„Keine Situation schaffen, sondern die Situation erkennen und sie interpretieren“ ist das Credo von Ute und Werner Mahler. Sie zählten zu DDR-Zeiten zu den stilprägenden Fotografen des Ostens:
Ute und Werner Mahler, Lehnitz 2013
Foto: © Ingo Taubhorn.
Pressemitteilung der Deichtorhallen:
UTE MAHLER UND WERNER MAHLER
WERKSCHAU
11. APRIL – 29. JUNI 2014
DEICHTORHALLEN HAMBURG/HAUS DER PHOTOGRAPHIE
Ute Mahler und Werner Mahler, seit 40 Jahren ein Paar, sind zwei herausragende deutsche Fotografen, die zur DDR-Zeit zu den stilprägenden Fotografen des Ostens zählten und heute wie damals ihre humanistische Sicht auf die Welt in unterschiedlichen, intensiven Fotoprojekten realisiert haben. Die weltweit erste gemeinsame Werkschau der beiden Fotografen präsentiert vom 11. April bis 29. Juni 2014 neben den bekannten Werkserien aus deutsch-deutscher Geschichte exklusiv eine neue gemeinsame Arbeit beider Künstler. Die Spannweite der Ausstellung im Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg reicht von sozialkritischen Reportagen über Landschaftsaufnahmen bis zu sensiblen Porträts und Modefotografien. »Keine Situation schaffen, sondern die Situation erkennen und sie interpretieren« ist das Credo der beiden Fotografen.
Ute Mahler, Modefoto für „Sibylle“, Julia Koberstein, Model, Berlin, DDR, 1979
© Ute Mahler
Ute Mahler, Sophie Rois, Schauspielerin an der Volksbühne, auf dem Dach der Volksbühne, Berlin-Mitte
Aus der Werkgruppe „Porträts“, 1996
© Ute Mahler / OSTKREUZ
Seit 1974 arbeitet Ute Mahler (*1949 in Berka, Thüringen) als freiberufliche Fotografin, vornehmlich für die legendäre Zeitschrift »Sibylle« und nach der Wende u.a. auch für den »Stern«. Werner Mahler (*1950 in Boßdorf, Sachsen-Anhalt) setzt nach seinem Diplom 1978 sein Studium als Aspirant bis 1981 an der HGB Leipzig fort und arbeitet als freiberuflicher Fotograf u.a. für die Zeitschriften »Für Dich« sowie für »Sibylle«.
Nach dem Mauerfall gründen Ute Mahler und Werner Mahler mit anderen ostdeutschen Fotografen die erfolgreiche Agentur »OSTKREUZ«, der 2004 die Gründung der »OSTKREUZSCHULE für Fotografie und Gestaltung« (mit Thomas Sandberg) folgt. Seit 2000 lehrt Ute Mahler als Professorin für Fotografie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg.
Die Werkschau zeigt eindrucksvolle dokumentarische Serien wie »Berka 1977/78«, »Abiturienten«, »Steinkohlenwerk Martin Hoop«, »Fans« von Werner Mahler und »Zusammenleben«, »Erotikprogramm«, »Brüder und Schwestern« und »Bomber« von Ute Mahler. Darüber hinaus sind Landschaftsaufnahmen von Werner Mahler und Prominentenporträts von Ute Mahler sowie beider Modeaufnahmen Teil der großen Werkschau in Hamburg.
Werner Mahler, Hauer unter Tage, Aus der Serie: „Steinkohlenwerk Martin Hoop“, Zwickau, Sachsen, 1975, DDR
© Werner Mahler
Werner Mahler, Stadion der Jugend, Berlin, DDR, 1980
Aus der Serie „Fans“, 1980-81
© Werner Mahler
Werner Mahler, Rhinluch bei Linum, Land Brandenburg
Aus der Werkgruppe „Landschaft 3“, 1999
© Werner Mahler / OSTKREUZ
Nachdem die beiden Fotografen rund 30 Jahre jeweils ein eigenes Œuvre geschaffen haben, arbeiten sie seit 2009 an gemeinsamen Werkgruppen. Auf die Arbeit »Monalisen der Vorstädte«, die Mädchen in fünf Städten Europas zeigt, die sich in einem Stadium des Übergangs befinden, folgt die Serie »Wo die Welt zu Ende war«. Im Haus der Photographie werden erstmals Arbeiten aus der ganz neuen gemeinsamen Werkgruppe »Die seltsamen Tage« ausgestellt. Im Gegensatz zu früheren Arbeiten kommen diese starken großformatigen Einzelbilder ohne Menschen aus.
Die Ausstellung wird durch einen Katalog des Kehrer Verlags und ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Sonderführungen, Lesungen, Workshops, Portfoliowalks u.v.m. begleitet.
