Mehr als 89.000 Fotos und Videos hatte die Jury des „Nikon Photo Contest 2014 – 2015“ zu begutachten, jetzt stehen die Gewinner fest: der Japaner Katsuhiro Noguchi streicht mit seinen Bildern „Fukushima Flowers“ den Hauptpreis in der Fotokategorie ein. Der Sieg in der Videokategorie ging nach Polen an Chris Rudz für sein Video „One“.

In der Fotokategorie gewann der Japaner Katsuhiro Noguchi mit seinen Bildern „Fukushima Flowers“.
Pressemitteilung der Nikon GmbH:
Nikon Photo Contest 2014 – 2015 Bekanntgabe der Gewinner
Düsseldorf, 30. Juli 2015 – Nikon gibt die Gewinner des internationalen Fotowettbewerbs »Nikon Photo Contest 2014 – 2015« bekannt. Als Gewinner des Hauptpreises in der Fotokategorie ließ der Japaner Katsuhiro Noguchi mit seinen Bildern »Fukushima Flowers« 89.000 andere Einreichungen hinter sich. Der Hauptpreis in der Videokategorie ging nach Polen an Chris Rudz für sein Video »One«. Ab sofort werden alle prämierten Arbeiten hier präsentiert: www.nikon-photocontest.com
Die Jury des diesjährigen Wettbewerbs bestand aus 17 Juroren aus aller Welt. Darunter befanden sich prominente Fotografen, Filmregisseure, Kreativdirektoren und Imaging-Experten. In ihrer Laudatio auf den Preisträger des Hauptpreises in der Fotokategorie führte Juror Stephen Mayes aus: »Die Gewinnerbilder könnte man fast übersehen, so zurückhaltend bringen sie eines der ungeheuerlichsten Ereignisse des letzten Jahrzehnts zur Sprache. Aber ihre komplexe Schönheit zieht den Betrachter in ihren Bann und verlangt von ihm eine eingehendere Auseinandersetzung. Mithilfe einer deskriptiven Detailanalyse des fotografischen Prozesses kommt man der Bildaussage nicht näher. Vielmehr laden die Bilder zur Meditation ein, zunächst rein visuell, dann intellektuell und schließlich, mit zunehmend erkennbarer Bedeutung, auch emotional. Das Gefühl, das bleibt, ist Hoffnung, aufgelesen von der bloßen Erde, die im Jahre 2011 ihre Bewohner verriet.«
Über den Preisträger des großen Preises der Videokategorie sagt Juror John C. Jay: »Die Kunst, Geschichten erzählen zu können, war noch nie so wichtig. Ideen einen Kontext zu geben, Gefühle zu erzeugen, die auf persönlichen Einblicken beruhen und auf überraschende Art und Weise ein Bewusstsein in unserer Vorstellungskraft schaffen, ist in unserem Zeitalter der Informationsflut und angesichts der Bedeutung von Popularität eine Notwendigkeit. Der narrative Stil von Chris Rudz ist non-linear. Er fordert den Betrachter heraus, über die eigene Identität nachzudenken. In seinem Video findet man Schönheit, die ans Hässliche grenzt, was die Wirkung aber umso reizvoller macht. Sein Video gehörte zu den wenigen Kandidaten, die eine Stimme besitzen, sowohl gesprochen als auch geschrieben. Die Kraft der weiblichen Stimme war einladend und mit ihrer Aussage ›Ich sehe, was andere nicht sehen können‹ visuell ausdrucksstark. Aus dem Nikon-Wettbewerb 2015 ist eine außergewöhnliche Gruppe visueller Geschichtenerzähler hervorgegangen, doch Chris Rudz war der eindeutig Beste.«
Der renommierte Nikon Photo Contest (NPC), der seit 1969 veranstaltet wird, gibt Fotografen die Möglichkeit, einen Beitrag zur weltweiten Fotokultur zu leisten und diesen Profifotografen und Amateuren gleichermaßen zu vermitteln. Bis zum heutigen Tage haben mehr als 390.000 Fotografen über 1.540.000 fotografische Arbeiten eingereicht. Zum ersten Mal wurden beim diesjährigen Wettbewerb Einreichungen akzeptiert, die von einer beliebigen digitalen Quelle, auch von Smartphones, ausgegeben werden. Dieser Umstand sorgte für neue Herausforderungen:
- Das neue Thema »Heimat« wurde in allen Foto- und Videokategorien eingeführt. Jeder Teilnehmer konnte dieses Thema völlig individuell nach seinem Verständnis von »Heimat« interpretieren.
- In den Videokategorien konnten Videos mit einer Dauer von 6 bis 180 Sekunden eingereicht werden.
- In allen Kategorien wurde der Preis »Generation N« für Teilnehmer eingeführt, die 19 Jahre alt oder jünger waren.
Weitere 107 Gewinner werden auf der Website des Nikon Photo Contest bekannt gegeben und alle ausgezeichneten Arbeiten werden ausgestellt. Nähere Informationen zu geplanten internationalen Ausstellungen finden Sie auf www.nikon-image.com/activity/salon.
(Redaktion photoscala)
Blümchen statt Couch?
Die Apperzeption dieses Bildes mag auf unterschiedliche Resonanz stoßen und ist im positiven Fall noch dem jeweiligen „Geschmack“ geschuldet. Aber das ein Blümchenbild statt maingestreamter verschlissener Couch-, Wäsche – oder Matrazenbilder in „spannungsgeladener“ Umgebung (wenn möglich in einem Charme an Destruktivität eingebettet – vielleicht ein „Fetthaufen“) ist doch schon irgendwie erstaunlich, oder habe ich hier eine neue Modewelle verpasst?
