Mit den A-Serie-Mittelformatkameras liefert Phase One ab heute ein auch preislich sehr ambitioniertes Kamerasystem aus, das besonders für die Fine-Art-Fotografie konzipiert wurde:
Man nehme ein ALPA-Gehäuse und -Objektiv und ein Phase-One-Rückteil und klinke das Ganze zusammen – fertig ist eine A-Serie-Kamera. Die Besonderheit liegt im Lieferumfang (sehr umfangreich, sehr komplett) und in der Anpassung der Software, auch an die Objektive und deren Unzulänglichkeiten.
Ausgelöst durch einen etwas voreiligen US-Händler wurde die A-Serie schon vor knapp einem Monat bekannt: A-Series-Kameras von Phase One. Nun teilt Phase One mit heutigem Datum mit, dass die ersten Exemplare ausgeliefert werden und gibt nähere Details, und auch die Preise, bekannt.
Die drei Modelle basieren auf dem Gehäuse der ALPA 12TC und werden samt Weitwinkelobjektiv HR Alpar 4/35 mm und Phase-One-Rückteil der IQ2-A-Reihe geliefert. Zur Wahl stehen die Varianten A250 (50 Megapixel LiveView, 36.000 Euro netto), A260 (60 Megapixel, 38.000 Euro netto) und A280 (80 Megapixel, 43.000 Euro netto).
Optional sind ein Ultraweitwinkel HR Alpagon 5,6/23 mm (7110 Euro netto) und ein Normalobjektiv HR Alpagon 5,6/70 mm (3510 Euro netto) lieferbar. Alle drei A-Objektive stammen von Rodenstock.
Die Kameras werden mit Objektivkalibrierungen ausgeliefert, das Erstellen eigener Korrekturprofile sei somit optional, so Phase One. Man könne ein A-Objektiv einfach ansetzen und loslegen.
Die neue Version Capture Pilot 1.8 für iOS-Geräte ist auf die neuen Objektive abgestimmt. Nach der Aufnahme werden die Bilddaten drahtlos zum iOS-Gerät übertragen; Scharfstellung, Belichtung und Komposition lassen sich überprüfen. Die A250 mit CMOS-Sensor erlaubt darüber hinaus auch das Streamen des LiveView-Bildes auf iOS-Geräte. Mit dem „smarten Gerätehalter“ aus dem Lieferumfang lassen sich iPhones und iPads direkt an der Kamera montieren.
Dank neuer Firmware lässt sich das benutzte Objektiv auch dem Rückteil mitteilen; Korrekturen werden dann automatisch in der Kamera und auch beim Import in Capture One 8.1 in die Bilddaten eingerechnet.
5 Jahre Garantie gewährt Phase One auf die A-Serie-Modelle, die exklusiv bei den Phase-One-Handelspartnern erhältlich sind.
Siehe auch: Phase One
Spezifikationen A-Serie | |||
A280 | A260 | A250 | |
Sensor | 80-Megapixel-CCD | 60-Megapixel-CCD | 50-Megapixel-CMOS |
Sensorfläche eff. | 53,7 x 40,4 mm | 53,9 x 40,4 mm | 44,0 x 33,0 mm |
Bilddiagonale | 67 mm | 67 mm | 55 mm |
Pixel eff. | 10328×7760 | 8984×6732 | 8280×6208 |
Pixelgröße | 5,2 x 5,2 µ | 6,0 x 6,0 µ | 5,3 x 5,3 µ |
Empfindlichkeit ISO | 35 – 800 | 50 – 800 | 100 – 6400 |
ISO bei Sensor+ (1/4 Auflösung) | 140 – 3200 | 200 – 3200 | – |
Dynamikumfang | 13 EV-Stufen | 13 EV-Stufen | 14 EV-Stufen |
Belichtungszeiten | 1/500 s – 2 min | 1/500 s – 60 min | 1/500 s – 60 min |
Objektive (kalibriert und justiert) | HR Alpagon 5,6/23 mm (7110 Euro netto) HR Alpar 4/35 mm (im Lieferumfang) HR Alpagon 5,6/70 mm (3510 Euro netto) |
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Gewicht | 1900 g | ||
Lieferumfang | HR Alpar 5,6/35 mm mit Synch-Kabeln und Gegenlichtblende ALPA 12 TC (schwarz), Handgriff Palisander natur, Lederschlaufe, Lederiemen, Smart-Device-Halter, einstellbarer Rückteiladapter, Justierkit Digitalrückteil aus Phase Ones IQ2-A-Serie Capture One Pro 8; Capture Pilot 1.8 Sensorreinigungsset, USB- und FireWire-Kabel, Keinteile wie Reinigungstuch etc. |
||
Preis (netto) | 43.000 Euro | 38.000 Euro | 36.000 Euro |
Lieferumfang der A-Serie-Kameras
(thoMas)
Preis NETTO(!) 43.000 Euro,
Preis NETTO(!) 43.000 Euro, 38.000 Euro, 36.000 Euro
😉
Preise
Zahlt doch heutzutage jeder Berufsfotograf locker aus der Portokasse! (Vorsicht beim kommentieren, könnte Ironie sein.)
