Fernöstliche Elektronikhersteller schmücken ihre Fotoprodukte gerne mit den klangvollen Namen deutscher Optikhersteller. So prangt auf einigen Objektiven von Panasonic der Schriftzug Leica, Samsung graviert Schneider Kreuznach in die Frontfassung, den Tubus vieler Sony-Objektive ziert das blaue Logo von Zeiss. Welchen Anteil die teils heute noch hochgeschätzten Objektivhersteller bei Produktion und Entwicklung der entsprechenden Objektive haben, bleibt dabei meist im Dunkeln. Zumindest Zeiss erklärt nun in einem sehr offenen Blog-Beitrag, wie es um die Partnerschaft mit Sony bestellt ist.
„Sony und Zeiss: Was Fotografen über die Partnerschaft wissen sollten“ lautet ein ganz aktueller Beitrag auf dem Firmenblog von Zeiss. Hier gibt die traditionsreiche Firma aus Oberkochen einen recht tiefen Einblick darin, wie es zur Partnerschaft zwischen dem japanischen Elektronikkonzern und dem deutschen Optikspezialisten kam und wie diese heute praktisch aussieht.

Hier wird ein Zeiss-Logo auf einem Sony/Zeiss-Objektiv befestigt.
Doch wieviel Technik und Knowhow von Zeiss steckt in dem Objektiv?
Die Zusammenarbeit zwischen Sony und Zeiss reicht bis ins Jahr 1995 zurück, als sich Sony für seine Videorekorder besonders hochwertige Objektive wünschte. 1999 folgte dann das Distagon 37/2.8 für die DSC-F55K CyberShot, eine Digitalkamera mit der damals üblichen Auflösung von 1600 x 1200 Pixel. Als Sony 2006 Entwicklung und Produktion der DSLRs von Minolta übernahm, kam dafür bereits im selben Jahr das erste Wechselobjektiv von Sony mit Zeiss-Label auf den Markt.
Zeiss kooperiert übrigens nicht nur eng mit Sony, eine Markenpartnerschaft besteht unter anderem auch mit Microsoft: Zeiss liefert die Objektive für die von Nokia übernommene Smartphone-Sparte. Fotografen wird aber eher interessieren, wie die Zusammenarbeit zwischen Sony und Zeiss organisiert ist.

Qualitätsprüfung eines ZA-Objektivs (Sony/Zeiss ) mit einer Prüfeinrichtung von Zeiss in einer Sony-Fabrik.
Zunächst einmal gibt es eine klare Trennung zwischen den klassischen Fotoobjektiven von Zeiss und den Sony/Zeiss-Optiken (ZA-Objektive) aus der Kooperation. Originäre Zeiss-Objektive werden von Zeiss alleine in Deutschland entwickelt, bei der Entwicklung von ZA-Linsen arbeiten beide Firmen zusammen. Dabei hat Zeiss jedoch eine gewisse Federführung: Zeiss testet neue Prototypen, gibt sie frei und legt die Testspezifikationen für die Serienproduktion fest. Wo genau die Objektive gefertigt werden, das will Zeiss nicht verraten – nur so viel: Fotoobjektive von Zeiss stammen aus Japan, ZA-Objektive werden irgendwo in Asien hergestellt. Aus heimischer Produktion in Oberkochen kommen die besonders hochwertigen Cine-Objektive für Filmkameras.
Zeiss wacht nach eigenen Angaben auch bei Partnerschaften darüber, dass der eigene Qualitätsanspruch nicht verwässert wird. So überwachen Experten von Zeiss zum Beispiel Fertigungsprozesse, Managementsysteme und Messeinrichtungen in den Fabriken von Sony. Bei der Endkontrolle werden die Objektive mit dem MTF-Tester K8 von Zeiss geprüft.

Inspektion einer Linse aus der Zeiss-Fertigung. Zeiss verspricht für alle Objektive mit Zeiss-Logo
dieselben Qualitätsmaßstäbe – auch wenn sie von Partnern hergestellt werden.
Lange Zeit gab es übrigens keine klassischen DSLR-Objektive von Zeiss mit A- oder E-Mount für Sony-Kameras. Das hat sich inzwischen geändert: Vor zwei Jahren startete die Touit-Serie (auch für X-Bajonett von Fujifilm), jüngste Eigenentwicklung von Zeiss sind die Batis-Objektive für Kleinbildkameras mit Sony-E-Mount. Bei diesen Objektiven hat Zeiss übrigens auch den Autofokus-Antrieb selbst entwickelt.
