Derzeit flackern wieder die Lichter in der Braunschweiger Salzdahlumer Straße 196, wo die auf dem altehrwürdigen Produktionsgelände der früheren Rollei-Werke Franke & Heidecke angesiedelte DHW Fototechnik GmbH kurz vor der photokina 2014 Insolvenz anmelden musste. Im April 2015 soll nun die Insolvenzmasse versteigert werden:
Die DHW Fototechnik GmbH hatte nach der Insolvenz der ebenfalls am alten Sitz der Rollei-Werke in Braunschweigs Salzdahlumer Straße 196 ansässigen Franke & Heidecke GmbH Feinmechanik und Optik im Jahre 2009 die Produktion der Rollei 35 und der Mittelfomatkameras der Marke Rolleiflex sowie die Fertigung der Rolleivision-Projektoren wieder aufgenommen und konnte dabei wohl bei Bedarf auf den aus der F&H-Insolvenz noch vorhandenen Bestand an Teilen und Halbfertigprodukten zurückgreifen. Im August 2014 dann musste auch DHW Insolvenzantrag stellen.
Mit der vor etwa einer Woche online gestellten Ankündigung der Insolvenzversteigerung des Kameraherstellers DHW Fototechnik GmbH in Braunschweig, die auf den 21. April 2015 terminiert wurde, hören wieder einmal zahlreiche Beobachter der deutschen Fotowirtschaft das Sterbeglöcklein für die traditionsreiche Kamerafertigung am Standort Braunschweig klingeln. Der Auktionator Johann Zimmermann von Proventura Industrie-Auktionen hatte zum Ende des vergangenen Jahres den Auftrag bekommen, die vorhandenen Bestände zu erfassen, zu bewerten und eine Auktion für Teile davon vorzubereiten. Vorhandene Know-How-Pakete und Halbfertigwaren werden getrennt verkauft, steht in der Ankündigung.
Aus den alten Rolleiwerken, der Rollei GmbH und ihrer Tochter Rollei Immobilien GmbH & Co. KG, ist längst ein Immobilienentwickler geworden, der das alte Firmengelände im Zuckerberg-Quartier erfolgreich an etwa 30 kleine Unternehmen vermietet und für die Bereiche, in welchen die seit vergangenem Jahr insolvente DHW Fototechnik ihre Räume hat, möglichst bald wieder Mieteinnahmen realisieren will, entweder von einem solventen DHW-Nachfolger oder einen Neumieter für die dann besenrein vermietbaren Räume.
Was nicht zur Disposition steht, sind der Standort der Rolleiwerke, die Braunschweiger Rollei GmbH sowie die auf die RCP Technik zurückgehende Rollei GmbH & Co. KG in Hamburg, welche die Namensrechte an den Marken Rollei und Rolleiflex besitzt, jedoch nicht mit der Rollei GmbH verbunden ist.
Wie aus dem Umfeld der DHW Fototechnik zu hören war, soll der Service für die in Braunschweig produzierten Kameras und Objektive weiterhin gesichert sein. Der getrennte Verkauf der Halbfertigwaren spricht dafür, dass diese Option auch technisch umsetzbar sein könnte, was die Besitzer Braunschweiger Kameras freuen dürfte.
Siehe auch: 90 Jahre Rollei
(Christoph Jehle)
Es musste so kommen
Tragisch, ein Teil deutscher Kamerageschichte wird nun zu Grabe getragen. Aber es musste so kommen. Die Unfähigkeit eigene Produkte zu bewerben und zu verkaufen grenzt schon an grober Fahrlässigkeit.
Rollei Akkus für das 600x System werden bei ebay für Summen jenseits der 150 Euro verkauft. Mit alten Zellen! Bei DHW hab es für rund 120 Euro einen neuen Akku, der nicht mit alten NiCd-, sondern sehr guten NiMH Zellen bestückt war. Es gibt noch viele Beispiele, wo man(n) nur den Kopf schütteln kann. Wo bekommt man heute noch ein Mittelformatgehäuse für 990,- Euro NEU (mit bester Technik bestückt)?
Vielleicht gibt es ja demnächst die Daus-Kamerawerkstatt, wo zumindest alte Kameras weiterhin gewartet und repariert werden. Es ist alles so hoffnungslos….
MF-Gehäuse um 990 Euro …
Das und die völlige Nichtpräsenz im Handel erklärt das Desaster hinreichend.
