Wissenschaftler an der Princeton University (New Jersey, USA) haben gemeinsam mit Adobe Research eine Software entwickelt, die die Perspektive von Porträtfotos nachträglich optimieren will. Ziel ist es vor allem, mit einem weiten Bildwinkel fotografierte Porträts harmonischer erscheinen zu lassen.

Vier Vorher-Nachherpaare, die das Verfahren illustrieren.
Selbst starke Gesichtsausdrücke sollen die Software nicht aus dem Tritt bringen.
Porträts, die mit einem Weitwinkelobjektiv aufgenommen werden, sprechen wenig an. Bei derartigen Fotos stimmen die Proportionen nicht, was näher an der Kamera ist (Nase und Kinn zum Beispiel) wird ungleich größer wiedergegeben als weiter Entferntes (etwa die Ohren). Als besonders harmonisch werden Porträtfotos angesehen, die mit einem leichten Tele aufgenommen werden; 85 Millimeter Brennweite an Kleinbild gelten daher als klassische Porträtbrennweite.
Forscher an der renommierten Princeton University haben nun eine Software entwickelt, die Porträt-Aufnahmen mit einem Weitwinkel aus kurzer Distanz derart „entzerren“, dass sie wirken, wie mit einer längeren Brennweite aus einer größeren Entfernung aufgenommen. Die Technologie dahinter ist recht komplex, detailliert beschrieben wird sie in einer Veröffentlichung der beteiligten Wissenschaftler. Grundlage der „Porträt-Entzerrung“ bildet ein ausgefuchstes 3D-Modell mit den Proportionen, die üblicherweise als ansprechend empfunden werden.

Mit der jetzt entwickelten Technologie lassen sich sogar stereoskopische Porträtfotos
simulieren, die Körperhaltung kann ebenfalls nachträglich manipuliert werden.
Der Einsatzzweck der neuen Technologie liegt auf der Hand: Porträtfotos, die mit einem Handy aufgenommen wurden. Der Bedarf würde auch dann weiterhin bestehen, falls sich Zoomobjektive bei Smartgeräten durchsetzen sollten – denn für „Selfies“ lässt sich der Aufnahmeabstand nicht beliebig vergrößern, bei einer Armlänge ist Schluss.
Bereits jetzt besteht die Möglichkeit, das Verfahren mit eigenen Porträtaufnahmen auszuprobieren. Das Forscher-Team der Princeton University hat dazu eigens eine Webseite eingerichtet, auf der Sie Ihre Aufnahmen hochladen und dann mit der „Perspektivkorrektur“ bearbeiten können.
(Redaktion photoscala)
Portraits auf Armlänge
Portraits auf Armlänge Abstand sehen nicht gut aus, das ist keine neue Erkenntnis. Die Idee die Perspektive per Software zu korrigieren ist interessant. Die Ergebnisse sehen vielversprechend aus, obwohl ich befürchte, dass es die besten Ergebnisse sind und oftmals auch schlechtere rauskommen. Aber die Software kann ja noch weiter lernen.
Für das Verlängern der Armlänge beim Smartphone-Selbstportrait gibt es allerdings bereits eine andere „tolle“ technische Lösung: den Selfie-Stick.
HENNIGArts
Der
verlängert auch nicht die Brennweite …
Schluss.
[quote]für „Selfies“ lässt sich der Aufnahmeabstand nicht beliebig vergrößern, bei einer Armlänge ist Schluss.[/quote]
Wird langsam Zeit, dass der Selfiestick erfunden wird.
Ich wünsche mir
ein Forschungsprojekt über die Identifizierung bedeutungsloser und unnützer Bilder um mittels Software automatisch meinen zu groß geratenen digitalen Bildbestand zu reduzieren 😉
Alternativ
könnte man sich auch eine vernünftige Kamera kaufen.
Vernünftig.
