Die Geschäfte bei Fujifilm trüben sich ein. Das geht aus den Zahlen zum Wirtschaftsquartal 2017/3 hervor, die Fujifilm heute veröffentlicht hat. Vor allem beim zuletzt sehr erfolgreichen Geschäftsbereich „Imaging Solutions“ schmelzen Umsätze und Gewinn dahin. Für die wenig erfreulichen Zahlen macht Fujifilm in erster Linie den weiterhin sehr starken Yen verantwortlich.
Am 30. September 2016 endete bei Fujifilm das zweite Quartal des Wirtschaftsjahres 2017, heute hat das Unternehmen dessen Ergebnisse veröffentlicht. Vergleichende Zahlen gibt es darin zwischen dem ersten Halbjahr 2017 und dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Umsatz- und Gewinnrückgang
Im gesamten Unternehmen sind die Umsätze um 8,6 % auf 1.121 Milliarden Yen (9,8 Milliarden Euro) gesunken. Beim Gewinn musste Fujifilm gar einen Rückgang von über 21 % hinnehmen. Bereinigt von Wechselkurseffekten wäre der Gewinn indes um 7,5 % höher ausgefallen als im Vorjahreszeitraum.
Besonders hart getroffen hat es den Geschäftsbereich Imaging Solutions. Hier gingen die Gewinne im zweiten Quartal 2017 verglichen zum Vorjahreszeitraum um mehr als 50 % zurück, die Umsatzrendite liegt bei nur noch mageren 4,7 %. Fujifilm setzte im Berichtszeitraum Digitalkameras im Wert von 15,1 Milliarden Yen (132 Millionen Euro) ab, 6,6 % weniger als ein Jahr zuvor.
Starker Yen drückt das Ergebnis
Für den Rückgang bei Umsatz und Gewinn macht Fujifilm in erster Linie den starken Yen verantwortlich. Konnte das japanische Unternehmen vor einem Jahr einen Euro noch in 136 Yen umtauschen, erhält es derzeit nur noch 114 Yen für einen Euro. Doch es gibt auch Lichtblicke: So erwähnt der Finanzbericht ausdrücklich die guten Verkaufszahlen der kürzlich eingeführten X-T2 sowie eine gestiegene Nachfrage nach Instax-Filmen und -Kameras in Europa und Amerika. Insgesamt hat Fujifilm indes die Prognose 2017 für den Bereich Imaging Solutions nach unten korrigiert und erwartet nun ein etwas schlechteres Ergebnis als im Geschäftsjahr 2016.
Korrektur
In einer früheren Version des Beitrags war zu lesen, dass Fujifilm die Geschäftszahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017 veröffentlicht hat. Richtig ist, dass die Zahlen sich auf das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2017 beziehen, der Betrag wurde entsprechend korrigiert.
Bitte nochmals überprüfen, 2017 hatten wir noch nicht!
Bei Fujifilm hat das Geschäftsjahr 2017 bereits am 1. April 2016 begonnen.
Guten Tag,
ich melde mich als Vertreter von FUJIFILM Europe. Das Geschäfsjahr beginnt immer im April und endet im März. Um zu kennzeichnen um welche Periode es sich handelt, schreibt Fujifilm im Annual Report jeweils 2016/3 bzw. 2017/3, und meint damit das im März zuende gehende Geschäftsjahr. Das laufende Geschäftsjahr ist daher mit 2017/3 bezeichnet.
Im Text muss bitte daher korrigiert werden, das es sich um das zweite Quartal des Berichtszeitraums handelt, also Juli bis Sept. 2016. Diese Zahlen wurde gerade veröffentlicht.
Ein Schicksal, das Fuji mit Canon teilt – und den beiden geht's noch verhältnismäßig gut. Aber wenn die Digitalfotografie weiterhin so uninspiriert rüber kommt, wie das allgemein der Fall ist, schafft man's auch ganz ohne Yen-Jammer, geneigten Kunden die Fotografie noch nachhaltiger zu verleiden.
Da würde ich etzt jedenfalls mal behaupten, dass es hinsichtlich "unispiriert" geeignetere Beispiele auf dem Feld der "Digitalfotografie" gibt.
Uaaah, schon wieder so eine Quartalszahlen-Story. Offensichtlich geht es den meisten Kameraherstellern wirtschaftlich total mies und man kann sich jetzt als Konsument überlegen, in welche Marke man überhaupt noch einen Cent investieren sollte. Wechselkurse, Zölle, Erdbeben, Modellpolitik, Unternehmensstrategien, Ausgliederung von Sparten usw. – all das muss man als Käufer im Hinterkopf haben, wo man doch eigentlich nur fotografieren will.
