Venus Optics, ein ambitionierter Objektivhersteller aus China, bringt mit dem Laowa STF 105mm F/2.0 (T3.2) ein besonderes Porträtobjektiv. Es zeichnet sich durch einen Apodisation-Filter aus, der für eine sehr weiche Wiedergabe von Bildpartien außerhalb der Fokusebene sorgt. Ab sofort ist das Objektiv mit „Smooth Trans Focus“ direkt in Deutschland für rund 900 Euro erhältlich.

Herzstück des Laowa STF 105mm F/2.0 (T3.2) ist ein Apodisationsfilter (APD-Element), der Helligkeitsunterschiede an den Rändern von Beugungsscheibchen unterdrückt und so für ein besonders weiches Bokeh sorgt. Dieser Effekt wird umso größer, je weiter das Objektiv aufgeblendet wird. Die maximale Blendenöffnung des Laowa STF 105mm F/2.0 (T3.2) beträgt F/2.0, das APD-Element begrenzt die Lichtstärke (Transmissionsrate) allerdings auf T3.2. Gesteuert wird die Bokeh-Wiedergabe über eine zweite Blende im Objektiv, die aus 14 Lamellen besteht und damit dem Ideal einer kreisrunden Bereits sehr nahe kommt.
Die Optik besteht aus elf Elementen in acht Gruppen mit einem hochbrechenden Element (HFR), drei gering streuenden Elementen (LD) sowie dem APD-Element. Gefasst ist sie in ein Metallgehäuse. Fokussiert wird das Laowa STF 105mm F/2.0 (T3.2) manuell. Es ist mit folgenden Anschlüssen lieferbar:
- Canon EOS (elektrische Kontakte zur Schärfeindikation und Übertragung der Exif-Daten)
- Sony A
- Sony E
- Nikon F (Ai) (automatische Springblende)
- Pentax K (automatische Springblende)
Vertrieben wird das Objektiv in Deutschland von der B.I.G. GmbH („Photo Brenner“) für 899 Euro.

Technische Daten: Laowa STF 105mm F/2.0 (T3.2)
Brennweite | 105mm |
Maximale Blendenöffnung (Fno) | F/2.0 |
Maximum Blendenöffnung (Tno) | T/3.2 |
Bildwinkel | 23°16 |
Elemente/Gruppen | 11/8 |
Blendenlamellen F-stop | 8/T-stop: 14 |
Minimale Blendenöffnung | F/22 |
Minimaler Fokussierabstand | 0,9m |
Maximaler Reprofaktor | 0,16x (1:6,3) |
Entfernungseinstellung | Manuell |
Filtergewinde | 67mm |
Größe (DxL) | 76×98,9mm |
Gewicht | 745g |
(Redaktion photoscala)
900 Euro
…für einen China-Böller?
Warum nicht, nur weil das Objektiv aus China kommt?
[quote=Gast]…für einen China-Böller?[/quote]
Dieser Porträtspezialist sieht gar nicht übel aus, der betriebene optische Aufwand ist hoch. Liest man Erfahrungsberichte im Internet zum Laowa 60-mm-Makro und dem 15-mm-Shift-Makro, so fallen die sehr positiv aus. Zeit, die Vorurteile abzubauen und genau hinzusehen.
Auto-Fokus
das Problem ist nicht alleine das Made in China Prädikat –
sondern vielmehr, wer soll welche Motive damit schnell perfekt fokussieren?
Klar sind die Indikatoren der Kamera und die Lupenfunktion eine Hilfe –
aber welche Menschen warten schon ab bis der Fotograf endlich fokussiert hat?
Nein Danke, lichtstarke Objektive, die ich bei großen Blendenöffnungen verwenden will, machen für mich ohne schnellen Autofokus schon sehr lange keinen Sinn mehr.
Für den ruhigeren Einsatz
[quote=Gast]das Problem ist nicht alleine das Made in China Prädikat –
sondern vielmehr, wer soll welche Motive damit schnell perfekt fokussieren?
Klar sind die Indikatoren der Kamera und die Lupenfunktion eine Hilfe –
aber welche Menschen warten schon ab bis der Fotograf endlich fokussiert hat?
Nein Danke, lichtstarke Objektive, die ich bei großen Blendenöffnungen verwenden will, machen für mich ohne schnellen Autofokus schon sehr lange keinen Sinn mehr.[/quote]
Das kann ich nachvollziehen – aus Sicht eines SLR-Fotografen. Die DSLR-Einstellscheiben heute sind für die manuelle Fokussierung gänzlich ungeeignet. Ich habe mir jedoch für meine spiegellose Lumix das ebenfalls manuell zu fokussierende Voigtländer Nokton 0,95/42,5 mm gegönnt. Mit etwas Übung und dank prima elektronischem Sucher lässt sich das Nokton selbst bei Offenblende im Porträteinsatz überraschend einfach und schnell fokussieren. Ich betrachte das Laowa-Porträttele auch primär für den Einsatz via Adapter an DSLM als interessant.
Kein Paparazzi-Futter…
[quote=Gast]welche Menschen warten schon ab bis der Fotograf endlich fokussiert hat?[/quote]
…sondern Menschen, die sich bereitwillig porträtieren lassen.
Menschen, die von den Photographen eben wie Menschen behandelt werden, und nicht wie Jagd-Motive.
Wie hat Gisèle Freund bloss ihre Portraits hinbekommen, ohne schnellen Autofocus?
Es wird langsam mal Zeit, dass sich die
etablierten Fotomagazine mit Objektivtests befassen, die auch die Produkte der Aussenseiter berücksichtigen und testen.
Da ist zum Beispiel ein Test der Superweitwinkel (10 mm bei Vollformat, entsprechend 15 mm APS-C, bis 12 mm bei Vollformat, entsprechend 18i mm bei APS-C) längst überfällig, als da u.a. sind:
Laowa 2,8/12 mm Zero_D (an Vollformat)
Voigtländer 5,6/10 mm Hyper Wide Heliar (an Sony E)
Samyang 2,8/10 mm (an Fujifilm, Pentax, Sony, Nikon APS-C)
und andere mehr.