Mit der H5X (Gehäuspreis rund 5500 Euro) stellt Hasselblad das Nachfolgemodell der H4X vor und auf der photokina aus. Der wesentliche Unterschied gegenüber Hasselblads H5D-Serie ist die Möglichkeit, Rückteile zu wechseln und auch ältere Digital- und sogar Filmrückteile im Aufnahmeformat 4,5×6 zu nutzen:
Pressemitteilung von Hasselblad:
Göteborg, 9. September 2014
Hasselblad kündigt für die photokina mit dem neuen H5X-System bahnbrechende Mittelformatoptionen an
Hasselblad hat die Markteinführung eines neuen, exklusiven Mittelformat-Kameragehäuses angekündigt.
Die überaus vielseitige H5X wurde vor allem für Fotografen entwickelt, die mit den Kameras H1, H2, H2F oder H4X arbeiten und sich die Leistungsfähigkeit einer H5 wünschen – zudem kann sie Nutzern der H5D als Ersatzgehäuse dienen.
Nach Markteinführung der H5D-50c als weltweit erster Kamera mit 50 MP CMOS Sensor im Frühling und der neuen CMOS-Digitalrückteile H5D-50c MS, H5D-200c MS und CFV-50c im Sommer erhalten Fotografen mit der H5X nun die neuesten Aufnahmefunktionen und nahtlose Kompatibilität mit den weltweit führenden Objektiven des H-Systems von Hasselblad.
Hasselblad wird die neue H5X auf der photokina präsentieren (16.−21. Sept., Halle 02.1, Stände AO21, BO20, AO10).
Michele Channer, International Sales Director von Hasselblad: „Dieses innovative Kameragehäuse, das ohne Rückgabe der alten Kamera gekauft werden kann, erweitert die Hasselblad Produktpalette für Fotografen. Das Gehäuse basiert auf der viel beachteten H5D-Serie und ist nicht nur mit den meisten digitalen Rückteilen älterer H-Systeme kompatibel, sondern auch mit den meisten digitalen Rückteilen anderer Anbieter. Und auch Fotografen, die gerne auf Filmmaterial fotografieren, können jetzt dieses fortschrittliche Kameragehäuse nutzen.“
Sie fügte hinzu: „Fotografen, die sich für die H5X entscheiden, steht die einzigartige und umfassende Angebotspalette an Hasselblad Objektiven zur Verfügung − und mit Rückteilen anderer Hersteller erhalten sie die gleiche Funktionalität wie mit einer H4X.“
Die H5X wird ohne Sucher für 4.595 € und mit Sucher für 5.795 € im Handel erhältlich sein (zzgl. MwSt.). Sie bietet die gleiche Funktionsvielfalt wie die Kameras H1 und H2 sowie einige zusätzliche neue Funktionen:
• True Focus − damit können sich Fotografen ganz auf die kreativen Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren, ohne sich um die Fokusmechanik kümmern zu müssen
• vollständige Kompatibilität mit HC- und HCD-Objektiven wie dem HCD24, dem HCD28 und dem Zoomobjektiv HCD35-90
• HVD-90x-Sucher, optimiert für das Format 36 x 48 mm
• HV-90x-II-Sucher, optimiert für Film und das Format 40,2 x 53,7 mm
• leistungsstarkes AF-Hilfslicht
• acht Speicherplätze, um bequem auf zuvor gespeicherte Kameraeinstellungen zugreifen zu können
• alle neuen Funktionen der programmierbaren Tasten, die mit H5D-Sensoreinheiten verfügbar sind (nicht in Kombination mit Rückteilen anderer Anbieter)
Weitere Highlights der H5X:
• Tilt-/Shift-Möglichkeit mit sechs Objektiven bei Verwendung des HTS-1.5-Tilt-/Shift-Konverters
• bessere Sucheroptionen
• Griff im H5D-Design mit Display, für bessere Handhabung und Ablesbarkeit
• Ersatzkamera für H5D-Nutzer
Weitere Informationen und Datenblätter finden Sie unter www.hasselblad.com
(thoMas)
Das,
nämlich Rückteile auch wechseln zu können, sollte ohnehin selbstverständlich sein.
bahnbrechend?
Ich kann keine bahnbrechendes Mittelformatoption erkennen!
Die Kameratechnik mag ja vielleicht für Hasselblad-Leute modern sein, aber ist es in meinen Augen nicht und sie ist schon gar nicht bahnbrechend.
Die H5D gibt es zudem schon länger und ist selbst für Mittelformat nicht bahnbrechend. (Das ist ja der von HB und anderen neu verwendete CMOS-MF-Sensor.)
