Leica-M-Objektive inklusive Autofokus an eine Sony-E-Mount-Kamera anzuschließen, das will der Techart-Adapter möglich machen, den photoscala im Januar bereits kurz vorgestellt hat. Inzwischen hat der Hersteller weitere Details bekannt gegeben und nennt auch einen Preis.

Techart PRO mit Leica Summilux-M 35mm f/1.4 ASPH an Sony Alpha 7 II
Der „Techart PRO Autofocus Adapter“ erlaubt es, Objektive mit Leica-M-Bajonett an einer Sony Alpha 7 II oder Alpha 7R II zu verwenden und dabei automatisch scharf zu stellen. Dazu ändert ein Motor im Fuß des Adapters die Auszugslänge um bis zu 4,5 Millimeter. So lassen sich alle Brennweiten auf unendlich fokussieren, die Naheinstellgrenze variiert zwischen 6,5 Zentimetern bei 15 Millimeter Brennweite und 4,2 Meter bei 135 Millimeter. Nach Angaben von Techart benötigt der Adapter weniger als eine Sekunde zum Fokussieren – ein erstes Promovideo scheinen das zu bestätigen:
Sogar der 5-Achsen-Bildstabilisator der Alpha 7 II und Alpha 7R II soll mit adaptierten Objektiven funktionieren. Dazu lassen sich für bis zu zehn Objektive die relevanten Daten wie Brennweite und Anfangsblende ins ROM des Adapters programmieren.
Immer noch nicht ganz klar, ist wie schwer das adaptierte Objektiv maximal sein darf. Mal gibt Techart 700 Gramm an, an anderer Stelle ist von 800 Gramm die Rede. Für Leica-M-Objektive dürfte das weniger wichtig sein, sind sie doch in der Regel deutlich leichter. Allerdings lassen sich über einen Zwischenring auch Objektive mit einem anderen Anschluss an den Techart-Adapter anschließen – und die können die Gewichtsgrenze schon einmal überschreiten. Der Hersteller bietet diese Adapterringe für alle gängigen Bajonettsysteme an, zum Beispiel für Leica R, Nikon F Canon FD und EF sowie Minolta MD.

Im Fuß des Adapters sitzt der Fokusantrieb.
Für rund 350 Dollar soll der „Techart PRO Autofocus Adapter“ ab März 2016 erhältlich sein; Zwischenringe zum Anschluss andere Objektive als Leica M kosten jeweils 70 Euro. An Kunden aus Europa versendet das chinesische Unternehmen aus Großbritannien, sodass weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer fällig werden.
Technische Daten (nur auf Englisch verfügbar):
Techart PRO Autofocus Adapter (Leica M – Sony E) | |
Objective lens mount | Leica M mount |
Camera mount | Sony E |
Compatible cameras | Sony A7 II, Sony A7R II |
Maximum bayonet extension | 4.5 mm |
Supported Focusing Mode | AF-S / AF-C |
Aperture Control | Manual |
Maximum weight supported | 800 g (Handheld support recommended for heavy lens) |
Lens data record in EXIF | 10 sets |
After-shoot Parking | 2.5mm / 4.5mm |
Wireless control | Bluetooth via Android/iPhone app |
Weight | 133 g |
Dimensions | 80 * 20 mm |
Weiterführende Informationen: Microsite Techart PRO Autofocus (auf Englisch).
(Martin Vieten)
Cool…
Um die Alpha entwickelt sich langsam aber sicher das, was man als “modulares Kamerasystem” bezeichnen würde…
Fast
[quote=Gast]Um die Alpha entwickelt sich langsam aber sicher das, was man als “modulares Kamerasystem” bezeichnen würde…[/quote]
Aber leider wird sie nie einen optischen Sucher haben. Für mich ein Ausschlusskriterium!
Modular
[quote=Gast]Um die Alpha entwickelt sich langsam aber sicher das, was man als “modulares Kamerasystem” bezeichnen würde…[/quote]
ist ungleich Adapterlösungen. System ist ungleich zusammenstoppeln beliebiger Teile.
Seien sie nicht
so dumm. Jede SLR hat AUCH einen elektronischen Sucher … so gesehen bleibt die Bauernrolle den Spiegellos-Usern.
Den elektronischen Sucher
[quote=Gast][quote=Gast][quote=Gast]Um die Alpha entwickelt sich langsam aber sicher das, was man als “modulares Kamerasystem” bezeichnen würde…[/quote]
Aber leider wird sie nie einen optischen Sucher haben. Für mich ein Ausschlusskriterium![/quote]
Wie heiß es doch so schön – was der Bauer nicht kennt ……………!!![/quote]
an einer SLR nennt man Liveview … den nutzt man bisweilen sogar. Is aber nicht die Regel.
Liveview
ist aber auch nur ein euphemistisches Zugeständnis gegenüber Jenen, denen die Fotoindustrie wenig vom Leben und zum Schauen übrig gelassen hat … :-)))
Optischer Sucher oder E-Sucher
Der Kameramann schaut bei seinem Job sehr lange durch den Sucher, der Profi auch, deshalb bevorzugen sie den optischen Sucher, aber wenn der Fotoamateur mit einem E-Sucher klar kommt, ist das doch OK. [quote=Gast]vernünftige Kameramann zieht einen ordentlichen Monitor einem elektronischen Sucherguckloch mit Handkuss vor … :-)))[/quote]
Adapter für fast alles,
ein schöner Gedanke. Meine Meinung dazu ist zwiespältig. Zwar benutze ich einen Adapter um das Zörk Makrosystem verwenden zu können, funktioniert auch bestens, aber für die bewegliche Fotografie und der Autofokus Übertragung auf ein Fremdsystem (Sony) bin ich skeptisch.
