Sony hat im Rahmen des „Investor Relations Day“ am 29 Juni in Tokio einen detaillierten Ausblick auf das am 1. Mai begonnene Geschäftsjahr 2016 gegeben. Darin wird für das „Imaging Products & Solutions Segment“ weiter von den bereits im Mai genannten, gedämpften Erwartungen ausgegangen, Sony hat die Angaben indes jetzt weiter präzisiert.

Geblieben ist es dabei, dass die Digitalkamera-Sparte von Sony für das aktuelle Geschäftsjahr einen deutlichen Rückgang sowohl beim Umsatz wie auch beim Gewinn erwartet. Daran hat nicht ganz überraschend das schwere Kumamoto-Erdbeben einen Löwenanteil. Aber auch weitere Faktoren wirken sich negativ auf das erwartete Geschäftsergebnis aus: Die Verkaufszahlen gehen zurück und ein immer stärkerer Yen drückt auf das Ergebnis – vor allem in Europa.

Sony: Wirtschaftliche Folgen des Kumamoto-Erdbebens

Das Kumamoto-Erdbeben ist ein herber Schlag ins Kontor von Sony Imaging.
 

Vor dem Kumamoto-Erdbeben war Sony davon ausgegangen die negativen Faktoren durch Kostenreduzierung sowie einer neuen Produktstrategie weitgehend ausgleichen zu können. Die durch das Erdbeben verursachten Produktionsausfälle führen nun aber zu einem Lieferengpass, sodass laut Plan für die Imaging-Sparte von Sony nur noch ein magerer Gewinn von 16 Milliarden Yen (131 Mio. Euro) übrig bleibt. Nicht ersichtlich ist, ob Sony die Folgen des sinkenden Euro-Kurses durch den Brexit bereits mit in den Plan eingerechnet hat.

Im Geschäftsjahr 2017 möchte Sony den Bereich „Imaging Products & Solutions Segment“ wieder zu alten Stärke führen und erwartet mit 630 bis 680 Milliarden Yen (5,5 – 5,9 Mrd. Euro)   einen Umsatz auf dem Niveau von 2015 (684 Milliarden Yen). Dabei soll die Umsatzrendite zwischen 8 % und 10 % liegen.

Sony: Marktanteile am Kameramarkt

Bei den Marktanteilen am Kameramarkt (links) sieht Sony noch deutlich Luft nach oben.
 

Klares Ziel von Sony ist es, den Geschäftsbereich von einem „stabilen Umsatzgenerator“ zu einem „Wachstumsmotor“ zu führen. Dazu hat Sony mit einem Marktanteil von 14 % am gesamten Kameramarkt noch deutlich Luft. Immerhin: Nach eigenen Aussagen war Sony bereits im Geschäftsjahr 2015 (endete am 30. April 2016) weltweit Marktführer bei den Spiegellosen Systemkameras, ebenso bei den „Premium-Kompaktkameras“.

(Martin Vieten)