Wenn man sich durch die
Wenn man sich durch die Bilder der angebotenen Insolvenzmasse klickt, sieht das doch sehr nach einem Museum oder fast dem alten VEB Pentacon aus. Schade, aber dieser Zug ist schon vor Jahrzehnten abgefahren.
Jeder gute Batteriespezialist….
…kann batterie-gehäuse umbestücken. Was ist Daus-Kamerawerkstatt?
ja, wo?
[quote=Gast]Wo bekommt man heute noch ein Mittelformatgehäuse für 990,- Euro NEU (mit bester Technik bestückt)?[/quote]
Welches Gehäuse meinst Du?
Und, in der Tat, wo bekommt man es?
Die Hasselblad – Eiferer gehören auch in die Gruppe
[quote=Gast]Hasselblad war ein Arbeitspferd,… Damals hatte man drei Kameras als Profi zur Auswahl: Hasselblad …, Mamiya, Zenza Bronica. [/quote]
beratungsresistenter Personen, die nur die Welt kennen, in der sie leben wollen. Auch, wenn alles um sie herum zusammenbricht, halten sie ihren Krempel für das allein seelig machende, auch dann noch, als Mamiya begann (und erfolgreich beendete) Hasselblad mit den wahren Profikameras zu beerben. Während Hasselblads sich dadurch auszeichneten, dass sie ständig zur Reparatur mussten, fotografierten die Mamiyas (RBV, RZ, C330) in einem fort.
Und Rollei hat zeitlebens nicht eine einzige Zweiäugige mit Wechselobjektiven auf die Reihe gebracht.
Von der Preisdifferenz Mamiya zu Hasselblad/Rollei wollen wir hier gar nicht reden.
Hasselblad ist jetzt zum Sterben an den Punkt zurück gekehrt, wo alles begann. Gebt den Toten ihre ewige Ruhe.
Endlich mal einer, der die Story korrekt weiter reicht:
[quote=Gast]Rollei hatte es schon in den 60er Jahren geschafft, ständig tiefrote Zahlen zu schreiben. Die Welt war mit Doppelaugen von mehr als 500 Herstellern gesättigt.
Rollei hätte schon damals den Löffel abgegeben, wenn die Nord LB den Laden nicht gekauft hätte, und zig Millionen Staatsgelder für Rollei verbrannt hätte. Eigentlich war Rollei eine der ersten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
Leitz konnte damals die Kamerasparte noch durch andere Bereiche quersubventionieren.
Der Rolleiflexer[/quote]
Rollei war über Jahrzehnte ein Zombie, der nie zur Ruhe kam, weil ihm immer Jubelperser ausreichend Blut und Nahrung zuführten, bis jetzt hoffentlich endgültig Ruhe herrscht. Die in der Arbeitsbeschaffungsmassnahme ‘Gefangenen’ lieferten grottenschlechte Qualität. Eine Vorzeigeniete in Nadelstreifen schaffte die Endkontrolle ab und beschädigte die Marke im In- und Ausland nachhaltig. Innovationen und funktionierende Produkte kamen von überall – nur nicht von Rollei. Eine Marke, der kaum einer nachtrauert, und die nach einer langen Zeit bim Todeskampf endgültig zur Ruhe gebettet gehört.
Die ständige Reparatur von Hasselblad ist Ihnen deshalb
[quote=Gast]… Warum ist mir eine ständige Reparatur von Hasselblad nicht bekannt? … Ich hatte / habe nicht mehrere Hasselblads, da ich Angst hatte, sie könnten ständig bei der Reparatur sein. Sie waren es auch nie. … [/quote]
nicht bekannt, weil diese nicht ausgelastet wurden. Das bestätigen Sie, indem Sie mitteilen, Ihre Hasselblads waren nie (!!!) zur Reparatur. Eine stark hergenomme Hasseblad musste aber irgendwann auf jeden Fall zur Reparatur. Fest steht, dass man drei Hasselblads haben musste, damit wenigstens eine funktionierte. Es gibt halt immer wieder Personen, bei denen alles anders ist, als beim Rest der Menschheit.
Hasselblad: Immer schön vorsichtig!