Zielgruppe?
[quote=Gast]Die wissen selbst, dass es keine Auftraggeber mehr gibt, die eine solche Investion sinnvoll erscheinen lassen. Kredite bei Banken gibt es schon lange nicht mehr dafür. [/quote]
Auftraggeber? So ein Produkt kann man auch an Hobbyfotografen mit sehr gut gefülltem Konto verkaufen. Die müssen nicht rechnen, ob es sich rentiert. Und nein, ich meine das nicht ironisch. Das ist eine Zielgruppe die Geld hat und mit dem Kauf einer Kamera für 50T€ wird dieses Geld vergleichsweise umweltfreundlich entsorgt.
Ja, das sagen Sie was:
verstellbare Standarten bei dieser Sorte Sensoren ist kontraproduktiv. Das ist wie bei einem TFT-Monitor: je weiter aus dem Lot, desto schlechter die Farbwiedergabe. Und das ist nicht unbedingt das, was man bei soviel Geld ernsthaft haben will. Für diesen Fototyp ist in Zukunft der Foliensensor die bessere Wahl, oder man greift derzeit einfach zum MF/GF und scannt das Ergebnis ein.
Der einzige “echte” Vorteil,
den MF/GF gegenüber der VF-Fotografie tatsächlich hat, bzw. haben muss. Bei den verschwenkbaren Objektiven wird alles auf eine Zwischenebene projeziert, damit die finale Projektion garantiert planparallel funktioniert. Alles andere würde selbst bei minimaler Abweichung zu einer Fehlbelichtung bzw. zu völlig unerwünschten Nebeneffekten führen.
Bei MF lässt sich das auch nur aufgrund des recht hohen Pixelpitches erreichen, der eine minimale, aber immerhin realisierbare Winkelabweichung zulässt. Bei dem Bildkreis ist eine Objektivkonstruktion mit feststehender Hinterlinse wohl auch kaum mehr brauchbar realisierbar. Insofern ist das letztendlich eher eine Notwendigkeit, nach dem Motto: “its not a bug, ists a feature!”.
Mit zunehmender Auflösung wird sich auch dieser Vorteil nicht mehr brauchbar nutzen lassen. Aber, wie gesagt, das kann man auch am Rechner lösen, vor allem wenn man mit der Anzahl der verfügbaren Pixel jede Menge “Futter” hat. Lediglich beim Scheimpflug helfen auch solche Mäzchen nichts. Da ist es also doch besser, wenn man eine Schärfeebene über die volle geneigte Fläche braucht, weiter mit einer optischen Bank mit 4×5″ Film zu arbeiten.
inkl. USB Stick und Werkzeug!
puuuh…zum Glück mit dabei…
och…
…machen Sie sich mal nix draus.
Wer mein Geschreibsel verstehen willl, versteht es.
