Auf der CES 2016 versteckte sich so manche Neuigkeit für Fotografen zwischen intelligenten Kühlschränken, autonomen Autos und mal mehr, mal weniger nützlichen Gadgets. Was es abseits der bereits ausführlich auf photoscala vorgestellten Neuheiten sonst noch Interessantes auf der Consumer Electronic Show zu sehen gab, hier im Überblick.
Dass Nikon die Consumer Electronic Show 2016 nutzte, um ein wahres Feuerwerk an Neuheiten abzubrennen, ist für den Kamerahersteller eher ungewöhnlich. Und so wundert es nicht, dass viele andere Firmen kaum oder gar nicht mit ihren Fotoneuheiten in Las Vegas präsent waren. Und wenn, dann eher mit Produkten, die dem „Consumer“-Bereich zuzurechnen sind.
So zum Beispiel Canon. Eingeführt wurden die beiden Bridgekameras PowerShot SX540 HS und PowerShot SX420 IS. Ebenfalls neu von Canon kommen drei IXUS-Kameras, Kompaktkameras für den kleinen Geldbeutel. Die Modelle IXUS 285 HS (209 Euro), IXUS 180 (159 Euro) und IXUS 175 (105 Euro) unterscheiden sich vor allem hinsichtlich des Zoombereichs (12-, 10- und 8-fach), nur die IXUS 285 HS ist mit einem CMOS-Sensor ausgestattet. Interessant bei allen drei Modellen ist die „Auto Zoom Funktion“ – sie stellt auf Knopfdruck den zum Motiv passenden Bildausschnitt ein, etwa für Porträtfotos. Die Kameras sollen noch im Januar 2016 in den Handel gelangen.
Von Canon gibt es drei neue IXUS-Kameras, die in verschiedenen Farben lieferbar sind.
Sony war auf der CES 2016 vor allem mit Unterhaltungselektronik vertreten, neue Fotokameras gab es in Las Vegas nicht zu sehen. Vorgestellt wurde unter anderem die Actioncam HDR-AS50. Sie verzichtet auf 4K-Aufnahmen, ist ansonsten jedoch sehr gut ausgestattet. Dazu zählen der vielgelobte elektronische Bildstabilisator sowie ein 11-Megapixel-Sensor in BSI-Ausführung. Dank seiner hohen Auflösung ermöglich er bei Full-HD-Auflösung einen verlustfreien Digitalzoom. Die HDR-AS50 soll ab Februar 2016 für rund 220 Euro zu haben sein.
Keine Fotokamera von Sony auf der CES 2016, aber mit der
HDR-AS50 gab es immerhin eine neue Actioncam zu sehen.
Für Fotografen interessanter dürften neue Speicherkarten von Sony sein. Dazu zählt eine neue Linie an XQD-Karten, die speziell für die Nikon D5 und D500 entwickelt wurden. Die XQD-M-Karten nehmen Daten mit einer Rate von 150 MB/s auf, die Leserate beträgt gar 440 MB/s. Für Kameras mit einem herkömmlichen SD-Karten-Fach bringt Sony ebenfalls eine schnelle M-Serie. Die SD-Karten unterstützen UHS-II und erlauben eine Schreibgeschwindigkeit von 100 MB/s sowie eine Lesegeschwindigkeit von 260 MB/s. Die neuen Speicherkarten wird es jeweils mit einer Kapazität von 32 GB, 64 GB und 128 GB geben; Preise und Markteinführungstermin stehen noch nicht fest. Passend zu den schnellen Speicherkarten bietet Sony den Kartenleser MRW-E90 an, der SD- und XQD-Karten aufnimmt über eine schnelle USB-3.0-Schnittstelle an den Rechner angeschlossen wird.
Von Sony kommen zwei unterschiedliche Speicherkartentypen, die sehr schnell sind.
Die XQD-Karten (links) wurden speziell für die Nikon D5 und D500 entwickelt.
Überhaupt haben einige Hersteller die CES 2016 zur Vorstellung neuer Speicherlösungen genutzt. So auch Lexar, der Speicherkartenhersteller bringt eine neue Generation Micro-SD-Karten für Lesegeschwindigkeiten bis zu 270 MB/s. Über die maximale Schreibrate schweigt sich der der Hersteller indes aus. Die „Lexar Professional 1800x microSDHC™/microSDXC™ UHS-II“-Karten sind ab sofort in den Kapazitäten 32 GB (ca. 90 Euro), 64 GB (ca. 150 Euro) und 128 GB (ca. 300 Euro) erhältlich. Zum Lieferumfang gehören ein kleines USB-3.0-Lesegerät sowie ein Adapter für SD-Kartenschächte.
