Die Lytro-Lichtfeldkamera – bei der Scharfstellung und Schärfentiefe auch nachträglich manipulierbar sind – sieht ihre nächste Inkarnation. Ab Juli 2014 soll es die Lytro Illum geben, die natürlich besser ist, aber auch erheblich mehr kostet, als die erste, einfache Lytro:
Das Prinzip der Lichtfeldkamera ist geblieben (siehe auch: Lichtfeld-Kamera: Autofokus war gestern), wobei die Neue deutlich verbessert wurde, auch nicht mehr aussieht wie eine Schachtel, sondern wie eine „richtige“ Kamera – dafür aber auch viel mehr kostet.
Hatte die erste Lichtfeldkamera von Lytro noch 11 „Megarays“ (so bezeichnet Lytro die Anzahl der Lichtstrahlen, die vom Lichtfeldsensor aufgezeichnet werden), so soll die neue „Illum“ 40 Megarays aufzeichnen – was sich letztlich in ca. 4-Megapixel-Aufnahmen inkarniert. Für die notwendige Geschwindigkeit für die Echzeit-Bildvorschau und die Bildbearbeitung soll die „Light Field Engine 2.0“ sorgen. In der Kamera oder auch nachträglich mit den „Lytro Desktop Tools“ lassen sich die Aufnahmen bearbeiten, Scharfstellung, Schärfentiefe und – begrenzt – auch die Perspektive können geändert werden. Lytro-Aufnahmen lassen sich jetzt auch als Animationen speichern – das dürfte dem Aha-Effekt bei den Betrachtern auf die Sprünge helfen.



Die wesentlichen Eigenschaften der Lytro Illum:
• 40 Millionen „Lichtstrahlen“ werden erfasst (= ca. 4 Megapixel im Ergebnis)
• 8fach Zoom 30-250 mm entspr. Kleinbild
• Konstante Lichtstärke 2
• Makro-Aufnahmen möglich (max. im Maßstab 1:3)
• Verschlusszeit 1/4000 s
• 4“-Touchscreen
• SD-Kartenschacht
• Blitzanschluss
• Stativgewinde
• 940 g Gewicht, Abmessungen 86 x 145 x 166 mm
Die Lytro Illum kann bereits vorbestellt werden, zum Preis von 1499 US-Dollar. Später dann soll die Kamera 1599 US-Dollar kosten, was in etwa auf 1599 Euro hinauslaufen wird. (Wer jetzt in den USA vorbestellt, möge bedenken, dass US-Preise ohne Steuer sind – bei der Einfuhr ist mit Zoll und Mehrwertsteuer zu rechnen. Wenn Sie den US-Preis in Euro umrechnen und dann mit 1,25 multiplizieren, bekommen Sie einen ungefähren Eindruck, was die Kamera tatsächlich kosten wird.)
Wer das Prinzip mal ausprobieren möchte: die erste Lichtfeldkamera von Lytro gibt es mittlerweile ab 199 Euro.
(thoMas)
Megapixel, Megarays…
Megapixel, Megarays… was wohl demnächst auf die Menschheit losgelassen wird?
Was mich irritiert: Wenn Scharfstellung und Schärfentiefe auch nachträglich manipulierbar sind – weshalb hat die Lytro dann einen AF-Knopf? Der ist doch so überflüssig wie ein Loch im Kopf, wenn die Technik wirklich so genial ist, wie behauptet wird. Oder habe ich etwas verpasst?
Egal. Ich habe heute mit meiner Arca Swiss Grossformat ein paar wunderschöne Dias produziert und mich gefreut, dass es noch echte Fotografie gibt.
Strom aus der Steckdose.
[quote=Gast]… mal abgesehen davon, dass der Saft aus den Tesla-Superchargern gratis ist.[/quote]
So ist es. Ich schlage mit meinem Stab an einen Felsen und es fließt Strom heraus. Kostenlos, umweltfreundlich und CO2-neutral.
–Moses.