Merkwürdig ist dann jedoch, dass diese krisengeplagten Konzerne – wahrscheinlich aus einer Art Helfersyndrom heraus – uns überhaupt noch etwas produzieren mögen, und dann wie SONY oder Olympus mit ihren neuen Modellen auf der Photokina auflaufen, diese aber anschließend nicht auf den Markt bekommen.
Ich bin mit drei Vollformatkameras, vier APS-C Kistchen (2 x Fuji), einer Fotodrohne und einigen kompakten Kameras ausgestattet.
Wenn die Märkte global schrumpfen ("mein Schrank ist voll") können die Fertigungskapazitäten nicht mehr ausgelastet werden.
Das geht nicht nur Fuji so.
„Ich bin mit drei Vollformatkameras, vier APS-C Kistchen (2 x Fuji), einer Fotodrohne und einigen kompakten Kameras ausgestattet.“
So wenig? ;-))
Ich sammele Digitalkameras, angefangen von den noch analog, aber filmlos auf Video-Diskette aufzeichnenden Kameras der Mitte der 1980er Jahre bis etwa 2005. Darunter etliche Absurditäten und wahre Horror-Kameras. Aber: Darunter auch eine Handvoll Konsumer-Modelle und DSLRs, mit denen sich völlig problemlos auch 2016 fotografieren lässt. Wenn es denn nicht gerade um schnell und unregelmäßig bewegte Motive oder Aufnahmen, die mehr als ISO 400 fordern, handelt. Meine letzte neue Kamera ist aus 2012.
Mit der Fuji X-T2 ist nach meiner Erfahrung erstmalig eine DSLM vorgestellt worden, die in der Lage ist, schnell und unregelmäßig bewegte Motive sicher einzufangen. Kaufe ich sie deshalb? Nein! Denn auch an ihr stört mich die Salamitaktik der Hersteller. Der Vorgänger X-T1 kann es nicht! Die DSLM-Klasse hat endlich eingesehen, dass der supergenaue Kontrast-AF einfach nicht in der Lage ist, bewegte Motive sicher einzufangen. Also hat man – endlich – begonnen, das Phasendetektionsprinzip der DSLR umzusetzen. Den Hybrid-AF haben mittlerweile viele DLSMs. Aber aus meiner Sicht nur scheibchenweise: „Dürfen es noch ein paar Pixel mehr zur Phasendetektion sein? Man will ja schließlich jedes Jahr ein neues, noch besseres Modell vorstellen und verkaufen. Blöd, dass das mit dem Verkaufen aber offensichtliche nicht mehr funktioniert. So ein Mist, die Konsumenten haben begonnen nachzudenken…
Was ich zur Zeit überaus positiv finde, ist die Tatsache, dass durch die analoge Fotografie Fuji besser da steht als die Konkurrenz. Instax, analoge Filme und die Echt-Fotobücher von Fuji sind ja bekanntlich Fotochemische Erzeugnisse.
Damit es nicht falsch rüberkommt, ich fotografiere auch sehr gerne digital. Mit einer Fujifilm X-T1 oder Pentax K1.
Wundert mich nicht. Die Retro-Lover und Hipster, welche gerne Fuji-X Kameras und – na BUMM! – f/1.2 Crop-Linsen "mit echtem Blendenring, dort wo er hingehört" *um jeden Preis* kaufen, sind doch eher wenige.
Es wird noch viel härter werden für Fuji. Die ENtscheidung, statt eines KB-spiegellosen Sytsems lieber "Pseudo-Mittelformat" zu bringen, wird gewaltig in die Hose gehen. Und APS-C Kameras und Objektive gibtr es bei Sony und Canon mittlwerweile gleich Gutes zu deutlich besseren preisen. Fuji Imaging darf sich also ganz warm anziehen.
"Die ENtscheidung, statt eines KB-spiegellosen Sytsems lieber “Pseudo-Mittelformat” zu bringen, wird gewaltig in die Hose gehen."
Der Geschäftsbericht von Fujifilm sagt was anderes. Bei den Top-Modellen wie der X-Pro2 oder der X-T2 sowie den Objektiven steigen die Absatzzahlen.
