Intimität in der Fotografie, darum geht es in einigen der Bücher, die wir in diesem Monat vorstellen. Dazu kommen noch einige Ausstellungstipps: Reisen sie nach Lausanne oder Regensburg – oder bleiben Sie Zuhause. Fotografieren sie! Oder kaufen Sie Kunst! Wie immer stellen wir auch eine sehr besondere Edition vor. Und vor allem: Haben Sie eine gute Zeit. Foto-Frisch wünscht einen schönen Sommer!

 

Foto Angelika Sher, Ohne Titel

Angelika Sher, Ohne Titel
© Angelika Sher

 
 
Foto Angelika Sher, Ohne Titel

Angelika Sher, Ohne Titel
© Angelika Sher

 
 
Foto Angelika Sher, Ohne Titel

Angelika Sher, Ohne Titel
© Angelika Sher

 
Fotografie kann viel sein, auch Ausdruck größtmöglicher Intimität. Ein Zeugnis einer solchen fotografisch festgehaltenen Intimität ist ein Fotobuch der 1969 geborenen israelischen Fotografin Angelika Sher, deren Bilder aus der engsten familiären Umgebung der Fotografin stammen. Man spürt, wie nah Schöpfer und Sujet sich in diesen Werken sind, so persönlich und privat wirken diese Bilder.
 

Foto Matthieu Gafsou, Frédérique

Matthieu Gafsou, Frédérique
© Matthieu Gafsou

 
 
Foto Matthieu Gafsou, Papaver Somniferum

Matthieu Gafsou, Papaver Somniferum
© Matthieu Gafsou

 
 
Foto Matthieu Gafsou, Armando

Matthieu Gafsou, Armando
© Matthieu Gafsou

 
Ähnlich intim ist auch Matthieu Gafsous Buch „Only God Can Judge Me“. Seine Bilder sind aktuell auch im Musée de l’Elysée in Lausanne zu sehen. Die Serie „Only God Can Judge Me“ beschäftigt sich mit dem Leben von Suchtkranken, doch nähert sie sich dem Thema nicht dokumentarisch. Stattdessen öffnen diese Porträts, Stillleben, allegorische Landschaften und Abstraktionen eine Tür in eine poetische, surreale Welt. Matthieu Gafsou lebt und arbeitet in Lausanne.
 

Foto Bertram Kober, Bieblis, Deutschland

Bertram Kober, Bieblis, Deutschland
 
 
Foto Bertram Kober, Nauen, Deutschland

Bertram Kober, Nauen, Deutschland

 
Bertram Kobers Buch „Transmission“ versammelt die Bilder einer Serie, die in zwölf Ländern entstanden sind. Skulptural anmutende Sende- und Empfangsanlagen hat Kober fotografiert, „Andockstellen der medialen Übertragung“, die von einer unheimlichen Präsenz sind. Kober wurde 1961 in Leipzig geboren und studierte Fotografie an der dortigen Hochschule für Grafik und Buchkunst.
 

Filip Dujardin, fictions
 
 
Filip Dujardin, fictions
 
 
Filip Dujardin, fictions

Filip Dujardin, fictions

 
Filip Dujardins „Fictions“ haben eine ähnlich unheimliche Wirkung. Es handelt sich hier um Architekturfotografien von Bauten, die es so nie geben könnte. Es sind digitale Collagen, Traumhäuser, deren verschachtelte Konstruktionen zum Staunen einladen. Jetzt ist ein Buch bei Hatje Cantz erschienen.
 

Foto Roberto Dutesco, Die Wildpferde von Sable Island
 
 
Foto Roberto Dutesco, Die Wildpferde von Sable Island

Aus: Roberto Dutesco, Die Wildpferde von Sable Island

 
Keine digitalen Fiktionen sind die Wildpferde von Sable Island. Das gleichnamige Buch von Roberto Dutesco wird Pferdeliebhaber und Fotofans begeistern. Es ist eine Hommage an die Insel vor der Ostküste Kanadas, die Heimat von rund 500 Wildpferden ist. Seit 20 Jahren fotografiert Dutesco das Leben auf Sable Island – an einem menschenverlassenen Ort voller karger Schönheit.
 

Foto aus: Hans van der Meer, Spielfeld Europa. Landschaften der Fußball-Amateure.
 
 
Foto aus: Hans van der Meer, Spielfeld Europa. Landschaften der Fußball-Amateure.

