„Trust Your Eyes“ bietet kostenpflichtige Kamera- und Objektivtests (je 5,49 Euro) an, wobei keine Wertung stattfindet – anhand hochauflösender und unbearbeiteter Bilddaten soll der Nutzer selbst allfällige Unterschiede in der Abbildungsleistung erkennen und beurteilen:
Pressemeldung von Picture Instruments – PI UG:
Unabhängige Objektiv- und Kameratests
Auf der Seite www.trust-your-eyes.com soll in Zukunft jeder die Möglichkeit haben, sich selber ein Bild über die Abbildungsleistung, Schärfe und Qualität von Objektiven, Kamerabodys und Kompaktkameras, zu machen. Ohne theoretische Messwerte, sondern einfach mit aussagekräftigen und vergleichbaren Bildern des Trust Your Eyes Target.
Im Gegensatz zu bisherigen Kamera- und Objektivtests, welche Ihre Ergebnisse in Form von Prozenten und Graphen darstellen, verfolgt www.trust-your-eyes.com einen gänzlich neuen Ansatz. Der Name “Trust Your Eyes“ ist Programm und demzufolge wird dem Fotografen erstmalig die Möglichkeit geboten, mittels hochauflösenden und unbearbeiteten Bilddaten selbst feinste Unterschiede in der Abbildungsleistung zu vergleichen.
Hinter dem Projekt steckt die Firma Picture Instruments, welche dem ein oder anderen bereits im Zusammenhang mit Bildbearbeitungs-Software bekannt sein dürfte. Für die Tests wurde ein eigenes Testchart entworfen, welches nicht den üblichen Postercharts folgt und eine nicht nachvollziehbare, elektronische Auswertung überflüssig macht. Das vom Hersteller als TYE-Target bezeichnete Chart enthält viele natürliche Strukturen, sowie die eine oder andere Falle für Objektive und Kameras. Sämtliche Tests werden in Kooperation mit Michael Quack im Visual Pursuit Studio in Düsseldorf durchgeführt.
Der Name ist Programm
Und genau aus diesem Grund überlässt Trust Your Eyes die Bewertungen den Fotografen und gibt auch keine Produktempfehlung ab. Damit ist es nicht mehr notwendig sich mit Zahlenwerten und Messkurven auseinanderzusetzen. Zudem haben die meisten Fotografen eher keine Vorstellung davon, wie sich z.B. ein Unterschied von 87% zu 92% Schärfe oder Bildqualität in einer Fotografie auswirkt, oder wie sich eine höhere Investition im Bildergebnis widerspiegelt. Das, so Geschäftsführer Robin Ochs, eröffnet dem Fotografen eine völlig neue Sicht auf die Abbildungsleistung von Kameras und Objektiven. Trust Your Eyes bietet dem Kamera- und Objektiv-Kaufinteressenten umfangreiche RAW- und JPG-Dateien (mit möglichst neutralen Einstellungen) zum Download an und finanziert sich, um weiterhin transparent und unabhängig arbeiten zu können, über den Verkauf dieser Daten. Ziel ist es über einen sehr langen Zeitraum absolut vergleichbares Bildmaterial von allen verfügbaren Kameras und Objektiven anzubieten. Für Fotografen, die eine neue Investition planen, kann sich der Preis in Höhe von 5,49 € für einen Trust Your Eyes Test sehr schnell bezahlt machen, unabhängig davon ob die geplante Anschaffung bei 99,- oder 9.999,- liegt. Es gibt Objektive, welche Ihr Geld mehr als Wert sind und wiederum andere, wo sich mit Sicherheit eine kostengünstigere und/oder bessere Alternative findet. Ein genauer Blick vor einer Investition lohnt sich immer und vermeidet nicht nur Enttäuschungen, sondern im besten Fall sogar teure Fehlinvestitionen.
Was enthalten die Tests?
Jeder Download von Trust Your Eyes besteht aus den RAW-Dateien und den Kamera-JPGs, unbearbeitet aus der Kamera, mit möglichst neutralen Einstellungen.
Die Objektivtests umfassen alle ganzen Blendenstufen, inkl. Offenblende und größte einstellbare, volle Blendenstufe. In einem Bodytest sind alle ganzen ISO-Stufen enthalten, die mit dem jeweiligen Referenzobjektiv aufgenommen wurden.
Bei Kompaktkameratests sind die kompletten ISO- und Blendenstufen enthalten.
Wer in den Tests mehr als den offensichtlichen Bildeindruck für sich bewerten möchte, findet auf der Trust Your Eyes Website, im „Über uns“ Bereich (oben rechts), eine genaue Beschreibung des TYE-Targets als PDF.
