Kumamoto-Erdbeben, starker Yen, Wegbrechende Geschäfte mit Kompaktkameras – das Jahr 2016 war kein gutes für die Kameraindustrie. Das hat auch Canon zu spüren bekommen, Umsatz und Ergebnis gingen deutlich zurück. Doch die Anzeichen für eine Trendwende mehren sich.

Der Umsatz der Canon Inc. ging im Vergleich zum Vorjahr um 10,5 % auf nunmehr 3,4 Billionen Yen (27,9 Milliarden Euro) zurück. Das Betriebsergebnis brach gar um rund ein Drittel auf nur noch 229 Milliarden Yen (1,9 Milliarden Euro) ein. Verantwortlich dafür macht Canon den starken Yen, die verhaltene Nachfrage in Japan sowie die Unsicherheiten infolge des Brexit-Votum Großbritanniens.

Canon Imaging System FY2016

Die Imaging-Sparte von Canon hat das ihr für 2017 gesteckte Umsatzziel erreicht. Die Umsatzrückgänge fallen in der jeweiligen Landeswährung (Zahlen in Klammern) geringer aus.

Überdurchschnittlich gut hat sich da noch der Geschäftsbereich Imaging System (Digitalkameras, Tintendrucker etc.) geschlagen. Zwar brachen auch hier die Umsätze um gut 13 % ein, lagen aber mit 1,1 Milliarden Yen (9 Millionen Euro) knapp über Plan. Besonders hart trifft Canon die weiter stark sinkende Nachfrage nach Kompaktkameras, deren Verkäufe sind auf die Hälfte des Vorjahresniveaus zurückgegangen.

Auch Canon hat sehr unter dem starken Yen zu leiden: Auf Yen-Basis gingen die Umsätze bei den Kameras um ca. 15 % zurück, bezogen auf die lokale Währung der jeweiligen Märkte fiel der Umsatzrückgang dagegen mit -5% wesentlich moderater aus. Immerhin hat die Kamerasparte noch eine Umsatzrendite von 13,2% (Vorjahr: 14,5%) erwirtschaftet.

Ein leichtes Plus konnte Canon bei den verkauften Stückzahlen für Kameras mit Wechselobjektiv verbuchen. Toshizo Tanaka, CFO und Vizepräsident von Canon führt dies auf die weiterhin hohe Nachfrage nach der EOS 1D X Mark II und der EOS 5D Mark IV zurück, die beide im letzten Jahr eingeführt wurden. Aber auch die Spiegellose Systemkamera EOS M5 verkauft sich gut. Laut Toshizo Tanaka hätte das Ergebnis noch erfreulicher ausfallen können, wenn es nicht zu Lieferverzögerungen infolge des Kumamoto-Erdbebens gekommen wäre.

Canon Imaging System Projektion 2017

Für 2017 erwartet Canon in der Imaging-Sparte keine weiteren Einbrüche, die Umsatzrendite soll wieder die 14%-Marke knacken.

Für das jetzt begonnene Geschäftsjahr 2017 gibt sich Canon verhalten optimistisch. Von einem weiteren Verfall des Euro und Dollar gegenüber dem Yen geht das Unternehmen nicht mehr aus. So peilt Canon einen Umsatz von 4 Billionen Yen (32,8 Milliarden Euro) an, wobei die Imaging-Sparte auf dem Vorjahresniveau verharren wird. Canon geht davon aus, dass in diesem Jahr der Absatz an Kompaktkameras nur noch um 13% zurückgehen wird, bei den Systemkameras werden ebenfalls rückläufige Verkäufe erwartet.