Sechs Berufsverbände haben sich jetzt entschlossen, einen gemeinsamen Presseausweis herauszugeben. Gebe es doch, seit der „Bundeseinheitliche Presseausweis“ abgeschafft wurde, einen „Wildwuchs an Presseausweisen“. Mit der Initiative will man die Seriosität des Presseausweises wiederherstellen:
Presseerklärung zum gemeinsamen Presseausweis von sechs Berufsverbänden:
Der Presseausweis ist ein unverzichtbares Arbeitsinstrument für Journalisten. Doch seitdem der „Bundeseinheitliche Presseausweis“ 2008 abgeschafft wurde, gab es geradezu einen Wildwuchs an Presseausweisen – die teils von dubiosen Verbänden „verkauft“ wurden.
Um die Seriosität des Presseausweises wieder herzustellen, haben sich daher sechs Berufsverbände, in denen vor allem freie Journalisten und Journalistinnen aus unterschiedlichen Berufsfeldern organisiert sind, entschlossen, ab 2015 einen gemeinsamen Presseausweis herauszugeben.
Es sind dies die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK), der Bundesverband professioneller Bildanbieter (BVPA), der Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure (BVR), der Berufsverband der freien Fotografen (FREELENS), die freien Journalisten und Journalistinnen (FREISCHREIBER) sowie der Verband der Motorjournalisten (VdM). Weitere Verbände werden folgen. Insgesamt werden somit vorerst rund 6.000 Journalisten und Journalistinnen der verschiedenen Sparten diesen neuen Presseausweis vorweisen können. Ausgegeben werden die Presseausweise nur an hauptberufliche Journalisten.
Zwar gibt es Bemühungen der Innenministerkonferenz, wieder einen einheitlichen Presseausweis zu etablieren – aber die Mühlen mahlen langsam. Vor dem Jahr 2016 ist, wenn überhaupt, mit keiner Entscheidung zu rechnen.
Die sechs Verbände, die jetzt einen gemeinsamen Ausweis herausgeben, begrüßen ausdrücklich eine Wiedereinführung eines einheitlichen Ausweises und sind darüber mit der Innenministerkonferenz im Gespräch.
Über weitere Details informiert die gemeinsame Internetseite der ausgebenden Verbände: http://www.der-presseausweis.de
(thoMas)
Das
wird in Zeiten von Leserreportern nichts an der Entwertung des Berufsstands selbst ändern. Außer, dass man dann ausgewiesen zum Outgesource gehört.
… für Akkreditierung und jeglichen offiziellen Gesprächstermin
brauchen Sie einen Presseausweis.
[quote=Gast]oder auch hauptberuflich, aber vor allem in Krisengebieten tue, dann häng ich mir besser keinen Presseausweis um den Hals. Es sei denn, ich laufe gern als Zielscheibe durch die Gegend … 8-)[/quote]
Das wird auch Zeit
Das ist einer richtige Entscheidung. Neulich habe ich bei einem Termin bemerkt das selbst meine Visagistin einen Presseausweis hat .
Mittlerweile muss man sich überall extra akkreditieren, da braucht keiner mehr einen Presseausweis, den haben ja alle!
Und schon geht’s wieder los:
Sowohl der Text hier als auch der Info-Text der Verbände lässt mehr fragen offen als er beantwortet. U.a.: Muss man Mitglied in einem der ausstellenden Verbände sein? Was kostet eine Mitgliedschaft p.a. im jeweiligen Verband? Was kostet die Ausstellung des Presseausweises für Verbandsmitglieder und für Nicht-Verbandsmitglieder?
Und das Wichtigste: Wer bitte schön garantiert, dass gerade dieser Presseausweis im Falle eines Falles anerkannt wird.
Dem Presseausweis wird oft eine Magie zu gesprochen, die dieser nicht hat. Er ist allenfalls ein Nachweis, dass der Inhaber journalistisch tätig ist. Vielen, die einen solchen Ausweis vorlegen, pfeifen auf einen solchen und prüfen ggf. die journalistische Tätigkeit selbst (oft auch, welcher ‘Journalist’ ihnen nun angenehmer ist oder auch nicht).
Und als Einkaufausweis kann der Presseausweis auch nicht mehr herhalten: Der Presserabatt bei Kfz beträgt ggf. 15%; bei meinem letzten Autokauf gabs 33 1/3% Rabatt, da hatte ich nur den Wunsch vorgetragen, mir das Kfz an zu schaffen, also den Mund kaum aufgemacht.
