Die Kooperation mit dem chinesischen Handy-Hersteller Huawei war nur ein Anfang, Leica sucht die Zusammenarbeit mit weiteren Elektronikherstellern. Das berichtet die Zeitschrift „Capital“ in der kommenden Ausgabe. Demzufolge wollte Leica zunächst mit Apple kooperieren, blitzte in Cupertino aber ab.
Vorabmeldung der Zeitschrift Capital:
Edel-Hersteller Leica sucht weitere Kooperationen mit Elektronikkonzernen Smartphone von Huawei soll nur der Anfang sein / Gespräche mit Apple gescheitert
Berlin, 19. Juli 2016 – Nach der Kooperation mit dem chinesischen Handy-Hersteller Huawai will der deutsche Hersteller von Edel-Kameras Leica auch mit anderen großen Elektronikkonzernen zusammenarbeiten.
„Technische Kooperationen mit anderen Unternehmen sind absolut denkbar, das ist definitiv unser Ziel“, sagte Leica-Chef Oliver Kaltner dem Wirtschaftsmagazin ‘Capital‘ (Ausgabe 08/2016; EVT 21. Juli). „Es gibt überall Optik, in jedem Fernseher, in jeder Konsole, in Action-Kameras und Drohnen. Wir sind offen für weitere Gespräche. Und die führen wir auch.“
Seit einigen Monaten gibt es bereits ein Smartphone von Huawei mit Leica-Optik. Die Kooperation hatte für Aufsehen gesorgt, zielte Leica bisher mit seinen teuren Kameras doch auf eine sehr kleine und exklusive Zielgruppe. Jetzt sagte Leica-Eigentümer Andreas Kaufmann gegenüber ‘Capital‘, Handy-Kameras seien „die Zukunft“. „Es gibt nur noch ganz oben und das hier“, sagte er mit Blick auf Smartphones.
Vor der Kooperation mit dem chinesischen Konzern hatte Leica auch mit dem US-Unternehmen Apple über eine gemeinsame Entwicklung gesprochen.
Diese Gespräche seien aber gescheitert, so Kaufmann. „Aus meiner Sicht ist Apple keine Firma, die gern Kooperationen macht“, sagte Kaufmann weiter und prognostizierte dem US-Konzern eine schwierige Zukunft: „Wenn sie nicht aufpassen, dann verschlucken sie sich gerade an ihrem eigenen Erfolg. Da ist die Nase manchmal sehr hoch in der Luft.“
(Redaktion photoscala)
Da hat er recht …
… und das ist gut so.
Alles andere hab ich schon hier ausgebreitet: heise Foto
******************
Umlauts are Overestimated
http://sventetzlaff.com
Gut
dass Leica da eh nicht viel Platz beansprucht … :-)))
Fotozeitschriften trauten sich sehr wohl
Soweit ich mich erinnern kann, gab es in einigen Bereichen eine Zusammenarbeit zwischen Leitz und Minolta. Leica CL (Compact-Leica) und Minolta CLE einerseits und Leica R3 und Minolta XE andererseits seien hier zu nennen. Dabei wurden Gehäuse nicht nur zugeliefert, sondern auch in Wetzlar gebaut.
Bekannt war das schon. Beim Kauf meiner R3 war das kein Geheimnis. Ich hatte es wiederholt in der (Foto-)Presse gelesen. Auch der Händler machte kein Geheimnis daraus. Längst spielten Hersteller zusammen. Schneider-Kreuznach lieferte seine PC-Curtagone an Leitz, Zeiss Ikon und andere mehr.
Warum auch nicht!?
Leica CL
Die Leica CL wurde Anfang der 70 er Jahre als Einstiegsmodell von Leitz für die Messucherphotographie angeboten. Mein damaliger Photohändler war begeistert
von der Qualität und Kompaktheit der Kamera und der dazugehörigen Optiken. Zu der Zeit gab es ja noch die Photohändler, die selbst Berufsphotographen waren
mit eigenem Studio und Labor und dem entsprechenden Produktwissen und den Hintergrundinformationen. So hat er damals auch, den für Leica Verhältnisse relativ
günstigen Preis, mit der Zusammanarbeit Leitz-Minolta begründet. Die Kameramarke Minolta ist inzwischen Geschichte, aber Leica gibt es weiterhin.
