Digitale Bildmanipulation wird zu einem immer größeren Problem beim renommierten „World Press Photo“-Wettbewerb. In der Kategorie „Sport/Stories“ konnte sogar kein 3. Preis mehr vergeben werden:

Der „World Press Photo“-Wettbewerb hat zunehmend mit digital manipulierten Bildeinsendungen (PDF-Datei) zu kämpfen. Wie die Veranstalter auch in der offiziellen Pressemeldung berichten, waren zahlreiche eingereichte Wettbewerbsfotos durch Hinzufügen oder Entfernen von Details digital gesäubert worden oder auch durch exzessive Tonung verfälscht. Laut Lars Boering, Managing Director der „World Press Photo“-Organisation, mussten in der vorletzten Runde des aktuellen Wettbewerbs 20 Prozent der Fotos wegen Manipulation disqualifiziert und von der Preisvergabe ausgeschlossen werden. Eine Expertenrunde konnte die oft sehr professionell ausgeführten Bildmanipulationen unter anderem durch den Vergleich der eingereichten Fotos mit den Original-RAW-Dateien erkennen. Diese mussten von den Fotografen, deren Bilder es in die Endrunde der Auswahl geschafft hatten, eingereicht werden.

Besonders betroffen war laut einen Bericht des renommierten British Journal of Photography die Kategorie Sport. Hier konnte im Bereich „Stories“ nicht einmal mehr ein dritter Preis vergeben werden.
 

Foto Mads Nissen

Mads Nissen ist Preisträger des „World Press Photo of the Year 2014“. Seine Arbeit „Homophobie in Russland“ dokumentiert das Leben von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT), für die das Leben in Russland immer schwieriger wird. Als sexuelle Minderheit werden sie immer stärker diskriminiert, öffentlich schikaniert und Opfer gewaltsamer Übergriffe von Religiösen und Neonazis. Mads Nissen begann mit diesem Projekt im Juni 2013 in St. Petersburg, kurz nachdem die Duma ein „Anti-Schwulen-Gesetz“ beschlossen hatte.

 
Mads Nissens Reportage bei laif
Alle Preisträger
 
(Horst Gottfried)