Diese Leute sind bekannt: Kauften sich als Amateur (mit Normalobjektiv) eine Hasselblad. Die holten sie dann einmal im Monat aus dem Schrank und fotografierten damit behutsam “schöööne Motive!” Kein Wunder, dass eine Hasselblad davon nicht ihren Geist aufgibt. Die echten Profis, die sie sich holten, weil ihre Agentur für den Druck ein größeres Format verlangten, machten da andere Erfahrungen – und kauften sich als Konsequenz daraus eine Mamiya RB oder RZ! [quote=Gast][quote=Gast]… Warum ist mir eine ständige Reparatur von Hasselblad nicht bekannt? … Ich hatte / habe nicht mehrere Hasselblads, da ich Angst hatte, sie könnten ständig bei der Reparatur sein. Sie waren es auch nie. … [/quote]
nicht bekannt, weil diese nicht ausgelastet wurden. Das bestätigen Sie, indem Sie mitteilen, Ihre Hasselblads waren nie (!!!) zur Reparatur. Eine stark hergenomme Hasseblad musste aber irgendwann auf jeden Fall zur Reparatur. Fest steht, dass man drei Hasselblads haben musste, damit wenigstens eine funktionierte. Es gibt halt immer wieder Personen, bei denen alles anders ist, als beim Rest der Menschheit.[/quote]
Aberischhabegarkeinfotoappara
[quote=Aberischhabegarkeinfotoapparat]Ein ganzes Fotolabor mit jeder Menge Papier und allem Gedöns wird für 20€ ausgerufen, der Ficus für 25€ ….
Die einschlägigen ebay-Verkäufer werden wohl Schlange stehen.
Aberischhabegarkeinfotoapparat[/quote]
Ich bin der Meinung das dem einschlägigen ebay-Verkäufer die Kunden fehlen werden. Das Fotopapier ist Uralt und Foto-Labore werden masseweise verschenkt oder verschrottet.
Mit der Auflösung von DHW ist das System 6008/Hy6 komplett tot, also völlig wertlos. Seit dem Konkurs von F&H bekommt die beiden Systeme für kleines Geld hinterher geschmissen. Es fehlen schlichtweg die Rollei Anwender bzw. Rollei Sammler.
Der Service ist gesichert, dass ich nicht lache! Eine Repartaur wird wohl mehr Kosten als ein neuer gebrauchter Body in der Bucht.
Bevor Mamiya mit RB/RZ voll aufdrehte, gab es nur die
Hasselblad und der Studiofotograf musste wohl oder übel die hohen Anschaffungspreise und die Reparaturanfälligkeit in Kauf nehmen. Zu einem späteren Zeitpunkt liefen viele Studios zu Mamiya über bzw. – wie wir – fingen erst gar nicht mit Hasselblad an.
Wenn Sie selbst ausführen, dass Mamiya noch gehäuse an Phase One liefert, ist Mamiya also keineswegs weg vom Fenster. Und Hasselblad segelt nicht auf den Weltmeeren, sondern ist zum Sterben an den Geburtsort zurück gekehrt. Hasselblad macht auch nicbht den Weltmarkt unsicher, sondern verscherbelt Fuji- und Sony-Kameras zum völlig überteuerten Preis.
Da das digitale Mittelformat eh eine Mogelpackung ist, sich der Anschaffungspreis einer digitalen Mittelformat in einem Arbeitsleben nie mehr amortisiert, Fotografen ihren Lebensunterhalt kaum noch mit Fotografie bestreiten können, ist die Luft für alle sogenannten digitalen Mittelformatkameras sehr dünn geworden. Allenfalls Pentax mit der 645Z könnte noch in die Hufe kommen, wenn der Preis auf den der jetzt teuersten 24×36-digitalen-DSLR sinkt. Ansonsten gibt es Alternativen dazu, zumal diese auch im Handling angenehmer sind (an erster Stelle Nikon D750 und Nikon D810).
Es gibt im digitalen Mittelformat also überhaupt keine Gewinner, sondern nur noch Verlierer. Verlierer sind auch Leute wie Sie, die einfach die Tatsache nicht wahrhaben wollen, dass der Glanz der Vergangenheit, der die technischen Unzulänglichkeiten bei Hasselblad-Rollei-Leica überstrahlte, längst verblasst ist. Ausserdem zählt nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft.
Ärger
[XXX – zensiert. Die Red. – Heute findet keine Trollfütterung statt.]
Bezüglich
Hasselblads Vergangenheit und deren Bedeutung bei und für Fotografen hatte er Recht.
Rolleiflex und Rolleicord: Alles bereits Geschichte!