Meine erste Digitalkamera war übrigens eine Panasonic DMC-LC 5, die es baugleich aber natürlich teurer auch von Leica gab. Dank der guten Optik (steht zumindest
Leica drauf) reichten auch 4 Megapixel für gute Photos.Ich wünsche Leica ein gutes Weiterbestehen mit Arbeitsplätzen in Deutschland und Partnern weltweit im
Sinne einer fruchtbaren Zusammenarbeit und sinnvollen Globalisierung.
Mit der Nase
sehr weit iben, da kennt man sich aus, in Wetzlar … und Apple kennt natürlich auch Kalifornien ungleich besser, als es der gemeine Leica-Kunde wahrhaben will.
Naseweis
“Da ist die Nase manchmal sehr hoch in der Luft.”
Bei wem jetzt, bei Apple oder bei Leica?
Sudel Eddi.
Gibt ein Kluger nach, stärkt er die Bekloppten.
Wenn Leica Smartphone-Optiken herstellt,
ist das etwa so, als würde Glashütte Windows-10-Desktop-Uhren herstellen.
Leica
stellt keine Smartphone-Optiken her, sondern lizensiert lediglich sein Markenzeichen.
Gegen Gebühr, versteht sich. Der Lizenznehmer sorgt selbst für die Herstellung und muss eine, von Leica vorgegebene, Mindestqualität gewährleisten, dafür profitiert er von Leicas Markenimage. Gegebenenfalls stellt Leica auch die optische Rechnung zur Verfügung.
Mit Panasonic machen sie das schon seit ein paar Jahren erfolgreich, genauso wie Zeiss mit Sony.
Nachdem die beiden deutschen Top-Marken vergeben waren, hatte sich Samsung eine Zeit lang mit Schneider Kreuznach liiert.
Das ging in die Hose, da Schneider Kreuznach bei Fotografen zwar eine hervorragende Reputation besitzt, in der unbedarften Bevölkerung aber kaum bekannt ist.
Genau diese sind aber wiederum die Käufer von Samsung Kameras (gewesen) und nicht die Fotografen.
Was Apple betrifft, so sind die vermutlich der Meinung, dass sie ein Leica Branding nicht nötig haben, da ihr eigenes Markenimage stark genug ist.
ROG
Kult und Kultur
[quote=Artikel]wollte Leica zunächst mit Apple kooperieren, blitzte in Cupertino aber ab.
[/quote]
Vom Kult her ist das verständlich: Beides sind monotheistische Fangemeinden, die nichts neben sich akzeptieren.
Von der Kultur her hätte es klappen können: Beide Firmen bestehen auf einer elitären Vorreiterrolle, die in Wirklichkeit nur vor Jahrzehnten mit einzelnen Produkten der Firmenchronologie bestand: Bei Leica die M3 vor dem Aufkommen der Nikon F, bei Apple das Betriebssystem zur Zeit von Windows 3.1.
Auch zeigen beide Firmen dieselbe Kultur einer totalen Ignoranz der Wünsche auch kompetetenter Kunden.
Man könnte dieses Gebahren als Narzismus bezeichnen.
Wie sollen zwei von der Sorte es im selben Raum miteinander aushalten?
Huawei-Leica-Werbung, aber mit Canon fotografiert
Ganz toll auch die Huawei-Werbekampagne mit den tollen Bildern dank Leica-Optik, aber dann kam heraus, dass die schööönen Fotos mit einer Canon-Vollformatkamera vom Typ EOS-5D entstanden sind. Canon hatte deshalb Grund zur Freude, durchaus verständlich! [quote=Gast][quote=Artikel]wollte Leica zunächst mit Apple kooperieren, blitzte in Cupertino aber ab.
[/quote]
Vom Kult her ist das verständlich: Beides sind monotheistische Fangemeinden, die nichts neben sich akzeptieren.
