Wer Lensbaby als Fun-Objektiv kennt, reibt sich die Augen. Das rein mechanische Porträt-Objektiv Velvet 1,6/56 mm mit Anschlüssen für Canon EF, Nikon F, Sony A und Pentax K sieht sich im High-End-Segment angesiedelt. Es soll ab Mitte April verfügbar sein. Der Preis (UVP) beträgt 599 Euro für die Version in Schwarz und 699 Euro für die silberne Variante:
Die Objektive des US-amerikanischen Anbieters Lensbaby Inc., waren in der Vergangenheit weniger für höchsten Präzision bekannt und eher dem Aufnahmespaß des Fotografen verpflichtet. Inzwischen glaubt der Hersteller das Baby würde jetzt erwachsen. Bei den äußeren Werten will es mit einer Metallfassung bestechen und zumindest in der Special Edition in Silber gibt es sich ganz seriös mit gravierten Entfernungs- und Blendenangaben. Nähere Informationen gibt es auf der Web-Seite des Herstellers.
Nachfolgend die Pressemeldung der HapaTeam Handelsges. mbH:
NEU: Lensbaby Velvet 56mm f/1.6 Porträt-Objektiv
Das Baby wird erwachsen: Lensbaby stellt mit dem Velvet 56 eines der momentan vielseitigsten manuellen Objektive für ambitionierte Fotografen vor. Das lichtstarke Velvet mit 56 Millimeter Brennweite und Blende f / 1.6 ist aber nicht nur ein hervorragender Porträt-Spezialist, mit seiner 1:2 Makro-Funktionalität besticht diese High-Quality-Linse vor allem in Sachen optischer Vielfalt. Dieser „neue Klassiker“ liefert einen samtig glühenden und ästhetischen Bildlook bei großen Blendenöffnungen und scharfe Details bei kleineren Blendenstufen.
Lensbaby, Hersteller von Kreativoptiken und –objektiven stellt heute mit dem neuen Velvet 56 eines der wohl vielseitigsten Porträtobjektive auf dem Markt vor. Das lichtstarke, manuelle Objektiv für Canon EF, Nikon F, Sony A und Pentax K ist optisch als auch qualitativ im High-End-Segment angesiedelt. Es ist sowohl für DSLR- als auch für spiegellose Kameras nutzbar und neben seinen hervorragenden Porträt-Eigenschaften auch makrofähig im Verhältnis 1:2.
Fotografen, die dieses außergewöhnliche Objektiv bereits im Vorfeld testen konnten, bezeichnen es ohne Übertreibung bereits als neuen Klassiker und Must-Have für jeden ambitionierten Porträtfotografen. Das Objektiv kreiert bei großer Blendenöffnung eindrucksvolle Bilder mit einer samtigen, extrem ästhetischen und dem Model schmeichelnden Anmutung. Diese wird umso schärfer und subtiler, je mehr die Blende geschlossen wird. Die aufgenommenen Bilder erstrahlen in wunderschönen Farbtönen, die an den samtigen Filmlook vergangener Zeiten erinnern. Sie lassen aber keinen Zweifel daran, dass es sich hier um ein „Lens-Baby“ handelt, dass zu einem ersthaften Objektiv für ambitionierte Fotografen herangewachsen ist.
Die unglaubliche Vielseitigkeit des Lensbaby Velvet 56 zeigt sich in den Einsatzmöglichkeiten dieses Objektivs. Fotografen können mit dem Velvet nahtlos von samtigen Porträts über Detailaufnahmen von Kleidung oder Schmuck bis hin zu Natur- und Makrofotos mit scharfem Fokuspunkt so gut wie alle mit dieser Brennweite möglichen kreativen Herausforderungen bestens meistern. Und das, ohne das Objektiv zu wechseln. Die Bandbreite der Bildwirkung reicht dabei von malerischem Impressionismus bis hin zu samtweicher Geschmeidigkeit mit scharfen Details und verändert die Art und Weise, Porträts zu fotografieren nachhaltig. Das Velvet 56 vereint so konzentriert die Charakteristik mehrerer Objektive in einem.
Das Velvet 56 erinnert stark an die Bildwirkung und die Konstruktionsqualität von klassischen Porträt-Objektiven aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Das Gewicht von 400 Gramm unterstreicht die außergewöhnlich hohe Qualität. Die polierte Oberfläche des Objektivs sowie der manuelle Fokus versetzen den Benutzer in die gute alte Zeit der Fotografie zurück, in der der Begriff „Photoshop“ noch für ein Ladengeschäft und nicht für eine Softwarelösung stand.
