Phase One hat soeben die Version 10 von Capture One Pro veröffentlicht. Neu bei diesem Major-Update des RAW-Konverters sind unter anderem ein Befehl zum Eliminieren von Beugungsunschärfe, ein deutlich erweitertes Ausgabe-Proofing, sowie eine Leistungssteigerung in der 100%-Ansicht. Zudem lässt sich Capture One Pro 10 komplett über ein Tangent-Panel bedienen. Capture One Pro 10 kostet rund 270 Euro, das Update von Version 8 oder 9 schlägt mit rund 100 Euro zu Buche.
Erst kürzlich hat photoscala eine Steuerkonsole für Lightroom vorgestellt, jetzt integriert Phase One ganz ähnlich eine dedizierte Hardware in Capture One Pro 10: Die heute präsentierte neue Version des RAW-Konverters lässt sich über ein Tangent-Panel bedienen. Gedacht sind die Steuerpulte von Tangent für die Post-Production von Videos (das Grading) – eine Arbeit, die viel Gemeinsamkeiten mit dem Entwickeln von RAW-Dateien hat.
Aber auch wer weiterhin mit Maus und Tastatur arbeiten möchte, findet in Capture One Pro 10 einige interessante Neuerungen. So gibt es jetzt eine Funktion, die Beugungsunschärfe (Defraction) aufheben möchte. Dabei schert der RAW-Konverter keineswegs alle Daten über einen Kamm, sondern arbeitet mit Objektiv-spezifischen Korrekturdaten.

Capture One Pro 10 lässt sich auch über ein Tangent-Panel bedienen.
Die Liste der Verbesserungen und Neuerungen in Capture One Pro 10 ist ziemlich lang, sodass sich für viele Fotografen ein Update auf die aktuelle Version lohnen dürfte. Die Software läuft wahlweise auf Mac oder Windows-PC, genaue Anforderungen hat der Hersteller vorab nicht mitgeteilt.
Preise und Optionen
Bei den Preisen und Varianten für Capture One Pro 10 herrscht ein kleines Wirrwarr. Diese Optionen gibt es:
- Capture One Pro 10 kostet für Neukunden 279 Euro.
- Besitzer von Capture One Pro 8 und 9 bezahlen 99 Euro für das Upgrade. Wer Capture One Pro 9 nach dem 1. November 2016 erworben hat, erhält das Upgrade für eine begrenzte Zeit kostenlos.
- Alternativ kann Capture One Pro 10 auch im Abo bezogen werden. Das kostet 12 Euro monatlich bei einer Laufzeit von einem Jahr.
- Für Besitzer einer Sony-Kamera gibt es Capture One Pro 10 (For Sony). Diese Variante liest ausschließlich RAW-Dateien von Sony-Kameras (auch keine DNG!) und kostet in Deutschland ca. 60 Euro.
Pressemitteilung von Phase One:
Phase One veröffentlicht Capture One Pro 10
Die Zukunft der Bildbearbeitung – höchste Geschwindigkeit und Leistungsstärke
KOPENHAGEN, 1. Dezember 2016 – Phase One hat heute mit der Veröffentlichung von Capture One Pro 10 einen Versionswechsel der weltweit führenden Raw-Konvertierungs- und Bildverarbeitungssoftware vollzogen. Capture One Pro ist auf den Workflow professioneller und ambitionierter Fotografen ausgerichtet und für die Wiedergabe feinster Farbnuancen und Bilddetails von mehr als 400 Digitalkameramodellen bekannt. Basierend auf dem Kundenfeedback wird bei Capture One Pro 10 jetzt das Nutzererlebnis voll und ganz in den Mittelpunkt gestellt – Verbesserungen der Benutzeroberfläche, Software-Optimierungen und neue Funktionen ermöglichen eine absolut schnelle, zuverlässige und leistungsstarke Performance.
Was ist neu an Capture One Pro 10:
- Verbesserte Benutzererfahrung. Beschleunigtes Browsen, Zoomen und Verschieben sowie einfaches Umschalten zwischen Bildern sogar in der 100 %-Ansicht. Außerdem bietet eine neue Standardarbeitsumgebung ein intuitivere Erfahrung für alle neuen Benutzer sowie Beispiele für die ersten Schritte.
