Vor rund vier Monaten hat Panasonic erstmals die „Post Focus“-Funktion präsentiert, jetzt soll sie in Kürze für drei aktuelle Kameras per Firmware-Update nachrüstbar sein. Panasonic selbst hat zum Wochenende zwei Youtube-Videos veröffentlicht, die das Verfahren detailliert vorstellen.
Bei einer ersten Präsentation der „Post Focus“-Funktion im Juli dieses Jahres musste noch ein Tablet herhalten. Ende letzter Woche hat Panasonic Australien nun ein Video veröffentlicht, das die neue Funktion bei einer Lumix G7 (die in der Region DACH G70 heißt) im Einsatz zeigt:
Beim Grundprinzip ist es geblieben: Einmal aktiviert, nimmt die Kamera im Modus „Post Focus“ einen 4K-Film (3840 x 2160 Pixel) auf. Während der Aufnahme fokussiert sie auf bis zu 49 unterschiedliche Entfernungseinstellungen. Anschließend lässt sich festlegen, welcher Entfernungsbereich scharf wiedergegeben soll. Genau das funktioniert nun im Wiedergabemodus direkt in der Kamera: Ein Fingertipper aufs Touchdisplay genügt, um auf die entsprechende Bildpartie nachträglich scharf zu stellen.
Welche Möglichkeiten sich damit eröffnen, zeigt ein zweites Youtube-Video, das diesmal von Panasonic UK stammt. Dort ist auch zu sehen, dass beim „nachträglichen Fokussieren“ Fokuspeaking assistieren kann:
Bestätigt wird durch das Video von Panasonic Australien, dass die „Post Focus“-Funktion für die Kameras GX8, G70 (G7) und FZ300 per Firmware-Update kommen wird. Wann Panasonic die entsprechenden Firmware-Updates veröffentlichen wird, ist noch nicht bekannt.
Aktualisiert – 25.11.2015:
Seit heute stehen die Firmware-Updates mit der „Post Focus“-Funktionen für die Lumix-Kameras DMC-GX8, DMC-G70 sowie DMC-FZ300 zum Download bereit. Panasonic kündigt zudem ein entsprechendes Update für die DMC-GH4 an, es ist für Anfang 2016 vorgesehen.
Weiterführende Links: Download-Seite der Panasonic-Firmware-Updates (ganz unten auf „Accept“ klicken, dann in der nachfolgenden Liste die gewünschte Kamera auswählen).
(Martin Vieten)
Wenn’s nicht so traurig wär
wär’s zum Lachen: Ich stell mir grad bildhaft vor, wie ohnehin von der Technik heillos überforderte Amateure im Urlaub aus, sagen wir, 4900 4K-Aufnahmen die 100 schärfsten am 3″-1K-Monitor auswählen … :-)))
Wilde Orchideen
damit meine ich heimische wilde Orchideen wie Knabenkraut, Bienenragwurz etc. Das Breitblättrige wächst tatsächlich bei mir im Garten. Nichts angepflanzt, ausgesät oder dergl. Einfach so. Die anderen meist auf einer Kalkrippe die sich von Belgien her bis nach Gressenich (Voreifel) zieht. Z.B. NSG Schlangenberg mit orchis morio.Ein fast unbekanntes Orchideengebiet.
Das Abfallprodukt
des Fotostackings, zur fragwürdigen Bereicherung des Angebots an „Fotografen“.
Ohne
die technische Leistung schmälern zu wollen – aber das ist schon ein krankhafter Zugang zur Fotografie.
Genial….
Das „Post Focus“ Update ermöglicht eine neue Art der Fotografie. Das ist eine kleine Revolution die Auswirkung auf das kreative Sehen hat.
Dieses Ausstattungsmerkmal eröffnet gerade in der Produktfotografie neue, bisher nur mit Aufwand erreichbare Möglichkeiten. Damit wird das System für berufliche Anwender interessant. Man braucht nicht immer hohe Auflösungen. Wenn das so flott (wie in den Videos gezeigt) funktioniert erspart es enormen Arbeitsaufwand.
Das wird Panasonic Kameras auf eine neue erfolgreiche Ebene heben. Da kann ich nur gratulieren.
Wenn ich mal klugscheissern darf ?
Ausgerechnet in der Produktfotografie ist das Rueckfallen auf ein „IchSchneidWasAusEinenStreamUnd VerrechneDas“ eher sinnlos. Denn die Produktfotografie mach ich ja im Studio und hab daher alle Zeit der Welt. Ich kann also mit kleiner Blende fotografieren und /oder stacken … Statt stacken kann ich es aber auch einfacher haben …
Eine Sache, die immer wieder vergessen wird, ich kann auch die Bildebene in den Schaerfebereiche „tilten“ bzw. „swingen“ – vorausgesetzt, ich hab geeignetes Equipment. In der Jewellery-Fotografie zusammen mit Tethered Shooting und Capture One Pro wuerd ich das sogar als DAS Standardverfahren bezeichnen.
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Umlauts are Overestimated – DER Asienpodcast
http://sventetzlaff.com
Wenn ich das Video
richtig interpretiere, reichten für die meisten Situationen 2 Belichtungen mit veränderter Schärfenlage.
Genau solchen selbstreferenziellen Unfug hatte ich exemplarisch dort im Sinn, wo über den Ausstattungs-Overkill und die dadurch bedingte, zunehmende Komplexität unserer heutigen Kameras diskutiert wurde. Das ist die fotografische Variante vom Nippel durch die Lasche zieh’n.
Nippel durch die Lasche
und überhaupt eine mäßig gut getarnte Entmündigung für offensichtlich dumm gehaltene User. :-)))
Warum nicht
Von der Idee her finde ich es schon in Ordnung. Wenn es dann noch die Einstellung gibt, die Schärfe über „Stacking“ über einen breiten Bereich hinzubekommen, dann sehe ich das als Option für Makrophotografie. Bisher ist es mir noch nicht gelaungen meine Blumen (wilde Orchideen) von vorne bis hinten scharf zu bekommen. Natürlich entspricht das nicht dem Fotografen der es gewohnt ist, mit Blende und Zeit sein „kreatives“ Bild zu gestlten. Für technische Bereiche halte ich so ein Verfahren sehr innovativ. Da könnte man z.B. Organe komplett „stacken“ und mit 3D die Vorstellung verbessern und genau den Ort und Ausmaß bestimmen.
Es geht aber
eben nicht um Fokus-Stacking …
Wilde Orchideen …
Ganz zahm im Reihenhaus-Vorgarten … Von vorn bis hinten scharf abgebildet … ein Traum … Solange kein wilder Wind die wilden Orchideen im zahmen Vorgarten bewegt. dann ist der Traum von wunderbar kreativen Von vorn bis hinten knackescharfen Orchideenbildern für die Fototapete im Reihenhaus-Wohnzimmer ausgeträumt. Zumindest solange, bis Panasonic auch noch post-Bewegungsunschärfenentferner und digitale post-stacking-Motiv-Stillhalter die Kameras einbaut.
Allerdings blühen auch dann die wahrhaft wilden Orchideen der Fantasie nur in wirren Köpfen, nicht im gepflegten Vorgärtchen. Und das ist gut so. 🙂