Kompletter Artikel im Firmenblog von Zeiss: Sony und Zeiss: Was Fotografen über die Partnerschaft wissen sollten
(Martin Vieten)
Qualitätsanspruch.
[quote=Zeiss]Zeiss wacht nach eigenen Angaben auch bei Partnerschaften darüber, dass der eigene Qualitätsanspruch nicht verwässert wird.[/quote]
Na Gott sei Dank ist der eigene Qualitätsanspruch nicht immer so hoch. Den Qualitätsanspruch des „Carl Zeiss Vario-Sonnar 1,8/4,4-42“ an der Sony DCR-TRV50E hätte man auch in Shenzhen oder Hongzhou ganz gut hingekriegt.
Die Hellen im Kopf wissen, dass Marktanteil absolut
[quote=Gast]Weil Pentax einen Marktanteil von 2% im DSLR Markt hat.[/quote]
nichts mit Qualität zu tun hat. Nur weil Lemminge irgendeinem Mainstreamproduct nach laufen und stets mit den Wölfen heulen, heisst das noch lange nicht, dass die Massenprodukte zwingend über Nischenprodukte stehen müssen.
Minolta und Pentax hatten in der Vergangenheit exzellente Kameras/Objektive, denen viele über lange Zeit die Treue hielten. Dass Minolta ausgerechnet von Sony vereinnahmt wurde, schockt bis heute. Zumal deren Anhängerschaft direkt wieder genasweist wurde, weil das Alpha-(Minolta-)Bajonett schon Geschichte ist, da sich Sony für das E-Bajonett entschied und Alpha-Objektive nur über sündhaft teuere Adapter an das E-Bajonett Anschluss finden.
Somit hat auch die Alpha-Objektivreihe kaum mehr Bedeutung. Und Sony kann noch so oft Zeiss auf die Objektive pinseln lassen, die Sony-E-Objektive bleiben überbewertet, sind überteuert und finden – in jedwedem Test – nicht über das Mittelmass hinaus. Und ‚Kundenservice‘ kann Sony noch nicht mal schreiben, geschweige denn, dass ein solcher vorhanden wäre.
Also stellt Sony ein sehr gutes Beispiel dafür dar, dass Marktanteil relativ ist. Sie möchten was Positives lesen: Erfreulich bleibt, dass es genug Lemminge gibt, die immer noch ihr Geld zu Sony tragen, um deren Fotosparte am Tropf überleben zu lassen. It’s a trick, it’s Sony!
Geht gut!
Geht gut! Auf meine Nikon D4s (sehr teure Kamera) musste ich drei Wochen warten, schaltete dann den Profi-Service ein. Zeiss-Objektiv können Sie sofort mitnehmen, sogar mit Rabatt! [quote=Gast][quote=Gast]Toller PR-Bericht – ich bleibe trotzdem bei Nikon, denn da stimmt auch der Rest: Autofokusgeschwindigkeit, die Bildqualität und der Preis![/quote]
Nikon hat z.Zt. einen heftigen Umsatzeinbruch, da fragt man sich, wie lange das noch gut geht![/quote]
Solange die Fotoindustrie mit technisch vollgestopften,
[quote=Gast][quote=Gast] … ich bleibe trotzdem bei Nikon, denn da stimmt auch der Rest: Autofokusgeschwindigkeit, die Bildqualität und der Preis![/quote] Nikon hat z.Zt. einen heftigen Umsatzeinbruch, da fragt man sich, wie lange das noch gut geht![/quote]
überteuerten Kameras Boden gewinnen will, geht’s bergab. Und in einer Zeit, wo selbst Staaten um’s Überleben kämpfen, in der Nachbarschaft hunderte von Flüchtlingen einziehen, während hier Miete und Nebenkosten ins Unbezahlbare abdriften und in der Masse nur Jobberangebote für 1- 450 Euro offeriert werden, hat die Masse ganz andere Sorgen, als sich neue Kameras an zu schaffen (zumal die alte auch noch die nächsten Jahre gute Dienste leistet).