Langer Rede, kurzer Sinn: Erst mal nur interressant, wenn der Ausweis kostenlos ohne jedwede Mitgliedschaft ausgegeben wird.
bisschen versteckt:
bisschen versteckt: www.freelens.com/presseausweis
Pseudo-Journalisten
Sie können sich ja einen Presseausweis “kaufen”, den gibt es von verschiedenen Anbietern. Den zeigen Sie dann einfach vor, die Veranstalter und Pressekollegen (die mit dem echten Ausweis) sind für diese Aufheiterung bestimmt dankbar! Danach erfolgt der Rausschmiss, eine peinliche Angelegenheit! [quote=Gast]Sowohl der Text hier als auch der Info-Text der Verbände lässt mehr fragen offen als er beantwortet. U.a.: Muss man Mitglied in einem der ausstellenden Verbände sein? Was kostet eine Mitgliedschaft p.a. im jeweiligen Verband? Was kostet die Ausstellung des Presseausweises für Verbandsmitglieder und für Nicht-Verbandsmitglieder?
Und das Wichtigste: Wer bitte schön garantiert, dass gerade dieser Presseausweis im Falle eines Falles anerkannt wird.
Dem Presseausweis wird oft eine Magie zu gesprochen, die dieser nicht hat. Er ist allenfalls ein Nachweis, dass der Inhaber journalistisch tätig ist. Vielen, die einen solchen Ausweis vorlegen, pfeifen auf einen solchen und prüfen ggf. die journalistische Tätigkeit selbst (oft auch, welcher ‘Journalist’ ihnen nun angenehmer ist oder auch nicht).
Und als Einkaufausweis kann der Presseausweis auch nicht mehr herhalten: Der Presserabatt bei Kfz beträgt ggf. 15%; bei meinem letzten Autokauf gabs 33 1/3% Rabatt, da hatte ich nur den Wunsch vorgetragen, mir das Kfz an zu schaffen, also den Mund kaum aufgemacht.
Langer Rede, kurzer Sinn: Erst mal nur interressant, wenn der Ausweis kostenlos ohne jedwede Mitgliedschaft ausgegeben wird.[/quote]
Vielleicht …
… , aber nur vielleicht sollte man auch mal darueber nachdenken, den Presseausweis ganz abzuschaffen ? Bin zwar Inhaber eines solchen Passes (und Freelensmitglied), aber ich frage mich immer mehr, was der eigentlich soll. Fuer Messen und Veranstaltungen muss ich mich sowieso akkreditieren. Bei anderen Gelegenheiten ist es dagegen oft sinnvoll, den gaaanz tief in der Tasche zu lassen oder man perlt damit z.B. bei einem Polizisten komplett ab. Eine Law-Enforcement Presscard (US), die mir gewisse zusaetzliche Rechte einraeumte, waere dagegen schon sinnvoller, duerfte aber am hiesigen Presserecht scheitern.
KEIN Presseausweis wuerde viel mehr fuer die Qualitaet und fuer mehr Sorgfalt bei der Auswahl einer begrenzten Anzahl an Journalisten fuer Veranstaltungen, Einsaetzen etc. sorgen und man brauchte sich nicht mehr um Fakeausweise zu kuemmern. Eine nachweisbare Anzahl veroeffentlichter Artikel, Fotos etc. liesse sich deutlich schlechter faken. Zudem sparte dies Geld und diesen gesamten buerokratischen Overhead zentraler Ausgabestellen. Gaebe es keinen, quakte auch keiner mehr danach und nimmt die Pruefung – ob Journalist oder nicht – auch mal ernst.
Ein weiterer Punkt ist, dass ein Presseausweis selbst eigentlich nichts in einer Demokratie nichts zu suchen hat. Nur Laender, die ihre Journalisten kontrollieren und verwalten wollen brauchen ein solches Instrument. Hinzu kommt, dass das Erschleichen von Verguenstigungen mittels Presseausweis, nichts anderes als Korruption sind. Ein Journalist, der “Journalistenrabatte” einfordert ist m.E. keiner. Und mit Korruption ist das wie mit Schwangerschaft, ein bisschen korrupt gibt es nicht …
Ich weiß ja nicht, wie es
Ich weiß ja nicht, wie es heute läuft. Aber Ende des letzten Jahrtausends brauchte man den Presseausweis vor allem, um Rabatt von Autoherstellern und Konsumelektronikriesen zu bekommen.
Nichtjournalisten erkannte man nicht etwa an der Kameramarke, sondern daran, daß sie untypisch bescheiden auftraten und sich nicht um Werbegeschenke und Pressemappen drängelten, aus denen sie dann abschrieben.
Der Rolleiflexer
PS: heute sind die Auflagen und Werbegeschenke mickriger, aber dafür erhält man die Pressemappe auf USB-Stick und braucht nicht mehr abzutippen…
Was soll der Quatsch?
