Seit Anfang des Jahres gräbt der japanische Blog Egami immer wieder Patentschriften von Olympus aus, die das Design lichtstarker Objektive für das Vollformat beschreiben. Jüngst ist es ein 28/F1.4. Da liegt der Verdacht nahe, dass Olympus eine Kleinbildkamera entwickelt. Es gibt aber auch noch eine andere Erklärung, warum Olympus Kleinbildobjektive patentiert.
Bereits Anfang des Jahres hat der japanische Blog Egami erstmals über ein Olympus-Patent für ein Kleinbildobjektiv 28/F2 berichtet. Kurz darauf tauchten dann auch noch Patentschriften für ein Reihe weiterer Vollformatobjektive auf: 20 F/1.4, 24/F1.4 und 35/F1.4. Jetzt ist noch ein 28/F1.4 hinzugekommen.

Die jüngste Patentschrift von Olympus beschreibt
ein 28/F1.4 mit dem Bildkreis für Kleinbild.
Da liegt natürlich die Frage nahe: Arbeitet Olympus an einer Kleinbildkamera? Beziehungsweise an einer Kamera mit einer Art „Vollformat“-Micro-Four-Thirds-Sensor; also einem Sensormaß von ca. 36 x 27 mm? Möglich wäre es durchaus, seitdem Sony spiegellose Systemkameras mit einem großen Sensor hoffähig gemacht hat.
Der Blog SLR Lounge hat bereits im Januar eine andere Erklärung für Olympus‘ Patente ins Spiel gebracht: Demnach könnte Olympus eine passende Kamera zu den jetzt patentierten Objektiven gar nicht selbst entwickeln, sondern gemeinsam mit anderen Kameraherstellern versuchen, eben eine Art „Vollformat“-Micro-Four-Thirds-Standard zu etablieren – zum Beispiel mit Fujifilm.
(Redaktion photoscala)
27mm x 36mm
Oh, das wäre dann ja etwas, was man als Mittelformat bezeichnen könnte 😉 Heutzutage ist ja alles MF, wenn es größer als 24x36mm² ist.
Ich halte Olympus einfach für zu klein für eine Kameraserie in einem zweiten Format (wenn es auch wirtschaftlich Sinn machen soll), die haben schon genug damit zu tun, die neuen 1,2er Festbrennweiten auf den Markt zu bringen. Ein 5,6/500er Tele – so was in der Größenordnung – fehlt auch noch.
Wie wäre es mit Auftragsfertigung für Sony oder für jemanden, der neu in den Markt will?
OhWeh
Die bayerische Variante
erscheint mir heutzutag allaweil passend … :-)))
Unsachliche Kritik
[quote=Gast][quote=nuuj]Olympus hat beim Wechsel von 24 x 36 auf MFT verkündet. Jetzt nur noch MFT und sonst nichts.[/quote]
Sorry, aber da sind 2 M zuviel. Das haben sie schon beim Wechsel auf Four Thirds bekannt gegeben. Das Ende der Four Thirds DSLRs und der zügige Umstieg auf Micro Four Thirds war schon der zweite Traditionsbruch. Und da haben sie sogar eine Zusage gemacht, das FT System weiter zu pflegen. Man frage einen Four Thirds User, wie ernst das gemeint war.
Nicht dass ich auch nur im mindesten an ein neues Olympus Format glauben würde, aber den guten alten bayerischen Spruch “Wos geht mi mei blöds Gschwätz von gestern ooh?” gibt es auch in einer japanischen Version.[/quote]
Pardon, das ist pure Polemik. Erinnern wir uns, dass Olympus im Jahr 2003 (vor 13 Jahren!) den FourThirds-Standard in Form der DSLR Olympus E1 eingeführt hat. Damals war die Spiegelreflex noch State of the Art. Es dauerte noch fünf weitere Jahre, bis 2008 die Panasonic Lumix G1 (und wenig später eine Olympus) als erster Vertreter einen neuen Kameragattung auf den Markt kam! Mit diesen Spiegellosen unternahmen beide Unternehmen einen mutigen technologischen Schritt in die Zukunft: weg vom Spiegel. An der Sensorgröße haben beide Unternehmen festgehalten.
Ich betrachte es als richtige Entscheidung von Olympus, nicht mehr auf das Pferd Spiegelreflex zu setzen, sondern frühere Managemententscheidungen zu revidieren, wenn der technologische Fortschritt dies erfordert. Leica hat nicht nur einmal vorgemacht, was passiert, wenn man versucht, den technologischen Fortschritt auszublenden (z. B. stures Festhalten an der M, statt in überzeugender Weise auf Spiegelreflex zu setzen, verschlafen der AF-Technik, verschlafen der Digitaltechnik). Olympus muss sich diesen Fehler nicht machen lassen.
Erinnern wir uns, dass Olympus.