SanDisc hat sich zwar gerade erst selbst an WesternDigital verkauft, bringt aber weiter munter Produkte heraus. Darunter mit der SanDisk Extreme 510 Portable SSD einen externen Speicher, der stoßfest und spritzwassersicher ist. Das SSD-Laufwerk empfiehlt sich vor allem für Fotografen, die unterwegs eine robuste Backup-Lösung benötigen. Die SanDisk Extreme 510 Portable SSD mit 480 GB ist zu einem Preis von rund 270 Euro (UVP) erhältlich.
Sieht schon so robust aus, wie es sein will:
Das neue SSD-Laufwerk SanDisk Extreme 510 Portable SSD.
Auch Samsung hat auf der CES 2016 ein externes SSD-Laufwerk vorgestellt. Das schlicht T3 getaufte Gerätchen benötigt kaum mehr Fläche als eine Visitenkarte, bietet aber bis zu zwei Terabyte Speicherkapazität. Es wird ab Februar auch mit geringeren Speicherkapazitäten erhältlich sein, zunächst unter anderem in „ausgewählten europäischen Ländern“. Welche das sind, darüber schweigt Samsung sich noch aus, ebenso über die Verkaufspreise des schmucken Laufwerks.
Das kleine SSD-Laufwerk T3 von Samsung wird es mit bis zu zwei Terabyte Speicherkapazität geben.
Nichts Neues hat Samsung auf der diesjährigen CES zur Fotosparte verlauten lassen. Keine neuen Kameras, keine Informationen, wie es weitergeht (oder auch nicht).
Novoflex hat zwar mit der CES nichts am Hut, präsentiert diese Woche dennoch eine Neuheit – den „Leica SL“-Adapter. Mit seiner Hilfe lassen sich die verschiedensten Objektive an Leicas neueste Spiegellose adaptieren. Derzeit ist der „Leica SL“-Adapter für Objektive mit den verschiedensten Anschlüssen erhältlich, etwa für M42, Canon FD, aber auch Leica R und Leica M. Je nach Anschluss kostet der Adapter zwischen ca. 70 und 170 Euro.
(Martin Vieten)
Nikon D4 und D5: XQD-Karte von Sony
Na endlich, eine schnelle XQD-Karte von Sony, darauf wartet meine Nikon D4s schon sehnsüchtig. Hoffentlich ist die in Kürze lieferbar!
Alles was
a Kompaktcam komplizierter is, wie a iPhone, is für die Aff … :-)))
Eher
da wo er verborgenes Wissen vermutet, aber keins ist 🙂
Das ist in der Autoindustrie
schon der Status. Im Moment gehts nur noch darum, dem “Idioten hinterm Steuer” beizubringen, dass er das störende, fehlerproduzierende, weil emotional denkend extrem gefährliche, sensorisch eingeschränkte Element beim Autofahren ist. Da bin ich mal gespannt, wie die das hinkriegen.
Einfach rein setzen und die Technik machen lassen, das wird für die Kontrollfreaks unter uns eine harte Nummer 🙂
Uralter Wein
” Interessant bei allen drei Modellen ist die „Auto Zoom Funktion“ – sie stellt auf Knopfdruck den zum Motiv passenden Bildausschnitt ein, etwa für Porträtfotos. Die Kameras sollen noch im Januar 2016 in den Handel gelangen.”
Minolta hatte vor ca. 20 Jahren diese Funktion am Start. Die nannte sich “automatische Brennweitenvorwahl”.
Tja, so gerissen oder auch verzweifelt sucht man in der Branche nach “Neuem”, weil man wirklich Neues nicht anbieten kann.
Irgendwann gibt’s ‘ne 2. Revolution, dann sind chemische Filme wieder der letzte Schrei. Vermutlich steckt “intelligente Biomasse” dahinter – womit nebenbei auch der Fotograf komplett überflüssig wäre: Die Biomasse schnappt sich ‘ne Drohne und macht die Aufnahmen allein.
