FotoIn ihrer Serie „Targets“ setzt sich Herlinde Koelbl mit der militärischen Ausbildung in verschiedenen Ländern und im Besonderen mit den Schießzielen auseinander, an denen Menschen zu Soldaten ausgebildet und auf den Krieg vorbereitet werden:

Presseinformation des Deutschen Historischen Museums:

TARGETS
Fotografien von Herlinde Koelbl

9. Mai bis 5. Oktober 2014

Die Fotografin Herlinde Koelbl beschäftigt sich in ihrem neuen, international angelegten Kunstprojekt TARGETS mit militärischer Ausbildung und den kulturellen Unterschieden, die sich in den jeweils landestypischen Schießzielen widerspiegeln. Die Fotografien, die in einem Zeitraum von sechs Jahren in fast 30 Ländern entstanden, werden erstmals im Erinnerungsjahr an den Ersten Weltkrieg 2014 im Deutschen Historischen Museum vom 9. Mai bis 5. Oktober 2014 zu sehen sein.
 

USA, Herlinde Koelbl

USA
© Herlinde Koelbl
 
 
Deutschland, Herlinde Koelbl

Deutschland
© Herlinde Koelbl
 
 
Afghanistan, Herlinde Koelbl

Afghanistan
© Herlinde Koelbl

 
Der außergewöhnliche Fokus der Arbeit liegt auf den Schießzielen, an denen Menschen zu Soldaten ausgebildet und auf den Krieg vorbereitet werden. Sie lassen den Wandel der Feindbilder erkennbar werden. Hat der Feind ein Gesicht? Ist er abstrakt? Herlinde Koelbl bereiste dafür Truppenübungsplätze u.a. in den USA, China, Russland, Afghanistan, Brasilien, Äthiopien, Norwegen oder der Mongolei. Entstanden sind Fotografien zerfetzter menschlicher Silhouetten aus Pappe, von Schüssen durchlöcherter Plastikpuppen oder von Patronen durchsiebter Metallplatten. Sie zeigen gleichzeitig unterschiedliche Kriegs‐ techniken und ‐topografien: In von Bühnenbildnern Hollywoods entworfenen Wüstenstädten trainieren amerikanische Soldaten den Häuserkampf, in surrealistischen Betonschluchten bereiten sich japanische Militärs auf Kriege an unbekannten Orten vor.

Die Fotografien werden ergänzt von Video‐ und Soundinstallationen und Portraits von Soldaten. Zitate aus Interviews geben einen persönlichen Einblick in die Situation der Soldaten auf den Übungsschießplätzen der Welt. Sie sind in letzter Konsequenz die Ziele in bewaffneten Konflikten. So lässt Herlinde Koelbl ohne jegliche Effekthascherei die reale Grausamkeit von Tod und Krieg in ihren Bildern spürbar werden.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Körber‐Stiftung und die Robert Bosch Stiftung.
 
 
Ausstellung:
TARGETS
Fotografien von Herlinde Koelbl
9. Mai bis 5. Oktober 2014; täglich 10 ‐ 18 Uhr

Deutsches Historisches Museum
Zeughaus und Ausstellungshalle
Unter den Linden 2
10117 Berlin
 

(thoMas)