Wirklich traurig, denn Rollei gehörte zu den innovativen Unternehmen in der westdeutschen Kameraherstellung. Die Rolleicords und vor allem Rolleiflexen sind auch heute noch sehr gesuchte 6×6-Kameras auf Fotobörsen, die Rolleiflex SL-66 gefiel mir deutlich besser, als die zickige Hasselblad. Rollei kam auch weitgehend ohne japanische Hilfe aus, anders als Leitz mit seinem Spiegelreflexkamerazulieferer Minolta entwickelten die Experten in Braunschweig ihre Modelle selber, die SL2000 mit ihren Wechselmagazinen und dem integrierten Lichtschacht ist für mich immer noch ein Meilenstein im Kamerabau! Leider verpasste Rollei den Trend zu Wechselobjektiven bei den Zweiäugigen, da wanderten viele Mittelformat-Liebhaber zur Mamiya C330 und ließen sich bedienen von einer Sekor-Wechselobjektivpalette zwischen 55 mm (Weitwinkel) und 250 Millimetern (Tele). Alles schon Geschichte!
Was beweist dies?
Dass Leica recht hatte und hat und Rollei nicht. Traurig aber wahr! Rollei ist Vergangenheit, Leica hat trotz aller jahrelanger Voraussagen ihres sicheren Endes, Zukunft.
Rollei hatte es schon in den
Rollei hatte es schon in den 60er Jahren geschafft, ständig tiefrote Zahlen zu schreiben. Die Welt war mit Doppelaugen von mehr als 500 Herstellern gesättigt.
Rollei hätte schon damals den Löffel abgegeben, wenn die Nord LB den Laden nicht gekauft hätte, und zig Millionen Staatsgelder für Rollei verbrannt hätte. Eigentlich war Rollei eine der ersten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
Leitz konnte damals die Kamerasparte noch durch andere Bereiche quersubventionieren.
Der Rolleiflexer
Hasselblads waren der (!!!) Albtraum jedweden Studios,
[quote=Gast]… Hier stehen zwei Hasselblad-Kameras, eine 500EL (Akkus dauernd kaputt) und eine 2000FC, ebenfalls im Eimer! Qualität sieht anders aus, deswegen wechselten viele Studiofotografen zur Mamiya RB67, meine läuft seit dreissig Jahren ohne Mucken! [quote=Gast]… Die Rollei SL 66 war damals mehr in der Werkstatt als beim Fotografen. …[/quote][/quote]
das voll ausgelastet war. Hungerleider unter den Fotografen, die im Jahr auf knapp 360 Auslösungen kamen, konnten sich freuen, da die Hasselblad dann eben länger hielt (wie der PKW in der Garage, der in acht Jahren zwölftausend Kilometer fuhr, und natürlich nie in die Werkstatt musste). Dem teutschen Michel ist sowieso nicht zu helfen, so vernagelt wie der ist.
Aber – Freude über freude – die Hasselblad, die jetzt Jahrzehnte wie ein Ackergaul durchhielt, kann mittels digitalem Rückteil ja noch jahrzehntelang in die Zukunft wirken. Jedem seine eigene Illusion.
Ja, so war das: Hasselblad molk die Fotografen ab,
[quote=Gast]…und Hasselblad nahm richtig viel Geld für jede Reparatur! [/quote]
wo es nur ging. Bis Mamiya voll zum Zuge kam und Hasselblad verdrängte, konnte sich Hasselblad sicher sein, dass deren Produkte als das Mass aller Mittelformatkameras angesehen wurde. Da schlug man doch gleich mal beim Anschaffungspreis zu. Dann waren die Dinger reparaturanfällig, so dass man nochmal satt zuschlagen konnte, weil ja (wir erinnern uns) zwei zur Reparatur eingesandte Kameras wieder zum Fotografen mussten, der inzwischen die einzige ihm im Studio verbliebene dringend zur Reparatur schicken musste, weil die zwischenzeitlich ihren Geist aufgab.
Aber mit Mamiya wurde dann alles anders und der Niedergang der Hasselblad begann. Heute sind Hasselblad Fuji-Kameras. Fuji hat aber den Vertrieb von Mittelformat- und DSLR-Kameras aufgegeben und beschränkt sich auf das Segment der spiegellosen Systemkameras. Hier feiert Fujifilm Erfolge, stehen die Modelle – allen voran die X-T1 – zusammen mit den meisten offerierten Objektiven auf dem Siegertreppchen an erster Stelle.