- Größere Kontrolle durch ein dreistufiges Bildschärfungsverfahren:
- Eine neue Objektiv-Werkzeugoption korrigiert durch Diffraktion verloren gegangene Schärfe;
- Benutzerdefinierte kreative Schärfung (durch Nutzung eines neuen Schiebereglers zur Halo-Unterdrückung sowie eines neuen Blending-Algorithmus) gibt dem Fotografen die Möglichkeit, das gesamte Bild oder nur verschiedene Elemente darin zu schärfen;
- Benutzerdefinierte Schärfung bei der Ausgabe im Verarbeitungsvorgaben-Werkzeug. Durch Schärfung beim Drucken können Nutzer auch die Entfernung angeben, aus der das fertige Ausgabebild betrachtet werden soll.
- On-Screen-Proofing. Ein erweiterter Bewertungsmodus sorgt für mehr Klarheit bei der Raw-Konvertierung. Im Bildansichtsfenster können Nutzer jetzt die endgültige Größe, Auflösung, Farbe, Komprimierungsartefakte sowie die Schärfung von Bildern simulieren. Dies ist besonders bei Live-Bewertungen von Dateien nützlich – vor allem bei kleinen Dateien zur Erstellung von Web-Galerien sowie bei der Optimierung der Bildkompressionsqualität.
- Die Zukunft der Bildverarbeitung hat begonnen: Inspiriert von Video-Grading-Verfahren, können Nutzer jetzt auf Capture One Pro direkt über ein Tangent-Panel zugreifen. Das vollintegrierte Bedienfeld stellt eine ganz neue Schnittstelle der Bildverarbeitung dar – für Farbvertiefung und Bildkorrektur – und ermöglicht mehrere schnelle Eingabebefehle gleichzeitig und äußerst intuitives Arbeiten.
- Ein Kamerafokus-Werkzeugmodul beim kabelgebundenen Fotografieren, dem sogenannten Tethering – besonders nützlich für Fotoprojekte mit Produkt-, Stillleben-, Makro- und Kulturerbe-Aufnahmen.
„Wir haben Capture One Pro 10 entwickelt, um das Anwendererlebnis wesentlich zu verbessern, damit der Nutzer die gewünschten Ergebnisse schnell und zuverlässig erzielt”, sagte James Johnson, Software-Produktmanager bei Phase One. „Die Bild-Korrekturmöglichkeiten haben nun ein ganz neues Niveau erreicht. Wir glauben, dass wir mit diesem Release das leistungsstärkste, reaktionsfähigste und individuell anpassungsfähigste Bildverarbeitungssystem anbieten, das verfügbar ist.“
Die vollständige Liste der neuen Features:
- Werkzeuge zur dreistufigen Schärfung (siehe oben)
- Ausgabe-Proofing (siehe oben)
- Neue intuitive Standardarbeitsumgebung (siehe oben)
- Kamerafokus-Werkzeugmodul für kabelgebundenes Fotografieren (siehe oben)
- Tangent-Panel: vollständige Integration (siehe oben)
- Neue Filteroption: Suche anhand von Bildausrichtung
- Optimierung der JPEG-Ausgabe nach Größe / Qualität
- Verschieben von Ordnern in Katalogen
- Erweiterte automatische Maskierungen für alle editierbaren Dateitypen (einschließlich Xtrans)
- Verbesserte Unterstützung für komprimierte Raw- und Fuji-Formate
- Hardware-Beschleunigung – OpenCL ist jetzt standardmäßig aktiviert
- Reduzierung von Streifen von LCC bei 100MP
- Optimierte LCC-Erstellung
- Aktivierungsverwaltung mithilfe der Computer-ID als Lizenzbestandteil
- Apple-Skript – neue Eigenschaften (nur Mac)
Unterstützung von neuen Kameramodellen und Objektiven
Neu unterstützte Kameramodelle: Olympus E-M1 mkll, Sony RX100M5, Sony A99M2 und Sony A6500
Neu unterstützte Objektivprofile: Sony FE 70-200 mm F4 G OSS, Sony 70-200 mm F2.8 G und Sony E 18-200mm F3.5-6.3 OSS.
