In den letzten Tagen und Wochen haben viele Hersteller noch einmal eine Ankündigungswelle losgetreten, bevor sich die Presse- und Marketingabteilung zur Weihnachtsruhe begeben. Ganz besonders aktiv waren diesmal die Software-Hersteller. Weil photoscala nicht alle Dezember-Neuigkeiten einzeln vorstellen konnte, hier die wichtigsten Neuerscheinungen und Updates für Bildbearbeiter im Überblick:

Eine der Stärken von Exposure X ist die Simulation historischen
Filmmaterials und alter Dunkelkammertechniken. Foto: © Chay Bigger

 

Alien Skin hat mit Exposure X für Mac (ab Version OS X 10.10 Yosemite) und Windows (ab Version 8 64-bit) ein interessantes Bildbearbeitungswerkzeug als Nachfolger von Exposure 7 herausgebracht. Zum einen bietet es die von Alien Skin bekannten Filmsimulationen, Exposure X ist jedoch zugleich ein RAW-Konverter und hilft bei der Bildverwaltung. Die Software funktioniert als Plug-In für Photoshop (ab Version CS6) und Lightroom (ab Version 6), lässt sich aber auch eigenständig verwenden. Die englischsprachige Software gibt es für 149 US-Dollar (Update von früherer Version zu 99 US-Dollar) als Download direkt beim Hersteller.

Exposure X verwaltet Bilder, ohne dass man diese zunächst umständlich in einen Katalog importieren muss.
 

Von Adobe gibt es jetzt Lightroom Mobile auch für Android gratis. Die App kann in der neuen Version 1.4 ohne Verbindung zur Adobe-Cloud und damit ohne Mietgebühr genutzt werden. Lightroom Mobile 1.4 bringt Funktionen zu Bildverwaltung und -bearbeitung sowie Funktionen zur Weitergabe aufs Mobilgerät. Es kann zudem RAW-Dateien des verwendeten Geräts konvertieren, so dieses in der Lage ist, im Rohdatenformat aufzuzeichnen. Lightroom Mobile 1.4 steht bei Google Play zum Download bereit.

Lightroom Mobile ist jetzt auch für Android gratis.
 

Gratis, weil Freie Software, gibt es auch den RAW-Konverter Dark Table – jedoch nur für Mac OS X und Linux sowie einige exotische Betriebssystem, nicht aber für Windows. Jetzt ist von Darktable 2.0 der vierte Release Candidate erschienen, die Software ist also bald fertig. Die wohl wichtigste Neuerung: Dark Table 2.0 beherrscht monochromes Raw-Demosaicing, es extrahiert also reine Schwarzweiß-Dateien aus den Rohdaten. Ausgerechnet bei dieser Funktion ist die Entwicklung jedoch noch nicht abgeschlossen, sodass nicht feststeht, ob sie es überhaupt in die endgültige Version schaffen wird. Wer es wissen will, kann den interessanten RAW-Konverter herunterladen direkt beim Anbieter.

Mit JPEGmini bringt der amerikanische Spezialist für Bild- und Videokomprimierungen Beamr eine Software, die den Speicherbedarf von JEPG-Dateien um 80 Prozent verringern will, ohne dass es dabei zu Einschränkungen in der Bildqualität kommen soll. Ein erster Test bei Digital Photography Review bestätigt das zumindest für den Fall, dass die Bilder gedruckt werden. JEPGmini gibt es für Mac und Windows und kostet knapp 20 US-Dollar. Daneben bietet Beamr noch JPEGmini Pro an. Die Version leistet für rund 150 US-Dollar einiges mehr, bindet sich etwa als Plug-In in Lightroom ein, und soll bis zu achtmal schneller arbeiten als die Standard-Version. Wer es ausprobieren möchte: Es gibt auch eine kostenlose Trail-Version.

Eigentlich könnte man meinen, dass die Zeit unnatürlicher HDR-Bilder und kreischender Tonemappings zu Ende geht. Doch anscheinend erfreut sich die Dynamikkompression weiter großer Beliebtheit, und so bringt Akvis Version 5 von HDR Factory heraus. Die wohl wichtigste Neuerung:  Mit der „Lokalen Korrektur“ lassen sich für ausgewählte Bildbereiche individuelle HDR-Parameter vorgeben. HDR Factory gibt ab 53 Euro für die Home Lizenz (wahlweise als Photoshop-Plug-In oder Standalone), wer beides möchte, greift zur Home Deluxe Lizenz für 80 Euro. Weitere Informationen zu Akvis HDR Factory und die Möglichkeit zum Download gibt es auf der Internetseite des Herstellers.

HDR-Fotos wie aus dem Comic sind mit Akvis HDR Factory 5 kein Problem,
wie dieser Screenshot des Herstellers belegt.

 

Anspruchsvoll ist das Ziel, das sich LaserSoft Imaging mit Version 8.8 der Scansoftware SilverFast  setzt: SilverFast 8.8 bekommt mit SDRx eine neue Funktion zum automatischen Entfernen von Staub und Kratzern, die auch bei Schwarzweiß-Negativen, Kodachrome-Dias und Auflichtvorlagen funktioniert. Noch bis zum Jahresende bietet der Hersteller die runderneuerte Scansoftware mit 25 Prozent Rabatt an, los geht’s mit rund 50 Euro. Alles Neue zu SilverFast 8.8 und die Möglichkeit zum Download gibt es auf der Webseite von LaserSoft Imaging.

So illustriert der Hersteller die Kratzer-Entfernung mit der neuen SRDx-Technik in SilverFast 8.8.
 

(Martin Vieten)