Einen seriösen gemeinsamen Presseausweis gibt es seit Jahren – von DJV, dju, BDZV, BDZV, VDS, freelens und VDZ, nur dass ihm irgendwann der Segen der Innenminister entzogen wurde.
Den kann auch jedes hauptberuflich arbeitende Mitglied der Initiatorenverbände der neuen Extrawurst bekommen – wie jeder andere hauptberufliche Journalist auch.
Was soll der Quatsch also? Leidet da jemand unter Profilneurose? Sind die Motorjournalisten neidisch auf die Sportjournalisten, dass die den „alten“ Presseausweis mit ausstellen durften, ihr Verband damals den Sprung an Bord aber verpennt hat? Und was hält überhaupt der Verband der Reisejournalisten davon – hat den wieder keiner gefragt, ob er mitmachen will? Besonders die Rolle von FREELENS erscheint fragwürdig. Lange haben sie gebettelt, zu den Mitherausgebern des „alten” offiziösen Presseausweises gehören zu dürfen. Ist denen nun ihr eigener Presseausweis nicht mehr gut genug?
Den etablierten klassischen Presseausweis durch konsequente Maßstäbe bei der Ausgabe zu stärken wäre sinnvoller, als noch einen Micky-Maus-Clubausweis in die Welt zu setzen, den keiner braucht.
P.S.: Ein Presseausweis kann durchaus sinnvoll sein, z. B. damit einem bei mancher Gelegenheit nicht auch noch die Möchtegern-BILD-Leserreporter mit dem Smartphone vor der Linse stehen. Die akkreditierten Kollegen reichen schon.
“Man kann nicht beides sein,
Realist und dann auch noch beliebt.”
Presseausweis: Der nützt nicht mehr viel!
Der Presseausweis hatte früher eine durchaus berechtigte und wichtige Bedeutung, den bekamen nur Mitglieder in Berufsverbänden wie DJU (Deutsche Journalisten-Union/mittlerweile bei Verdi) oder DJV (Deutscher Journalisten-Verband). Da gab es klare Regeln: Eine hauptberufliche oder nachgewiesen nebenberufliche Tätigkeit mit Einkommensnachweis. Dann kamen immer mehr Medienanbieter, dazu die gaanz wichtigen Vertreter der Internetportale. Spätestens mit der Presseausweisabgabe an “Freelens” und den peinlichen “Leser-Reportern” bei BILD usw. ging es bergab. Mittlerweile – und das ist mehr als richtig – nützt der Ausweis (was viele Amateure immer noch denken) nicht mehr viel. Den verlangt höchstens noch ein unterbezahlter Wachdienstmitarbeiter an einem Nebeneingang. Viel wichtiger ist die persönliche Akkreditierung und dazu der Name eines persönlichen Ansprechpartners einer Veranstaltung. Meist treffe ich mich mit einer Mitarbeiterin unserer Redaktion und wir gehen dann zusammen zu dem Termin. Sie schreibt, ich fotografiere. Die Veranstalter lassen uns übrigens nicht herein, weil wir eine tolle Vollformat-Nikon dabei haben, sondern weil sie hinterher auch etwas von dem Ereignis (äh – das heisst ja jetzt “Event”) in der Zeitung oder Zeitschrift sehen möchten – und das sollen sie auch. Die sogenannte “Nachberichterstattung” ist wichtig! Veranstalter erkennen mittlerweile auch, wer dazu gehört und wer nicht: Wer sich den “gekauften” Presseausweis in Klarsichthülle vor den Bauch hängt, gehört nicht dazu, das ist eher peinlich!
Das gibts heute noch ??
Wenn ich Sie zitieren darf:
“Sie schreibt, ich fotografiere”.
Sie sind in einer glücklichen Lage.
Meistens ist es so: Sie schreibt UND fotografiert !
Welcher Verlag kann es sich noch leisten 2 Mitarbeiter zu einem Event zu schicken??
ad absurdum
90% der Journalisten, nicht zuletzt in den sogenannten Krisengebieten, arbeiten heute nebenberuflich. Gerade diese Berufsgruppe bräuchte einen Presseausweis, der ihnen mit dieser sinnlosen Initiative verwehrt würde.
Schöne Grüße aus Kirkuk…
H.G.
Brauchen einen Presseausweis
Als Zielscheibe …? 😎
Wenn ich das nebenberuflich
oder auch hauptberuflich, aber vor allem in Krisengebieten tue, dann häng ich mir besser keinen Presseausweis um den Hals. Es sei denn, ich laufe gern als Zielscheibe durch die Gegend … 😎