Truefocus wurde ja auch schon einige Kameragenerationen zurück eingeführt, kann also auch nicht das Bahnbrechende sein.
Auch den einst eingesparten Motorantrieb für Filmmagazine wieder zu integrieren und Film- sowie Digitalmagazine verwenden zu können, kann auch nicht damit gemeint sein. Das gab es doch schon.
Nichtsdestotrotz: Ich bin froh mit der “modensten” HB wieder “antiquierte” Filme verwenden zu können.
Film.
Wow, Hasselblad hat endlich eine Mittelformatkamera entwickelt, welche die Verwendung von Film erlaubt! Na wenn das keine Sensation ist. Jetzt bitte noch ein Filmmagazin für ein Negativformat von 33x44mm, dann gibt es wirklich kein Argument mehr, noch digital zu fotografieren.
Film sells!
[quote=Gast]dann gibt es wirklich kein Argument mehr, noch digital zu fotografieren.[/quote]
Finanziell nicht, nee.
Und künstlerisch auch nicht.
Das Filmformat
ist nicht das Problem. Man nimmt die 120er bzw.220er Rollfilme.
Die Frage ist, wo bekommt man die passenden FilmMAGAZINE her? Werden die von der H1 wieder neu aufgelegt?
Endlich …
… konzentriert sich die Firma Hasselblad auf das was sie kann, nämlich Mittelformatkameras bauen, und nicht irgendwelche Sony-Teile aufzupimpen!
Gast schrieb:
…
[quote=Gast]… konzentriert sich die Firma Hasselblad auf das was sie kann, nämlich Mittelformatkameras bauen, und nicht irgendwelche Sony-Teile aufzupimpen![/quote]
Sie sind aber da nicht mehr so ganz aktuell auf dem neuesten Stand der Dinge!
Zitat: das ohne Rückgabe
[quote=Michele Channer]„Dieses innovative Kameragehäuse, das ohne Rückgabe der alten Kamera gekauft werden kann, …”[/quote]
Nee, Du, ich fand’s auch immer lästig erst ‘ne Kamera zum Abgeben rauszukramen, wenn ich bloß mal eine neue kaufen wollte.
Die richtige Richtung, endlich! Aber noch zu kurz gesprungen.
Hasselblad öffnet – endlich wieder – sein Kamerasystem für andere Hersteller. Das ist eine richtige Entscheidung.
Nicht umsonst (Wortwahl verstanden?) bietet sogar Leica, der Klaus Kinski unter den Kameraherstellern, diverse Adapter für sein S-System an.
Dabei kann man dort, anders als bei Hasselblad, noch nicht mal das Rückteil abnehmen, was in Zeiten schneller technologischer Entwicklung und durch den Kunden vom Fotografen geforderter Flexibilität ein unschätzbarer Marktvorteil bleibt.
Flexibilität, Präzision und Nützlichkeit haben das V-System seinerzeit zum professionellen Standard gemacht. Mit der Öffnung könnte das H-System auf diesen Weg zurückkehren.
Dabei Film jetzt wieder zu ermöglichen, ist eine zwingende Voraussetzung dazu.
Denn Film spielt nicht nur für sparsame Studenten, sondern auch für technisch fähige und/oder kreativ begabte professionelle Nutzer eine wichtige Rolle mit großer Anziehungskraft.
Und auch die paar tausend Euro, die von ernsthafen Nutzern von Film, Amateure durchaus eingeschlossen, für Kameras ausgegeben werden, muß sich Hasselblad ja nicht entgehen lassen, wenn sie es ohne Verrenkung “mitnehmen” können.
Ich selbst habe meine Entscheidung, für meine Arbeit nur Kamerasysteme zu benutzen, die digital und analog bieten, nie bereut.
Gute Objektive und technisches Können vorausgesetzt, kann ich dem Kunden bessere Angebote machen, die ihn wiederkommen lassen.
Als nächstes soll Hasselblad zeigen, dass sie mit dem H-System den Weg vom reinen 1990er Statussymbol zurück zum besten Werkzeug weitergehen.
Nützlichkeit und Qualitiät statt markiger Softwarenamen würden dabei helfen. Z.B. wenn der Sucher das Bildfeld des Sensors anzeigen würde und der Ort der Bildschärfe mit dem der Sucherschärfe übereinstimmen würde.
Na
Das hoffen wir doch sehr, dass ein SLR Sucher das Bildfeld des Sensors darzustellen vermag. Und wenn auch noch die Schärfe im Sucher mit der am Sensor übereinstimmt, kann man sicher von einer gelungenen Konstruktion sprechen.