Meine Zustimmung
haben Sie. Vor allem zur Aussage „persönliche Beziehung, oder gar Notwendigkeit“.
Und, ja, Verwahrlosung ist ein Terminus, der unserer gesamten Konsumgesellschaft inhärent ist.
Fragen der Menschheit Teil 1.987.313
Wozu braucht eine Lytro-Lichtfeldkamera – bei der Scharfstellung und Schärfentiefe auch nachträglich manipulierbar ist – eine AF-Taste und dann noch an so prominenter Stelle?
Weil
[quote=Gast]Wozu braucht eine Lytro-Lichtfeldkamera – bei der Scharfstellung und Schärfentiefe auch nachträglich manipulierbar ist – eine AF-Taste und dann noch an so prominenter Stelle?[/quote]
der Lichtfeldeffekt nicht ein beliebiges Manipulieren erlaubt, sondern auch nur in einem begrenzten Rahmen rund um eine vorgegebene Entfernung funktioniert …
Was ich noch bemerken will: Wird hier tatsächlich ein 1″-Sensor verbaut, dann setzt auch die verbaute Optik einen vorbildlichen Standard.
Das lag wohl daran
dass er sich mehr dem Abgründigen widmete, der Kafka … 😎
Die nie gestellte Frage!
Ingenieure sind ja tolle Zeitgenossen. Aber wenn sie Probleme ausmachen, die gar keine sind, dann ist das ziemlich peinlich für sie. Denn lustigerweise wird dieses neue Spielzeug im Umfeld der professionellen Fotografie gezeigt, wo die Frage der nachträglichen Definition der Schärfenebene gar nie gestellt worden ist – weil diese Entscheidung schon immer fester Bestandteil des fotografischen Konzeptes war, welche VOR dem Fotografieren ersinnt wird. Und dort, wo die Idee noch etwas Reizendes hat, nämlich in der stressigen Pressefotografie, gibt es schlicht keine Zeit noch für nachträgliches Rumschieben der Schärfenebene. Es gibt nämlich gar keine Zeit für irgendwelche Rumschiebereien von Reglern: Das Material wird OOC als JPEG an die Bildredaktionen übermittelt!
Von meinen Kollegen
auch von mir selbst, ist mir ein solch oberflächliches Verhalten nicht erinnerlich.
Und soweit ich das hier sehe, dürfte das Verschieben der Schärfenebene einfacher vonstatte gehen, als im Nirgendwo eine WLan-Verbindung aufzubauen.
Jedenfalls ein erstaunlicher Fortschritt, den diese Technik gemacht zu haben scheint, wenn ich auch gerne zugebe, die Schärfefestlegung dann doch lieber als integralen Prozess des Fotografierens zu gestalten.
Überlassen Sie das doch einfach dem Markt
Nur weil Sie und ich es nicht brauchen, heißt das ja nicht, dass der Ei-Fön-User das nicht megageil findet.
OhWeh
Entscheidung.
[quote=odysseus]weil diese Entscheidung schon immer fester Bestandteil des fotografischen Konzeptes war[/quote]
Ganz meine Worte! Das habe ich schon vor viertausend Jahren gesagt, als die erste Kamera mit automatischer Belichtung raus kam.
–Moses.
Apropos dämlicher Spruch links nebenan:
[quote=Franz Kafka]Wer sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nicht alt.[/quote]
Ich glaube, er ist wirklich nicht besonders alt geworden.
Zehn Jahre auf See
[quote=odysseus]Ingenieure sind ja tolle Zeitgenossen. Aber wenn sie Probleme ausmachen, die gar keine sind, dann ist das ziemlich peinlich für sie. Denn lustigerweise wird dieses neue Spielzeug im Umfeld der professionellen Fotografie gezeigt, wo die Frage der nachträglichen Definition der Schärfenebene gar nie gestellt worden ist – weil diese Entscheidung schon immer fester Bestandteil des fotografischen Konzeptes war, welche VOR dem Fotografieren ersinnt wird. Und dort, wo die Idee noch etwas Reizendes hat, nämlich in der stressigen Pressefotografie, gibt es schlicht keine Zeit noch für nachträgliches Rumschieben der Schärfenebene. Es gibt nämlich gar keine Zeit für irgendwelche Rumschiebereien von Reglern: Das Material wird OOC als JPEG an die Bildredaktionen übermittelt![/quote]
In kurzer Zeit wird diese Technologie von allen relevanten Herstellern aufgegriffen,auch wenn sich dies unsere Altvorderen nicht vorstellen wollen (oder können?).