Von der Kultur her hätte es klappen können: Beide Firmen bestehen auf einer elitären Vorreiterrolle, die in Wirklichkeit nur vor Jahrzehnten mit einzelnen Produkten der Firmenchronologie bestand: Bei Leica die M3 vor dem Aufkommen der Nikon F, bei Apple das Betriebssystem zur Zeit von Windows 3.1.
Auch zeigen beide Firmen dieselbe Kultur einer totalen Ignoranz der Wünsche auch kompetetenter Kunden.
Man könnte dieses Gebahren als Narzismus bezeichnen.
Wie sollen zwei von der Sorte es im selben Raum miteinander aushalten?[/quote]
Was will Leica einem Elektronikkonzern denn anbieten?
Handgedrechselte Smartphoneobjektive? – Bitte nicht!
Also bleibt nur der Name, den sie irgenwo aufkleben.
Na dann fragen Sie die “Generation Smartphone” mal nach dem Namen Leica!
Im besten Fall kommt da ein Satz mit “Vati”, normalerweise aber mit “Opa”.
Erklären sie den Preisvergleichsportalgängern, warum ein blosser Markenaufkleber den Preis vervielfachen soll.
Seit das eigene Glaslabor geschlossen wurde, gibt es einen gewissen Rechtfertigungsdruck für Leica, auf den bis heute keine ehrliche Antwort gefunden wurde.
Leica
bietet Elektronikkonzernen die Verwendung ihres Logos an. Ist doch nicht so schwierig zu kapieren, zumal es ja Präzedenzfälle wie Panasonic gibt.
[quote=Gast]Na dann fragen Sie die “Generation Smartphone” mal nach dem Namen Leica![/quote]
Die “Generation Smartphone” kann mit dem Namen Leica sehr wohl was anfangen. Der steht für sehr teuere Kameras, die sie sich in keiner Weise leisten können, in den meisten Fällen selbst dann nicht wenn sie in die Generation Vati und Opa übergewechselt sind. Ein Smartphone mit Leica Logo kann es aber schon sein.
[quote=Gast]Erklären sie den Preisvergleichsportalgängern, warum ein blosser Markenaufkleber den Preis vervielfachen soll.[/quote]
Dazu gibt es keinen Grund, da der vervielfachte Preis nur im wirren Hirn eines Kommentarschreibers existiert.
Das Spitzenmodell von Huawei mit Leica Branding liegt im Preis gleichauf mit den Topmodellen von Samsung und Co. und ist billiger als ein iPhone.
ROG
Die Nase sehr hoch in der Luft … ja, ganz offensichtlich.
“„Wenn sie nicht aufpassen, dann verschlucken sie sich gerade an ihrem eigenen Erfolg.”
Da hat Herr Kaufmann, ohne es zu wollen, ganz viel von seinem eigenen Konzern preisgegeben. In der Tat: die Leica-Nase ist viel zu hoch in der Luft. Der (selbst-ernannte) Premium-Hersteller, der sich anderen Elektronik-Konzernen andienen muss, um zu überleben. Leica in Handys, Leica in Outdoor-Kameras, Leica in … wasweißich. Alles natürlich in Wirklichkeit gar nicht Leica, da von ganz anderen Herstellern produziert, nur mit rotem Etikett versehen. Das alles hat mit “Premium” rein gar nichts mehr zu tun.
Herr Kaufmann übersieht geflissentlich, dass der “rote Punkt” inzwischen immer weniger zieht, weil preislich und von der Bildqualität her andere Hersteller das Ruder übernommen haben.
Ja, die Analogzeit ist vorbei, das ist halt so … und die digitale M steht auch schon in der Garage. Und ihr Besitzer hat schlicht nicht das Geld, sich ein Nachfolgemodell zu kaufen. Alle 2 Jahre ein neues Modell: das können heute nicht mehr viele so einfach leisten. Das ist schon länger der Fall so, und daran ist Leica bereits gescheitert.