Wer Tippfehler findet darf sie behalten.
Und wer meine Umgangssprache (nicht Behörden-/Schriftsprache) nicht
verstehen möchte oder nicht sauber genug formuliert findet,
der möge ohne Angst vor irgendwelchen Folgen darüber hinweglesen.
Lange hat es gedauert,
aber immerhin: dieses MF Kamerasystem kann man nun wirklich als auf der Höhe der Zeit stehend bezeichnen. Diese seltsamen Verrenkungen, um der geneigten Fotografenschaft ein digitalisiertes DSLR-Modell unter die Augen zu schieben, ist schon reichlich krampfhaft.
Dieses System ist jetzt eine runde Sache, wenn man mal von den Mondpreisen absieht.
Was noch fehlt, sind CMOS-Sensoren mit einer höheren Auflösung, anstatt den CCDs. Wenn man mit so einer Lösung arbeitet, will man ohne wenn und aber LiveView, anders macht das nicht so den richtigen Sinn. Ein hochwertiges Smartphone als “Monitor” ist auf jeden Fall besser, als die doch recht eingeschränkten Displays am Back, die bestenfalls für die Werteeinstellungen gut sind.
Und es fehlt einfach noch ein EVF, der auf der technischen Höhe des Systems ist. Da wird es für die Hersteller schön langsam Zeit, dass auch hier die Technik sich den Möglichkeiten eines höherwertigen Smartphones annähert. Es ist also noch nicht perfekt, aber immerhin ein großer Schritt.
Diese Kamera ist
ein absoluter Rückschritt – durch ein modernes Back mühsam kaschiert – und über den Preis ohnehin jeder sinnvollen Diskussion enthoben.
Mal abgesehen
dass Kooperationen oder stratgische Partnerschaften bei Phase One kaum länger als 12 Monate halten frage ich mich wer mit so einem sucherlosen Monster wirklich arbeiten will und kann.
Und warum ist das iPhone nicht mit dabei ?
Bei den Preisen wohl keine Thema und das gleich mit den T-Online Vertrag für 24 Monate. So lange braucht der Käufer sowieso um sich vom Schock und Herzinfarkt zu erholen wenn die Rechnung kommt 😉
Ich.
[quote=Gast]frage ich mich wer mit so einem sucherlosen Monster wirklich arbeiten will und kann.[/quote]
Ich. Weil die Alpa kleiner ist als meine GF. Jetzt noch eine frei verstellbare Frontstandarte (x/y Kamera), und würde mich wirklich freuen.
Eine stategische Partnerschaft gehen Unternehmen ein,
[quote=Gast]dass Kooperationen oder stratgische Partnerschaften bei Phase One kaum länger als 12 Monate halten frage ich mich wer mit so einem sucherlosen Monster wirklich arbeiten will und kann.
… wenn die Rechnung kommt ;-)[/quote]
weil sie sich gegenseitig einen Gewinn versprechen. Das diese bei Phase One kaum länger als 12 Monate dauern, liegt daran, dass bei den aufgerufenen Preisen Kunden in Schockstarre verfallen, ausbleiben und dann ist das Jahr fast rum – auf jeden Fall die stategische Partnerschaft.
Und was heisst hier “… wenn die Rechnung kommt.” Diese Teile gibt es nur, also ausschliesslich gegen Vorauskasse. Die Teile des völlig überteuerten Gesamtpaketes werden auch erst zusammen gesucht, wenn das Geld in kleinen, gebrauchten Scheinen mit fortlaufender Seriennummer mehrfach auf Echtheit (durch Banken, Phase One, Alpa und den 400-Euro-Buchhalter) überprüft wurden. In einem ist Phase One/Alpa nicht auf den Kopf gefallen: Die wissen selbst, dass es keine Auftraggeber mehr gibt, die eine solche Investion sinnvoll erscheinen lassen. Kredite bei Banken gibt es schon lange nicht mehr dafür.