„weil diese Entscheidung schon immer fester Bestandteil des fotografischen Konzeptes war, welche VOR dem Fotografieren ersinnt wird.“
Schreiben Sie Werbetexte für Leica?Da muss man sich ähnlich Gequirltes für Uralttechnik anhören.
unvoreingenommen
Unvoreingenommen ist das nachträgliche Verschieben der Schärfebene so eine Sensation wie die digitale Fotografie nach der analogen, denke ich.
Eine ansatzweise Simulation dieser Technologie findet seit Jahren in der alltäglichen EBV statt, wo Schärfen in Unschärfen verwandelt werden, um eine bestimmte Bildebene hervorzuheben.
Nicht nur dass Fokussierfehler, die einen Großteil der Bildfehler ausmachen dürften, wie ich vermute, eliminiert werden könnten – ich selbst habe oft genug in fotografischen Situationen gestanden, in welchen ich den Fokus bei gleichem Bildausschnitt nach vorn und hinten gewechselt habe, um mehrere Motivvarianten in der Schärfebene aufzunehmen. Dabei gingen Motive verloren. Das wäre mit nachträglichem Setzen der Schärfebene nicht passiert, es sei denn, ich hätte alles scharf aufgenommen, doch dies wiederum ist von mir kaum gewünscht, zudem müsste meine Kamera doppelt so leistungsfähig sein, wie sie jetzt schon ist…
Noch eine kleine Überlegung am Rande:
Wieso dann noch einen Fokuspunkt mit dem Joystick motivspezifisch bewegen (was Zeit, Aufmerksamkeit und Nerven kostet), wenn man im Prinzip „nur“ auf einen relevanten Punkt halten muss, um sich nachträglich genüsslich auf den Scharfpunkt durchzuklicken – in der EBV…?
Ich denke, die Abneigung mancher Fotografen liegt daran, dass alles, was die konventionelle handwerkliche Fotografie einmal ausmachte, allmählich ersetzt wird. Es werden immer mehr andere handwerkliche Künste wichtiger. Dieser Prozess ist schmerzhaft für die alten Fotografen, die keine Kraft und keine Inspiration im Neuen finden, aber er ist unvermeidbar. Die Geschichte läuft nicht rückwärts.
Gut Licht!
Solang wir
über eine 4-Megapixel-Knipse reden, hält sich meine Euphorie in Grenzen.
Schon allein
das Bedürfnis, mein Motiv beim Fotografieren in ausreichender Schärfe wahrzunehmen, spricht für einen – hier allerdings tatsächlich recht einfach zu haltenden – AF.
Was jedenfalls stimmt: diese Technologie ist eine Revolution – jedenfalls hinsichtlich des Themas Fokussierung und, nicht zu vergessen, der Schärfentiefe.
Wenn sich hier wer (noch) gegen diese Technik sträubt, dann eher wegen der „Soft skills“ – also, Auflösung, Sensorqualität, Datenhandling. Die liegen dann doch noch mehr im „unscharfen“ Bereich.
P.S. So sehr diese Technologie zum Spielen und Manipulieren verleiten mag; wenn es dem Hersteller gelingt, das in einen professionellen Bereich weitzuentwickeln, dann sollte es schon deswegen interessant werden, als allein durch ein nur geringes Inanpruchnehmen der Funktionen, die Bildqualität ganz allgemein – durch perfektionierte Schärfelage und gezielt variable Schärfentiefe – profitieren wird können. Auch hier gilt dann die Regel: Die Dosis bestimmt die Wirkung – oder das Gift.
