Aus der kleinen japanischen Manufaktur MS Optics kommt mit dem Perar 17mm F4.5 ein besonders kurzes Superweitwinkel mit Anschluss für Leica M. Das Objektiv ist lediglich zehn Millimeter lang und weist eine Kupplung für den Messsucher auf. Entwickelt hat sie Sadayasu Miyazaki, ein japanischer Objektiv-Designer, von dem bereits mehrere Objektive für Leica M stammen. In Europa wird das Perar 17mm F4.5 vom französischen Distributor Taos Photographic vertrieben und kostet rund 950 Euro.
MS Optics fertigt alle Objektive von Hand, so auch das jetzt vorgestellte Perar 17mm F4.5 für Leica M. Das sehr handliche Superweitwinkel bildet einen Bildwinkel von 100 Grad ab und wiegt lediglich 60 Gramm. Der optische Aufbau besteht aus vier Elementen in vier Gruppen.
Wird das Perar 17mm F4.5 maximal auf F16 abgeblendet und auf 1,4 Meter fokussiert, reicht die Tiefenschärfe von 0,8 Meter bis unendlich. Die Fokuskupplung funktioniert bis hinab zu einer Entfernungseinstellung von 85 Zentimeter. An einer spiegellosen Systemkamera beträgt die kürzeste Fokusentfernung 30 Zentimeter.
Sadayasu Miyazaki weist darauf hin, dass das Perar 17mm F4.5 bei Offenblende stark vignettiert. Dafür soll es kaum verzeichnen, MS Optics verspricht zudem eine exzellente Farbwiedergabe sowie hohen Kontrast.
Eckdaten
- Ultra-flaches Retro-Fokus-Objektiv mit 17 mm Brennweite (Bildwinkel 100°)
- 4 Elemente in 4 Gruppen, alle Linsen mehrfach vergütet
- Leica M-Mount mit Fokuskupplung von 0,85 m bis unendlich
- Kürzeste Entfernungseinstellung an Spiegelloser Systemkamera: 0,3 m.
- Abmessungen: Durchmesser 50 mm, Länge 10,2 mm.
- Gewicht: Objektiv 60 g, Set mit Störlichtblende 100 g.
Bezugsquelle
Taos Photographic in Frankreich, Preis: 950 Euro.
Auf dem ersten Bild ist ein 35mm Objektiv abgebildet.
Danke für den Hinweis. Wir haben das Titelbild ausgetauscht und gleich noch einen Tippfehler korrigiert.
Mit "Tiefenschärfe" ist wohl die Schärfentiefe gemeint.
> Mit “Tiefenschärfe” ist wohl die Schärfentiefe gemeint.
"Tiefenschärfe” und "Schärfentiefe" werden umgangssprachlich synonym verwendet.
Ich bevorzuge "Tiefenschärfe", weil sich dazu das Antonym "Tiefenunschärfe" bilden lässt. "Schärfenuntiefe" ist dagegen ohne Sinn, selbst in der Seefahrt.
Wem es Vergnügen bereitet, sich über Sinn und Unsinn dieses Begriffspaares zu informieren, sei folgender Verweis empfohlen:
http://scilogs.spektrum.de/sprachlog/im-rausch-der-sch-rfentiefe/
Vielen Dank für den Link auf den Beitrag des Herrn Anatol Stefanowitsch vom 04.04.2011 auf spektrum.de. Die Begründung der Auffassung des Autors, dass die Begriffe Tiefenschärfe und Schärfentiefe gleichermaßen zutreffend seien, findet sich in den folgenden beiden Absätzen:
„Es muss Schärfentiefe heißen, so ein häufiges Argument in Diskussionen um die korrekte Bezeichnung, weil es sich um die „Tiefe der Schärfe“ (d. h., um die Ausdehnung des scharfen Bildbereichs von vorne nach hinten, also auf der sagittalen Ebene) handelt. Eine große Schärfentiefe liegt demgemäß dann vor, wenn ein großer Teil der sagittalen Ebene scharf ist, eine geringe Schärfentiefe dagegen dann, wenn nur ein kleiner Teil dieser Ebene scharf ist.
Das klingt zunächst logisch. Aber was würde nach dieser Logik und mit dieser Bedeutung der Wörter Schärfe und Tiefe das Wort Tiefenschärfe heißen? Es müsste sich um eine bestimmte Art von Schärfe handeln, nämlich die Schärfe der Ausdehnung von vorne nach hinten. Eine große Tiefenschärfe würde dann vorliegen, wenn der scharfe Bildbereich sich über einen großen Teil dieser Ausdehnung erstreckt, eine geringe Tiefenschärfe dann, wenn der scharfe Bildbereich sich über einen kleinen Teil der Ausdehnung erstreckt.“
Warum diese Auffassung falsch bzw. unlogisch hergeleitet ist, hat der Blogger „alter Jakob“ am 5. April 2011 an derselben Stelle sehr schön wie folgt begründet:
„Ich sehe allerdings einen Unterschied zwischen der „Ausdehnung der Schärfe“ (1) und der „Schärfe der Ausdehnung“ (2).
(1) bedeutet mMn dass nach der Ausdehnung einer bestimmten Schärfe gefragt ist. D.h. z.B. ich will nur den „scharfen Bereich“ bestimmen.
(2) fragt dagegen nach der Schärfe einer Ausdehnung, die allerdings innerhalb der Ausdehnung verschieden sein könnte. Bspw. scharf bis zu einem bestimmten Bereich (der dann dem oben genannten „scharfen Bereich“ entspricht), ab da aber dann weniger scharf oder unscharf. Die Ausdehnung kann sozusagen verschiedene Schärfen haben.“
Aus praktischer Fotografensicht darf ich hinzufügen, dass die Schärfentiefenskala auf Objektiven (soweit vorhanden) stets eine blendenabhängig mehr oder weniger große räumliche Ausdehnung anzeigt, und nicht etwa eine mehr oder weniger große Schärfe.
Und übrigens kann ich mich auch dem Spott des Autors Stefanowitsch über Forenteilnehmer, die den Sprachgebrauch angeblich deswegen thematisieren, weil sie inhaltlich nichts beizutragen hätten, (in diesem Fall) nicht anschließen, weil (in diesem Fall) ein richtiges Verständnis von dem optischen Phänomen der Schärfeverteilung im Bild unter dem Gesichtspunkt der räumlichen Tiefe besonders eng mit dem Sprachgebrauch zusammenhängt.
Marc
Kommt halt drauf an, ob man die Schärfe als solche oder deren räumliche Ausdehnung beschreiben möchte.
Es kommt nicht drauf an, der Sachverhalt ist klar. Der als scharf geltende Bereich hat eine gewisse Ausdehnung (Tiefe), daher Schärfentiefe. Das ist in anderen Sprachen analog: depth of field, profondeur de champ… "Tiefenschärfe", hingegen, ist sinnlos, egal was die dt. Wikipedia dazu schreiben mag.
Mein kleiner Sohn sagt zu seiner Schleuder immer Flitzebogen – macht ihm aber trotzdem viel Spaß.