[quote=Gast]Ich betrachte es als richtige Entscheidung von Olympus, … frühere Managemententscheidungen zu revidieren[/quote]
Es ist Ihnen aber schon klar, lieber Gast, dass Sie genau das Gleiche geschrieben haben wie ich, nur mit drei rosa Löffelchen Honig versüßt? Im übrigen hat kein Mensch behauptet, dass Olympus nicht nett wäre. Die sind sogar sehr nett. Es ging lediglich darum, dass die Aussage von nuuj, Olympus hätte schon einmal das System gewechselt, unvollständig ist. Olympus hat in den letzten Jahrzehnten zweimal das System gewechselt. Steht auch so in Ihrem Beitrag. Und da haben wir die Nebenlinie Pen F, welche streng genommen auch ein eigenes System war, gar nicht berücksichtigt.
Jeder Hersteller tut im Rahmen…
…der Produktion messen, damit v.a. Wenigaussagende/Wenigsagende aber viel redende wie Sie sich nicht noch mehr Gedanken darüber machen müssen was alles nötig ist inkl. Nacharbeit und Produktionsauschuss, sprich Qualitats-Kontrolle damit Sie nix zu meckern haben.
Wir fotografieren und andere fotografieren und messen. Man kann alles schönreden. Ursachen für sichtbare Artefakte lassen sich messen, wenn man das Artefakt versteht.
Beim Film also Analog hat jeder mitreden wollen und geredet. Grundlage dafür waren schon damals Messungen. Schon damals wussten die meisten nur was man daherreden kann ohne Gegenwind zu spüren.
Heute will man vor lauter Nachteilen wie
– gute Reportage-Zooms für Digitales KB-VF sind nur schwer zu tragen/ertragen.
ODER
– kompakte Reportage-Zooms taugen nichtmal fachlich falsch abgeblendet für Digital KB-VF.
Nicht mehr über daß Digitale Filmkorn sprechen sondern nur wer viele, viele tolle Bilder macht dem ist zu glauben und sonst keinem!
Ist wie bei sog. Umwelt-Technologie. Auch Abgas-Nachbehandlungs-Technologie genannt. Man hätte doch messen sollen anstatt irgendwelchen Meinungen selbsternannter Experten zu glauben.
Messen ist wichtig!
Hauptsache es rauscht net…Sagt der Fachmann.
Langzeit-Aufnahmen bei Nacht mit MOS anstatt CCD und man weiß. Auch CMOS/NMOS rauscht heftig nur eben anders wie CCD.
Da muss man mal nicht messen sondern einfach nur Foto machen.
Mit anderen Kameraherstellern.
[quote=SLR Lounge]Demnach könnte Olympus eine passende Kamera zu den jetzt patentierten Objektiven gar nicht selbst entwickeln, sondern gemeinsam mit anderen Kameraherstellern versuchen, eben eine Art „Vollformat“-Micro-Four-Thirds-Standard zu etablieren – zum Beispiel mit Fujifilm.[/quote]
So so, mit Fujifilm? Warum nicht gleich mit Canon? Eine “Micro Eight Thirds” Superwinzig XXL Kamera wäre recht putzig und sicher eine Bereicherung der Leica SL Klasse, aber wie wäre es denn mit einem E-Bajonett? Zufällig haben ja die neuen Miteigentümer eine ganze Serie Kleinbildkameras mit kurzem Auflagemaß im Programm. Da könnte sich Olympus sicher ein wenig nützlich machen. Ob jetzt gerade die oben genannten Objektive im A7 Programm fehlen, sei dahingestellt. Vielleicht sind sie aber gar nicht für die A7. Vielleicht sind sie für die A9. Da kann man schon klotzen mit großen und schweren Lichtriesen. Soll ja für den “Profi” sein und nicht für das Jackentäschchen.
Danke
für diesen netten Einblick in die ganz normale, chaotische Kamerawelt …
Sony FE
Ich sehe auch das Sony FE Format als eine naheliegende Erklärung. Und abgesehen davon patentieren auch andere Hersteller Objektive die sie nie bauen.
HENNIGArts
27 x 36
Ja eh, warum nicht … und Sigma und Tamron legen dann neue Objektivserien auf: Voll FFT-Format tauglich. :-)))
Spannend
Eine KB-Olympus mit 80-MP-Sensor, 20-MP-Four-Thirds-Crop-Modus, und, versteht sich, MFT-kompatiblem Objektivanschluss – die würde ich nehmen 😉
Noch etwas nebulös
Hmmm, so exorbitant anders ist ein 27×36-mm-Sensor im Vergleich zum klassischen VF-Sensor nun auch wieder nicht. Keine Ahnung, wen das vom Hocker hauen soll. Andererseits spricht die Lichtstärke der Objektive dafür, dass Olympus (mit welchem/n Partner/n auch immer) die ewige Achilles-Ferse von Sony für sich in einen Vorteil ummünzt. Und dass Olympus geniale Objektive bauen kann, hat das Unternehmen in der Vergangenheit und auch heute hinreichend bewiesen. So gesehen könnte eine Olympus plus X im “Übervollformat” wieder spannend sein.