Die Mogelpackungen ‘Mittelformat’ mit ihren ausserirdischen Preisen sind ja keine Überlegung mehr wert. Nachdem die ‘Elefantenkuh’ Hasselblad sich auf den ‘Elefantenfriedhof’ Schweden/Göteborg zurück zieht, um endgültig zu sterben, dauert es bei Phase One auch nicht mehr lange, dann verfault etwas im Staate Dänemark.
scheint nix
für Kleinformatler ala Nik/Can zu sein. Was hat denn da das Kleinbildformat für einen Cropfaktor ?
Kameras, die geeignet sind
dem könnenden Fotografen das Elend der digitalen Fotografie zu versüßen.
Sicherlich nichts für die Mehrzahl der photoscala-Kommentatoren, die ihr Ego offensichtlich über die Größe der Brüste in ihren online-Pornosammlungen definieren.
Selbstverständlich gibt es Kameraprojekte, die dem
[quote=Gast] “…dem könnenden Fotografen das Elend der digitalen Fotografie zu versüßen. …”
“…und über den Preis ohnehin jeder sinnvollen Diskussion enthoben.”[/quote]
könnenden Fotografen das Elend der digitalen Fotografie versüssen könnten, wären da nicht Preise, die selbst reale Kameras in jedwede Traumwelt katapultieren.
Es wäre ja schon ein Gewinn gewesen, wenn man erst mal die anno dunnemals vorhanden Mittelformat-Kameras (Mamiya RB 67 Professionel, Mamiya RZ 67 Professional, Zenza Bronica ETR-Si, Zenza Bronica SQ u.v.a.m.) mit bezahlbaren Digibacks hätte ausrüsten können, wobei die Betonung auf bezahlbar liegt.
Heute muss sich der könnende Fotograf damit trösten, dass hochwertigere Kleinbild-Digital-SLRs ein Ersatz für professionelles Fotogerät sind. Darauf haben die Fabelschreiber vergangener Tage schon hingewiesen, dass der Wolf, der stundenlang nach den süssen Früchten am Baum springt, diese aber nie erreichen wird. Letzendlich trollt er sich mit eingekniffenem Schwanz und sich vormachend, die Früchte wären ja sowieso zu süss für ihn gewesen.
Integration
Schön wäre natürlich ein elektronischer gesteuerter Zentralverschluß mit Blende, die beide über das Rückteil mit Strom versorgt und über das iOS-Gerät bedient werden, damit ein Remote-Betrieb einfach möglich wird.
Ich habe keine Sorge
[quote=Gast]Schön wäre natürlich ein elektronischer gesteuerter Zentralverschluß mit Blende, die beide über das Rückteil mit Strom versorgt und über das iOS-Gerät bedient werden, damit ein Remote-Betrieb einfach möglich wird.[/quote]
dass ein findiger Bastler dem Baukasten nicht noch ein paar Teile beifügen kann … 😎
Wo sind die ganzen Kommentare?
Täusche ich mich?
Da waren doch noch ganz andere Kommentare gestanden, heute um die Mittagszeit?
Ok, auf die meisten hat man durchaus verzichten können.
Nö, mehr war nicht
Wir haben darauf verzichtet.
Danke für…
[quote=Gast]Täusche ich mich?
Da waren doch noch ganz andere Kommentare gestanden, heute um die Mittagszeit?
Ok, auf die meisten hat man durchaus verzichten können.[/quote].. das Entsorgen des vielen Gelabers.
Bitte auf Deutsch…
[quote=Gast]Täusche ich mich?
Da waren doch noch ganz andere Kommentare gestanden, heute um die Mittagszeit?
Ok, auf die meisten hat man durchaus verzichten können.[/quote]
Da waren nicht gestanden, da haben gestanden.
Oder waren Sie gekocht und haben in der Küche?
Gut Licht!
Irre im Quadrat
“Preis (netto) 43.000 Euro 38.000 Euro 36.000 Euro”
Und wenn der Schwachsinn 100 000 Euro nur für einen Objektivadapter fordern würde: niemals kann man damit ein Motiv kaufen.