Ute Mahler, Werner Mahler, Birna, Reykjavik, 2009 / Adda, Reykjavik, 2009
Aus der Serie „Monalisen der Vorstädte“
© Ute Mahler, Werner Mahler
Ausstellung:
Ute Mahler und Werner Mahler
Werkschau
11. April – 29. Juni 2014
Deichtorhallen Hamburg
Deichtorstr. 1-2
20095 Hamburg
Öffnungszeiten: Di – So 11 – 18 Uhr. Jeden 1. Do im Monat 11 – 21 Uhr. Mo geschlossen. Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, 1. Mai geöffnet von 11-18 Uhr.
Katalog:
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Kehrer Verlag mit Texten von T.O. Immisch, Wolfgang Kil, Birgit Lahann und Ingo Taubhorn sowie einem Interview mit Ute und Werner Mahler von Ingo Taubhorn und Brigitte Woischnik, Vorwort: Dirk Luckow. 304 Seiten, Hardcover, Preis 49,90 €
Editionen:
Zur Ausstellung erscheinen drei fotografische Editionen in einer Auflage von je 10 Exemplaren plus 3 Artist Prints, sign. gestempelt, Größe 22 x 27,5 cm, Preis je Print 500 Euro
1. Ute Mahler, aus der Serie „Kuba“, 1985, Silbergelatine Print,
2. Werner Mahler, aus der Serie „Berka“, 1977/78, Silbergelatine Print
3. Ute Mahler und Werner Mahler, aus der Serie „Die seltsamen Tage“, 2014, Colorprint
Ute Mahler, Werner Mahler, o.T. # 10
Aus der Werkgruppe „Die seltsamen Tage“, seit 2010
© Ute Mahler, Werner Mahler
(thoMas)
nicht mehr als Durchschnitt
Kann in den Bildern nichts besonderes erkennen; insbesondere wenn man sich vor Augen hält, was gleichzeitig in Westdeutschland in der Modefotgrafie entstand (z.B. Peter Lindbergh), dann ist dieses Ossi-Ergebnis meilenweit davon entfernt.
Aus der Serie
Warum die DDR untergehen musste … 😎
Seltsam, womit man berühmt werden kann.
Bis auf das 1000 mal gezeigte SW-Modebild für die Sybille sind alle hier gezeigten Fotos richtig schlecht, was Bildkomposition, VG-HG, Schärfe-Unschärfe, etc. betrifft.
OhWeh
Die DDR
war ja auch weniger berühmt als berüchtigt … 😎
Anpassung
Wenn mit Fotografie der Lebensunterhalt bestrittene werden muss, hat man sich an die Qualitätsanforderungen des Auftraggebers exakt anzupassen. Wenn eben ein sozialistisches Weltbild bedient werden muss, kann ich nicht mit kapitalistischer Ästhetik daherkommen.
Qualitätsanforderungen
Und Sie meinen wirklich, dass die DDR Bilder aus dem Arbeiter- und Bauernparadies verbreiten wollte, die die postkapitalistische Avantgarde um Jahrzehnte vorwegnahm …!? 😎
Ist nicht für Euch
Wer sehen kann sieht die Qualität dieser Bilder.
Sehen
Man kann sich die Dinge auch schönreden bzw. sehen. Fakt ist, die hier vorgestellten Bilder sind nun mal nur Mittelmaß.
Da hat Herr Taubhorn wohl wieder mal daneben gegriffen.
Mir gefällts…
Interessante Aufnahmen. Mich würde interessieren, ob man in der DDR mit Ostprodukten arbeiten musste, oder ob es für Privilegierte nicht doch mal eine Nikon / Hasselblad o.ä. gab?
DDR-Fotozeitschrift
Na klar, besorgen Sie sich bei ebay oder auf Fotobörsen die DDR-Fotozeitschrift “Fotografie”, dort zeigen sich bekannte DDR-Fotografinnen und -Fotografen nicht nur mit ihren sehenswerten Bildern, sondern im Vorspann auch mit ihrer Ausrüstung, darunter Rolleiflex, ab und zu eine Canon FTb, sehr viel Pentacon-Six und natürlich auch mit der besten Kamera der Siebziger Jahre, der Nikon F2. Bekannt ist auch die Aussage des DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker, der auf der Konferenz in Helsinki im Beisein von Helmut Schmidt bemerkte, dass die Mehrzahl der akkreditierten Bildjournalisten (auch die von der DDR-Nachrichtenagentur ADN) mit einer motorisierten Nikon F2 fotografierten. Seine Frage: Verwendet ihr nicht Kameras von Pentacon? Die Frage erübrigte sich wirklich! [quote=Gast]Interessante Aufnahmen. Mich würde interessieren, ob man in der DDR mit Ostprodukten arbeiten musste, oder ob es für Privilegierte nicht doch mal eine Nikon / Hasselblad o.ä. gab?[/quote]