Die Welt ist keine Scheibe.
An die üblichen verdächtigen Maschinenstürmer hier: nehmt mal das Print-Brett vom Kopf! Die Welt ist inzwischen weiter und keine Scheibe.
Als die Farbfotografie aufkam, sahen die Hüter des Schwarzweiß-Grals auch die Welt untergehen. Sie drehte sich trotzdem weiter. So wird es auch mit der Lichtfeld-Fotografie sein. Freuen wir uns über die erweiterten Möglichkeiten der Bildgestaltung. Es wird ja niemand dazu gezwungen, sie zu nutzen.
Aber wenn die Kameras sebst mal schnell genug sind und das alles ratzfatz auch auf dem Rechner funktioniert, könnte das Althergebrachtes vom Kopf auf die Füße stellen. Warum als Fotograf sich im Moment der Aufnahme auf die Schnelle irreversibel ein für alle Mal entscheiden, was ich (oder der Bildredakteur) besser in Ruhe und mit Bedacht danach auf dem Rechner machen kann?
Ganz abgesehen davon bieten sich neue Multimedia-Fähigkeiten jenseits der althergebrachten platten, 2-dimensionalen Fotografie mit ihrer nur Illusion von Räumlichkeit.
Nicht umsonst wird auf dem Lumix-Festval des jungen Fotojournalismus inzwischen auch ein Multimedia-Award http://www.fotofestival-hannover.de/awards0.html ausgeschrieben. Mit dem medialen Wandel sollten sich unsere Vollformat-Platzhirsche hier langsam mal auseinandersetzen, wenn sie nicht bald samt ihrem Rollator-Stativ ins Betreute Fotografieren abgeschoben werden wollen.
Übrigens bastelt auch Panasonic an einem Lichtfeld-Sensor http://lightfield-forum.com/2014/04/panasonic-patentiert-bildsensor-fur-lichtfeld-aufnahmen-mit-voller-sensor-auflosung/.
Im Multimedia-Mix aus Stand- und Bewegtbildern werden Lichtfeld-Bilder ihren Platz finden. Bin gespannt, wer die neuesten Möglichkeiten am überzeugendsten ausnutzt. Ich brauche die Lytro auch noch nicht, aber abgesehen von ein paar abgedrehten Künstlern werden die Werbefotografen (nicht die für Print) sie meiner Vermutung nach als Erste zu nutzen wissen. Könnte ein Wettbewerbsvorteil werden.
Last not least: wie ich schon mit der kleinen Lytro erfahren konnte: das Experimentieren damit macht Spaß!
„Man kann nicht beides sein,
Realist und dann auch noch beliebt.“
Laber, Laber, Laber.
[quote]Es wird ja niemand dazu gezwungen, sie zu nutzen.[/quote]
Gott sei Dank nicht!
[quote]Warum als Fotograf sich im Moment der Aufnahme auf die Schnelle irreversibel ein für alle Mal entscheiden,[/quote]
Das ist ein Teil des Berufs und Könnens. Nur besserwisserische Fatzkes wollen hinterher noch das Bild ändern, damit es in ihre Weltanschauung passt.
[quote]Ganz abgesehen davon bieten sich neue Multimedia-Fähigkeiten jenseits der althergebrachten platten, 2-dimensionalen Fotografie mit ihrer nur Illusion von Räumlichkeit.[/quote]
Viele zweidimensionale, gute Fotografien haben eine bessere dreidimensionale Wirkung als die besten CGI 3D Renderings.
[quote]Im Multimedia-Mix aus Stand- und Bewegtbildern werden Lichtfeld-Bilder ihren Platz finden. [/quote]
Ja, genau so wie die Stereo-Fotografie oder die 3D-Fotografie die Welt erobert hat.
Betrachten wir die Lytro als nettes Spielzeug für Pubertierende, dann haben wir einen Konsens.