Kostenfreie Tests:
Wer sich dafür interessiert, wie ein kompletter Trust Your Eyes Test aussieht, kann sich die kostenfreien Tests von www.trust-your-eyes.com/tests.php runterladen. Derzeit werden die Tests des 55mm Otus f1.4 von Zeiss sowie des 50mm f1.4 DG HSM Art Objektives von Sigma kostenfrei angeboten (stand 01.09.2014).
Abgesehen von der Möglichkeit, die kompletten Daten eines Trust Your Eyes Tests begutachten zu können, bieten diese beiden Objektive darüber hinaus mit Sicherheit einen sehr interessanten Vergleich, auch zu allen anderen Objektiven.
Vergleich der Vorschaubilder
Die Vorschaubilder auf der www.trust-your-eyes.com Website sind in vielen Fällen schon ein Indiz dafür, bei welchem Objektiv oder bei welcher Kamera ein genauer Blick hinter die Kulissen lohnt. Über eine praktische Funktion zum Merken der Favoriten (mittels der Sternchen am Produkt), lassen sich beliebige Vorschaubildchen als Auswahl auf einer Seite zusammenfassen und vergleichen. Diese Zusammenfassungen können auch als E-Mail verschickt werden. Bei konkretem Kaufinteresse empfiehlt Trust Your Eyes die RAW Daten der verschiedenen Produkte in verschiedenen Blenden- oder ISO-Einstellungen übers ganze Bild hinweg miteinander zu vergleichen. Zum einen sind die möglichst neutralen Einstellungen der Kamera JPGs nicht bei allen Herstellern als wirklich neutral zu bewerten (da sie oft geschärft sind) und zum anderen folgen bei weitem nicht alle Objektive der Regel, dass diese zwei Blendenstufen abgeblendet am besten sind. Einige Objektive sind sogar komplett offenblendig am schärfsten. Andere wiederum erst bei Blende 11. Viele werden, nicht nur offenblendig, zum Rand hin unschärfer. Auch bei verschiedenen Brennweiten sind Zoomobjektive durchaus sehr unterschiedlich leistungsfähig. „Das betrifft natürlich nicht alle Objektive, jedoch hatten wir einige Zooms dabei, wo es sich lohnen würde, ein günstigeres Objektiv, mit geringerer Brennweite, zu kaufen und das Bild nachher digital zu Zoomen“, so Michael Quack. Die Trust Your Eyes Tests von Zoom-Objektiven beinhalten jeweils die längste und kürzeste Brennweite, sowie mindestens eine dazwischenliegende. „Nach der Begutachtung zahlreicher Objektivtests haben wir festgestellt, dass sich weder in puncto Preis, noch Marke, noch Blenden- oder Brennweiten-Einstellungen feste Regeln ableiten lassen. Das ein oder andere Produkt hat uns durchaus sehr positiv überrascht und so manche Produkte hielten unseren Erwartungen, welche wir nach dem Studium zahlreicher anderer Tests hatten, nicht stand.“
Picture Instruments – PI UG (haftungsbeschränkt)
Robin Ochs
Wiesenstr. 51
51371 Leverkusen
(thoMas)
Interessanter Ansatz
Ich erinnere mich, dass man früher gerne eine Zeitungsseite nahm, um Abbildungsleistungen zu testen. Die Vorschaubilder sind schon teilweise sehr deutlich, widersprechen sogar sehr heftig den Pixelpeepern und Markenfetischisten. Auch im Hochpreisbereich ist zuweilen “knackscharf” was Anderes. Und manches Altglas, das gerne zum “Schätzchen” hochstilisiert wird, fällt hintenrunter.
Ansatz
„Knackscharf“ ist für den Laien am leichtesten einzuschätzen. Zum Glück ist das allerdings nicht das einzige Kriterium, das ein Objektiv ausmacht. „Trust your eyes“ ist nicht unbedingt eine Hilfe, die einzuschätzen.
Kein falscher Fokuspunkt
[quote=Gast](das rechte Beispielbild sieht einfach nach falschem/ungünstigem Fokuspunkt aus)[/quote]
Das rechte Objektiv wurde nicht falsch fokussiert. Zum einen haben wir den Test mehrfach durchgeführt und zum anderen haben wir uns vom Hersteller ein zweites schicken lassen (das erste war nicht vom Hersteller), was noch schlechter abgeschnitten hat.
Genial!
[quote=Gast]die Wertungen sind völlig hirnrissig praxisfern.
Und das trifft auf die meisten graphischen, wissenschaftlichen Tests zu.[/quote]
Vielleicht fehlt es auch nur am Verständnis, was die Test aussagen (könne) und was nicht?