"In the electronic imaging field, the sales of digital cameras decreased due to thenegative impact of yen appreciation and other factors, while the sales of such flagshipmodels of the mirrorless digital camera as FUJIFILM X-Pro2 andFUJIFILM X-T2,and interchangeable lenses increased steadily"
"Und APS-C Kameras und Objektive gibtr es bei Sony und Canon mittlwerweile gleich Gutes zu deutlich besseren preisen"
Aber doch nicht bei DSLM, und andere Systemkameras hat Fuji ja nicht im Angebot. Alleine die Anzahl der Fuji-DSLM-Objektive übersteigt die Anzahl der Canon-DSLM-Objektive um das Vielfache. Da wird Canon mehrere Jahre brauchen um hinterherzukommen, sofern sie das überhaupt wollen.
Ich oute mich mal als Fujifilm-Fan. Ob nun die GX680 oder meine Fast-Immerdabei X100 (wenn mir die M240 zu schwer ist), meine mittlerweile diversen Instax oder mein Liebling die Texas Leica GW690III – dies ist reines Fotografiervergnuegen. Und da nutze ich sie auch maximal – im Hobby.
Was mich jedoch bei Fujifilm stoerte, das war die Abwesenheit einer berufliche Alternative wie seinerzeit die GX. (No offense, aber APS-C oder noch kleiner kam und kommt aus verschiedenen Gruenden nicht infrage.) Das Fehlen von einem etwas "um Kleinbild herum" war schon ziemlich schmerzhaft. Insofern bin ich sehr gespannt auf das neue G-Format und werde diese wohl auch kaufen.
Es ist eine Binsenweisheit, dass die meisten Leute schon mit Mobile- oder PointNshoot-Bildern zufrieden sind. Reicht ja auch fuers CEWE-Fotobuch und den diversen Online-Bilderhalden. Die Fokussierung der Hersteller auf den (einzig profitablen) Massenmarkt hat dann auch irgendwann zu einer Saettigung bzw. Uebersaettigung desselben gefuehrt.
Der berufliche Anwender waere evt. bereit mehr zu zahlen – fuer ein adaequates Geraet – aber die sind in ihrer Zahl geradezu winzig. Schaut man sich Apple an, dann hat diese de-Professionalisierung ja durchaus Methode, ist marktwirtschaftlich vermutlich richtig und wahrscheinlich auch unvermeidlich. Laesst sich mit dem massenhaften Gadget-Vertrieb doch ungleich mehr verdienen, als mit wenigen Workstation fuer professionelle aber noergeligen Bildverarbeiter.
Ich bin mir sicher, dass diese Separierung weiter gehen wird. Ich habe allerdings keine Ahnung, wie die Hersteller die entsprechende Kameras in Zukunft herausbringen koennen, wenn ihnen der Massenmarkt wegbricht wahrend gleichzeitig die Fotografen mit immer laengeren Amortisationszeiten fuer ihr Equipment zurecht kommen muessen.
Ein Ansatz zur Aufloesung dieses Problems durch die Hintertuer waere sicherlich, wenn man das Qualitaetsbewusstsein fuer GUTE Bilder schaerfen wuerde. Das geht nur bedingt mit den Herstellern. Eher mit den Medien, aber die wollen keine ordentlichen Honorare zahlen – und so sieht man am Ende, z.B. bei einer bekannten Wochenzeitung, so abgrundtief schlechte Bilder, die jeder Bildredakteur vor 10 Jahren noch kommentarlos weggeschmissen und den Fotografen auf eine No-More-Liste gesetzt haette.
Und so schliesst sich der durch die Industrie verursachte Teufelkreis: Kameras fuer jeden und alles – massenhafte Verfuegbarkeit der Bilder vermindert das Qualitatesbewusstsein – Preisdruck auf prof. Bilderanbieter – Uebersaettigung bezgl. Bilder und Equipment – Rueckgang der Gewinne.
Fazit: Bessere Bilder machen und schlechte Bilder auch als solche bezeichnen. Ruhig mal den Redaktionen schreiben, was z.B. nichtssagende Motive, stuerzende Linien, unpassende Unschaerfe, falsche Farben … sind.
Ups: Im Fazit noch was vergessen. Auch mal den Redaktionen schreiben, wenn sie etwas richtig gut gemacht haben. Ein tolles Bild zu einem Artikel in einer Zeitschrift oder Online sollte oefter als eigene Leistung und nicht nur als Beiwerk wahrgenommen werden. Lob bringt am Ende immer mehr ….