Aus: Hans van der Meer, Spielfeld Europa. Landschaften der Fußball-Amateure.

 
Ein wenig verlassen sind auch die Orte, die Hans van der Meer in seinem Buch „Spielfeld Europa. Landschaften der Fußball-Amateure“ zeigt. Fußballplätze in Dörfern und Vorstädten hat er fotografiert, Amateur-Clubs inmitten großartiger Landschaften, die beweisen, dass Fußball auch etwas anderes sein kann als jene medial inszenierten Super-Events, die unsere Wahrnehmung des Sports prägen. „Dass Fußball nicht im luftleeren Raum geschieht: Diese herrlichen Fotos sind der Beweis“, schreibt die „Badische Zeitung“ über das Buch.
 

Foto Maria Sewcz, inter esse Berlin

Aus: Maria Sewcz, inter esse Berlin

 
Zurück ins Berlin der Achtziger führt uns der Band „inter esse Berlin“ von Maria Sewcz. Der Osten Berlins ist das Thema, der hier in hartem Schwarzweiß gezeigt wird: Bilder fernab von jeder Poesie, aufgenommen 1987, kalt und unversöhnlich. Ein sehr besonderes Berlin-Buch, das auch die jüngere deutsche Geschichte spiegelt.
 

Foto Christine Turnauer, Abil

Christine Turnauer, Abil
 
 
Foto Christine Turnauer, Punzel

Christine Turnauer, Punzel

 
Und nun noch eine Empfehlung für Freunde klassischer Porträtfotografie. Christine Turnauers Buch „Presence“ versammelt Porträts aus verschiedenen Kulturkreisen, die auf ihren ausgedehnten Reisen entstehen – stets ohne künstliche Beleuchtung, vor neutralem Hintergrund. Ihre Bilder berühren in ihrer respektvollen Haltung.
 

Foto aus: Dirk Brömmel, Kopfüber    Foto aus: Dirk Brömmel, Kopfüber    Foto aus: Dirk Brömmel, Kopfüber

Aus: Dirk Brömmel, Kopfüber

 
Zum Schluss schließlich möchten wir auf das Buch „Kopfüber“ von Dirk Brömmel hinweisen, der seit etwa zehn Jahren Schiffe fotografiert. Von Brücken über die Spree, den Rhein oder die Donau – dann, wenn die Wasserfahrzeuge darunter hindurch gleiten. Die Schiffskörper, dargestellt ist ausschließlich das Schiffsdeck, stellt er in seiner Serie „Kopfüber“ stets frei – vor monochromem, verschieden eingefärbtem, teilweise bizarr buntem Hintergrund. In dem jetzt erschienenen, neuen Buch versammelt Brömmel viele seiner schönsten Schiffe. Personenschiffe, Schiffe auf dem chinesischen Kaiserkanal, Gondeln in Venedig und schwimmende Märkte – und auch die Gestaltung ist einzigartig. Fünf verschiedene Designagenturen haben die fünf Kapitel gestaltet. Ein Beitrag von Klaus Honnef führt auf profunde Weise in die Werkgruppe ein.

Am Ende von Foto-Frisch steht wie immer eine Empfehlung, Fotokunst käuflich zu erwerben. Man kann in Onlinegalerien fündig werden, bei Fotokunst-Galerien, auf Kunstmessen, in Auktionshäusern, bei Kunsthändlern – oder auch in den Ateliers der Künstler selbst. Wir möchten Ihnen Arbeiten vorstellen, die wir für sammlungswürdig halten – angeboten von seriösen Galerien, Verlagen oder Händlern.
 

Foto Filip Dujardin, Deauville

Collector’s Editions von Filip Dujardin

 
Diesmal empfehlen wir eine Collector’s Editions von Filip Dujardin aus der Serie „Deauville“. Am Strand des bekannten französischen Seebades erscheint eines jener „Traumhäuser“, die Dujardin als „Hightech-Strukturen mit einer Lowtech-Hülle“ bezeichnet. Inkjet-Print auf alterungsbeständigem Epson-Papier, in Mappe, mit Buch. Blattformat: 35,5 x 49,8 cm, Bildformat: 29 x 43,2 cm. Auflage: 20 + 5 a.p., signiert, nummeriert. 480 Euro.
 
 
Schreiben Sie uns gerne: info@marcpeschke.de
 

(Marc Peschke)