[quote=Gast]Wenn ich kein gutes LIcht habe, nützt der beste Sensor, das beste Objektiv der Welt nichts[/quote]
Sensationelle Erkenntnis. Und so überaus hilfreich bei der Auswahl des “richtigen” Objektivs!
Test ist nicht gleichbedeutend mit Wissenschaft
[quote=chris h]aus der Leistung von hoch lichtstarken oder Zoomobjektiven im Nahbereich, auf die Gesamtleistung oder auch nur praktische Performance eines Objektivs zu schließen, das ist “wissenschaftlicher” Unsinn. [/quote]
Nein, das ist UNwissenschaftlicher Unsinn.
Mehr davon – oder besser nicht!?
Interessant, bei dem Objektivtest der gaaanz wichtigen 50-mm-Brennweiten für 1649 Euro gab es bereits einen Testdurchlauf mit dem Zeiss-Objektiv!
wieviele Exemplare jedes Objektivs werden getestet?
wenn nicht mehrere / Minimum 5, aus verschiedenen Produktionschargen stammende und im freien Handel inkognito und neu gekaufte Exemplare jedes Objektivs getestet werden und dann auch entsprechende Information zur Serienstreuung geliefert werden, sehe ich persönlich wenig Basis für einen kostenpflichtigen Service.
daran wird es scheitern
[quote=Gast]wenn nicht mehrere / Minimum 5, aus verschiedenen Produktionschargen stammende und im freien Handel inkognito und neu gekaufte Exemplare jedes Objektivs getestet werden und dann auch entsprechende Information zur Serienstreuung geliefert werden, sehe ich persönlich wenig Basis für einen kostenpflichtigen Service.[/quote]
sehe ich auch so – genau daran wird es scheitern!
Denn selbst bei Leica gibt es Unterschiede – von Sigma, Canon, Nikon, Sony und Co ganz zu schweigen.
Und wo keine aufwendige Mechanik das Glas sicher an Ort und Stelle hält, sind über längere Zeiträume sowieso keine hohen Schärfeleistungen zu erwarten!
Ich tausche alle paar Jahre einige meiner Zoom-Linsen, dann dann zeichnen sie deutlich schwächer.
Variation und auch sonst …
[quote=Gast]wenn nicht mehrere / Minimum 5, aus verschiedenen Produktionschargen stammende und im freien Handel inkognito und neu gekaufte Exemplare jedes Objektivs getestet werden und dann auch entsprechende Information zur Serienstreuung geliefert werden, sehe ich persönlich wenig Basis für einen kostenpflichtigen Service.[/quote]
Ja, das hat uns bereits photozone nachdrücklich gelehrt.
Darüber hinaus habe ich Bedenken grundsätzlicher Art (viele reale Effekte werden gar nicht erfasst und dieser Test flacher Targets im Nahbereich ist aussagekräftig eben genau dort: bei flachen Motiven im Nahbereich) und auch konkret (das rechte Beispielbild sieht einfach nach falschem/ungünstigem Fokuspunkt aus).
Insgesamt schätze ich den Erkenntnisgewinn als gering ein.
schlimmer als DxO kann es kaum mehr werden
was da verglichen und gewertet wird, hat wie bei den allermeisten Tests keinerlei Praxisrelevanz.
Also hoffen wir das die Deutschen mehr Aussagekraft hin bekommen als die französischen DxO-Tester.
DXO ist gut
[quote=Gast]was da verglichen und gewertet wird, hat wie bei den allermeisten Tests keinerlei Praxisrelevanz.
Also hoffen wir das die Deutschen mehr Aussagekraft hin bekommen als die französischen DxO-Tester.[/quote]
Aha, vielleicht ein frustrierter Canon-Fotograf? Zumindest für mein Equipment sind die DXO-Werte auch in der Praxis sehr gut nachvollziehbar.
Webdesign verbesserungsbedürftig
Ein Logo, welches sich nur schlecht lesen lässt, eine rätselhafte Menührung, eine Produktübersicht aus Zahlenkolonnen… tut mir leid. Würde ich so eine Website in der Agentur abliefern, würde sie mir der Kreativdirektor um die Ohren hauen.
Da hat doch keiner Lust, etwas zu kaufen.
5 Tester ergeben bei einem
5 Tester ergeben bei einem Objektiv fünf verschiedene Ergebnisse! Da könnte ich auch mitmachen!
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es mal Objektivtests gab, wo man das Test-Resultat immer nur auf das getestete Objektiv mit der No…… bezog!