Spannend wird dann auf jeden Fall
die rechtliche Situation in Deutschland, wo ja im Gegensatz zum US-amerikanischen Rechtsverständnis der Fotograf als Urheber das Urheberrecht besitzt, für das er zwar Nutzungsrechte einräumen kann, das er aber nicht verkaufen kann, wie das mit dem copyright möglich ist.
Überflüssig!
Kein richtiger Sucher? Könnt`ihr behalten!
Wenn ich mir aber z.B. das
Wenn ich mir aber z.B. das Video http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=mx0HMY7E9R0 so bei etwa 1 Minute ansehe, ist es ja nicht nur so, daß man nachträglich die Schärfenebene verlagern kann, sondern auch eine sehr hohe Schärfentiefe erreichen kann – was ja auch eine tolle Anwendungsmöglichkeit darstellt.
Von einem professionellen Handwerkszeug
kann man jetzt sicher noch nicht sprechen.
Bei speziellen Makroaufnahmen (z.B.Insekten im Flug) wäre so ein Verfahren sicher interessant, aber bis ein Qualitätsniveau wie beim Focus-Stacking mit einer hochwertigen DSLR erreicht wird, dürfte noch ein langer, steiniger Weg zu bewältigen sein.
Wird sich durchsetzen!
Weil es immer mehr Leute gibt die denken sie fotografieren, dabei machen sie nur Bildbearbeitung.
..was neues? …brauchen wir nicht!
Fotografie, brauchen wir nicht das kann man doch Malen.
Farbfotografie, brauchen wir nicht, Schwarzweiß ist das Maß aller Dinge.
Digitalfotografie, brauchen wir nicht gute Bilder kann man nur Analog machen.
Lichtfeldfotografie brauchen wir nicht…..
Bei der Digitalfotografie war vor gut 10 jahren auch etwa 4MP stand der Dinge. Da wurde tatsächlich ernsthaft mit gearbeitet! Und wo sind wir heute?
Wenn die entwicklung ähnlich schnell weiter vonstatten geht vermute ich das es in weiteren 10-15 Jahren selbstverständlich sein wird mit Hochauflösenden Lichtfeldkameras zu arbeiten.
Letzten endes haben die Menschen (Fotografen) immer angenommen was Ihnen die Arbeit erleichtert, wer will schon seine Dunkelkammer zurück, ich jedenfalls nicht.
Ohne die Menschen die Visionen hatten und haben, sich neues ausdenken, probieren, gegen Wiederstände kämpfen, würde heute keiner von uns eine Kamera in Händen halten.
…und ich habe gar kein Ei-Fön
Lichtjahre
Dass bei der Lytro-Lichtfeldkamera die Schärfentiefe und Scharfstellung auch nachträglich manipulierbar sind, ist nicht das einzige, was diese Kamera auszeichnet. Das Design und das übrige Konzept sind Lichtjahre von den schwarzen Löchern Nikon, Canon, Olympus etc. entfernt. Ich fürchte, die Kameraindustrie schläft einen ähnlich tiefen Schlaf wie einst Kodak, Agfa, Konica und Polaroid. Gute Nacht !
Mich erinnert das Design
ein wenig an Blackmagic – und die sind ja auch Lichtjahre … quasi. 😎
Re:
Hat was vom Tesla Model S: Da führt ein kalifornisches Start-up die etablierte Industrie regelrecht vor! Okay, das Auto kostet in der Version mit 85kw-Akku und 500km Reichweite schlappe 100’000 Euro, aber Strom kostet einen Bruchteil von Benzin. Und dazu kommt das absolute Killerargument: Ein Elektromotor hat einen Wirkungsgrad von rund 90% – Verbrennungsmotoren schaffen bestenfalls 35%! Ein Vielfahrer spielt die Kosten locker ein, mal abgesehen davon, dass der Saft aus den Tesla-Superchargern gratis ist. Und abgesehen davon sieht das Auto auch noch richtig gut aus: Die Sickenorgie der deutschen Premiumanbieter ätzt gewaltig. Und antriebsmässig verlieren sich die deutschen zwischen hochgezüchteten Downsizing-Motörchen, Hybridgedöns und gleichwohl fetten, grossvolumigen Säufern. Und so kommt es mir vor, Lytro macht jetzt bei den Kameras genau das Gleiche. Und natürlich arbeiten die etablierten Anbieter wie Panasonic auch an Lichtfeldsensoren. Etwa so, wie Daimler schon seit Ewigkeiten am Brennstoffzellenauto werkelt.