Eine vollständige Liste aller neu unterstützten Kameramodelle und Objektive finden Sie in den Release Notes im Abschnitt Dokumentation unter: www.phaseone.com/download
Verfügbarkeit und Preis
Capture One Pro 10 für Mac und Windows ist jetzt online unter www.phaseone.com/store und von autorisierten Phase One-Partnern über www.phaseone.com/partners weltweit erhältlich. Eine kostenlose 30-Tage-Testversion ist verfügbar unter www.phaseone.com/download
Besitzer von Capture One Pro 8 und 9 können für 99 USD oder 99 EUR upgraden. Kunden, die Capture One Pro 9 nach dem 1. November 2016 erworben haben, bietet Phase One eine Übergangsfrist für ein kostenloses Upgrade an. Zugelassene Kunden können ihr Upgrade heute über www.phaseone.com/download herunterladen und ihre Lizenzschlüssel wiederverwenden.
Neukunden können Capture One Pro 10 für 299 USD oder 279 EUR erwerben. Capture One Pro ist auch im Abonnement erhältlich. Abonnenten von Capture One Pro (8 und 9) können einfach die neue Version von Capture One Pro 10 herunterladen. Ein Einzelnutzer-Abonnement kostet 15 USD / 12 EUR pro Monat bei einer Vertragslaufzeit über 12 Monate. Informationen zu allen Abonnementmöglichkeiten finden Sie unter www.phaseone.com/store.
Wieder eine gute Nachricht! M.E. kann man die Tangent-Konsole nicht wirklich mit dem Kickstarter-Dingens fuer LR vergleichen. Tangent ist sicher fuers Hobby etwas ueber der Kante … Oder um es im ultimativen Autovergleich zu sagen: LR-Dingens ist das Go-Cart, Tangent die Formel 1.
Aber eigentlich kenn ich LR nicht wirklich. Allein, weil es sich wegen der mangelnden Netzwerkfaehigkeit nicht in unseren Workflow integrieren liess … und auch sonst einiges fehlte. Einzelkaempfer duerfte das rel. egal sein, aber in Teams wie Agenturen, Studiogemeinschaften und vor allem im Tethered-Bereich, wie bei uns der Produktfotografie, halte ich CaptureOnePro fuer deutlich professioneller, als alles andere, was ich bislang da draussen gesehen habe. Die Tangentwahl oder die Prophoto-Schnittstelle (API) zeigen das nur ein weiteres mal.
Die oben gen. Preise gelten fuer eine Einzel-Nutzer-3-Platz-Lizenz. Wie gesagt, COP ist vor allem fuer den beruflichen Einsatz gedacht und daher faende ich es auch sinnvoller, hier die Mehrplatz-Mehrnutzer-Lizenzen anzugeben. Fuer unsere Fa. (HongKong) hat das Multiuser-5-Platz-Upgrade 239USD gekostet. In EU gelten die entspr. Preise hier: https://www.phaseone.com/en/Online-Store.aspx
Wer sich fuer COP interessiert, kann sich auch an die deutschen Community: https://plus.google.com/u/0/communities/115279018948731455378 oder das COP-Forum wenden: http://solarphoto.org/c1forum/index.php
Toll. Sieht aus wie das Steuerpult eines intergalaktischen Raumschiffs. Wer will da nicht den Kapitän spielen?
Ich finde die Entwicklung sehr überzogen, denn die Frage lautet: Muss das wirklich sein? So eine Kombi aus Software und Hardware ist wohl eher etwas für Dauer-Bild-Bearbeiter als für den normalen (Solo) Fotografen, der kaum die Zeit, Ambitionen und Resourcen hat, sich in die Bedienung von Battleship Galactica einzuarbeiten. Ein Hyper-Multi-Studio mit 10 'Studio Kabinen' in Reihe wäre wohl eher die richtige Zielgruppe.
Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass ein vernünftiger Belichtungsmesser, eine Kamera-Kalibrierung mit Erstellung eines kameraspezifischen Farbprofils sowie ein kalibrierter Monitor bereits rund 95% der Präzision der oben abgebildeten Kombi erreichen. Wenn man sich dann nicht von der Realität in Form von erhöhter Saturation oder Desaturation entfernen will, werden sogar 100% erreicht.
Damit will ich jetzt nicht sagen, dass COP nicht gut ist – im Gegenteil. Dem Tethering wird m.E. eine viel zu grosse Bedeutung beigemessen. Aber wie immer: Jeder darf so viel Geld in Technik versenken, wie es ihm die Bank erlaubt…
Oha, 3.272,50 Euro für das abgebildete Tangent Panel. Bis man die Schalter und Knöpfchen individuell programmiert hat, dürften 4 Wochen unproduktiv ins Land gehen.
Das ist selbst in der professionellen Fotografie kein 'must have'…
"Im Bildansichtsfenster können Nutzer jetzt die endgültige Größe, Auflösung, Farbe, Komprimierungsartefakte sowie die Schärfung von Bildern simulieren. Dies ist besonders bei Live-Bewertungen von Dateien nützlich – vor allem bei kleinen Dateien zur Erstellung von Web-Galerien sowie bei der Optimierung der Bildkompressionsqualität."
Wenn man solche Trivialitäten schon herausstellt, dann ist es wohl kaum besser als Capture One Express For Sony.
"Reduzierung von Streifen von LCC bei 100MP"
Ich gebe zu, wenn ich meine mit DXO entwickelten EOS M3 Bilder mit dem Lanczos3-Filter auf 200% vergrößere sind es nur 96 MPx, Vielleicht liegt es ja daran, dass ich ein Streifenproblem nicht kenne.
Das sieht übrigens nicht grieselig aus, sondern immer noch messerscharf und klar. DXO ist schließlich nicht Lightroom, welches zwei Dinge nicht beherrscht: Entrauschen und Schärfen.
Wer ordentliche Bildqualität haben will, der ist RAW-Konverter-Seitig nach wie vor mit DXO besser bedient als mit Capture One und Griesel-Light Room.
Für die Retusche tun es die ADOBE-Produkte allemal.
Wozu braucht man dann noch Capture One?
"Wir glauben, dass wir mit diesem Release das leistungsstärkste, reaktionsfähigste und individuell anpassungsfähigste Bildverarbeitungssystem anbieten, das verfügbar ist.“
Ich glaube das nicht.
Hallo Sandra,
>> “Reduzierung von Streifen von LCC bei 100MP”
wissen Sie überhaupt von was Sie hier reden: LLC (Lens Cast Calibration) an einem XF 100MP Camera System?
Gruss,
Tom.
Ja
Ich bin der Meinung das sich Phase One entscheiden sollte, ob die Software ausschliesslich für den professionellen Bereich angeboten wird, oder eben nicht. Da ich Adobe Produkte nicht verwenden möchte, habe ich mich (fälschlicherweise?) für Capture One 9 entschieden. Wenn ich mir jetzt anschaue, wofür ich nach recht kurzer Zeit 99 € bezahlen soll bzw. kann …
Oder ich mache keine Updates, ist aber auch unbefriedigend.
Medias SE würde ich ebenso sehr gerne verwenden, aber 189 € für einen Hobbyfotografen … für eine Bildverwaltung…
Selbst wenn ich jetzt auf CO 10 update, wie geht es dann weiter?
Regelmäßig immer die 100er rausholen für Systempflege?
Ich finde die Software sehr gut, aber definitiv nur für jemanden der die Anschaffung abschreiben kann.
Alle paar Monate für ein Update soviel zu bezahlen was andere nicht für eine Vollversion verlangen, finde ich überzogen.
Vielleicht sollte man hier ganz einfach zwischen gewerblichen und nicht gewerblichen Nutzern unterscheiden.
Jetzt sitze ich da mit meinen Katalogen und muss nochmal ganz von vorne überlegen.
Mich würde interessieren, warum Sie "Adobe Produkte nicht verwenden möchten". Aus meiner Sicht, weil ich sehr gerne mit LR arbeite, ist das nämlich ein Rätsel.