Apropos Photoshop: Besitzer eines Velvet 56 können aufgrund seiner optischen Möglichkeiten in der Mehrzahl der Fälle auf eine softwareseitige Nachbearbeitung verzichten. Denn das Objektiv bringt alles mit, um anstelle von Allerweltsporträts faszinierende Fotos zu kreieren.
Das aus Ganzmetall gefertigte Velvet 56 ist in zwei Farben erhältlich: in traditionellem Schwarz sowie in einer speziellen Silber-Edition, dem Velvet 56 SE. Diese Special Edition verfügt neben der silbernen Farbe über gravierte Blenden- und Fokus-Markierungen sowie über eine eloxierte Oberfläche – eine Methode der Oberflächentechnik zum Erzeugen einer oxydischen Schutzschicht. Die manuelle Konstruktion des Objektivs ermöglicht es dem Fotografen in alle kreativen Aspekte der Bildgestaltung aktiv einzugreifen und dies nicht allein der Technik zu überlassen. Das Velvet 56 erweitert die fotografischen Erfahrungen des Benutzers und hinterlässt ein völlig neues haptisches Gefühl bei der Benutzung dieser Linse, die mit viel Liebe bis in kleinste Detail konzipiert wurde.
Die Bewegung zwischen extremen Makros, soften Porträts und entfernten Objekten mit einer Vielzahl an Details bringt jede Menge Spaß ins Fotografenleben und erweitert den fotografischen Horizont mehr, als dies traditionelle Festbrennweiten können. Jeder, der schon einmal versucht hat mit einem herkömmlichen manuellen 50 Millimeter Objektiv ein Makrofoto zu schießen weiß, dass dies schon alleine aus Gründen des Mindestabstandes schwer möglich ist. Genauso schwierig ist es, mit einem manuellen Objektiv und extrem großer Blende scharfe Fotos zu schießen. Lensbaby eliminiert die typischen Schwächen solcher Objektive und konzentriert gleichzeitig deren Stärken in Form des Velvet 56 „unter einem Dach“. So besticht das Velvet 56 mit einem für diese Brennweite sehr kurzen Mindestabstand von lediglich 12,7 Zentimetern.
Lensbaby Mitgründer und Ideengeber Craig Strong dazu: „Das Velvet 56 ist das Ergebnis unserer unermüdlichen Anstrengungen, die besten Eigenschaften klassischer Objektive in einem Modell zu kombinieren und die negativen Aspekte, die diese klassischen Optiken bauartbedingt besitzen, zu eliminieren. Mit Hilfe einer in dieser Form noch nie eingesetzten „Singlet-Doublet-Singlet“ Linsenkonstruktion werden Abbildungsfehler eliminiert und variable, soft leuchtende Akzente und latent scharfe Details geschickt kombiniert – und das selbst bei Blende 1,6. Dieses bahnbrechende Objektivdesign mit Makro-Funktionalität bietet Fotografen eine der vielseitigsten Optiken, die wir je entwickelt haben, um Bilder mit Herz und Seele zu erschaffen. Fotografen können jetzt ihre Fototasche mit ihren beliebtesten Objektiven um ein weiteres Must-Have ergänzen. Selbst Natur- und Makro-Fotografen werden die subtile butterweiche Ästhetik zu schätzen wissen.“
Velvet 56 Spezifikationen und Features
· Blende f / 1,6 bis 16
· 1:2 Makro
· 56 mm Brennweite
· 62 mm Filter
· Fokusbereich von 12,7 cm bis unendlich
· Metallgegenlichtblende enthalten (nur für spiegellose Kameras)
· Abmessungen (DSLR): 86mm (unendlich) bis 112 mm (Makro)
· Abmessungen (spiegellose Kamera): 94 mm (unendlich) bis 120 mm (Makro)
· Gewicht ca. 400 g
(Christoph Jehle)
Vergleich
Und wie man sieht, sind Objektive für spiegellose Kameras doch nicht immer kleiner als für DSLRs!
nicht immer, sondern nur genau dann, wenn …
… wenn es vernünftig auf das jeweilige spiegellose System konstruierte Weitwinkel-Objektive sind. Dann sind sie bei gleicher optischer Qualität und gleicher Sensorgröße kompakter als die äquivalenten Linsen für die Spiegelklatschen.