Und da dieser Staat vergreist – und zwar im Quadrat – wollen die Alten, wenn sie sich die leisten können und wollen, völlig andere Kameras, als die, die die Fotoindustrie offeriert (und schon gar keine, die nach vier Wochen durch ein Nachfolgemodell ersetzt wird). Die Jungen haben sich mit dem fotografierenden Handy abgespeist, das schon teuer genug war. Und zu guter Letzt versteht es die Fotoindustrie nicht mehr, Handyfotografen zu Aufsteigern zu machen. Denn das kostet Zeit und Geld und Menpower. Alles, was der Fotoindustrie längst abhanden gekommen ist.
Da kann man erahnen, wie lange das noch gut gehen wird.
Pegida
lässt grüßen!
Marktanteil.
[quote=Gast]Weil Pentax einen Marktanteil von 2% im DSLR Markt hat.[/quote]
Es liegt mir fern, Pentax in Schutz zu nehmen. Die sind schon selbst schuld, dass sie heute dort sind wo sie sind.
Zufällig kenne ich aber so ein Pentax Objektiv aus der Zeiss Partnerschaft persönlich. Das SMC Pentax K 28mm f/2, etwa von 1980. Der Besitzer hat es mir einmal zum Test aufgedrängt, weil er wusste dass ich ein ähnliches Objektiv besitze, das AIs Nikkor 28mm f/2 etwa von 1984. Der Schärfevergleich ging klar an den Favoriten, speziell am Bildrand (damals APS-C, bei Vollformat wären sie wohl beide untergegangen). Bei der mechanischen Qualität aber ließ das Pentax das Nikkor fast schon billig aussehen, obwohl beide Objektive frei von Kunststoffen waren und von einer Fertigungsqualität Marke „Sowas wird heute nicht mehr gebaut“. Beim Fokussieren zeigte das Nikkor Spiel im Zehntelmillimeterbereich, das Pentax lief absolut satt und spielfrei. Ein typisches Zeiss Objektiv eben. Optik guter Durchschnitt, aber an der Drehbank macht denen keiner was vor.
Der Besitzer verwendet das Pentax und dessen Jahrgangskollegen immer noch und ich kann das verstehen. Autofahren mit dem Karmann Ghia tut man auch wegen der „Anfassqualität“ und da interessiert es genau gar nicht, dass ein aktueller Hyundai schneller, bequemer und billiger ans Ziel kommt, selbst ohne Spiegel.
Pentax
Frage mich wieso Zeiss keine Objektive mehr für Pentax herstellt, wie noch bis vor ein paar Jahren. Ob Sony darauf gedrängt hat, um einen Konkurrenten klein zu machen?
Das konnte Pentax selber besser als Zeiss!
Pentax – oder früher – Asahi Pentax, fertigte selber exzellente Objektive, ich erinnere mich noch an die erste hochwertige Mehrschichtenvergütung für Objektive (SMC), an die herrlich kompakten Fischaugen und an die besten Mittelformatobjektive des Weltmarktes für das Mittelformat: Die 6×7-SMC-Takumare sind auch heute noch absolute Spitze! [quote=Gast]Frage mich wieso Zeiss keine Objektive mehr für Pentax herstellt, wie noch bis vor ein paar Jahren. Ob Sony darauf gedrängt hat, um einen Konkurrenten klein zu machen?[/quote]
Einbruch.
[quote=Gast]Nikon hat z.Zt. einen heftigen Umsatzeinbruch, da fragt man sich, wie lange das noch gut geht![/quote]
Seit der Abkündigung der F2 verliert Nikon permanent an Boden. Aktuell sind sie nur mehr die Nummer 2.
Geburtstag.
P.S.:
Gerda Taro wäre heute 105. Herzlichen Glückwunsch.
PR
Toller PR-Bericht – ich bleibe trotzdem bei Nikon, denn da stimmt auch der Rest: Autofokusgeschwindigkeit, die Bildqualität und der Preis!
Nikon über alles!
[quote=Gast]Toller PR-Bericht – ich bleibe trotzdem bei Nikon, denn da stimmt auch der Rest: Autofokusgeschwindigkeit, die Bildqualität und der Preis![/quote]
Mir löscht man meine Kommentare, weil sie wohl zu politisch inkorrekt waren und solch eine offensichtliche Webeaussage eines Konsumgläubigen oder Werbe“strategen“ läßt man „durch“.
