Fujifilm hat sich mit Einführung der X-Serie aus guten Gründen für einen Sensor im APS-C-Format entschieden. Dabei soll es auch in Zukunft bleiben, Vollformat ist derzeit kein Thema bei Fujifilm. Warum, das erklärte unlängst Takashi Ueno, Produktplaner bei Fujifilm in Tokyo, in einem Interview.

Takashi Ueno, „Optical Device & Electronic Imaging Products Manager“ bei Fujifilm, hat dieser Tage Amazon Japan ein interessantes Interview gegeben. Darin geht es vor allem um die Frage, warum sich Fujifilm bei Einführung der X-Familie für einen Sensor im Halbformat (APS-C) entschieden hat und warum es dabei bleiben wird.

Fujifilm X-T1

Fujifilm bekennt sich bei seinen Spiegellosen (hier das derzeitige Spitzenmodell X-T1
Graphite Silver Edition) zu APS-C, Vollformat ist derzeit kein Thema.

 

Nach Auffassung von Fujifilm bieten Kameras mit einem APS-C-Sensor den besten Kompromiss zwischen Kameragröße und Bildqualität. Takashi Ueno räumt zwar ein, dass ein Kleinbildsensor mit seiner gegenüber APS-C doppelten Fläche prinzipiell eine bessere Bildqualität bietet. Er verweist aber darauf, dass die Fujifilm-Sensoren mit ihrem X-Trans-Raster im Vergleich zu herkömmlichen Sensoren mit Bayer-Pattern eine höhere nutzbare Auflösung liefern. Nach seinen Angaben ist das Auflösungsvermögen eines 16-Megapixel-X-Trans-Sensors vergleichbar mit einem 24-Megapixel-Sensor mit Bayer-Pattern.

Um das theoretisch hohe Auflösungsvermögen der X-Trans-Sensoren in der Praxis ausschöpfen zu können, bietet Fujifilm nach Aussagen von Takashi Ueno für die X-Familie ausschließlich sehr hochwertige Objektive an. Sie sollen bereits bei Offenblende derart gut und bis in die Ecken scharf abbilden wie übliche Vollformatobjektive erst, wenn sie um ein oder zwei Stufen abgeblendet werden. Das gelte auch für die preisoptimierten XC-Objektive, bei denen lediglich das Äußere kostengünstig ausgeführt sei, nicht aber das optische Design.

Ohne dass es Takashi Ueno nochmals explizit äußert, macht das Interview mit ihm doch klar, dass Vollformat derzeit keine Option für Fujifilm ist. Detaillierte Fragen zu prinzipiellen Nachteilen von Halformat-Sensoren (Bildrauschen, Dynamikumfang etc.) musste er dabei nicht beantworten und konnte sich so ganz auf die Herausarbeitung der Vorzüge von APS-C aus Sicht von Fujifilm beschränken.

Das komplette Interview (in englischer Sprache) gibt’s auf dem Fujifilm Blog.

(Martin Vieten)