Saftig teure, samtig-unscharfe Spielzeug-Linsen im Retro-Look und mit „butterweich-subtiler Ästhetik“ fallen jedoch nicht darunter. 🙂
[quote=Gast]Und wie man sieht, sind Objektive für spiegellose Kameras doch nicht immer kleiner als für DSLRs![/quote]
spiegellos bietet mehr als die alten Spiegelklatscher …
Mit einem spiegellosen System kann man ultrakompakt unterwegs sein. Kleine kamera, kleine, vernünftig konstruierte native Objektive. Sofern die Aufnahme-Situation und Bildwünsche mit dem Brennweitenbereich und den Blendenwerten zu realisieren sind, mit denen >90% aller aufgenommenen Fotos gemacht werden. Und wenn man damit nicht auskommt, kann man alle fetten Spiegelklatscher-Scherben von f/1.2 Bombern bis 1200/5.6 Monster-Teles an seiner kompakten spiegellosen Kkamera ebenfalls verwenden. Genau das finde ich so schön dran. Keinerlei Verzicht. Sondern die zusätzliche Option, in vielen Situationen und für viele Aufgabenstellungen mit kleinerer, leichterer Ausrüstung zu Werke gehen zu können. 🙂
[quote=Gast][quote=Gast]… wenn es vernünftig auf das jeweilige spiegellose System konstruierte Weitwinkel-Objektive sind. Dann sind sie bei gleicher optischer Qualität und gleicher Sensorgröße kompakter als die äquivalenten Linsen für die Spiegelklatschen.[/quote]
Und bei Teleobjektiven ist das genauso ? Und eine kleine, leichte spiegellose Kamera liegt auch genausogut in der Hand mit einem für dieses System konstruierten Teleobjektivs, oder lichtstarken Normalobjektivs, die beide übrigens genauso lang und schwer sind wie für eine Spiegelreflex ? Weshalb die Hersteller ja auch tolle lichtstarke Linsen im Telebereich für Spiegellose anbieten ?
Und wie war das noch bei den Nicht-Retrofokalen Weitwinkelobjektiven mit der Vignettierung durch das kurze Auflagemaß ?[/quote]
„nicht immer kleiner als für DSLRs“
[quote=Gast]Und wie man sieht, sind Objektive für spiegellose Kameras doch nicht immer kleiner als für DSLRs![/quote]
Für die Erkenntnis muss man aber gar nicht erst Lensbaby fragen. Bei ernsthafteren Telebrennweiten galt das schon immer, vielleicht einer der Gründe, warum es bis heute so wenige gibt für spiegellose Systeme. Auch unter den kürzerbrennweitigen, dezidiert für den spiegellosen Anschluss gerechneten Sony-FE-Objektiven gibt es es aber solche Beispiele, und mindestens eines, das eigentlich genau in dem Optimum zwischen E-Mount- und A-Mount-Auflagemaß liegt, welches die besten Voraussetzungen für eine erheblich kompaktere Konstruktion bietet, und das trotzdem größer ist als nahezu alles, was es an gleich spezifizierten Objektiven jemals gab, insbesondere eben auch für DSLRs – das neue Sony/Zeiss Distagon 35mm f/1.4.
High End
Spielzeug
Ein manuelles Objektiv!
Besser als irgendein manuelles Nikon-, Canon-, Minoltaobjektiv der 70er Jahre mit 1,4-1,8 Öffnung, welches man heute für um die 100 EUR bekommt?
Die Naheinstellgrenze bis 1:2? Geschenkt, wenn man die blumige Umschreibung für die Schwäche bei Offenblende in Betracht zieht.
Des Kaisers neue Kleider. Jeden Tag stehen ein paar Dumme auf, die ihr überflüssiges Geld in neue Gadgets stecken.
Eigenartig
„mit Anschlüssen für Canon EF, Nikon F, Sony A und Pentax K“
„· Metallgegenlichtblende enthalten (nur für spiegellose Kameras)“
Keines der genannten Objektivbajonette ist für spiegellose Kameras. Ist das also nur eine Umschreibung für „Streulichtblende bis auf Weiteres nicht im Lieferumfang“?
Aber Hauptsache € 599/€ 699 für das Ding aufrufen wollen! Total absurd. Dafür gibt es fast schon ein richtig gutes Sigma 50mm/1.4 ART.
Reibt sich die Augen.