„Aufgelöst jedwege Form, ein Dämmerlicht stumpfer Unsicherheit über einer gespenstischen Welt, tastet der Mensch, einem irrenden Kinde gleich, am Faden irgendeiner kurzatmigen Logik durch eine Traumlandschaft, die er Wirklichkeit nennt und die ihm doch nur ein Alptraum ist“ (Hermann Broch in „Die Schlafwandler“)
Nikon
[quote=Gast]Toller PR-Bericht – ich bleibe trotzdem bei Nikon, denn da stimmt auch der Rest: Autofokusgeschwindigkeit, die Bildqualität und der Preis![/quote]
Nikon hat z.Zt. einen heftigen Umsatzeinbruch, da fragt man sich, wie lange das noch gut geht!
Nikon
[quote=Gast]Toller PR-Bericht – ich bleibe trotzdem bei Nikon, denn da stimmt auch der Rest: Autofokusgeschwindigkeit, die Bildqualität und der Preis![/quote]
Nikon hat z.Zt. einen heftigen Umsatzeinbruch, da fragt man sich, wie lange das noch gut geht!
SONY / Zeiss ist ein schon lange
bewährtes Gespann, das vor allem im Videobereich seit langer Zeit vorteilhaft zusammenarbeitet.
In wie weit die Zusammenarbeit über das Thema „Labeltausch“ raus geht, kann man streiten. SONY kauft mit Sicherheit auch von anders woher seine Komponenten, aber letztendlich ist die Premiumlinie auf jeden Fall von Zeiss technologisch begleitet. Wobei man heute feststellen muss, dass die Objektivrechnungen ohnehin von kleinen Ingenieursbüros stammen, die sich auf diesem Gebiet spezialsiert haben. Aber viele elektronische Bauteile werden von kleineren, spezialisierten Komponentenfertigern zugeliefert. Das geht im Prinzip weltweit.
Aber der gesamte Fertigungsprozess ist eine ganz andere Nummer. Da werden heute sehr viel mehr Kompetenzen gebraucht, als das je zuvor der Fall war. Und wer glaubt, dass heute z. B. Nikon/Canon/Olympus/Panasonic originär seine Objektive ausschließlich in einer Linie in voller Tiefe fertigt, der liegt sowieso vollkommen daneben. Selbst die Gläser werden aufgrund unterschiedlicher Fertigungsprozesse und Gußrezepte aus unterschiedlichen Fertigungslinien stammen. Die Kompetenz des „Labels“ ist es, das alles am Ende zu einer hochqualitativen Ware zusammenbauen zu lassen und entsprechend zu vertreiben. Das Label ist dafür ein plausibler Kompetenznachweis, dem man durchaus vertrauen darf.
Da lacht ja die Koralle:
[quote=Gast] … Das Label ist dafür ein plausibler Kompetenznachweis, dem man durchaus vertrauen darf.[/quote]
Zeiss „ein plausibler Kompetenznachweis, dem man durchaus vertrauen darf.“ Ja, geht’s noch: Sony/Zeiss meide ich wie der Teufel das Weihwasser. Dem Rumgehühnere mit Bajonetten, Adaptern, dem Sammelsurium an Mittelmass-Objektiven, dem Tohowabohu mit Zubehörschuhen, das Ausrufen ausserirdisch hoher Preise, dem fehlenden Service – Inkompetenz, wo man nur hinschaut. Aber man wird gewarnt: Es steht Sony/Zeiss drauf.
An Inkompetenz ist schon die Computer-Sparte von Sony verschieden. TV- und Kamerasparte folgen, da es offensichtlich immer noch genug Leute gibt, die dem Bauernfänger Sony ins Netz gehen.
Qulitätsanspruch?
So, so! Das Logo wird mit Handschuhen angebracht, die Linse aber mit bloßen Händen angegrabbelt!
Das erinnert mich an die Reparatur meines 4/18mm. Nach der Reparatur waren neben dem unzureichend entfernten Farbklex von Antireflektionspaste und einem Kratzer auf der hinteren Linse noch die Fingerabdrücke des Monteurs am Rand der Linse zu sehen!
Kyocera/Contax
Ob die Partnerschaft wohl genau so endet, wie mit Yashica/Kyocera/Contax? Meine Risikobereitschaft hält sich inzwischen in Grenzen.