MfG
Richtig
Die heutigen Kameras, mit all ihren Funktionen und Funktiönchen weit abseitig vom eigentlichen Fotografieren, sind Verzweiflungstaten orientierungs- und einfallsloser Firmen.
Eine verbesserte Sensortechnik, eine konsistente Signalverarbeitung, eine konsequent vereinfachte Bedienung – als die wohl dringlichsten Überzeugungstaten für darbende Digitalanwender – all das kann in einem solchen Umfeld offensichtlich nicht mehr gedeihen.
Fortschritt
[quote=Gast]
Irgendwann gibt’s ‘ne 2. Revolution, dann sind chemische Filme wieder der letzte Schrei. Vermutlich steckt “intelligente Biomasse” dahinter – womit nebenbei auch der Fotograf komplett überflüssig wäre: Die Biomasse schnappt sich ‘ne Drohne und macht die Aufnahmen allein. [/quote]
Die technische Singularität ist halt nicht mehr aufzuhalten. Und schon sehr bald werden sich die künstlichen Intelligenzen, die wir selbst auf den Weg gebracht haben, darüber streiten, wie lange sie den Menschen als schwächstes Glied der Kette noch tolerieren werden. Bevor das passiert, kann ich nur jedem dazu raten, die verbleibende Zeit sinnvoll zu nutzen. Die Drohnen werden schon sehr bald über all unseren Köpfen fliegen, aber ganz sicher nicht, um ‘tolle Fotos’ zu machen … 😉
Naja, als Beruhigung für die Fotoesoteriker:
bei meinem Smartphone kann man sogar eine Lichtwaage zum Einsatz bringen. Macht nur nicht soviel Sinn, geht aber einwandfrei. Gerade der Spaß, sich ausschließlich auf das Motiv zu konzentrieren, den Scharfpunkt genau mit dem Daumen ganz bewusst auf das scharf zu stellende Objekt zu stellen, macht Freude.
Automatiken heutiger Provenienz sind so, dass ein normaler Mensch bei selbst hohen Kenntnissen nicht unbedingt i. d. Lage ist, die Algorithmen zu übertreffen. Allein schon deshalb, weil die sensorischen Möglichkeiten des Menschen nun einfach begrenzt sind und die Programierung der Automatiken über viele Mannstunden verfügt, die ein einzelner Mensch in seinem Leben niemals zusammenkriegt. Wie überhaupt ein Großteil unserer Technik heute nur deshalb so funktioniert, weil inzwischen mehrere Generationen von Entwicklern und Programmierern auf dem Wissen der jeweils vorhergehenden Generation aufsetzen kann. Ein einzelner Mensch kann das niemals leisten, weder nach Lernfähigkeit, noch nach eigener Entwicklung.
Wenn es also dann Leute gibt, die Automatiken als “Idiotenmodus” bezeichnen, muss man eigentlich nicht groß überlegen, wie man das am Ende bewerten muss. Sorry.
Weder
lebt er davon, noch tut er das für ein “Geschäftsmodell” … eher bestimmt hier die Nachfrage das Angebot, und richtet sich auch eher an Leute, die nicht ganz so dumm sterben wollen, wie sie in die die Konsumwelt gestellt wurden.
XQD
Bin mal gespannt, ob Sony und Co. von der XQD-Speicherkarte irgendwann auch noch eine Mini oder Micro Variante herausbringen, wenn es irgendwann dann Bridge-Kameras mit 8k Videos, mit einer Bildrate von 120 B/s gibt.
Bei Apple ist die Begründung immer die, dass somit wertvoller Platz eingespart wird, weswegen sie jetzt den Standart-Kopfhöreranschluss an ihren Geräten verändern wollen…
XQD können sie knicken
ich bin mittlerweile auf Micro-SD umgestiegen und perfekt zufrieden damit. In der DSLR verwende ich auch die vorhandenen CF-Karten noch weiter, so lange ich noch eine DSLR habe. Ich sehe keinerlei Vorteil darin, die Speichermedien größer als unbedingt notwendig zu machen, wenn es mehr als ausreichende Kapazität und Geschwindigkeit auch ultrakompakt gibt.
Bis endlich ein gleichermassen kompaktes wie leistungsfähiges spiegelloses System mit KB-Sensor und 2 Micro-SD Slots kommt, kaufe ich auch nichts anderes mehr.
Sony XQD ist für mich einfach nur MemoryStick 2.0 … sie werden damit auf die Schnauze fallen und Nikon dazu.