[quote=photoscala]Das rein mechanische Porträt-Objektiv Velvet 1,6/56 mm … sieht sich im High-End-Segment angesiedelt.[/quote]
[quote=HapaTeam HandelsgesmbH]Das Objektiv kreiert bei großer Blendenöffnung eindrucksvolle Bilder mit einer samtigen, extrem ästhetischen und dem Model schmeichelnden Anmutung. Diese wird umso schärfer und subtiler, je mehr die Blende geschlossen wird.[/quote]
Ja, genau so soll es sein. Ich verwende ausschließlich Objektive, welche im High-End-Segment angesiedelt sind. Deshalb weiss ich es zu schätzen, dass die alle bei offener Blende matschig wie Taubendreck sind und umso schärfer und subtiler werden, je mehr die Blende geschlossen wird. Sind auch alles Klassiker und Must-Haves.
Dafür erspart einem
der Matsch die Bildverschlimmerung im Photoshop … na, is das nix!? 😎
Lensbaby 56 mm
Für den Preis bekomme ich in sehr gutem Zustand ein Ais Nikkor 1,2/50 mm und ein Ais Micro-Nikkor 2,8/55 mm. Jede Wette, dass die ihre Aufgaben mit höherer Qualität erfüllen…
Für die Anmutung eines lens-babies….
… kann ich dann ja immer noch den Boden eines Hipp-Gläschens davor flanschen, kann es mit Gaze oder Linoleum oder auch Vaseline versuchen. Kostet fast nix und ist wieder entfernbar. Wers braucht……….
So sehe ich das auch!
Kann ich nur bestätigen, die „klassischen, mechanischen Nikkore“ sind immer noch das Beste, wenn es nicht auf Schnelligkeit ankommt! [quote=Gast]Für den Preis bekomme ich in sehr gutem Zustand ein Ais Nikkor 1,2/50 mm und ein Ais Micro-Nikkor 2,8/55 mm. Jede Wette, dass die ihre Aufgaben mit höherer Qualität erfüllen…[/quote]
Oh Mann…
Ich will kein unausgegorenes Baby an meiner Kamera haben, sondern ein Objektiv. Den – wie es im Video so bescheuert heisst – unübertroffenen, organischen Film-Look habe ich eh, da ich überwiegend mit Film fotografiere.
Aber es soll ja genügend Dumpfbacken geben, die wirklich jedes neue ‚gadget‘ haben müssen…
Kreativ geht auch günstiger
einfach eine (gebrauchte) Softar-Linse aufs Objektiv
Ein Nylonstrumpf..
Ein Nylonstrumpf erfüllt die Weichzeichneraufgabe eben so gut.
Dann bitte noch auf die Korrektur des Weissabgleiches achten!
wvg
Die eigentlichen Lensbabies
Die eigentlichen Lensbabies hielt ich stets für eine erfrischende kaufenswerte Produktidee.
Dieses „neue“ 1,6/56mm kann man aber leicht vergessen, wenn man sich ein alte 1,4er KB-Linse mit entprechender Brennweite für 10€ vom Wühltisch besorgt und eventuell mit einem Adapter an seine Kamera anflanscht. Das bißchen Glow schaffen alte linsen wahrscheinlich spielend – zur Not faßt man mal mit Fettfingern auf die Linsen.
Der Rolleiflexer
David Hamilton
hat seine Linsen zum Teil mit feinem Schleifpapier bearbeitet. Eine 10 € Linse, ein bisschen Vaseline und Schleifpapier tuns auch 😉
„Organischer Film-Look“
„Organischer Film-Look“ ist der Brüller. Analog wird zwar ständig togesagt, aber als Stilvorbild taugt es nach wie vor. Nur leider hat das Objektiv damit überhaupt nichts zu tun.
Tipp: Einfach eine alte analoge Kamera kaufen, fotografieren, Bilder vom Fachlabor abholen, fertig ist der „Film-Look“.
Brauchen wir nicht!
Lensbabies habe ich auf professionellen Terminen noch nie gesehen. Hier kommt es auf absolute Präzision und Schnelligkeit an. Was soll man da auch mit einer langweiligen Festbrennweite. Schnell zupackender AF und präzise und solide Kameratechnik aus Osaka Japan stehen hier oben auf der Liste. Und überhaupt – so unscharf wie dieses Lensbaby ist mein Nikkor 2.8/24-70mm schon lange!
Falsch.
es muss heißen: „… ist mein rattenscharfes professionelles Original-Nikkor 2.8/24-70mm schon lange!“