„Aufgelöst jedwege Form, ein Dämmerlicht stumpfer Unsicherheit über einer gespenstischen Welt, tastet der Mensch, einem irrenden Kinde gleich, am Faden irgendeiner kurzatmigen Logik durch eine Traumlandschaft, die er Wirklichkeit nennt und die ihm doch nur ein Alptraum ist“ (Hermann Broch in „Die Schlafwandler“
Was für ein verstörender Satz!
Über die Bilderstrecke „Flowers of Fukushima“ will ich mich nicht äußern. Das werden andere sachlich oder unsachlich zu genüge tun. Was mich irritiert, ist ein Satz in der Begründung vom Juryvorsitzenden Stephen Mayes: „…aufgelesen von der bloßen Erde, die im Jahre 2011 ihre Bewohner verriet.“ Nein, sehr verehrter Herr Vorsitzender: Nicht die Erde hat den Menschen verraten, sondern jene Menschen, die glaubten, alles sei beherrschbar, haben die Erde und damit auch das Leben auf ihr verraten!
Kurz und gut: Es ist der entlarvende Satz einer Jury, die mit dümmlichen Phrasen sich selber in Frage stellt.
Bernd Kockerols
Unterbelichtet
Da hat jemand die dunklen Bereiche des Motivs durch die Farbe Weiß ersetzt.
Und?
Sieht genauso unmöglich aus, wie Omas Blümchenbluse mit 15 cm vertikaler Knopfleiste am Hals
mfG
Die Laiin
Auf die Website gehen lohnt!
Da sind einige richtig gute Bilder zu sehen.
Schön, dass Nikon kein Problem mit Bildern hat, die mit Technik der Konkurrenz gemacht wurden.
OhWeh
Man mag zu den Fotos stehen
Man mag zu den Fotos stehen wie man will. Mir drängt sich trotzdem die Frage auf wo dieser Berufsstand inzwischen hingekommen ist.
Könnten Bilder in den meisten Ausstellungen so wie sie
[quote=Pentaconsix]Man mag zu den Fotos stehen wie man will. Mir drängt sich trotzdem die Frage auf wo dieser Berufsstand inzwischen hingekommen ist.[/quote]
wollten, sie würden ständig nur würgen und kotzen, soviel Stuss lassen die sie besuchenden ‚Kunstsachverständigen‘ vor ihnen ab.
Wenn am sich so ansieht, was die Juroren so manchen Fotowettbewerb für auszeichnungswürdig halten, kann man auch nur den Kopf schütteln.
Und die Frage, wo der Berufsstand des Fotografen hingekommen ist, ist leicht zu beantworten: auf den Hund. Leben können von Fotografie nur noch wenige, restlos alles ist schon von allen Seiten fotografiert wurden, bei Stockagenturen sind die Bildpreise inflationär, Investitionen für eine notwendige Kameraausrüstung stehen entweder mangels Pekniärem nicht zur Debatte oder sind nicht in kürzester Zeit amortisierbar – eine digitale Mittelformatausrüstung auch langfristig nicht (die Pentax 645 Z mal ausgenommen und schon die ist nicht gerade billig).
Ein Argument für den filmenden Fotoapparat ist, dass man nun ein Ausstattungsdestail habe, um mehr Umsatz zu generieren. Ein Argument für die Tonne. Das fängt schon damit an, dass Filmen einen völlig anderen Aufwand an Menpower, Licht, Equipment etc. voraussetzt als Fotografieren. Und im Zeitalter, wo Verlage beispielsweise ihre Bildjournalisten und Fotografen en masse entlassen, sind diese Berufe den Hungerleidern zu zu schreiben.
Aber wegen absoluter Unfähigkeit ist die Fotoindustrie gerade dabei, auch dem letzten Willigen den Spass an der Fotografie aus zu treiben. Technisch vollgestopfte Kameras mit nicht zahlbaren Preisen machen der hochwertigen Massenfotografie ein Ende. Die Fotobranche zieht sich in eine Nische zurück. Der dann noch fotografierenden Masse genügt das fotografierende Handy. Immerhin ist mit diesem die Immer-dabei-Kamera dann Realität geworden, von der zum Beispiel nicht nur der Pleitier Kodak immer geträumt hat.
Hässlich
Da sind ja richtige Bilder zum Würgen dabei. Ist der Junge am Pool eigentlich komplett ge-shopped?
Die Blümchen sind nett. Ohne Geschichte dazu wären sie allerdings bloße Deko.
Naja, was interessiert mich mittlerweile eigentlich noch Nikon…? Kommt eh nix mehr gescheites. Und die Objektive werden immer größere Klötze.
Gar nicht der ganz große Mist,
aber auch nix wirklich besonderes dabei… Es wird halt wie bei vielen Wettbewerben wieder nur ein Bild bewertet – meiner persönlichen Meinung nach sind Serien einfach spannender, haben mehr zu erzählen und trennen die Spreu besser vom Weizen…
Kitsch Contest
Ich habe mir jetzt mal die Bilder des Nikon Photo Contest 2014 – 2015 angesehen. Ehrlich gesagt, kann ich mit diesen Kitschbildern nullkommagarnichts anfangen.
Verläßt ja auch kaum
noch etwas den Lightroom, was man als Photo im engeren Sinn begreifen könnte … 😎