*Mittelfinger hoch und gegrinst dabei*
Gut Licht!
Gut Holz vor der Hütte
Dank Hasselba wissen wir inzwischen, dass das wirklich teure Element, das den Preis mehr als rechtfertigt, der angeschraubte Holzgriff ist.
Statt Eisenbahn!
Sieht ja määächtig interessant aus und kommt gerade noch passend zum Fest. Als Ersatz für die Märklin-Eisenbahn das richtige Spielzeug für die, die schon fast alles haben. Profis wenden sich mit Grausen ab!
Gast schrieb:
Sieht ja
[quote=Gast]Sieht ja määächtig interessant aus und kommt gerade noch passend zum Fest. Als Ersatz für die Märklin-Eisenbahn das richtige Spielzeug für die, die schon fast alles haben. Profis wenden sich mit Grausen ab![/quote]
Wer mit Fotos Geld verdienen muss, hat irgendetwas falsch gemacht.
Wenn teure Autos vorgestellt werden,
dann wird auch nicht über deren Preis gejammert, sondern diese bleiben Träume, wie z.B. Bugatti o.ä.
Der wohlhabende Liebhaber wird seine Freude daran haben, kostet nicht mehr als ein Porsche Boxster. Sogar “Keinteile” sind im Paketpreis enthalten:-).
Geistiger Horizont
Die ganze Häme die über das vorgestellte System ausgeschüttet wurde ist für mich eigentlich unfassbar. Wer die Firma Alpha kennt und sich mit deren Kamera-(Systeme) einmal befasst hat, weiß welches fotografische Konzept dahinter steckt. Nur zur Erinnerung: Es gibt die Kombi Alpha-Kamera mit digitalem Rückteil bereits eine ganze Weile mit optischem Sucher. Vorgestellt und neu ist jetzt die Funktion des elektronischen Suchers. Diese Idee finde ich so einfach wie genial. Es bedarf keines aufwändigen gesonderten Zubehörs. Den „ Display“ gibt es massenhaft. Ich könnte wetten, dass es diese Kombination in einigen Jahren bei den großen Kamera-Firmen auch bald geben wird. Irgendwann kooperiert ein Smart-Phone-Herstelle mit einem der großen Kamerafirmen. Und keiner wird sich darüber das Maul zerreißen. Und noch eines: Es dreht sich bei der Firma Alpha nicht alles nur um die digitale Fotografie. Angeboten werden jede Menge Kombinationen von Objektiven mit Rückteilen in der filmbasierten Fotografie. Insofern verstehe ich nicht die Häme wie: Die Kamera ist ein Rückschritt, sucherloses Monster, Mogelpackung, irren im Quadrat… und was es sonst noch so an Äußerungen gab. Vor Jahren hatte ich Herr Weber von Alpha auf seinem wohl ersten Photokina Messestand getroffen. Mitgebracht hatte er nur (s)ein Prototyp und einige gute Ideen zu seinem Mittelformat-System. Am Ende unseres Gesprächs habe ich ihm viel Erfolg gewünscht. Und den hat er bis heute mit seiner Firma.
Alpa, nicht Alpha
Die Alpa
Alpa, nicht Alpha
Die Alpa ist eine tolle Kamera, ohne Frage. Letztlich auch das ganze System. Nur die hier gezeigten Kombis mit Phase One sprengen irgendwie den (Preis) Rahmen.
Also
Sony hat nun mit Alpa wirklich nix zu tun … 😎
Jenseits des Erschwinglichen…
Ich habe mit einer Alpa und mit Rollfilm einige Jahre in Colorado gearbeitet – die Qualität ist einfach super, die Bedienung – da kann man sich daran gewöhnen – ist etwas langsam, aber genussvoll. Der Preis – der ist kaum zu bezahlen und ich frage mich ernstlich, ob man als Fotograf, der mit Aufnahmen sein Leben finanziert, den payback noch vor der Grablegung erreichen kann. Es gibt fast keine Kunden, die im Stande sind, die minimalen (aber existenten) Bildqualitätsunterschiede zwischen den ausgesuchten Alpa Objektiven und einer “normalen” high-end MF DSLR (H5, PhaseOne, Sinar….) zu erkennen und dafür mehr zu zahlen. Die wenigen Fotografen, die Alpa verwenden, sind entweder selbst von dem System begeistert, oder sie zeigen, dass sie die Finanzkraft dazu haben oder sie, was bei den wenigsten glaubwürdig ist, sehen die Unterschiede.