Eigene Erfahrung
mit diversen Objektiven an der Kamera bestätigen die Aussagen der „neuen“ Testmethode. Richtig ist auch das das selbe Objektiv an Kamera A hervorragend an B hingegen überhaupt nicht funktioniert. Das liegt trotz RAW anscheinend an der Kamera internen Bild Signalverarbeitung.
Im Prinzip ist was hinterher als Bild sichtbar ist ausschlaggebend. Insofern finde ich dieses Testverfahren als das richtige. Messkurven sind Fakten, der Bildeindruck ist Gefühlssache. Eines meiner Lieblings Objektive ist eine eigentlich digital ungeeignete 100mm Festbrennweite die jedoch bei Portraits erstaunliches leistet.
Das ist eine „Bilddatenbank“ zum nachsehen nicht schlecht.
Ob das jeder Betrachter hinbekommt?
[quote=Gast]Eines meiner Lieblings Objektive ist eine eigentlich digital ungeeignete 100mm Festbrennweite die jedoch bei Portraits erstaunliches leistet.
Das ist eine „Bilddatenbank“ zum nachsehen nicht schlecht.[/quote]
Ob das jeder Betrachter hinbekommt? Die Transferleistung von Bildergebnissen dieses Testaufbaus zu den möglichen Bildergebnissen bei Portraits erfordert auch wieder viel Erfahrung.
Wenn ich ein Objetiv kaufen
Wenn ich ein Objetiv kaufen sollte , testete ich selber! Eventuell gleich vorm Fotoladen mit mitgebrachter Kamera und Stativ.
Der Rolleiflexer
Objektive selber testen – auch eine gute Lösung!
So ist es auch richtig, besser selber testen an der eigenen (mitgebrachten) Kamera. Da gibt es dann viele Überraschungen, Objektive mit einem “klangvollen Namen” waren dann nicht mehr so überzeugend! [quote=Gast]Wenn ich ein Objetiv kaufen sollte , testete ich selber! Eventuell gleich vorm Fotoladen mit mitgebrachter Kamera und Stativ.
Der Rolleiflexer[/quote]
Das Problem der Testeritis
wird auch hier offenkundig: Es fehlt hier wie dort an der eigenen Wahrnehmung. Weswegen ich es schon vor Jahren aufgegeben habe, diese Tests – seien es Kameras, seien es Objektive – für bare Münze zu nehmen. Die letzte Instanz bin ich als Käufer, als User, weswegen einfach nichts mehr ung’schaut über die Theke zu mir wandert. Ob eine Qualität mit meinen Erwartungen, und die wieder mit dem verlangten Preis konveniert, diese Entscheidung kann mir keine noch so ausgetüftelte Versuchsanordnung abnehmen. Automatisch scheidet aus, was vom Prinzip her nicht so billig sein kann, wie es angeboten wird, bzw. was nicht annähernd so teuer sein darf, um meinen Verstand nicht zu beleidigen.
Kopf oder Zahl
Die Trivialisierung der Fotografie, seit der “digitalen Revolution”, schreitet unaufhaltsam voran. Mit ihr im Arm befindet sich die neue Lust des Bürgers, Geld zu machen – irgendwie.
Zitat:
“Zudem haben die meisten Fotografen eher keine Vorstellung davon, wie sich z.B. ein Unterschied von 87% zu 92% Schärfe oder Bildqualität in einer Fotografie auswirkt, oder wie sich eine höhere Investition im Bildergebnis widerspiegelt.”
Zuerst einmal ersetzen Sie bitte den Begriff “Fotografen” durch den Begriff “Laien”. Geht nicht? Weil es die Marketingstrategie konterkariert? Achso, klar.
Dann haben wir da noch so eine mehr oder weniger raffinierte Suggestion: “Bildergbnis” und “Investition” bilden ein Worte-Paar, das gerade bei Käufern von Fototechnik (nicht bei Fotografen) sehr beliebt ist. Gut, dass der Hase DA lang läuft, war vorauszusehen. Mit seriösen Angeboten ist in der Fotografie in der Breite nichts mehr zu holen.
Liebe ahnungslose Kunden, ich darf Ihnen einen Tipp geben, wie Sie sich auch kostenlos auf Ihre Augen verlassen: Schauen Sie hin und lesen Sie Fachlektüre (Nein, keine reisserischen Illustrierten…)
Denken Sie immer daran: Was Sie im Kopf nicht haben, das haben Sie im Geldbeutel. Alles klar?
Gut Licht!
Weswegen
Vielen so wichtig ist, dass sie möglichst viel im Geldbeutel haben … 😎
Kopf und Geldbeutel
[quote=Gast]Denken Sie immer daran: Was Sie im Kopf nicht haben, das haben Sie im Geldbeutel. [/quote]
Umgekehrt gilt das übrigens nicht. Alles klar?