Solange Hasselblad die Werkaufträge an Fujifilm zahlen kann, wird es wohl ‘Hasselblads’ geben. Aber die Luft wird dünner: Reparaturen müssen jetzt nach Schweden geschickt werden. Das kostet nach wie vor Nerven, Zeit und Geld. Alles, was der moderne Fotograf nicht mehr hat. Was er auch nicht mehr hat, sind Kunden, die ihn so entlohnen, dass er davon leben kann. Langer Rede, kurzer Sinn: Caesar, morturii te salutant! (Die Totgeweihten – Hasselblad, Sony u.a. – grüssen Dich!).
Soso
“Wie aus dem Umfeld der DHW Fototechnik zu hören war, soll der Service für die in Braunschweig produzierten Kameras und Objektive weiterhin gesichert sein. Der getrennte Verkauf der Halbfertigwaren spricht dafür, dass diese Option auch technisch umsetzbar sein könnte, was die Besitzer Braunschweiger Kameras freuen dürfte.”
hmh, für mich sprechen die beiden verschlossenen Türen (599 und 605), der verschlossene Schrank (1111) und der verschlossene Kleintresor (Nummer 1117 bei Proventura) eher dafür, daß die ehemals bei DHW führenden Köpfe allesamt auf der Flucht sind. Nummer 1115 der Chefsessel ist verwaist …
Zickige Hasselblad?
Es war doch vielmehr umgekehrt. Die Rollei SL 66 war damals mehr in der Werkstatt als beim Fotografen. Meine Hasselblads (500 C, 5oo CM und 503 CW) haben in 30 Jahren keine Werkstatt von innen gesehen. Und die mussten wirklich arbeiten …
Schön gesagt!
Ein ganzes Fotolabor mit jeder Menge Papier und allem Gedöns wird für 20€ ausgerufen, der Ficus für 25€ ….
Die einschlägigen ebay-Verkäufer werden wohl Schlange stehen.
Aberischhabegarkeinfotoapparat
Europäer können keine Kameras bauen
und keine Objektive fertigen. Da fehlt offensichtlich ein entsprechendes Gen. Brauchbare Kameras kommen grundsätzlich aus Japan. Nur dort hat man gelernt, worauf es bei Fotoapparaten ankommt. Dass auch japanische Hersteller derzeit nur Verluste schreiben, ist nicht so schlimm, weil die ihre Verluste im Fotobereich entweder über andere Aktivitäten auffangen können oder staatliche Hilfe bekommen werden.
Eigentlich hatte sich Rollei
in Nischen verrannt, aus denen es kein Entkommen mehr gab. Sicher war die SL2000 ein Meisterstück, allerdings waren Wechselmagazine für 35mm zu teuer im Vergleich zu einem Zweitbody.
Der Rollei 35S, die ich mir nach Produktionseinstellung für 268 DM gekauft hatte, hat ein fantastisches Objektiv. Ein fehlender Entfernungsmesser trübte allerdings das Vergnügen bei Offenblende im Nahbereich :-(.
Nekrophilie
scheint ein beliebter Zeitvertreib auf photoscala … so erklär ich mir wenigstens, mit welchem Eifer hier sich Manche am Leichnam Rolleis abarbeiten. 😎
Reparaturanfälligkeit
Ich habe – in mehr als 30 Jahren – kein Problem mit meinen Rollei-Kameras gehabt (klassische Flex, SL 35E, SL 2000 motorF, SLX, SL 66E) und habe die Kameras als Berufsfotograf sicher nicht geschont – sie jedoch auch nicht “heruntergerödelt”, sondern pfleglich behandelt.
Gebrauchsspuren sieht man reichlich, Defekte kamen praktisch nicht vor.
Schade um DHW.
….ein unverzagter Rolleigraf
Das wichtigste Stück Firmengeschichte:
Position 627.
In diesem improvisierten und total ungeeigneten EMV-Feldmeßraum haben zum Jahrtausendwechsel zwei Rollei-Elektroniker dank völlig ungenauer Meßergebnisse die Einführung des dflex-Kamerasystems um volle 2 Jahre(!) verzögert. Im Alleingang.
Nicht gerechnet die Millionenverschrottungen von schon massenhaft fremdgefertigten Steuerplatinen und Elementen, weil man die Störgrößen per trial-and-error beseitigen wollte.
Wer wissen will, warum Rollei mittels Geldverbrennung und Zeitverschwendung nie den Anschluß ans digitale Zeitalter fand, sollte am Versteigerungstag kurz in diesem Andachtsraum des technisch-ökonomischen Rolleitodes innehalten.
In Folge blieb Rollei BS an den rostigen 60er Jahre-Maschinenpark gefesselt, der die übrigen Positionen wie eine Museumsentrümpelung aussehen lässt.