Wo ich die Alpa hinsetze ist, dass man ein einziges System hat, mit dem man alles machen kann – wenn man die Finanzkraft hat, die Ergänzungen und das Zubehör zu kaufen und wenn man die etwas langsamere Arbeitsweise (systembedingt) akzeptieren kann. Auf viele Jahre gesehen, ist die Präzision der Alpa Bauteile allerdings unschlagbar besser als die von Hasselblad oder PhaseOne oder wem sonst noch – nur will man nach vielen Jahren noch das gleiche System haben oder möchte man nicht etwas “Neues” in den Händen halten?
Daher bin ich geteilter Meinung über Alpa – Qualität ist unschlagbar gut, Präzision ist phantastisch aber der Preis – da schüttelt es mich kalt und das Grauen steigt auf!
Manche Sätze beinhalten eben doch eine gehörige
[quote=gnnyman]… Es gibt fast keine Kunden, die im Stande sind, die minimalen (aber existenten) Bildqualitätsunterschiede zwischen den ausgesuchten Alpa Objektiven und einer “normalen” high-end MF DSLR (H5, PhaseOne, Sinar….) zu erkennen und dafür mehr zu zahlen…. [/quote]
Portion Lebensweisheit: Kunden, die für Qualität mehr zahlen sollen, sind plötzlich nicht mehr da oder fragen, ob es nicht günstiger gehe, oder sie begnügen sich mit dem dann pöreiswerteren ‘Zeitklassigen’. Bildqualitätsunterschiede erkennt kaum einer, zumal diese nur erkannt werden können, wenn Fotos verschiedener Kameras/Objektive zur gleichen Zeit vorgelegt werden.
Die Erfahrung zeigt, dass man dem Deutschen Michel nur zu sagen braucht, das Foto sei mit einer Leica gemacht, und ihr Gegenüber verstummt direkt vor Ehrfurcht. Kommen dennoch Zweifel auf, trägt man vor, der Fotograf habe sich künstlerisch ausgetobt, was dann akzeptiert wird. Ein erkennbar grottenschlechtes Bild hat immer einen schlechten ‘Fotografen’ im Schlepptau, selten aber eine ‘schlechte’ Kamera oder ‘schlechte’ Objektive. Will sagen: Wer fotografieren kann, macht gute Aufnahmen mit jedwedem Fotogerät; wer nicht fotografieren kann, kommt auch mit einer 60.000-Euro-Ausrüstung nicht zu Potte.
Last but not least ist es jedwedem Kunden wurscht, mit was das Foto entstand – Hauptsache es entstand, erfüllt seinen Zweck und war preiswert.
Fazit: Eine Ausrüstung, die ausserirdisch viel Geld kostet, können sie sich heute sparen. Amortisieren wird sich so eine Ausrüstung bis an ihr Lebensende nicht, ist aber dann als Grabbeilage durchaus tauglich. Und mit Verlaub: Davon gehen ja weltweit keine nennenswerten Stückzahlen.
Kommt das Grauen …
[quote=gnnyman]
Daher bin ich geteilter Meinung über Alpa – Qualität ist unschlagbar gut, Präzision ist phantastisch aber der Preis – da schüttelt es mich kalt und das Grauen steigt auf![/quote]
denn nicht eher vom Preis der digitalen Rückteile? ALPA mit Rodenstock-Optik mag als Kamera ja schon teurer sein als Phase One oder Hasselblad-Systeme; zwei Drittel der hier angegebenen Preise kommen jedoch alleine von den PO-Digitalbacks.