielleicht auch, weil es hier um Technik und Wirtschaft geht und sehr sehr wenig ums Bild.
Ich möchte aber, dass mich ein Magazin auch weiterbringt, mich erinnert, neue Sichtweisen fordert und zum Experimentieren einlädt. Und genau dafür bin ich gerne bereit, auch einen ehrlichen Preis zu zahlen, allerdings finanziere ich keine Anzeigenfriedhöfe.