Olympus MFT
Olympus hat beim Wechsel von 24 x 36 auf MFT verkündet. Jetzt nur noch MFT und sonst nichts. Das wäre jetzt ein Bruch. Oder man hilft sich hier mit Tricks zur Bezeichnung. Fähig halte ich Olympus dafür. Bei Fuji stellt sich immer die Frage; warum kein Vollformat? Ich höre schon Töne von der kommenden Photokina.
Fujifilm
Für Fujifilm gibt es doch gar keinen Grund für Vollformat. Die X-Serie läuft gut. Warum sollte man die mühsam aufgebaute Objektivpalette opfern? Nachdem von Sony E, Samsung NX und Canon M nicht mehr viel kommt, gehört ihnen das sinnvolle APS-C-Format bei den Spiegellosen allein. Wer Kleinbildformat möchte ist vermutlich schon längst bei Sony. Ich brauche es nicht und bin froh dass Fujifilm bei APS-C bleibt.
HENNIGArts
Bruch. Bruch. Und nochmal Bruch.
[quote=nuuj]Olympus hat beim Wechsel von 24 x 36 auf MFT verkündet. Jetzt nur noch MFT und sonst nichts.[/quote]
Sorry, aber da sind 2 M zuviel. Das haben sie schon beim Wechsel auf Four Thirds bekannt gegeben. Das Ende der Four Thirds DSLRs und der zügige Umstieg auf Micro Four Thirds war schon der zweite Traditionsbruch. Und da haben sie sogar eine Zusage gemacht, das FT System weiter zu pflegen. Man frage einen Four Thirds User, wie ernst das gemeint war.
Nicht dass ich auch nur im mindesten an ein neues Olympus Format glauben würde, aber den guten alten bayerischen Spruch “Wos geht mi mei blöds Gschwätz von gestern ooh?” gibt es auch in einer japanischen Version.
Rechenfehler
Wenn ein für Kleinbild gerechnetes Objektiv ein Bildfeld von 24 x 36 mm ausleuchten kann, dann würde es bei 27 x 36 schon extrem vignettieren.
Soll es also ein Vierdrittelformat für ein sog. Vollformatobjektiv sein, dann müßte der Sensor 24 x 32 mm groß sein.
Unsinn.
[quote=Gast]Wenn ein für Kleinbild gerechnetes Objektiv ein Bildfeld von 24 x 36 mm ausleuchten kann, dann würde es bei 27 x 36 schon extrem vignettieren.[/quote]
Garnichts würde da vignettieren. Die Zunahme des Bildkreises beträgt für 27 x 36 umlaufend noch nicht einmal einen Millimeter.
[quote=Gast]Soll es also ein Vierdrittelformat für ein sog. Vollformatobjektiv sein, dann müßte der Sensor 24 x 32 mm groß sein.[/quote]
Auch falsch. Der Sensor könnte dann sogar quadratisch und 32 x 32mm groß sein.
ROG
Geschwafel
Man muss sich nur mal den Bajonettdurchmesser von mFT ansehen um zu erkennen, dass der Kleinbildsensor da nicht passt. Aber das hat ja was mit Technik zu tun und nicht mit Geschwafel.
Was wahrscheinlicher ist, dass Olympus für eine andere Firma Kleinbildobjektive herstellt oder Olympus will das FT Bajonett wieder reaktivieren, was sicher nicht sehr wahrscheinlich ist.
Markt ?
Gibt es denn überhaupt einen Markt für das Kleinbild-Format, dass es sich für Olympus lohnen würde, in dieses Format zu investieren?
Oder soll Olympus jetzt die Sony-Objektive fertigen?
Es gibt immer
einen Markt für echte (bisweilen auch nur behauptete) Qualität – auch wenn den der Quantitätsmarkt aus kurzsichtigen Erwägungen gern leugnet oder abzuwerten trachtet.
Am Kleinbild hängt
Zum Kleinbild drängt doch alles. 😎
Meine Rede: Mega-FT
Davon sinniere ich schon seit einer Reihe von Jahren.
Alles was über 30 MPx liegt, muss auf einen größeren Sensor projeziert werden. Da hilft nur ein größeres Format, wobei Hasselblad ja schon vorgemacht hat, wie das gehen kann. Für die meisten ambitionierten Fotografen reicht ein hochauflösendes Mega-FT bis max. 40 Mpx. Solang der Sensor im Bildkreis 43,267mm Diagonale bleibt, sind die Objektive auch für KB adaptierbar. Wieder mal mehrere Fliegen mit einer Klatsche geschlagen 🙂
Mega-FT
Ich glaub, das nennt man, das Pferd von hinten aufzäumen … :-)))