Schärfentiefe
Ich finde die Kamera schon echt innovativ. Betrachtet man das eigene Auge, so kann es ja auch mit demselben „Blickwinkel“ die Welt, so wie man sie braucht, einstellen. Also eigentlich ein natürlicher Vorgang. Besonders finde ich die eventl. Möglichkeit, aus einer Aufnahme ein Bild mit kompletter; durch Aufaddierung einzelner Ebenen; scharfes Bild zu erstellen. Schön bei Makro.
Es könnte sein, dass die neue Technik irgendwann die alten Boliden überflüssig macht.
Ja
Das hat in der Tat was – magisches. Bei ausreichend hohem Auflösungsvermögen und ordentlicher Sensorqualität wird wohl kein Weg daran vorbei führen.
Was noch fehlt ist eine Technik, die auch ein perspektivisch korrektes Erfassen des Motivs ermöglichte – in Echtzeit. Dann wär auch ich „reif“ für einen elektronischen Sucher … 😉
Solange die finale Auflösung
so ist, wie sie bei der Kamera erzielbar ist, wird das nichts mit ernsthaften Anwendungen. Aber das Prinzip ist auf jeden Fall interessant und das Design sowieso.
Der „Gar aus“ für den Beruf
Ich bin immer für neue Technologie – im gewissen Rahmen. Die Technologie ist zwar ohne Zweifel ein echter Sprung nach vorne – sofern die Auflösung nachzieht, was sicher mit der 4 gen gelöst sein wird… – aber für den Berufsfotografen bedeutet es das aus. Der Grund ist, das gute Bilder heutzutage immer noch denen vorbehalten sind, die 1. die Schärfe richtig treffen bei möglichst kleiner Schärfentiefe. Und dazu dann noch alles natürlich usw..
Mit der Kamera hier kann das dann aber jeder dulli – selbst die Oma macht aus der Einschulung „profi“ Bilder… Man muss doch nur noch drücken und alles andere funktioniert dann wie Photoshop am Rechner – Klick und ich habe fokus und die Schärfentiefe. Und das noch besser, als es vielleicht vom „konvertionellen“ Fotografen hätte sein können.
Wozu dann also noch irgendwo ein Fotografen herbestellen? Einfach solch eine Lichtfeldkamera leihen und damit ist das Handwerk Fotograf tot. Willkommen bei Jamba Klingeltöne mit der Einführung von mp3 fähigen Handys… (Für diejenigen, die meinen, das Handwerk geht davon nicht tot: Jamba gibt’s heute auch noch. Die Frage aber: Wer besucht denn diese Seite überhaupt noch, verglichen mit der Zeit, wo mp3 noch ein fremdwort war?)
Und das ist ein Grund, warum diese Technologie vorerst wohl von den Beruflern gemieden wird und lediglich bei Technikfreaks anklang findet oder bei denen, die nicht wissen, was diese überhaupt fotografieren wollten…
Viel mehr Sinn würde diese in Handys machen. Damit diese grauenhaften Teile endlich mal eine alternative zur dicken kamera werden..
Schon die Digitaltechnik
hat das Berufsbild des Fotografen massiv verändert, in nicht wenigen Bereichen auch schon fast obsolet gemacht. Fast. Weil eines zählt auch bei veränderten Technologien nach wie vor: Die Fähigkeit zu sehen und zu gestalten. Und daran wird auch die Lichtfeldtechnik nichts ändern.