[quote=Gast]Alternativ könnte man sich auch eine vernünftige Kamera kaufen.[/quote]
Jeder Benutzer eines Daumenbrettchens könnte das, aber keiner tut es. Die Verkaufsentscheidung wird bei ekeltronischen Spielwaren oft von Internetrecherchen und dem exzessiven Studium mehr oder weniger aussagekräftiger „Vergleichstest“ abhängig gemacht. Und wie vergleicht man heute? Richtig, mit Microsoft Excel[tm]. Ein grünes Plus in der Featureliste heisst „ja, hat es“, ein rotes Minus steht für „Nein, hat es nicht“. Und der Hersteller, der den meisten Pimpel einbaut, wird in der Schlussbewertung um 3 Punkte mehr haben und fette Umsätze machen. Genauso wie das auch bei Kameras, Objektiven, Notebooks, Tablets, MP3 Playern, Grafikkarten, Motorsensen, Haarshampoos, Rasierwassern, …. . . °
Vernunft
gibt’s nicht mal mehr im Ausverkauf.
Wenn alle
Einzelhändler in den kleinen und mittleren Städten wegen „billiger-de usw.“ ihre Läden geschlossen haben ist es zu spät. Da hilft keine Software. Dann haben die globalen Konzerne gewonnen. Was der Konzern pusht wird verkauft, individuelle Wünsche wie längere Brennweiten oder unterschiedliche Fotogeräte gibt es nicht. Die dazu gehörigen Arbeitsplätze sind unwiederbringlich „ausgestorben“!!
Das Erdbeben in Kobe hat gezeigt wie viele Kamera Produzenten von einem Sensorhersteller abhängig sind. Wo bleibt da der Wettbewerb in der freien Marktwirtschaft? Ein weiteres negatives Beispiel in der Software Industrie ist der Marktführer Adobe mit seinem „Zwangssystem“ bei seiner Bildbearbeitungssoftware.
Da scheint so etwas ähnliches wie eine „Wirtschaftsdiktatur“ im Gange zu sein!
Zwangssystem?
Man ist keinesfalls gezwungen, LR zu benutzen, Marktführer Adobe ist kein Monopolist. Es gibt genügend andere gute RAW-Konverter. Ich benutze trotzdem LR, es gefällt mir eben. Und ja, ich habe die Creativ-Suite gebucht für 11,99 im Monat. Ich finde das durchaus attraktiv und nicht überteuert. Ich weiß nicht, was das ganze Geschimpfe soll. No-Name-Produkte bei Billiger.de usw. kaufen großenteils unerfahrene Leute. Wer genügend Lehrgeld bezahlt hat, hat auch entsprechende Qualitätsanforderungen – falls er wirkliches Interesse an der Sache hat.
Perspektive ist nicht Bildwinkel
Perspektive nachträglich optimieren heißt, das Foto von woanders erneut aufnehmen. Bitteschön.
Nachträglich optimieren.
[quote=Gast]Perspektive nachträglich optimieren heißt, das Foto von woanders erneut aufnehmen. Bitteschön.[/quote]
Sie haben teilweise verstanden. Perspektive ist nicht Bildwinkel. Korrekt.
Was hier geschieht, ist die Auswirkung der Perspektive nachträglich so zu verändern, als wäre das Bild aus einer weiter entfernten Position aufgenommen worden. Heisst im Klartext, Bereiche welche näher an der Kamera sind – wie die Nase – werden unvorteilhaft groß wieder gegeben. Die Augen sind weiter entfernt, die Ohren noch weiter. Es wird also die Nase etwas kleiner gerechnet. Im Prinzip ähnlich wie bei der Entzerrung einer Fisheye Aufnahme zu einer normalen Weitwinkelaufnahme.
Man kann jetzt schwer beurteilen, was das Progrämmchen alles machen wird, wenn es fertig ist. Nehme ich ein Porträt aus größerer Entfernung mit einer längeren Brennweite auf, sehe ich mehr vom Hintergrund und ein wenig mehr von der Seite des Kopfes. Die Schärfentiefe ändert sich und so weiter. Sollte mich stark wundern, wenn das Ding mehr machen würde, als an den Gesichtsproportionen ein wenig herum zu zerren, wie es andere „Verschönerungs“-Programme wie Portrait Professional schon länger machen. Eher schon wahrscheinlich ist eine automatische Pickelentfernung und Silikonlippen, mit Slider zum gezielten Aufblasen.
Prinzipiell ist es somit möglich, durch alleiniges Verzerren des Gesichtes dem Eindruck eines größeren Abstandes oder einer geringfügig verschobenen Aufnahmeposition so nahe zu kommen, dass der Fake niemandem auffällt.