250 Millionen Digitalkameras hat Canon bislang produziert – und ist im Bereich der Systemkameras seit über 10 Jahren Weltmarktführer in Folge, melden die Japaner:
Wie Canon heute in einer Presseinformation mitteilt, belegt das japanische Unternehmen gemäß einer eigenen Studie seit 2003 und damit im elften Jahr in Folge die Spitzenposition beim Marktanteil bei Digitalkameras mit Wechselobjektiven (= Systemkameras mit und ohne Spiegel). (Siehe auch: Der Kameramarkt 2014.)
Weiter wurde laut Canon am 31. Januar 2014 die Produktionszahl von insgesamt 250 Millionen Canon-Digitalkameras (Kompakt- und Systemkameras) überschritten.
(thoMas)
So macht man aus einem Report des Warenwirtschaftssytems
eine Meldung, die immer wieder an die Speisekartenempfehlung der Fliegen erinnert.
Erfolgreich
[quote=Shitop]eine Meldung, die immer wieder an die Speisekartenempfehlung der Fliegen erinnert.[/quote]
Fliegen gehören zu den Insekten, und das ist nunmal die erfolgreichste Spezies auf der Erde, und das wird auch immer so bleiben!
Glückwunsch!
Wenn die sachlichen Argumente fehlen?
Den Erfolg haben sie sich bei Canon hart erarbeitet. Meine Anerkennung, auch im Bereich der professionellen Kleinbildkameras stehen nur noch Canon und Nikon an der Spitze, das kam nicht “über Nacht angeflogen”, dahinter steht eine jahrzehntelange, intensive Forschungsarbeit, vor allem auch in der Objektivherstellung. Die Verbraucher haben das anerkannt, die sehr guten Verkaufszahlen sprechen für sich: Glückwunsch zu dieser Leistung! [quote=Shitop]eine Meldung, die immer wieder an die Speisekartenempfehlung der Fliegen erinnert.[/quote]
Das bedeutet, daß …
… 5,5 Milliarden Menschen keine CANON Digitalkamera besitzen.
Wer hat den Nutzen einer solchen Meldung?
Klar die Firma kann man beglückwünschen zu dieser Leistung. Aber nüchtern betrachtet sind das nur Zahlen, mit denen sich die Manager gegenseitig auf die Schulter klopfen können “Wir haben mehr geschafft”. Die Marketingabteilung kann die nächsten Wochen eine tolle Story ableiten “wir sind die Besten” und die Produktion nebst Forschung werden mit den Zahlen angehalten noch besser zu werden “Ziel nächstes Jahr 10% mehr Stückzahlen”. Wenn der eine oder andere Besitzer eines Canon-Produkts ableitet das Canon “die Größten” sind, ist es letztendlich ein Aspekt/Kalkül der Meldung/Zahlen.
Wie die Nikon-Manager
schon sagten: Die dicken Kameras werden hauptsächlich von Frauen gekauft.
250 Millionen Digitalkameras hat Canon bislang produziert
-aber nur 250.000 funktionieren noch.
Schlaumeier
Was Sie alles wissen?! Bin sehr beeindruckt! [quote=Plaubel]-aber nur 250.000 funktionieren noch.[/quote]
Über 10 Jahre Marktführerschaft
hört sich gut an. Fragt sich nur, wie es weiter geht.
Kompaktkameraverkäufe befinden sich im freien Fall. Smartphones sind dabei diesen Sektor weitgehend zu übernehmen und Canon hat hier nichts anzubieten.
Bleiben die Systemkameras.
Im spiegellosen Bereich ist von Marktführerschaft nichts zu sehen. Sowohl Canon als auch Nikon haben hier weniger als 10% Anteil.
Bei den DSLRs sieht es anders aus.
Allerdings ist Canons mit Abstand am besten verkaufte DSLR in 2013 die EOS 600D, gefolgt von der auch nicht mehr ganz taufrischen 650D.
Die Einstiegsklasse von der 1000D bis zur 700D repräsentiert gut 2/3 von Canons gesamten DSLR Verkäufen. Darauf basiert Canons Marktführerschaft.
Eine Marktführerschaft auf dünnem Eis, denn es scheint offensichtlich, dass der durchschnittliche DSLR-Käufer in erster Linie auf den Preis schaut.
Gekoppelt mit einem prestigeträchtigen Markennamen führt dies zu entsprechenden Verkäufen. Noch.
Die spiegellosen Systemkameras können den Vorteil der geringeren Fertigungstiefe noch nicht so richtig ausspielen. Ein guter elektronischer Sucher dürfte immer noch teurer sein als die simplen optischen Spiegelsucher der Einstiegs-DSLRs. Dies wird sich erst bei stark gestiegenen Stückzahlen ändern. (Je höher die Stückzahlen von elektronischen Komponenten um so niedriger der Einkaufspreis). Wenn die Preise der spiegellosen Systemkameras mit einem guten EVF erst einmal auf das Niveau von 400 bis 500 €/$ gesunken sind werden CaNikon reagieren müssen.
Dies wird zu einigen Verwerfungen führen. Sony hat seit seiner Fokusierung auf Spiegellos einen drastischen Einbruch bei seiner DSLR-Sparte zu verzeichnen, und liegt jetzt noch hinter Pentax.
ROG
Jupp,
ich liebe meine KB-DSLR mit dem OVF.
Aber gestern abend ist mir so richtig bewusst geworden, wie sehr Yestertech DSLRs sind. Bei Film (und langsamen CCDs) ging es nicht anders, als das Verhalten des Films vor dem Auslösen zu simulieren. Dank heutigen schnell auslesbaren Sensoren muss da nix mehr simuliert werden. Das laute Geklapper des Spiegel, das kreissägenartige Scharfstellgeräusch des Stangen-AF, das jedes Baby aufweckt… Und dann — Schock — bei 90% der Bilder bei 1,4 liegt die aufgezeichnete Schärfeebne vor der eingestellten : War ich jetzt einfach nur zu blöd zum Scharfstellen? (Kann aber eigentlich nicht sein bei dem Kontrast — normalerweise treffe ich in >95%) Oder ist der Spiegel wieder nicht richtig runter geklappt und der Bildabstand zur Mattscheibe (und AF-Sensor) stimmt nicht mit dem zur Sensorebene überein? Probleme, die bei Spiegellosen systembedingt nicht auftreten können.
Bisher halten sich die Leute an “günstige Preise” und den Markennamen Canon und Nikon. Was aber, wenn den Leuten auffällt, das DSLRs Yestertech sind….?
Eine Kollegin wollte sich auch eine Nikon KB-DSLR kaufen (“Du kannst kaufen was du willst, ich kaufe eine Nikon. Da weiss ich was ich habe”): Ich habe ihr dann meine KB-DSLR und meine Spiegelose in die Hand gedrückt. “Ja, aber die Bildqualiät bei der Großen ist natürlich besser!” — Bis sie die JPEGs aus der Spiegellosen und der KB-DSLR gesehen hat: Seitdem redet sie nicht mehr von Nikon…