Die japanische CIPA (Camera & Imaging Product Association) hat ihren Bericht für den Zeitraum Januar bis Oktober 2016 veröffentlicht. Systemkameras erfreuen sich demzufolge einer gesteigerten Nachfrage, auch das Käuferinteresse an Kompaktkameras zieht etwas an. Insgesamt bleibt die Anzahl der ausgelieferten Digitalkameras jedoch weit hinter der der vergangenen Jahre zurück.
Von Januar bis Oktober 2016 hat die japanische Kameraindustrie knapp 19 Millionen Fotoapparate produziert, etwa ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus den jüngsten Zahlen hervor, die die CIPA veröffentlicht hat. Etwas über dem Durchschnitt liegt der Exportrückgang nach Europa und Nordamerika, während die Einbrüche in Asien nicht so deutlich ausfallen.
Weiterhin deutlich ist der Produktionsrückgang bei den klassischen Kompaktkameras. Von Ihnen hat die japanische Kameraindustrie nur noch halb so viele Stückzahlen ausgeliefert wie noch ein Jahr zuvor. Und auch 2015 verließen bereits deutlich weniger Kompaktkameras die Werkshallen als 2014.
Erfreulich haben sich dagegen seit Sommer die Auslieferungszahlen der Systemkameras (Spiegellose und DSLR) entwickelt. Nach einer ausgeprägten Talsohle im seit Mai wurden im September und Oktober wieder fast so viele Einheiten ausgeliefert wie in den entsprechenden Monaten des Vorjahres. Der Einbruch im Sommer und der Aufschwung im Herbst dürften auf das Kumamoto-Erdbeben zurückzuführen sein, das seit April für ausgeprägte Lieferengpässe verantwortlich war.
Vor allem in Europa sind nach wie vor klassische Spiegelreflexkameras gefragt, die Auslieferungszahlen liegen im Vergleichszeitraum bei 90 Prozent bezogen auf das Vorjahr. Fast ebenso stark sind die Auslieferungszahlen der spiegellosen Systemkameras, wenngleich hier im Oktober 2016 nur 60 Prozent der Menge des Vorjahres nach Europa gelangte. Nachdem eine Reihe der kürzlich vorgestellten Modelle (Canon EOS M5, Fujifilm X-T2, Panasonic GX 81) inzwischen auch hierzulande erhältlich ist, wird es spannend, ob die Auslieferung der Spiegellosen nach Europa wieder anziehen.
Macht sich denn hier bei photoscala auch schon das postfaktische breit? Wie man angesichts eines Rückgangs (auf Basis der Stückzahlen) im Zeitraum Jan – Okt 2016 von 11,4% bei den Spiegellosen und von 16,4% bei den DSLR von "Systemkameras im Aufschwung" und "Systemkameras erfreuen sich demzufolge einer gesteigerten Nachfrage" schreiben kann ist mir ein Rätsel.
Also wenn ich mir die Zahlen anschaue http://www.cipa.jp/stats/documents/e/d-201610_e.pdf dann:
Lieferungen nach Europa in Stück
DSLR Oktober 2015 –> Oktober 2016: 67%
Spiegellos Oktober 2015 –> Oktober 2016: 60,2%
DSLR Januar – Oktober 2015 –> Januar – Oktober 2016: 84,4%
Spiegellos Januar – Oktober 2015 –> Januar – Oktober 2016: 86,7%
Produktion gesamt Weltweit (ohne Leica sozusagen)
DSLR Oktober 2015 –> Oktober 2016: 98,9%
Spiegellos Oktober 2015 –> Oktober 2016: 88,1%
DSLR Januar – Oktober 2015 –> Januar – Oktober 2016: 81,6%
Spiegellos Januar – Oktober 2015 –> Januar – Oktober 2016: 87,3%
Also kein Aufschwung, sondern immer noch langsamer Rückgang. DSLR und Spiegellos nehmen sich nicht viel. Kommt drauf an ob man 1 oder 10 Monate vergleicht.