Sich als Konsequenz aus diesem Dilemma allen möglichen Elektronikherstellern anzudienen, um seinen Punkt Krethi-und-Plethi-Produkten aufzukleben, kann kaum der richtige Weg sein, um die Marke Leica als Name mit Reputation überleben zu lassen. Da wäre der richtigere Weg: kleinere Brötchen backen und sich aufs Kerngeschäft beschränken: die (Neu-) Entwicklung der M als System.
An der Spitze ist immer reichlich Platz.
[quote=Gast]sich aufs Kerngeschäft beschränken: die (Neu-) Entwicklung der M als System.[/quote]
Die “M” als Konzept ist gut so, wie sie ist.
Für eine digitale M reichen als Entwicklungsziele: Größe, Gewicht und Lautstärke der M3. Vielleicht noch die Selektivmessung der M6.
Die spannende Frage wäre ja
was Leica kann, was Apple nicht könnte.
Ich sehe das so: die Kooperation mit Huawei schädigt den Namen Leica, wertet aber den von Huawei auf. Leica bekommt vielleicht ein paar Euro für die Nutzung des Namens.
Nachdem ich nicht davon ausgehe, dass Leica etwas essentielles zur Entwicklung des Kameramoduls beigetragen hat, bleiben als Eindruck schlechte Bilder, gemacht mit Leica Technologie. Das ist genau das was die Marke jetzt braucht. Davon abgesehen hat Huawei im besten Fall gar kein Image, in jedem Fall aber kein gutes.
Warum man sich bei Leica so billig verkauft bleibt mir ein Rätsel.
Eine Kooperation mit Apple hingegen wäre eine erhebliche Aufwertung gewesen, hat aber nicht geklappt, da Apple traditionell keine Markennamen neben seinem eigenen duldet. Da Apple einer der größten und reichsten Konzerne der Welt ist, scheint die Strategie richtig zu sein. Nicht einmal der Chiphersteller darf auf Apple-Hardware seinen Aufkleber anbringen.
Vermutlich
geht’s um billigen Technologietransfer Richtung Leica. Aus der Kurzzeitkooperation mit PhaseOne blieb jedenfalls das Bedienungskonzept der S und SL “hängen” …
Leica R3 = Minolta XE-1
Grundsätzlich falsch ist das nicht, denn einerseits haben viele Konsumenten nur noch eine vage Erinnerung an die analoge Kamneraproduktion, aber der rote Punkt ist ihnen möglicherweise ein Begriff wie Mattel, KitKat oder Coca-Cola, andererseits hat sich Leica mit diesem Konzept schon einmal gerettet, als die Fotoamateure nach einer Spiegelreflex mit Belichtungsautomatik und einem hochwertigen Tele-Zoom verlangten. Das hatte Leitz-Leica damals nicht im Angebot und ließ sich von Minolta beliefern, da wurde aus der japanischen Minolta XE-1 eine “deutsche” Leica R3 und aus Rokkor-Objektiven Leica-Brennweiten. Selbst die Fotozeitschriften trauten sich damals nicht (Anzeigenkunde), da aufklärend zu wirken… [quote=Gast]was Leica kann, was Apple nicht könnte.
Ich sehe das so: die Kooperation mit Huawei schädigt den Namen Leica, wertet aber den von Huawei auf. Leica bekommt vielleicht ein paar Euro für die Nutzung des Namens.
Nachdem ich nicht davon ausgehe, dass Leica etwas essentielles zur Entwicklung des Kameramoduls beigetragen hat, bleiben als Eindruck schlechte Bilder, gemacht mit Leica Technologie. Das ist genau das was die Marke jetzt braucht. Davon abgesehen hat Huawei im besten Fall gar kein Image, in jedem Fall aber kein gutes.
Warum man sich bei Leica so billig verkauft bleibt mir ein Rätsel.
Eine Kooperation mit Apple hingegen wäre eine erhebliche Aufwertung gewesen, hat aber nicht geklappt, da Apple traditionell keine Markennamen neben seinem eigenen duldet. Da Apple einer der größten und reichsten Konzerne der Welt ist, scheint die Strategie richtig zu sein. Nicht einmal der Chiphersteller darf auf Apple-Hardware seinen Aufkleber anbringen.[/quote]