Popular Photography, eine der ältesten und auflagenstärksten Fotozeitschriften der Welt, wurde mit der aktuellen März/April-Ausgabe eingestellt. Auch der Online-Auftritt von „Pop Photo“ wird in absehbarer Zeit verschwinden, seit letzten Freitag gibt es keine neuen Inhalte mehr. Urs Tillmanns von fotointern.ch blickt etwas wehmütig zurück.

Popular Photography ist – oder war – eine der ältesten und auflagestärksten Fotozeitschriften der Welt, die auch außerhalb Amerikas stark beachtet und von vielen Lesern regelmäßig gekauft wurde. Sie wurde 1937 gegründet und erschien seit nunmehr 80 Jahren ununterbrochen regelmäßig. Mit der kommenden März/Aprilausgabe stellt Popular Photography ihr Erscheinen ein.

Eigentlich hätte Popular Photography dieses Jahr ihr 80jähriges Bestehen feiern dürfen. Nun wird es zugleich auch das Todesjahr. Das ist eine traurige Botschaft vor allem für die älteren Jahrgänge, für die Pop Photo während Jahrzehnten – als es noch kein Internet gab – eine der wichtigsten Informationsquellen überhaupt war.

Titelbilder Popoular Photogra. Collage: Urs Tillmanns

Für sie sind die Namen der damaligen Verleger, Redakteure und Journalisten unvergessen, wie zum Beispiel Sid Holtz, Norman Goldberg, Michele Frank, Burt Keppler, Cora Write Kennedy oder Arthur Goldsmith. Dem Schreibenden sind sie auch persönlich in bester Erinnerung, traf man sich doch regelmäßig an der Photokina in Köln, an den PMA-Messen in Amerika oder bei großen internationalen Presse-Events. Ihre Artikel hatten Gewicht in der Branche und ihre persönlichen Ansichten hatten manchen Hersteller dazu gebracht, seine Marketingideen doch nochmals zu überdenken.

Dann kam das Internet. Das Leseverhalten der Konsumenten wurde ein anderes. Man wartet nicht mehr bis anfangs Monat die neueste Ausgabe von Pop Photo endlich den Weg über den Atlantik geschafft hat, sondern man ist weltweit und zeitgleich über alle Neuheiten informiert. Damit brach nicht nur die Druckauflage von einst über einer Million Exemplare noch auf rund 350’000 Hefte ein, sondern es kam gleichzeitig der wirtschaftliche Rückgang der Kameraindustrie hinzu, mit drastischen Einsparungen bei den Inserateschaltungen.

Popular Photography ist nicht mehr – und damit ist eine gewichtige Stimme der internationalen Fotopresse für immer verstummt. Schade – die Branche hat einen starken Pfeiler verloren.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf fotointern.ch, photoscala gibt ihn hier mit freundlicher Genehmigung wieder.