Die Idee mit Manuellen Objektiven einen Ersatzautofokus zu realisieren finde ich aber interessant. Woher kommt die Energie für diesen Vorgang? Vom Kamera Akku? Wann ist der dann erschöpft, er verbraucht für den Sucher und das Display schon genug Saft, jetzt soll er noch bis 800g bewegen?
Ich glaube mich dunkel zu erinnern das es so etwas schon mal bei Contax gegeben hat. Vom Prinzip her könnte ich mir bei Spiegellosen Systemen den Autofokus in der Sensorebene sehr gut vorstellen, das würde auch den Objektiv Bau erheblich preiswerter gestalten.
Wie gesagt, da wohnen zwei Herzen in meiner Brust!
Contax AX
[quote=Gast]ein schöner Gedanke. Meine Meinung dazu ist zwiespältig. Zwar benutze ich einen Adapter um das Zörk Makrosystem verwenden zu können, funktioniert auch bestens, aber für die bewegliche Fotografie und der Autofokus Übertragung auf ein Fremdsystem (Sony) bin ich skeptisch.
Die Idee mit Manuellen Objektiven einen Ersatzautofokus zu realisieren finde ich aber interessant. Woher kommt die Energie für diesen Vorgang? Vom Kamera Akku? Wann ist der dann erschöpft, er verbraucht für den Sucher und das Display schon genug Saft, jetzt soll er noch bis 800g bewegen?
Ich glaube mich dunkel zu erinnern das es so etwas schon mal bei Contax gegeben hat. Vom Prinzip her könnte ich mir bei Spiegellosen Systemen den Autofokus in der Sensorebene sehr gut vorstellen, das würde auch den Objektiv Bau erheblich preiswerter gestalten.
Wie gesagt, da wohnen zwei Herzen in meiner Brust![/quote]
hat Filmebenen-Shift.
Anderswo hab ich gelesen dass schwerere als die ursprünglich angebenen 300g-objektivsgrenze durchaus möglich sind aber man sie mit der hand unterstützen muss.
Der fehlende optische sucher ist ein problem.
Warten wir ab was Canon an der yokohama-messe ende monat aus dem hut zaubert oder sigma oder zusammen….
Hochinnovativ!
Die Idee ist bestechend, auch wenn die Frage nach der Energieversorgung in der Tat berechtigt ist.
Eine solche Erfindung hätte Novoflex gut zu Gesichte gestanden.
LeJeff
Zu welchem Preis? Mit welchem Aufwand?
[quote=Gast]Eine solche Erfindung hätte Novoflex gut zu Gesichte gestanden.[/quote]
Novoflex hätte einen Ruf zu verlieren. Die Adapter von Novoflex bestechen gerade durch ihre Einfachheit und Robustheit, bei hoher mechanischer Präzision.
Soll sich Novoflex mit Firmware-Wartung beschäftigen? Wollen wir das?
Wenn überhaupt, wäre ein aktiver Novoflex-Adapter nur in Kooperation mit einem ausgewiesenen Mikroelektronik-Partner zu realisieren.
Bei Novoflex-Qualitätsstandards hätte das seinen Preis. Gut, AF zur einen oder anderen Leica M oder R Optik mag, wenn das Objektiv zuhause schon vorhanden ist, bestechend klingen. Aber wieviel darf so ein Novoflex AF-Adapter höchstens kosten, damit man ihm nicht doch ein Zeiss Batis vorzieht? (Oder ein Sony/Zeiss FE, die sind nämlich wirklich nicht zu verachten.)
Novoflex hat schon heute teilweise Kapazitätsprobleme. Auf manche Teil wartet man Monate. Wer wird schon wünschen, bei Novoflex die Fehler von FLM wiederholt zu sehen?
Sehr geil, aber der entscheidende Haken…
… dürfte ein ähnlicher sein wie der, der auch beim manuellen Fokussieren mit adaptierten Objektiven das größte Hindernis bleibt, wenn man denn nicht ausschließlich mit großen Öffnungen fotografiert: die Notwendigkeit, bei Arbeitsblende zu fokussieren, und die Erschwernis, dabei zu erkennen, ob der Fokus genau sitzt. (Oder alternativ, aber das funktioniert mit dem AF-Adapter natürlich gleich gar nicht, bei Offenblende zu fokussieren und dann die Blende zu schließen, was weder schnappschusstauglich noch für feine Einstellungen im Nahbereich geeignet ist.)
Und dann bleibt ohnehin abzuwarten, wie gut das in der Praxis wirklich funktioniert – der Contax-G-Adapter von Techart scheint ja doch nicht ganz unproblematisch zu sein (wobei ich den aktuellen Stand nicht sicher kenne, da gibt’s ja auch, sicherlich eine gute Nachricht, weiter Firmware-Updates).
Nichtsdestotrotz ist das eine coole Sache, zumal mit den ganzen Adaptierungsmöglichkeiten von Analog-SLR-Altobjektiven!
Die Arbeitsblende
unterscheidet den Fotoarbeiter vom Fotografen … aber, eh, die M-Objektive waren ja auch mal für einen Messsucher gedacht. :-)))
Irgendwie umständlich
Irgendwelche Nahbereichskorrekturen, die innerhalb des Objektivs üblicherweise beim Dreh am Fokussierring automatisch vorgenommen werden (durch Verschieben von Linsen), entfallen beim Adaptereinsatz natürlich. Außer der Fotograf nimmt eine grobe Vorfokussierung vor (Einstellen auf die Nahgrenze oder auf Unendlich).